Wirtschaft und Gesellschaft
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- Gerburg Beutel
- vor 8 Jahren
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1 Swissair-Grounding: Dokumentation Aufstieg und Fall eine Chronik der Swissair Am 26. März wird die Swissair als ein Zusammenschluss von Balair und ad Astra gegründet Die erste Flughostess von ganz Europa wird von der Swissair angestellt Die Swissair kauft mit der DC-4 die ersten Langstreckenflugzeuge Die Swissair wird die nationale Airline der Schweiz. Der Bund hält 30% des Aktienkapitals. Erste Flüge nach New York, Südamerika und Südafrika Der Flughafen wird von Dübendorf nach Kloten verlegt Regelmässige Nordatlantik-Flüge zwischen der Schweiz und den USA Regelmässige Flüge nach Südamerika Regelmässige Flüge nach dem Fernen Osten Beginn der Zusammenarbeit mit der SAS (Skandinavien) Mit der DC-8 erhält die Swissair die ersten düsengetriebenen Flugzeuge für Langstrecken Beginn der technischen Zusammenarbeit mit den Austrian Airlines. Eine SE-210 Caravelle stürzt über Dürrenäsch, Aargau ab. Es sterben 80 Menschen Die Swissair wird die dritte Fluggesellschaft in Europa, die nur noch mit Düsenflugzeugen operiert. 1 Quellen: Swissair, Berner Zeitung, Tagesanzeiger, Sonntagszeitung, Neue Zürcher Zeitung, Schweizer Fernsehen SF DRS, Über Würenlingen explodiert in einer Coronado CV-990 eine Flugzeugbombe. Alle 47 Insassen sterben Erste Boeing 747B Großraumflugzeuge geliefert Nachtlandesysteme auf Schweizer Flughäfen installiert. Erste DC-10 geliefert Auf dem Flughafen Zürich wird das Terminal B eröffnet. In Basel übernimmt der Swissair-Pilot Moritz Suter zwei Flugzeuge und gründet die Business Flyers AG Das Corporate Design wird geändert, das Pfeillogo somit aufgegeben. Moritz Suter ändert den Namen seiner Unternehmung und gründet die Crossair mit Sitz in Basel Das Hotel Drake in New York wird übernommen Zusammenarbeitsvertrag mit der Regional-Fluglinie Crossair. Swissair transportiert den 100 Millionsten Passagier Die ersten Kurzstreckenflugzeuge Airbus A werden geliefert. Nach dem Abschuss einer Korean Air Lines durch die russische Luftwaffe werden während 14 Tagen die Flüge nach Moskau gestoppt Die Business Class wird auf allen Swissair-Flügen eingeführt. Die letzten DC-8 werden aus dem Verkehr genommen Das Boston Lafayette Hotel öffnet als Swissôtel Nr. 5. Die Swissair bildet die erste weibliche Pilotin aus. Die Division Schweiz wird in zwei Regionalsparten aufgeteilt: Eine Division Deutschschweiz mit Sitz in Kloten und eine Division Westschweiz mit Sitz in Genf Das Mittelstreckenflugzeug Airbus A wird in Betrieb genommen Otto Loepfe wird neuer Leiter einer neu 12-köpfigen Geschäftsleitung. Die damalige Nationalrätin Vreni Spörri wird die erste weibliche Verwaltungsrätin der Swissair. Die Swissair erwirbt Beteiligungen an der Crossair (38%), Covia (11,3%) und der Austrian Airlines (3%) Weitführende Zusammenarbeit mit Delta Air Lines, SAS und Singapore Airlines im Global- Excellence-Abkommen. BAS WuG Skript_WuG_Swissair-Grounding_Dokumentation_v09.doc x/1
