Redaktioneller Hinweis
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- Marie Schenck
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1 Redaktioneller Hinweis Alle Daten und Texte in diesem Vortrag sind im Internet frei verfügbar mit Ausnahme des Artikels, Politik mit schockierenden Zahlen von Christopher Schrader, der in der gedruckten Ausgabe der Süddeutschen Zeitung am 5. April 2013 erschien. Bei Weiterverbreitung sind die Nutzungsrechte der verschiedenen Anbieter zu beachten Stammtisch SPD-OV Bonn-Hardtberg Hintergründe zur Greenpeace-Veröffentlichung Tod aus dem Schlot ; Heiner Geiß
2 Berufliche Tätigkeit : Zur Person wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungszentrum Jülich Arbeitsgebiet im weitesten Sinne: Umwelt und Klima, Schadstoffe in der Atmosphäre Abteilung Sicherheit und Strahlenschutz Natürliche und anthropogene Radioaktivität in der Umwelt und Strahlenschutz Sicherheitsanalysen Institut für Chemie und Dynamik der Geosphäre Meteorologische Fragestellungen zu den Themen: Bodennahes Ozon (Sommersmog) Aufnahme von CO2 und Abgabe von Wasser durch Vegetation in unserer Region Bedeutung im Klimawandel
3 Tod aus dem Schlot Dichtung und Wahrheit Stammtisch SPD-OV Bonn-Hardtberg Hintergründe zur Greenpeace-Veröffentlichung "Tod aus dem Schlot"
4 These Kohlekraftwerke gehören sowohl in Deutschland als auch in Europa zu den schlimmsten Quellen von giftigen Luftschadstoffen. Schwefeldioxid (SO 2 ), Stickoxide (NOx), Ruß und Staubemissionen aus Kohle sind die größten industriellen Ursachen von Feinstäuben, die tief in die Lungen eindringen und vom Blutkreislauf aufgenommen werden. Quelle: Tod aus dem Schlot, Seite 4, Greenpeace 2013
5 Relativer Anteil verschiedener Emittentengruppen an den Gesamtemissionen (% - kg pro Jahr) von Nordrhein-Westfalen Gesamt (kg) (12) (59) (12) (5) (15) (32) (12) (15) Rot: Obergruppe nach 4. BImSchV Energie Grün: Braunkohle RWE Quelle: Emissionskataster Luft:
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7 Von der Luft in die Lunge: Im zweiten Schritt berechnete die Universität Stuttgart die Verteilung der Schadstoffe und deren chemische Reaktionen in der Atmosphäre. Das von der Universität verwendete EcoSense-Modell beruht auf einer ausgeklügelten Modellierung der Atmosphäre, die durch das Europäische Monitoringund Evaluierungsprogramm (EMEP) entwickelt wurde. Das Modell berechnet, wie hoch die resultierende zusätzliche Schadstoffbelastung durch die Kohlekraftwerke ist. Quelle: Tod aus dem Schlot, Seite 18, Greenpeace 2013
8 Resultierende zusätzliche Schadstoffbelastung durch die Kohlekraftwerke Keine Angaben Stammtisch SPD-OV Bonn-Hardtberg Hintergründe zur Greenpeace-Veröffentlichung "Tod aus dem Schlot, Heiner Geiß
