Die Hohen Warte Bäder

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1 Die Hohen Warte Bäder 1899 pachtete der Fußballclub First Vienna FC 1894 das Gelände des späteren Hohe-Warte-Bades, um darauf den größten Fußballplatz Wiens zu errichten. Das war der vierte Platz der Vienna, der erste lag auf der Hohen Warte auf den Rothschildgründen. Auf diesem Bild ist auch die Ziegelfabrik Kreindl zu sehen, die ihre Abgrabungen bis auf 19 Meter an die Hohe Warte vorantrieb. Nach großen Erfolgen brachten die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges auch den Sportbetrieb auf der Hohen Warte zum Erliegen kündigte dann die Stadt Wien den Pachtvertrag. Sie überließ das Grundstück, auf dem sich ehemals ein Fabrikgelände befand, einer Filmgesellschaft wurde dann vom Architekten Michael Rosenauer ( ) das Filmgebäude für die Dreamland -Gesellschaft errichtet.

2 Bei den Planungsarbeiten für die Eingemeindung Döblings zu Wien 1904 war das Fußballfeld das sich über mehrere Grundstücke erstreckte schon verschwunden. Die heutige Gallmeyrgasse sollte durchgehend Häsler Gasse heißen. Die Elmargasse war auch schon durchgehend zur Gallmeiergasse geplant (Gasse mit nur 6 Adressen!). Die Fabrikshalle wurde mit einem 25-Meter-Becken versehen; eine Seitenwand konnte geöffnet werden, davor boten Liegewiesen etwa Personen Platz. Dieses erste "Beinahe"- Hallenbad wurde 1927 eröffnet. Die Gesamtfläche betrug rund m², davon waren m² verbaut. Es verfügte über 226 Kabinen und 1232 Kästchen (davon 61 Saisonkabinen und 103 Saisonkästchen) und 350 Haken (Notgarderobe). Das Fassungsvermögen betrug Personen. Weiters gab es ein Kinderbecken mit 50 m² Wasserfläche, einen Spielplatz, zwei Sonnenbäder und ein Restaurant. Schulz Wolfgang: Ich war öfters Gast hier im Bad, hatte ich doch von der Hohe Warte Nr. 9 nur ein paar Meter hierher. An den Geruch des stark gechlorten Hallenbadwassers kann ich mich noch sehr gut erinnern. Auch an die Spuckschalen mit der Aufschrift Spucknapf, die überall angebracht waren. Die Schlurfs hatten die Haare mit Brillantine und den schwarzen Kamm an der Seite der damals modernen dreieckigen Badehose eingesteckt. Eine weitere Besonderheit des Hohe-Warte-Bades bildete die Beleuchtungsanlage, die ein Offenhalten auch nach Sonnenuntergang erlaubte.

3 Im Zuge der Kriegshandlungen im 2. Weltkrieg entstanden am Bad Zerstörungen, die 1948 jedoch wieder soweit behoben waren, dass das Hohe-Warte-Bad wieder eröffnet werden konnte. Von der ehemaligen Herrlichkeit ist nur der Eingangsbereich übriggeblieben. Das Bad wurde am für immer geschlossen. Auf dem Gelände des Hohe-Warte-Bades wurde ein Pensionistenwohnheim errichtet; Links vom Eingangsbereich Hohe Warte Nr. 8 befindet sich jetzt ein typisch japanischer Garten mit einem Teehaus. HOHE WARTE, PENSIONISTEN-WOHNHAUS ADRESSE 1190 WIEN, HOHE WARTE 8 TELEFON HAUS.HOHE.WARTE@KWP.AT WEBSEITE: Im Jahr darauf, am , eröffnete ein paar hundert Meter nördlich des Hallenbades Döbling, auf den ehemaligen Rothschildgründen, ein neues Sommerbad. Der Garten der Familie Rothschild wurde zweigeteilt. An dieser Stelle ein kleines Danke an Herrn Baron Rothschild für unsere Döblinger und VIENNA Hausfarben blau-gelb. Der nördliche Teil wurde in eine Parkanlage umgewandelt. Das Hallenbad und Sommerbad wurden erst im Jahr 1978 eröffnet wurde der Beachvolleyballplatz in Betrieb genommen. Hier eine Aufnahme aus dem Inneren eines Glashauses. Wie man auf dem Bild deutlich erkennen kann, handelt es sich um tropische Pflanzen, die bei einer gleichbleibenden Temperatur gedeihen.

4 Die Villa wurde, sowie die Gärtnerei durch Bombenschäden schwer in Mitleidenschaft genommen und in den 60er Jahren abgetragen. Nur im ehemaligen Pförtnerhaus ist wieder Leben eingekehrt. Hierist die Pfadfindergruppe 83 Baden Powell, in der Geweihgasse 6 jetzt angesiedelt. Herr Schulz: Ich selbst habe vor Jahren mitgeholfen, die Stromleitung mitten durch den Park zu diesem Gebäude zu legen. Hier ein Bild von Wasserkaskaden, die sich von einem, heute auch nicht mehr vorhandenen Teich, ergossen. Das Gewässer wurde aus Grundwasser und Brunnen gespeist, die sich hier auf der Anhöhe der Hohen Warte befanden. Diese Gartengestaltung des Baron Alfons von Rothschilds findet sich heute wieder im japanischen Garten auf dem Gelände des alten Hohe Warte Bades. Ca. um 1900 senkte sich, durch die fortdauernden Abgrabungen der Ziegelei Hauser bedingt, die nordöstliche Kante des Rothschildschen Besitzes. Diese hatten den Charakter von Erdsenkungen, Erdspaltungen, oder Klüftungen und echten Erdfällen. Der Baron selbst gab 1909 eine Studie in Auftrag um größeres Unheil zu vermeiden. Es wurde eine völlige Trockenlegung des Geländes durchgeführt. Ebenso trug eine Kanalisierung der Hohen Warte zur Verbesserung der Lage entscheidend bei. Saugbrunnen von oben und Entwässerungsstollen im unteren Bereich

5 schafften ebenso Abhilfe. Wenn vor ca. hundert Jahren nicht beherzte Männer dieses o.a. Problem aus der Welt geschafft hätten, gäbe es vielleicht heute kein Döblinger Hallen und Sommerbad. Wolfgang E. Schulz am bearbeitet im November 2014