2 1990 Austrian Airlines, Finnair, SAS und Swissair geben die Bildung der European Quality Alliance bekannt Die Swissair übernimmt die Stimmenmehrheit an der Crossair. Singapore Airlines und Swissair übernehmen gegenseitig Beteiligungen an der anderen Fluggesellschaft. Finnair und SAS scheiden aus der European Quality Alliance aus, da sie neu mit Lufthansa bzw. mit British Airways kooperieren. Die ersten McDonnell Douglas MD-11 werden in Betrieb genommen Hannes Goetz wird neuer Verwaltungsratspräsident der Swissair. Die Swissair verkauft ihren Aktienanteil an der Kuoni Reisen. Letzter Flug einer DC-10. Das Top Management der Swissair wird in einem siebenköpfigen Führungsteam organisiert. Das Schweizervolk lehnt am 6. Dezember die Teilnahme am Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) ab und wagt somit einen Alleingang in Europa. Der freie Luftverkehr zwischen der Schweiz und Europa wird erst mit den 2002 genehmigten bilateralen Verträgen zwischen der Schweiz und der EU möglich Die Swissair strebt mit dem Projekt Alcazar einen Zusammenschluss mit der Austrian Airlines, der SAS und der KLM und somit neben der Lufthansa die Bildung einer europäischen Großfluglinie an. Das Projekt scheitert an der Frage eines US-Partners für Alcazar und am politischen Widerstand innerhalb der Schweiz, da die Swissair ihre Eigenständigkeit verlieren würde. Erneut Umstrukturierungen innerhalb der Swissair: Gate Gourmet (Catering), Restorama (Personalrestaurant) und Nuance Trading (Duty Free) werden ausgelagert Die Swissair nimmt die Form einer Gruppe an. Linienflüge Wien-Genf-Washington als Joint- Venture zwischen Swissair, Australian Airlines und Delta Air Lines. Die Swissair vereinigt die Charterflüge der Balair/CTA in der Swissair (Langstreckenflüge) und Crossair (Kurzstreckenflüge). Beginn der Hunter-Strategie: Swissair, Sabena und die Belgische Regierung beschliessen eine enge Zusammenarbeit zwischen den zwei Fluggesellschaften. Die Swissair übernimmt eine 49,5%-Beteiligung an der Sabena. Die ersten Airbus A321 werden geliefert Swissair, Austrian Airlines, Sabena und Delta Air Lines erhalten von der US-Regierung die Genehmigung, in den USA stärker zusammenzuarbeiten zu dürfen, ohne als Kartell verfolgt zu werden. Weitere Teile der Swissair-Gruppe werden ausgelagert und verselbständigt: Atraxis (Informationssysteme), SR Technics (Flugzeugunterhalt), Swissport (Gepäck) und SairLogistics (Luftfracht). Die Swissair erwirbt eine Beteiligung an den Ukraine International Airlines. Ausgedehnte Restrukturierungen der ganzen Swissair- Gruppe, verbunden mit Reduktion des Personalbestandes. Die Swissair führt in Europa nur noch Nichtraucher-Flüge durch. Die Sabena erleidet grosse Verluste. Die Beteiligungen der Swissair an der Sabena werden auf Null abgeschrieben. Die Singapore Airlines steigen aus der Zusammenarbeit mit der Swissair aus und wechseln zur Star Alliance (Lufthansa und United Airlines) Die Swissair startet mit der Austrian Airlines, der Sabena und der Delta Air Lines die Atlantic Excellence, eine ausgedehnte Zusammenarbeit mit Operationen zwischen Europa und Nordamerika. Philippe Brugisser wird neuer Konzernchef (Chief Executive Officer, CEO) der Swissair- Gruppe. Die Swissair-Gruppe nehmen eine völlig neue Konzernstruktur und zugleich einen neuen Namen an: SAirGroup. Der Holding SAirGroup sind unterstellt: Die SAirLines für alle Flugaktivitäten inkl. Swissair und Crossair, SAirServices mit Swissport, SR Technics, SAirRelations mit Swissôtel, Gate Gourmet, Rail Gourmet, Restorama, und Nuance International Gründung der Qualiflyer Group Alliance bestehend aus zehn Fluglinien: Swissair, Austrian Airlines, Sabena, TAP Air Portugal, Turkish Airlines, AOM, Crossair, Lauda Air, Tyrolean Airways und Air Littoral. Gründung einer Allianz von Ferien-Fluglinien zusammen mit Balair/CTA Leisure, Sobelair, LTU, Air Europe und Volare. Die SAirGroup übernimmt die LTU (Deutschland) und AOM (Frankreich). Routenspezifische