Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie. Es gilt das gesprochene Wort! Sperrfrist: 9. Mai 2012, 18:30 Uhr

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1 Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie Es gilt das gesprochene Wort! Sperrfrist: 9. Mai 2012, 18:30 Uhr Grußwort des Bayerischen Staatsministers für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie Martin Zeil beim Staatsempfang anlässlich des Symposiums Logistik Innovativ am 9. Mai 2012 auf Schloss Herrenchiemsee Hauptgebäude Pressestelle: Prinzregentenstr. 28, München Bettina Bäumlisberger Telefon Internet Abteilung Landesentwicklung (0 89) , -2291, Bayer. Energieagentur Energie Innovativ Telefax mobiles Internet Prinzregentenstr. 24, München (0 89)

2 Anreden Begrüßung Ich heiße Sie alle sehr herzlich auf Schloss Herrenchiemsee willkommen! Hier hat zuletzt die Bayerische Landesausstellung einen Besucherrekord erzielt: Rund Menschen sind 2011 nach Herrenchiemsee gekommen, um sich die große König-Ludwig-Schau anzusehen. Einleitungsgedanke: Landesausstellung Technikbegeisterung Ludwigs II. Unter den Attraktionen waren nicht wenige, die die Technikbegeisterung unseres Märchenkönigs zeigten. Sein Prunkschlitten für nächtliche Ausfahrten etwa das war wohl das erste elektrisch beleuchtete Fahrzeug der Welt. im Schloss: Beispiel für Logistik- Innovation Und hier im Schloss hatte er mit dem Tischlein-deck-dich ein innovatives Instrument der Lebensmittellogistik zur Verfügung: Das war ein versenkbarer Speisetisch, der allerhand Köstlichkeiten quasi durch Zauberhand in die königlichen Gemächer transportierte.

3 - 2 - Denn Ludwig war bekanntlich menschenscheu, und ihm waren im Esszimmer sogar Dienstboten zuwider. Überleitung: Staatsempfang Logistisch war das Tischlein-deck-dich fraglos eine Meisterleistung. Es hat sich aber trotzdem nicht durchgesetzt. Die meisten Menschen essen schließlich ausgesprochen gerne in Gesellschaft. im Anschluss: Buffet Genau das wollen auch wir im Anschluss tun! Im Foyer warten Speis und Trank auf uns. Und ich bin mir sicher, wir werden dort später noch die stimmungsvolle Atmosphäre des Ortes bei gutem Essen und guten Gesprächen genießen. Dank an Veranstalter: An dieser Stelle schon einmal ein großes Dankeschön an die Organisatoren. - Bayern Innovativ Insbesondere an Sie, Herr Prof. Nassauer und an Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Bayern Innovativ. Sie haben nicht nur das Symposium, sondern auch den heutigen

4 - 3 - Staatsempfang in bewährter Professionalität auf die Beine gestellt. - LKZ Prien Ebenso herzlich danke ich Herrn Fischer und seinem Team vom Mitveranstalter Logistik Kompetenzzentrum Prien. Sie sind die Experten in Sachen Logistik hier vor Ort, in Bayern und für den gesamten Alpenraum! Nicht von ungefähr fungieren Sie als Koordinator des EU- Projekts TRANSITECTS. - Referenten Schließlich geht mein Dank an die Referenten dieser beiden Tage. Auch heuer wieder ist es den Veranstaltern gelungen, eine ebenso abwechslungsreiche wie interessante Vortragsreihe zusammenzustellen. Begrüßung Wissenschaft und Wirtschaft Ich freue mich, dass so viele Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft den Kongress bereichern: Vom produzierenden Gewerbe über das Transportwesen bis hin zur Logistikberatung Von Universitäten über Hochschulen für angewandte Wissenschaften bis hin zu

