Was verstehe ich unter Bildung im Reliunterricht?
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- Jobst Pfaff
- vor 6 Jahren
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1 Was verstehe ich unter Bildung im Reliunterricht?
2 Wolfgang Klafki (geb. 1927) In der Beschäftigung mit dem Unterrichtsgegenstand erschliesst sich dem Kind die Welt. Damit wächst auch ein Verständnis seiner selbst. Das wiederum eröffnet neue Wege des Weltverständnisses.. usw.
3 In der Beschäftigung mit dem Unterrichtsgegenstand erschliesst sich dem Kind Gott und die Welt. Damit wächst auch ein Verständnis seiner selbst. Das wiederum eröffnet neue Wege des Gottes- und Weltverständnisses.. usw.
4 Es geht nicht darum, dass wir etwas durchnehmen, sondern dass Kinder etwas lernen. Dann geht es aber auch nicht darum, dass Kinder etwas wissen oder zu Kenntnis nehmen, sondern dass sie mit diesem Wissen eigene weitere Schritte tun können. Es geht darum, dass Kinder «kompetent» werden, dass sie in meinem Unterricht Kompetenzen erwerben.
5 Was sind Kompetenzen? «Kompetenzen sind die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen (Planen und Handeln) und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können.» Weinert, F.E. : Leistungsmessungen in Schulen. Weinheim/ Basel. S.27
6 Was sind Lernziele? «Lernziele beschreiben Zwischenschritte auf dem längeren Weg des Kompetenzaufbaus. Indem bestimmte, sehr konkrete und überprüfbare Ergebnisse angestrebt werden, wird ein Beitrag zur langfristigen Förderung einer Kompetenz erreicht.» E.Bonsen u.g.hey, Kompetenzorientierung S.8
7 2 Arten von Kompetenzen: 1) Überfachliche Basiskompetenzen (das sollten Kinder in jedem Fach lernen): z.b. Methodenkompetenz (wie ich selber am besten lerne, schreiben, vor der Klasse sprechen, lesen, rechnen, Heftführung, Ordnung halten usw.) Sozialkompetenz (lernen miteinander umzugehen, Respekt zu entwickeln usw.) Selbstkompetenz (Selbstvertrauen, Selbstkritik, Mut entwickeln)
8 2 Arten von Kompetenzen: 2) Fachbezogene Kompetenzen(das sollten Kinder im Fach Religion lernen): Was sollen Kinder nach einem Jahr Religionsunterricht bei mir «können»? Welche Kompetenzen sollen Kinder in meinem Unterricht bei den Themen «Religionen der Welt», «Sinn des Lebens» oder «Jesus» erwerben? Versucht ein bis zwei Sätze zu formulieren.
9 Lehrplan 21 - Primarschule (Zyklus 1-2) Religionen und Weltsichten begegnen - Teilbereich 12 des Faches Natur Mensch Gesellschaft
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11 Beispiele aus dem SO- und BL-Lehrplan Ursprüngliches «Richtziel» formuliert als Kompetenz Nach dem Sinn des Lebens fragen (Eigenes Leben) Die Schülerinnen und Schüler erfahren, dass die Frage und die Suche nach dem Sinn des Lebens und nach Gott die Menschen zu allen Zeiten bewegt haben und weiterhin beeinflussen werden.
12 Beispiele aus dem SO- und BL-Lehrplan Ursprüngliches «Richtziel» formuliert als Kompetenz Jesus und seiner Botschaft begegnen (Jesus) Sie kennen Leben und Botschaft, Tod und Auferstehung Jesu Christi und lernen diese Botschaft immer wieder neu zu verstehen und ins Leben umzusetzen. Sie finden im Alltag und in Grenzsituationen Halt und Orientierung im Glauben an den gegenwärtigen Jesus Christus. Jesus (Jesus und seiner Botschaft begegnen) Die SuS können ihren Alltag und erlebte Grenzsituationen mit den Erzählungen von Jesus in Verbindung setzen und dadurch ein eigenständiges christliches Verständnis ihres Lebens entwickeln. Sie können sein Leben und seine Botschaft als Orientierung für ihr eigenes Leben erkennen und prüfen. Sie können seinen Tod und seine Auferstehung als zentrales Ereignis des christlichen Glaubens benennen und erkennen.
13 Zwischenhalt: Kompetenzformulierungen und Richtzielformulierungen ist dieser Unterschied spitzfindig? In der Praxis: Ich sitze vor dem Lehrplan und möchte eine Lektionsreihe zu Jesus oder zur Frage nach dem Sinn des Lebens planen. Welche Formulierung erleichtert oder erschwert mir das Planen? Warum?