Zusammenarbeit mit JAL, Cathay Pacific, Malaysian, Quantas und South African Airways. Die SAirGroup führt auf dem ganzen Streckennetz Nichtraucherflüge ein. Die ersten Airbus A werden geliefert. Am 3. September stürzt eine Boeing MD-11 mit der Flugnummer SR 111 vor der Kanadischen Küste von Neu-Schottland bei Halifax ins Meer. Alle 215 Passagiere und 14 Crewmitglieder kommen um Erste Flüge der Swissair mit einer reinen weiblichen Cockpit-Besatzung. Swissair und Sabena kündigen eine Zusammenarbeit mit American Airlines im Transatlantik-Verkehr an als Antwort darauf, dass Delta Air Lines neu mit Air France zusammenarbeitet. Die Swissair präsentiert den neuen Erstklass-Sitz für Langstreckenflüge Kurz nach dem Start stürzt ein Saab-Cityliner der Crossair in Niederhasli bei Kloten ab. Zehn Personen kommen dabei ums Leben. Eric Honegger, ehemaliger Regierungsrat des Kantons Zürich, wird neuer Verwaltungsratspräsident der SAirGroup. Die SAirGroup erwirbt eine Beteiligung von 20% an der South African Airways und von 34% an der TAP (Portugal). Weiter Erwerb von Beteiligungen an der Portugalia, der Air Littoral und der LOT. Die SAirGroup erwirbt eine Minderheitsbeteiligung an der Air Liberté (Frankreich). Austrian Airlines verlässt die Qualiflyer Group und wechselt zu der Star Alliance. Die Atlantic Excellence Alliance mit Swissair, Sabena, Austrian Airlines und Delta Air wird aufgelöst. Sabena, Air Littoral, AOM und Air Liberté machen grosse Verluste SAirGroup-Konzernchef Philippe Brugisser wird fristlos entlassen. Der Verwaltungsratspräsident Eric Honegger übernimmt die Konzernleitung, Crossair-Verwaltungsratspräsident und -Gründer Moritz Suter das Fluggeschäft. André Dosé übernimmt die Geschäftsleitung der Crossair Suter tritt zurück nachdem er den Millionenkredit der Swissair an die Expo 02 gestrichen hat. BAS WuG Skript_WuG_Swissair-Grounding_Dokumentation_v09.doc x/2
3 Neun von zehn Verwaltungsräten der SAirGroup erklären den Rücktritt in Etappen bis April Honegger will noch ein Jahr Präsident, Nestlé-Finanzchef Mario Corti als jüngstes Mitglied über 2002 hinaus im Amt bleiben Corti löst Honegger als Verwaltungsratspräsidenten und Konzernchef ab Corti gibt einen Jahresverlust von 2,9 Mrd. Fr. für 2000 bekannt Die SAirGroup verkauft die Swissôtel-Kette für 410 Mio. Fr., damit sie wieder flüssige Mittel hat. Honegger begnügt sich im Streit um Abgangsentschädigungen mit einem Jahresgehalt Die SAirGroup-Generalversammlung der Aktionäre verlangt eine Sonderprüfung und erteilt einzig Corti die Entlastung. Der Konzern wird wieder in Swissair Group umgetauft Finanzchef Georges Schorderet wird durch Jacqualyn Fouse von Nestlé ersetzt Präsentation des Programms Change, mit dem 500 Mio. Fr. eingespart werden sollen AOM und Air Liberté melden Konkurs an. Die Swissair-Beteiligung an Air Littoral wird durch deren Ex-Chef übernommen Corti präsentiert das Sanierungsprogramm vorerst ohne massiven Stellenabbau Belgien und Swissair einigen sich auf eine weitere Finanzierung für die Sabena von 650 Mio. Fr., wobei die Swissair 390 Mio. Fr. übernimmt. Dafür wird sie aus der Pflicht entlassen, ihre Beteiligung auf 85 Prozent aufzustocken Corti präsentiert einen Halbjahresverlust von 234 Mio. Fr. und kündigt den Abbau von 1250 Stellen an. Die Schuldenlast beläuft sich auf rund 15 Mrd. Fr., das Eigenkapital noch 555 Mio. Fr. Die (rentablen) Töchter Swissport und Nuance müssen verkauft werden. Corti gibt bekannt, dass er die Sanierung ohne Kapitalschnitt und Bundeshilfe