5 - 4 - Fraunhofer-Instituten Sie alle möchte ich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich begrüßen. Begrüßung ausländische Gäste Mein besonderer Gruß gilt den Vertretern der Bundesministerien aus Österreich, Italien und Slowenien sowie der Generalkonsulate Frankreichs, Ungarns und der Niederlande. Auch dieses Jahr sind wieder zahlreiche internationale Experten hier beim Symposium versammelt. Das zeigt, wie grenzüberschreitend dieses Thema ist. Logistik bringt die Menschen zusammen. Gemeinsam beleuchten sie heute und morgen die vielen Facetten der Logistik von Strategien im Infrastrukturausbau bis hin zu Aspekten der Energieeffizienz. Bedeutung der Logistik Die Vielgestaltigkeit Ihrer Beiträge unterstreicht, welche Rolle die Logistik in fast allen Lebensbereichen spielt. Sie macht deutlich, wie entscheidend logistische Innovationen dazu beitragen können, unseren Alltag, unser

6 - 5 - Wirtschaftsleben und unsere Mobilität nachhaltig, sicher und effizient zu gestalten. Was ist Logistik? Meine Damen und Herren! Was ist eigentlich Logistik? Die landläufige Antwort auf diese Frage könnte in etwa so lauten: Logistik ist, wenn die Banane im Supermarkt gelb ist. Welche Voraussetzungen allerdings erfüllt sein müssen und wie viele Prozesse im Hintergrund ablaufen müssen, damit die Banane weder grün noch braun im Regal ankommt davon hat der Verbraucher in der Regel gar keine Vorstellung. Logistik hochkomplexes Feld Und Logistik ist ja noch viel mehr als frisches Obst und Gemüse! Funktionierende Logistik ist das Zusammenwirken optimierter Prozesse, an denen allein in Bayern tagtäglich rund Menschen mitwirken.

7 - 6 - Funktionierende Logistik ist das Rückgrat unserer global vernetzten Gesellschaft. Funktionierende Logistik ist die Voraussetzung dafür, dass unsere Wirtschaft reibungslos läuft. Und damit Logistik funktionieren kann, müssen die Rahmenbedingungen stimmen! v. a. Infrastruktur: Ganz wesentlich ist dabei die Leistungsfähigkeit unserer Infrastruktur! Logistik braucht Rahmenbedingungen Verkehrs- Infrastruktur Dabei denke ich zunächst an das Netz unserer Verkehrswege, denn in vielen Fällen hat Logistik mit dem Transport von Rohstoffen, Komponenten oder Produkten zu tun. Informations- Infrastruktur Genauso wichtig sind aber auch die Datenautobahnen. Flächendeckendes Internet und schneller Informationsfluss sind für die Logistik- Branche unverzichtbar. Energie- Infrastruktur Und freilich geht auch bei der Logistik nichts ohne Energie! Eine sichere, umweltverträgliche und bezahlbare Stromversorgung muss jederzeit gewährleistet sein.

8 - 7 - Aufgabe der Politik Verkehr, Breitband und Energie auf all diesen Gebieten ist die Politik in der Verantwortung, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen. und der Wirtschaft Aber auch die Wirtschaft ist gefordert, die bestehenden Infrastrukturen optimal zu nutzen. Innovationen optimale Ausnutzung der Infrastruktur Durch immer neue Anwendungen und Produktionsverfahren lässt sich die Effizienz steigern. Gerade Innovationen im Bereich der Logistik bergen beträchtliches Einsparpotential bei der Produktion, bei betrieblichen Abläufen und beim Transport. Wie sich diese Potentiale ausschöpfen lassen, darüber sprechen Sie beim Symposium Logistik Innovativ. prognostiziertes Wachstum im Güterverkehr Meine Damen und Herren! Bayern ist nicht nur Exportland Nr. 1. Wir sind auch Transitland Nr. 1 in Europa. Die aktuelle Prognose für den Güterverkehr im Freistaat sagt ein Wachstum der Verkehrsleistung um 53% bis zum Jahr 2025 voraus! Damit muss unsere Infrastruktur mithalten!