9 Typischerweise ergibt die Berechnung, dass pro 1000 Tonnen Schadstoffen, die von einem Kraftwerk ausgestoßen werden, zwischen 200 Gramm und 5 Kilogramm der toxischen Bestandteile von europäischen Bürgern eingeatmet werden. 37 Diese Zahl variiert je nach Kraftwerksstandort, Schadstoff und atmosphärischen Bedingungen. Die Luftschadstoffkonzentrationen, die durch das EMEP 38 MSC-W-Modell vorhergesagt werden, werden Jahr für Jahr mit Messdaten aus der realen Welt verglichen. 39 Die kleinen hochgestellten Zahlen entsprechen den Nummern der in der Greenpeace-Veröffentlichung angegebenen Literatur Quelle: Tod aus dem Schlot, Seite 18, Greenpeace 2013
10 Die Übereinstimmung zwischen vorhergesagten und beobachteten Jahresdurchschnittskonzentrationen liegt für die Sulfat und die Nitratfeinstaubbelastung 40, die für die in diesem Bericht untersuchten gesundheitlichen Auswirkungen wichtigsten Schadstoffe, zwischen 90 bzw. 88 Prozent. Die Verzerrung durch das Modell liegt bei -20 Prozent bzw. 8 Prozent. Auch wenn diese Validierungsdaten nicht zur Quantifizierung der Konfidenzintervalle 41 der von Modell abgeleiteten Emissions- Konzentrations-Verhältnisse herangezogen werden können, lässt die hohe Übereinstimmung zwischen dem Modell und den realen Messdaten die Ergebnisse vertrauenswürdig erscheinen. Die negative Verzerrung für Sulfat, den Schadstoff mit den größten negativen gesundheitlichen Auswirkungen, deutet darauf hin, dass die Ergebnisse eher konservativ sind. Quelle: Tod aus dem Schlot, Seite 19, Greenpeace 2013
11 39 EMEP 2012: EMEP/MSC-W-Modellleistung für versauernde und eutrophierende Komponenten und Photooxidantien im Jahr Zusatzmaterial zum EMEP Statusbericht 1/ ,01 0,1 1,0 NO2: keine solche Abbildung im Originalbericht 0,01 0,1 1,0
12 Vergleich zwischen Modellrechnungen (EMEP-Modell) und Messungen (Die unterschiedlichen Farben entsprechen verschiedenen Modellläufen mit unterschiedlicher horizontaler Auflösung) Feinstaub PM10 E: EMEP-Stationen R: Reinluft U: städtisch T: verkehrsnah Quelle: EMEP Report 1/2012:, Transboundary Acidification, Eutrophication and Ground Level Ozone in Europe in 2010
13 EMEP-Stationen in Europa
14 Todesfälle durch Kohlekraftwerke Quelle: Greenpeace; Tod aus dem Schlot
15 Die Karte zeigt auf, dass die schwersten gesundheitlichen Schäden im näheren Umfeld der Kraftwerke auftreten. Doch weil die giftigen Schadstoffe aus den Kohlekraftwerksschloten vom Wind über hunderte Kilometer transportiert werden, betreffen die gesundheitlichen Auswirkungen auch ganz Deutschland und sogar die europäischen Nachbarländer. In großen Städten oder Ballungszentren, wo besonders viele Menschen auf engem Raum zusammenleben, treten durch die hohe Populationsdichte auch besonders hohe gesundheitliche Schäden auf. Quelle: Tod aus dem Schlot, Seite 11, Greenpeace 2013
16 Todesfälle durch Kohlekraftwerke Quelle: Greenpeace; Tod aus dem Schlot Stammtisch SPD-OV Bonn- Hardtberg Hintergründe zur Greenpeace- Veröffentlichung "Tod aus dem Schlot"
17 Quelle:
18 Quelle:
19 Quelle:
20 Die große Frage: Kann man an den vorher beschriebenen Messstellen im Ruhrgebiet einen Einfluss der Großkraftwerke im rheinischen Revier detektieren?