14 Blick in unsere Lehrpläne: BE (kath.) «Orientierung Religion» 2002
15 Blick in unsere Lehrpläne: BE (kath.) «Orientierung Religion» 2002
16 Blick in unsere Lehrpläne: BE (kath.) «Orientierung Religion» 2002 (spätere Ergänzung) usw.
17 Blick in unsere Lehrpläne: BS (oekum.) 2014
18 Blick in unsere Lehrpläne: BS (oekum.)
19 Blick in unsere Lehrpläne: BS (oekum.)
20 Blick in unsere Lehrpläne: AG (ref.)
21 Blick in unsere Lehrpläne: SO und BL (oekum.) Wir blättern in den Lehrplänen, versuchen den Aufbau zu verstehen und stellen Fragen.
22 Wie und mit wem plane ich Religionsunterricht? 1. Jahresplan: Gewichtung und Verteilung der Themen - im Team, mit einer Kollegin zusammen, alleine 2. Planung der Lektionseinheit zum Thema 3. Planung der einzelnen Lektion (ARIVA)
23 Wie und mit wem plane ich Religionsunterricht in nächster Zeit? 1. Jahresplan: Gewichtung und Verteilung der Themen - muss ich im Team an meiner Schule oder in meiner Pfarrei leisten 2. Planung der Lektionseinheit zum Thema - muss ich im Praktikum im Januar leisten ich erhalte Hilfe von der Praxislehrperson und von den Kursleitenden des M06 und M08 3. Planung der einzelnen Lektion (ARIVA) - haben wir im Modul M02 gelernt ich erhalte Hilfe von der Praxislehrperson und von den Kursleitenden des M06 und M08
24 Jahresplan (kann auch ein Semester- oder Quartalsplan sein)
25 Situation: Ich erhalte eine 3. Reliklasse und muss nun mein Jahr planen. 1.Möglichkeit: Ich frage eine Kollegin: «Was macht me so inere Dritte?» (Die Kollegin hatte vor Jahren damals dieselbe Frage einer andern Kollegin gestellt, jene wusste alles von einem Pfarrer, der mittlerweile seit 10 Jahren pensioniert ist )
26 Situation: Ich erhalte eine 3. Reliklasse und muss nun mein Jahr planen. 2. Möglichkeit: Ich nehme den Lehrplan hervor. Ich schaue mir die Themenfelder und ihre Verteilung auf die Schuljahre an. Ich erstelle einen provisorischen Plan für ein Jahr. Ich lasse weg und ergänze. Ich vergleiche meinen Jahresplan mit dem Plan der vorangehenden und der folgenden Jahre.
27 Themenfelder
28 Themenfelder
29 Und nun geht s los. Es gibt verschiedene Methoden zu planen:
30 Computerfans arbeiten mit einer Excel-Tabelle.
31 Computerfans arbeiten mit einer Excel-Tabelle.
32 Das eine Reli-Team arbeitet mit einer Kartonplatte, Zettelchen und Stecknadeln.
33 Das andere Reli-Team arbeitet mit Zetteln am Boden des Kirchgemeindesaals.
34 Wir machen einen Versuch in der Gruppenarbeit: Plant ein Schuljahr mit den Themenfelder-Kärtchen! Benützt unbedingt auch die Seiten mit den Grobzielen und Inhalten zu den entsprechenden Stufen! (20 30 Minuten) Diskussion: Welche Probleme sind aufgetaucht? Was war schwer, was einfach? Waren wir uns immer einig? Wo nicht?
35 Und jetzt kommt die Feinarbeit! Lektionseinheiten füllen (Themen, Ziele, biblische Geschichten und Texte usw.) Grobziele und Kompetenzen (Richtziele) überprüfen: Geht meine Lektionsreihe in diese Richtung?
36 Schon bei der Planung der Lektionseinheit wichtig: Bedingungsanalyse Wer sitzt in meiner Klasse? Wie «funktioniert» die Klasse? Wo findet der Unterricht statt? Wann? usw. Sachanalyse Aspekte des Themas sammeln. Theologische Auseinandersetzung mit der Geschichte oder dem Text. Didaktische Analyse Wie bringe ich das Thema oder den Text und seine Aussage meinen Schülern? Was lasse ich weg, was vereinfache ich (Reduktion)?
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