9 - 8 - Straße Auch in Zukunft wird in Bayern die Straße den größten Teil des Verkehrs bewältigen müssen. Daher müssen Schwachstellen und Engpässe beseitigt werden, weil sonst das Netz als Ganzes nicht ausreichend leistungsfähig ist. Beispiele für wichtige Straßenbau-Projekte Ich denke beispielsweise an den Lückenschluss A 94 München Passau, den sechsspurigen Ausbau von A 3, A 6 und A 8, die B 15 neu Rosenheim Landshut Regensburg. Schiene Vor allem sehe ich aber im Ausbau der Schienen-Infrastruktur den Schlüssel zu einer nachhaltigen Gütermobilität. Beispiele für wichtige Schienen-Projekte Deshalb werde ich nicht müde, mich in Brüssel, v. a. aber in Berlin für herausragende bayerische Projekte stark zu machen. Ich nenne nur einige Beispiele: die Strecke München Mühldorf Freilassing, den Ausbau der Bahnknoten München und Nürnberg sowie

10 - 9 - den Nordzulauf zum Brenner-Basistunnel. Herausforderung: alpenquerender Verkehr Gerade im alpenquerenden Verkehr brauchen wir nachhaltige Lösungen. Hier brauchen wir leistungsstarke Infrastrukturen, um die stetig steigenden Güterströme aufnehmen zu können. Lösung: Infrastruktur + Logistik- Innovationen Mit dem Infrastruktur-Ausbau alleine ist es freilich nicht getan. Er muss flankiert werden von Innovationen im Bereich der Transportlogistik. Schlüsselwörter sind hier Inter-Modalität und Inter-Operabilität. Würdigung des LKZ-EU-Projekts TRANSITECTS Deswegen sind Projekte wie TRANSITECTS so wertvoll. Die 16 Partner haben wegweisende Logistikprodukte und -systeme für den Alpenraum entwickelt. Sehr geehrter Herr Fischer! Wie schon im Vorgängerprojekt AlpFRail ist es Ihnen mit Ihren Partnern gelungen, die Verkehrsverlagerung auf die Schiene praktikabel und attraktiv zu machen. Damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag für wahrhaft nachhaltigen Güterverkehr im sensiblen Alpenraum.

11 Dafür möchte ich Ihnen meinen Dank und meine Anerkennung aussprechen. Nachhaltigkeit durch IT-Einsatz Meine Damen und Herren! Zu nachhaltiger Verkehrsgestaltung zählen optimierte Disposition, intelligente Bündelung und reibungsloser Güterumschlag. Hier macht die moderne Informationstechnologie unwahrscheinlich viel möglich. Aber nicht nur im Bereich des Güterverkehrs brauchen wir leistungsfähige Informations- und Kommunikationstechnologie. Gerade in modernen Dienstleistungsgesellschaften geht es bei logistischen Herausforderungen heute oft viel mehr um den schnellen Austausch von Informationen und Daten als um den Transport von Gütern. In diesem Bewusstsein habe ich von Anfang an den Ausbau der IT-Infrastruktur forciert.

12 Breitbandförderprogramm Seit 2008 sind über 100 Millionen Euro in das bayerische Breitbandförderprogramm geflossen. Damit haben wir in Bayern überhaupt erst mal eine Grundversorgung geschaffen. jetzt nochmal aufgestockt! Und jetzt schalten wir noch einen Gang höher! Wir wollen noch in diesem Jahr 100 Millionen Euro in den Aufbau von Hochleistungsverbindungen im Freistaat investieren. Innovationen im IUK-Bereich Damit stoßen wir noch mehr Innovationen in den IuK-Technologien an und eröffnen auch der Informationslogistik neue Perspektiven. Bei Ihrem diesjährigen Kongress werden unterschiedlichste Entwicklungen in der Logistik vorgestellt. Innovationen auf verschiedensten Feldern unterstreichen, dass Logistik weit mehr ist als der Transport von A nach B, weit mehr als eine gelbe Banane. Logistik ist heute High-Tech! Energie Meine Damen und Herren! Mit High-Tech haben wir es auch beim Umbau unserer Energieversorgung zu tun.