durchziehen will Die Terroranschläge in den USA zwingen die Swissair zum Unterbruch des Nordatlantikverkehrs. Sie veranschlagt ihre dadurch entstehenden Verluste auf 65 Mio. Fr Nachdem Corti bei Bundesrat Villiger vorgesprochen hat, schließt der Bundesrat eine Bundeshilfe nicht mehr aus, sofern ein Sanierungsplan besteht und die Wirtschaft die Führung übernimmt Corti stellt den neuen Sanierungsplan vor. Swissair und Crossair werden zusammengelegt. Crossair-Chef André Dosé wird Chef des Fluggeschäfts. Tausende von Stellen sollen gestrichen werden In der Sendung Arena auf SF1 weist Mario Corti darauf hin, dass die Swissair nicht mehr fliegen könnte, falls in den nächsten Tagen keine Lösung gefunden werde. In diesem Zusammenhang benützt er zum ersten Mal öffentlich den Begriff Grounding Die Swissair schätzt die Folgekosten der Terroranschläge auf mehrere Milliarden Franken und gelangt erneut an den Bundesrat Die Grossbanken UBS und CS übernehmen die von der Holding gehaltenen 70% der Crossair und stellen 1,35 Mrd. Fr. für eine neue, kleinere Fluggesellschaft zur Verfügung Swissair-Angestellte verlieren den Job; zwei Drittel des Flugbetriebs gehen an die Crossair. Die Swissair gibt bekannt, dass sie Nachlassstundung beantragen wird Das Grounding. Früher Morgen: Wegen fehlender Liquidität kann der Treibstoff nicht mehr bezahlt werden. Die Flüge nach Brüssel werden annulliert aus Angst, die Maschinen könnten beschlagnahmt werden. Corti versucht bei den Grossbanken Geld zu organisieren Uhr: In London werden zwei Swissair-Flugzeuge am Boden festgehalten Uhr: Nach Shell und Esso stellt BP als letzter Lieferant die Treibstofflieferungen ein. Die Swissair hat Rechnungen in zweistelliger Millionenhöhe nicht bezahlt Uhr: Der Flugbetrieb der Swissair wird suspendiert (aufgeschoben). In Lautsprecherdurchsagen werden die wartenden Passagiere für weitere Informationen auf 14 Uhr vertröstet. Es ist zuerst von betrieblichen Problemen die Rede, später davon dass die Swissair auf Geld von der UBS wartet Uhr: Die Swissair-Gruppe gibt über eine Pressemitteilung bekannt, dass der Flugbetrieb endgültig eingestellt wird Uhr: Über Lautsprecherdurchsagen werden auch die wartenden Passagiere über das Grounding informiert Uhr: In der Tagesschau erläutert Mario Corti, dass er die Grossbanken vergeblich um Geld angegangen sei und schiebt ihnen so indirekt die Schuld am Grounding zu Uhr: Corti wiederholt die Schuldzuweisung, wobei jetzt hauptsächlich nur noch von der UBS gesprochen wird. Der Vizepräsident des UBS-Verwaltungsrates Alberto Togni bekräftigt, die UBS treffe keine Schuld. UBS-VR-Präsident Marcel Ospel ist zu diesem Zeitpunkt auf dem Weg nach New York und nicht erreichbar Passagiere sitzen weltweit fest. Die in Zürich gestrandeten 3000 bis 4000 Passagiere werden von der Swissair weitgehend sich selber überlassen. Die Flughafengesellschaft Unique springt ein und bringt einen Teil der gestrandeten in umliegenden Zivilschutzunterkünften unter. Das Swissair-Debakel hat sich zur nationalen Katastrophe ausgeweitet Der Bundesrat stellt der Swissair 450 Mio. Fr. zur Verfügung, damit der Flugbetrieb wieder aufgenommen werden kann. Mit der à fonds perdu geleisteten Einlage soll der Flugbetrieb bis Ende Oktober sichergestellt werden. Währenddessen sind alle Swissair-Flugzeuge am Boden parkiert Der Flugbetrieb wird teilweise wieder aufgenommen. Die SAirGroup reicht für die SAirGroup Holding, SAirLines, Swissair AG und Flightlease Gesuche um Nachlassstundung ein. Tausende von Swissair-Angestellten