21 NO2 Oberhausen NO2 Mülheim-Styrum Oberhausen Staub Quelle: LANUV,UBA, WetterOnline
22 Bonn-Auerberg NO2 Quelle: LANUV,UBA, WetterOnline Staub Stammtisch SPD-OV Bonn-Hardtberg Hintergründe zur Greenpeace-Veröffentlichung Tod aus dem Schlot ; Heiner Geiß
23 µg/m³ Jahresmittelwerte Schwebstaub im Rhein-Ruhr-Gebiet Annual Means TSP/PM10 - Rhine-Ruhr TSP PM Stammtisch SPD-OV Bonn-Hardtberg Hintergründe zur Greenpeace-Veröffentlichung Tod aus dem Schlot ; Heiner Geiß
24 Ein Risikovergleich Ein(e) Raucher(in) raucht 10 Zigaretten pro Tag. Mit jeder Zigarette inhaliert er/sie 1 Milligramm (mg) Teer. Im Jahr sind das 3650 mg. Frage: wie lange muss ein(e) Nichtraucher(in) sich an der Ecke Rochusstraße/Villmomblerstraße aufhalten, um die gleiche Menge Feinstaub zu inhalieren? Stammtisch SPD-OV Bonn-Hardtberg Hintergründe zur Greenpeace-Veröffentlichung Tod aus dem Schlot ; Heiner Geiß
25 Ein Risikovergleich Antwort: Im Jahresmittel sind in der Luft 0,02 mg/m3 = 0,00002 mg/l Feinstaub enthalten. Der/die Nichtraucher(in) atmet pro Stunde ca. 60 l Luft, d.h. 0,00120 mg Feinstaub ein. Das Jahr hat 8760 Stunden. Die eingeatmete Menge beträgt somit 8760 x 0,00120 = 10,5 mg. Er/Sie muß also 3650/10,5 = 347 Jahre ohne Pause dort stehen, um genau so viel Feinstaub einzuatmen wie ein(e) Raucher(in) in einem Jahr Stammtisch SPD-OV Bonn-Hardtberg Hintergründe zur Greenpeace-Veröffentlichung Tod aus dem Schlot ; Heiner Geiß
26 Daraus (aus den verlorenen Lebensjahren) zu berechnen, wie viele Menschen früher gestorben sind, ist eine brenzlige Sache. Um einen Effekt in der Öffentlichkeit zu erzielen, ist die Kalkulation jedoch sehr hilfreich, weil konkrete Todesfälle mehr Eindruck machen als die abstrakte Angabe verlorener Lebensjahre. Greenpeace hat darum aus statistischen Werken selbst einen Faktor für die Umrechnung extrahiert. Der Stuttgarter Hauptautor der Studie, Rainer Friedrich, kritisiert das indirekt: 'Wir halten Todesfälle für keinen geeigneten Parameter, die Schäden zu charakterisieren. Quelle: Gedruckte SZ vom , Politik mit schockierenden Zahlen von Christopher Schrader Stammtisch SPD-OV Bonn-Hardtberg Hintergründe zur Greenpeace-Veröffentlichung Tod aus dem Schlot ; Heiner Geiß
27 Ein sehr schwerer, in der Veröffentlichung auch nicht ansatzweise nachgewiesener Vorwurf. Die anlagenbezogenen Emissionsdaten von in Betrieb befindlichen Kraftwerken beruhen hauptsächlich auf kontinuierlichen Emissionsmessungen an den Kraftwerksschloten, sodass die Daten-Unsicherheit sehr gering ist, sofern die Daten nicht von den Unternehmen oder Behörden manipuliert wurden
28 Beispiel einer begutachteten Veröffentlichung in einer wissenschaftlichen Zeitschrift dx.doi.org/ /es Environ. Sci. Technol. 2012, 46,
29 Neueste Veröffentlichung en zum Thema Luftkonzentrationen ermittelt aus Modellrechnungen (TM5, Auflösung ca. 11x11 km), Satellitenmessungen und Beobachtungen an Bodenstationen (Brauer et al., dx.doi.org/ /es Environ. Sci. Technol. 2012, 46, )
30 Meine Empfehlungen: o Nachdenken: kann das überhaupt sein, was die mir erzählen (z.b. persönliche Risiken betrachten) o Selbst mal in die angegebene Literatur reinschauen, oder: selbst suchen z.b. nach neueren Untersuchungen o Zweite, dritte, vierte Meinung einholen (andere Fachleute fragen) o Auch wenn es anstrengend ist und Zeit kostet : Fakten, Fakten, Fakten - Quellenstudium o Worte sehr sorgfältig wählen
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