13 soll das letzte Kernkraftwerk abgeschaltet werden. Damit ist ein sehr ambitionierter Ausstiegspfad vorgegeben, der sowohl die Politik als auch die Wirtschaft vor gewaltige Herausforderungen stellt. drei Ziele Ich betone stets, dass wir hier drei Ziele gleichzeitig im Blick haben müssen: Versorgungssicherheit, Umweltverträglichkeit und Bezahlbarkeit. Hier ist gute Wirtschaftspolitik gefordert! Gerade hier müssen die Rahmenbedingungen stimmen! Erfolge auf Landesebene Auf Landesebene haben wir getan, was wir tun konnten. Ich nenne unser Energie-Konzept Energie Innovativ, die Energie-Agentur, den Windkrafterlass oder die Weichenstellungen in der Landesplanung. Bund muss in die Gänge kommen! Aber auch der Bund muss endlich in die Gänge kommen! Ich werde nicht müde, in Berlin Tempo anzumahnen! Es reicht nicht, ambitionierte Ausstiegsdaten zu verkünden. Jetzt müssen endlich die entsprechenden Taten folgen.

14 Netzausbau Wenn wir verstärkt auf erneuerbare Energien setzen wollen, brauchen wir unbedingt die nötigen Leitungskapazitäten. Gaskraftwerke Und weil die Sonne auch mal nicht scheint und der Wind mal nicht weht, brauchen wir ebenso dringend moderne Gaskraftwerke als Ergänzung zu den regenerativen Energien. Appell: Rahmenbedingungen verbessern! Jetzt! Hier muss die Bundesregierung endlich handeln. Wir brauchen verbesserte Rahmenbedingungen für den Netzausbau und für Kraftwerksinvestitionen. Und zwar so schnell wie möglich! Schlüsselrolle der Energie- Logistik Und hier kommt auch die Logistik ins Spiel. Energie-Logistik das ist für mich derzeit die Herausforderung schlechthin. Und zwar im Kleinen wie im Großen: im Betrieb Innovationen im Bereich der betrieblichen Logistik können wesentlich dazu beitragen, die Energieeffizenz zu steigern.

15 Das ist im besten Sinne nachhaltig: Es schont die Ressourcen und reduziert die Strom- und Materialkosten. und für die Energieversorgung insgesamt Und wenn man es genau betrachtet, ist die gesamte Energiewende eine Frage der Logistik. Kernelemente der Logistik sind das Transportwesen und die Lagerung. Und genau darauf kommt es bei der Stromversorgung mehr an denn je! Beispiele für logistische Herausforderungen Mit Off-Shore-Windparks werden sich zwar bald schon große Strommengen erzeugen lassen. Aber diese müssen aus dem hohen Norden auch zu uns nach Bayern kommen. Solaranlagen liefern bereits heute zu Spitzenzeiten mehr als genug Strom. Aber der muss auch gespeichert werden und zur rechten Zeit wieder abrufbar sein. Das sind logistische Herausforderungen!

16 Innovationskraft der Logistik- Experten Hier sind Wissenschaft und Wirtschaft aufgerufen, innovative Lösungen zu erarbeiten. Dabei unterstützen wir sie nach Kräften. Würdigung Prof. Nassauer Meine Damen und Herren! Die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft zu fördern, den Technologietransfer zu beschleunigen, das Innovationspotential noch weiter zu steigern das ist das Ziel von Bayern Innovativ. Und seit seiner Gründung im Jahr 1995 hat Bayern Innovativ ein Gesicht: Professor Josef Nassauer. Ihm verdanken wir entscheidende Kooperationen und zahlreiche gelungene Veranstaltungen wie die heutige. Lieber Professor Nassauer! Für Sie ist es heuer das letzte Mal, dass Sie das Symposium Logistik Innovativ ausrichten. Sieben erfolgreiche Kongresse haben Sie in den vergangenen Jahren gemeinsam mit dem LKZ Prien auf die Beine gestellt. Dafür meine Anerkennung und meinen herzlichen Dank.

17 Sie sind seit Jahren im Dienste der Innovation unterwegs. Am Ende Ihrer Amtszeit können Sie auf unzählige Veranstaltungen in ganz Bayern zurückblicken. Gute Wünsche Aber ich bin mir sicher, die glanzvollen Abende auf Herrenchiemsee werden Ihnen in schönster Erinnerung bleiben. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und uns jetzt noch viel Vergnügen. Auf dass es auch heute wieder ein unvergesslicher Abend wird! Vielen Dank!