Theorien der Persönlichkeit. Wintersemester 2008/2009 Gabriele Helga Franke
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1 Theorien der Persönlichkeit Wintersemester 2008/2009 Gabriele Helga Franke
2 10. Theorien der Persönlichkeit GHF im WiSe 2008 / 2009 an der HS MD- SDL(FH) im Studiengang Rehabilitationspsychologie, B.Sc., 1. Semester Persönlichkeitstheorien Rotter und Bandura Teil 11.a: Rotter Persönlichkeitstheorien: Rotter 2
3 Persönlichkeitstheorien Rotter und Bandura 1. Wie lernen Menschen soziale Verhaltensmuster? 2. Können Menschen ihre eigene Motivation kontrollieren und regulieren? 3. Wie sollte der Persönlichkeitswissenschaftler die Ursache von Verhalten analysieren? 4. Was bedeutet es, sich die Persönlichkeit als ein kognitives und affektives System vorzustellen? Persönlichkeitstheorien: Rotter 3
4 Persönlichkeitstheorien: Rotter Gliederung: 1. Hintergrund sozial-kognitiver Lerntheorien 2. Grundannahmen sozial-kognitiver Lerntheorien 3. Die soziale Lerntheorie von J.B. Rotter 3.1 Definition der Persönlichkeit 3.2 Verhalten und Persönlichkeit 3.3 Grundkonstrukte der sozialen Lerntheorie 3.4 Verhaltensgleichung 4. Kontrollüberzeugungen 5. Bewertung Persönlichkeitstheorien: Rotter 4
5 1. Hintergrund sozial-kognitiver Lerntheorien Gegenmodell zum psychoanalytischen Persönlichkeitsverständnis Wurzeln in den Grundannahmen der Lerntheorien, aber Kritik am radikalen Behaviorismus Persönlichkeitstheorien: Rotter 5
6 2. Grundannahmen sozial-kognitiver Lerntheorien Persönlichkeit formt sich unter wesentlicher Beteiligung von Lernprozessen Persönlichkeit lässt sich daher auch durch die gezielte Nutzung von Lernvorgängen verändern wichtig: Lernvorgänge sind in soziale Kontexte eingebettet Theorien als Verbindung zwischen traditionellen Lerntheorien und kognitiven Theorien Persönlichkeitstheorien: Rotter 6
7 3. Die soziale Lerntheorien von J.B. Rotter Julian B. Rotter (1916 -) Persönlichkeitstheorien: Rotter 7
8 3. Die soziale Lerntheorien von J.B. Rotter Persönlichkeitstheorien: Rotter 8
9 3.1 Definition Persönlichkeit Persönlichkeit ist ein Gefüge von Möglichkeiten zur Reaktion in bestimmten sozialen Situationen (Rotter & Hochreich, 1979, S. 105) Persönlichkeitstheorien: Rotter 9
10 3.2 Verhalten und Persönlichkeit Ziel der sozialen Lerntheorie Rekonstruktion und Vorhersage des tatsächlich gezeigten Verhaltens (warum wählt Person A aus den ihr zur Verfügung stehenden Alternativen gerade das Verhalten x, aber nicht y?) Persönlichkeitstheorien: Rotter 10
11 3.2 Verhalten und Persönlichkeit Bei Menschen wird durch Verstärkung eines Verhaltens die Erwartung ausgeprägt, dass das gleiche Verhalten in Zukunft ähnliche positive Folgen hat Persönlichkeitstheorien: Rotter 11
12 3.2 Verhalten und Persönlichkeit Verhalten ist somit abhängig von a) der Stärke, mit der wir ein positives Resultat des Verhaltens erwarten und b) dem Wert, dem wir dem erwarteten positiven Resultat ( Verstärkung!) zumessen Erwartungs x Wert-Theorie Persönlichkeitstheorien: Rotter 12
13 3.3 Grundkonstrukte der sozialen Lerntheorie Notwendige Voraussetzungen zur Verhaltensvorhersage sind Kenntnisse über : Das Verhaltenspotential (VP) Erwartungen (E) Der Verstärkungswert (VW) Die Psychologische Situation (S) Persönlichkeitstheorien: Rotter 13
14 3.3 Grundkonstrukte der sozialen Lerntheorie Verhaltenspotential = Wahrscheinlichkeit, mit der ein gegebenes Verhalten, das sich auf eine bestimmte Verstärkung bezieht, in einer bestimmten Situation auftreten wird Persönlichkeitstheorien: Rotter 14
15 3.3 Grundkonstrukte der sozialen Lerntheorie Erwartungen = die vom Individuum vermutete Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Verhalten in einer bestimmten Situation zu einer Verstärkung führt subjektive Wahrscheinlichkeit, (die mit der objektiven übereinstimmen kann) Persönlichkeitstheorien: Rotter 15
16 3.3 Grundkonstrukte der sozialen Lerntheorie Verstärkungswert = Wert der Verstärkung durch die Zielerreichung abhängig von Bedürfnissen, d.h. Objekt erwirbt nur Verstärkungswert, wenn Individuum in einem Bedürfniszustand ist abhängig von den Eigenschaften des Objektes Persönlichkeitstheorien: Rotter 16
17 3.3 Grundkonstrukte der sozialen Lerntheorie Psychologische Situation = Wahrnehmung und Interpretation der aktuellen Situation durch die Person Persönlichkeitstheorien: Rotter 17
18 3.3 Grundkonstrukte der sozialen Lerntheorie Beispiel: Situation Vorstellungsgespräch Herr Meier möchte sich in einem Vorstellungsgespräch positiv darstellen Persönlichkeitstheorien: Rotter 18
19 3.3 Grundkonstrukte der sozialen Lerntheorie Beispiel Verhalten X Erwartung - dem Personalchef schmeicheln - eigene Qualifikation betonen - vorherigen Arbeitgeber schlecht machen Ziel Y Job Verstärkungswert (hoch) jedes Verhalten hat eine unterschiedliche Auftretenswahrscheinlichkeit Persönlichkeitstheorien: Rotter 19
20 3.4 Verhaltensgleichung VP = f (E & VW) Persönlichkeitstheorien: Rotter 20
21 4. Kontrollüberzeugungen - generalisierte Erwartungen (bedeutsam v.a. in neuen Situationen) - zunächst: internale vs. externale Kontrollüberzeugungen - internale, sozial-externale und fatalistische Kontrollüberzeugungen Persönlichkeitstheorien: Rotter 21
22 4. Kontrollüberzeugungen Persönlichkeitstheorien: Rotter 22 Krampen, 1981)
23 5. Bewertung Zusammenführung vieler lerntheoretischer Positionen; keine eigenständige Lerntheorie Die Untersuchungseinheit in der Persönlichkeitsforschung ist die Interaktion zwischen dem Individuum und seiner bedeutungshaltigen Umwelt (Rotter, 1954) Vorwegnahme der sog. Interaktionismusdebatte Kontrollüberzeugungen als bedeutsames kognitives Persönlichkeitskonstrukt Persönlichkeitstheorien: Rotter 23
11. Sozial-kognitive Persönlichkeitstheorien. Rotter und Bandura. Teil 11.b: Bandura
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