der Swissair demonstrieren in Zürich und Bern für die Swissair und gegen die Grossbanken. Viele UBS-Kunden kündigen ihre Bankkonten Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) veröffentlicht ein sogenanntes Term-Sheet (Arbeitspapier), das das Projekt Phoenix genauer beschreibt. Die Crossair wird die Nachfolge der Swissair übernehmen (später wird von der Neuen Crossair die Rede sein). Aus dem am 1. Oktober abgefassten Papier geht zudem hervor, dass eine Aufrechterhaltung des Swissair-Flugbetriebes nach dem 3. Oktober nicht geplant war. Ein Grounding war somit in Kauf genommen worden (Phoenix: Heiliger Vogel, der sich selber verbrennt und aus der Asche neu aufsteigt) Die Nachlassstundung wird gewährt. BAS WuG Skript_WuG_Swissair-Grounding_Dokumentation_v09.doc x/3
4 Langsam zeichnet sich ab, dass die Crossair tatsächlich die Nachfolge der Swissair übernehmen wird. Es ist von der neuen Crossair die Rede. Aus der Asche des Swissair-Debakels entsteigt die Crossair (das Projekt Phoenix, wie es bereits vor dem Grounding genannt wurde) Ein vierköpfiger Steuerungsausschuss unter der Leitung des Ex-SKA-VR-Präsidentes Rainer E. Gut wird gebildet, die die Entstehung einer neuen Schweizer Airline aus der Crossair überwachen soll. Der Flugzeugpark der neuen Crossair soll mit 26 Lang- und 26 Kurzstrecken- Flugzeugen (Modell 26/26) aufgestockt werden, damit sie auch Lang- und Mittelstreckenflüge wird machen können. Die Swissair stellt den Flugbetrieb bis Ende März 2002 sicher. Dafür tätigen Wirtschaft und Staat gemeinsam eine Milliardenhilfe von rund 7 Mia. Fr. Der Bund gewährt zusätzlich einen Überbrückungskredit für den Winter-Flugbetrieb in der Höhe von maximal 1 Milliarde Franken. Weiter leistet er an die Rekapitalisierung der neuen Crossair 600 Mio. Fr. Die Grossbanken beteiligen sich mit 610 Mio. an der neuen Crossair. Weitere 850 Mio. werden von ihnen für den Betrieb der Crossair und der SAir-Nebenbetriebe zur Verfügung gestellt. Der Rest der Finanzierung sollen durch weitere Privatunternehmen und die Kantone geleistet werden Die Swissair kündigt die Streichung von 4400 Stellen in der Schweiz per Ende Oktober an Der Steuerungsausschuss gibt bekannt, dass der ehemalige KLM-Präsident Pieter Bouw neuer VR-Präsident der neuen Schweizer Airline werden soll. Crossair-Gründer Moritz Suter würde aus der Unternehmung ausschieden. André Dosé soll Generaldirektor (CEO, Chief Executive Officer) der Fluggesellschaft werden Die eidgenössischen Räte bewilligen 2,1 Milliarden Franken für die Weiterführung des Flugbetriebs bis Ende März 2002 und den Aufbau einer neuen Fluglinie aus der Swissair- Tochter Crossair Während des Landeanfluges stürzt ein Crossair- Jumbolino in einen Wald bei Bassersdorf ab. Es kommen 24 Personen um. Es ist das zweite Crossair-Unglück innert zwei Jahren Den Bereichen der Swissair-Gruppe wird definitiv Nachlassstundung gewährt. Zwischen 6 und 12% der Forderungen werden noch ausbezahlt werden können. Im folgenden Schuldenaufruf melden sich rund Gläubiger An einer bewegenden Generalversammlung der Crossair-Aktionäre werden die Pläne des Steuerungsausschusses zur Entstehung der neuen Airline genehmigt. Eine grosse Mehrheit von (Basler) Kleinaktionären, die gegen die Absetzung des Baslers Suter sind, werden durch die beiden (Zürcher) Grossaktionäre UBS und CS überstimmt. Beide Banken waren an der GV nicht vertreten und ließen sich durch einen Vertrauensmann vertreten In einer Artikelserie greift die SonntagsZeitung die Geschäftsleitung der Swissair und somit Mario Corti stark an. Es seien gravierende Fehler passiert. Das Grounding wäre zu vermeiden gewesen. Die Wogen gehen hoch, als die SonntagsZeitung schreibt, dass Corti für seine Arbeit ein Salär von 12 Millionen Franken im Voraus bezogen haben soll. Es setzt eine wochenlange Diskussion über die Höhe von Managerlöhnen ein. Mario Corti wird vom Sympathieträger zum Buhmann Konzernchef André Dosé orientiert über die neue Airline mit dem Namen Swiss. Es ist von einer Tipp-Ex-Variante (20 Minuten) die Rede. Der juristische Name des Konzerns soll Swiss Air Lines lauten. Bis 2003 soll die Swiss mit 128 Flugzeugen und 123 Destinationen die viertgrößte Fluggesellschaft in Europa sein Die Swissair-Gruppe zieht die Crossair im Streit um den Markennamen vor Gericht. Mit ihrem Markenauftritt Swiss verletze die neue Gesellschaft die Rechte. Am lehnt das Handelsgericht des Kantons Zürich die Klage ab Die Crossair-Piloten, die im neuen Gesamtarbeitsvertrag mit der Swiss schlechter als die Swissair-Piloten entlöhnt werden sollen, drohen mit Streik Dosé orientiert über den Business Plan für Swiss. Budgetiert wird ein Verlust von 1,1 Milliarden Franken für Ab 2003 soll die Airline Gewinn machen. Dosé gibt zudem die Allianz mit American Airlines bekannt Am Ostersonntag startet die Nachfolgegesellschaft Swiss mit dem symbolischen 15- minütigen Flug LX 2991 von Basel nach Zürich. Die Swissair ist ab jetzt Vergangenheit An der Generalversammlung der Aktionäre wird die Crossair in Swiss International Airlines Ltd. umbenannt. Dosé orientiert, dass der Start der Swiss mit 100 Millionen Franken weniger Verlust erfolgreicher als erwartet ausgefallen ist (Verlust 190 Millionen Franken) Der Pilotenverband der ehemaligen Swissair-Piloten stimmt dem Gesamtarbeitsvertrag zu. Der Streit mit dem Verband der ehemaligen Crossair-Piloten Swiss Pilots hingegen droht zu eskalieren. Juli Die Schweizer Börse SWX wie die meisten Börsen weltweit erreichen ihren vorläufigen Tiefststand. Die Anleger in der Schweiz verlieren im Jahr 2002 mehr als 30% ihres Kapitals. Als möglicher Grund wird das verlorene Vertrauen der Anleger in die Wirtschaft und in die Topmanager genannt Nachdem sie nach hohen Verlusten mehrmals die Flotte reduziert hatte, wird die Swiss von der Lufthansa übernommen In den Schweizer Kinos startet der Spielfilm Grounding - die letzten Tage der Swissair. Der Film stützt sich weitgehend auf das Buch Der Fall Swissair von BILANZ- Chefredaktor René Lüchinger ab. Der Film zeigt die Ereignisse vor und während des Groundings vor allem aus der Sicht der Swissair Die Zürcher Staatsanwaltschaft erhebt nach fünfjähriger Ermittlungsarbeit Anklage gegen 19 ehemalige Manager und Verwaltungsräte der SAirGroup wegen ungetreuer Geschäftsführung, Misswirtschaft und Gläubigerschädigung bis In der Stadthallte Bülach findet unter grossem Medienecho der Strafprozess statt. Am werden alle Angeklagten freigesprochen und erhalten Entschädigungen zwischen und Franken. BAS WuG Skript_WuG_Swissair-Grounding_Dokumentation_v09.doc x/4
5 Die Konzernstruktur am 24. März 2001 Das Term-Sheet vom 1. Oktober Quelle: Neue Zürcher Zeitung, 5. Oktober 2001 BAS WuG Skript_WuG_Swissair-Grounding_Dokumentation_v09.doc x/5
6 Wirtschaft und Gesellschaft Die Medienkonferenz vom 1. Oktober Quelle: Berner Zeitung, 2. Oktober 2001 BAS WuG Skript_WuG_Swissair-Grounding_Dokumentation_v09.doc Die Reaktion in den Medien 4 4 Quelle: Tages-Anzeiger, 3. Oktober x/6
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