Die Wasserrahmenrichtlinie: Wo stehen wir und was muss getan werden?
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- Klaudia Wolf
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1 Die Wasserrahmenrichtlinie: Wo stehen wir und was muss getan werden? Oliver Wiemann Referat 22 Oberflächenwasser, Siedlungswasserwirtschaft
2 Neuer Ansatz der Gewässerbewirtschaftung Bewirtschaftung in Flussgebietseinheiten konkrete Vorgaben für den guten Zustand der Oberflächengewässer und des Grundwassers bei Seen und Fließgewässern stehen ökologische Kriterien im Fokus Verbesserungsgebot und Verschlechterungsverbot umfangreiche Öffentlichkeitsbeteiligung insbesondere bei der Erstellung der Programme und Pläne enger Zeitplan für das Erreichen der Ziele 3 Bewirtschaftungszeiträume à 6 Jahre bis 2027 Wasserdialog am 4. Nov
3 Brandenburg in den Flussgebietseinheiten Elbe und Oder Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme sind die wichtigsten Instrumente der WRRL (im Internet abrufbar) Wasserdialog am 4. Nov
4 Ökologischer Zustand der Oberflächengewässer Hauptursachen für den mäßigen bis schlechten Zustand sind - schlechte Gewässerstrukturen - fehlende Durchgängigkeit - zu hohe Nährstoffeinträge - Belastungen mit Schadstoffen - Bergbaufolgen - Wassermengenprobleme Ziele erreicht für 13% der Seen 6% der Fließgewässer Ökologischer Zustand sehr gut gut mäßig unbefriedigend schlecht Wasserdialog am 4. Nov
5 Ökologische Durchgängigkeit der Fließgewässer Landeskonzept zur ökologischen Durchgängigkeit der Fließgewässer Brandenburgs Ausweisung überregionaler und regionaler Vorranggewässer Priorisierung der Vorranggewässer hinsichtlich ihrer fischökologischen Bedeutung Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit an insgesamt 657 Querbauwerken (z.b. Wehre, Wasserkraftanlagen, Schleusen) 284 Querbauwerke waren im Bewirtschaftungszeitraum 2010 bis 2015 in Bearbeitung Wasserdialog am 4. Nov
6 Beispiel-Maßnahme im Spreewald: Fischdrehkreuz am Großen Fließ Pressetermin zur Projektübergabe am Ökologische Durchgängigkeit für das Große Fließ und den Nordumfluter Projektträger: WBV Oberland Calau Umsetzung: Kosten: 3,5 Mio. EUR Ziel: Ökologische Durchgängigkeit vom Oberspreewald bis zur Stadt Cottbus Letzter Schritt: Umbau Wehr VI im Nordumfluter durch Ersatzneubau + Fischaufstiegsanlage Wasserdialog am 4. Nov
7 weitere Maßnahmen in der Spree im 2. Bewirtschaftungszeitraum Großes Spreewehr Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit der Spree im Stadtgebiet Cottbus Kleines Spreewehr Wehr Kiekebusch jeweils Wehr-Sanierung mit Bau einer Fischaufstiegsanlage in Synergien Hochwasserschutz und WRRL Wasserdialog am 4. Nov
8 Verbesserung der Gewässerstrukturen Grundlage: mehr als 50 erarbeitete Gewässerentwicklungskonzepte mit Maßnahmenvorschlägen Umsetzung innerhalb prioritärer Kulisse durch LfU mit den WBV (rund km; davon ca. 300 km mit besonders hoher Priorität) 2016: 37 Baumaßnahmen in Umsetzung und 14 in Vorbereitung Flächensicherung für Maßnahmen mit Flächenbedarf (z.b. Altarmanbindungen, Uferentfesselungen) weitere Maßnahmen: Bodenordnungsverfahren, Großprojekte (z.b. Untere Havel) u.a. novellierte Gewässerunterhaltungs-RL mit Anpassung an die Anforderungen aus 39 WHG (Gewässerentwicklung) Wasserdialog am 4. Nov
9 Gewässerrandstreifenprojekt Spreewald Ergebnisse: Projektlaufzeit und -kosten 2001 bis 2003 Planungsphase mit Öffentlichkeitsbeteiligung und Moderationsverfahren 2004 bis 2014 Umsetzungsphase 12 Mio. (72,5% Bund, 20,5% Land, 7% Zweckverband) 6 Altarme angeschlossen (gesamt = 1,6 km) 5 Altarme einseitig angeschlossen ca. 13 km Uferstrukturen verbessert ca. 36 km Gewässerstrecke revitalisiert 10 Sohlschwellen verbessern den Wasserrückhalt und die Sohlstruktur 50 ökologische Wanderbarrieren aufgehoben 11 Kammerungen und Steinschwellen für den Wasserrückhalt hergestellt ca. 380 ha künstlichen Winterstau eingerichtet Erfolgskontrollen in 2013 (Note 2,77 von 3,0) sowie 2018 und 2023! Abb.: Maßnahmenplanung im Oberspreewald (Auszug) Zweckverband»Gewässerrandstreifenprojekt Spreewald«Wasserdialog am 4. Nov
10 Beispiel-Maßnahmen im 2. Bewirtschaftungszeitraum Verbesserung Gewässerstrukturen Schnelle Havel 2018 bis 2019 Altarmanschlüsse Uferabflachungen Einbau Strömungslenker Anlage Flachwasserzonen Entwicklung Gewässerrandstreifen Wasserdialog am 4. Nov
11 Nährstoffbelastung der Brandenburger Oberflächengewässer Stickstoffbelastung der Fließgewässer (LUGV 2015) Hauptursachen für Nährstoffeinträge aus Punkt- und diffusen Quellen sind - Kläranlagen und dezentrale Abwasserentsorgung - Einleitungen von Niederschlagswasser - Bodenerosion von Ackerflächen - landwirtschaftliche Drainagen - Bodensickerwasser Wasserdialog am 4. Nov
12 Verringerung von Nährstoffeinträgen aus Punktquellen Grundlagen: - Monitoring- und Modellierungsergebnisse Gutachten zu kommunalen Kläranlagen ( ) - Gemeinsames Handlungskonzept Berlin - Brandenburg - Regionale Nährstoffreduzierungskonzepte Maßnahmen: - mit Berlin abgestimmte Vorgehensweise bei 8 Kläranlagen der Größenklasse 5 (> Einwohnerwerte) - Abstimmungen zwischen Land und Landkreisen bzgl. weiterer relevanter kommunaler Anlagen - weitere Maßnahmen, z.b. bzgl. Abschwemmung von versiegelten Flächen (Niederschlagswasser) sowie Abwasser aus Kleingärten und undichten Sammelgruben Wasserdialog am 4. Nov
13 Maßnahmen im landwirtschaftlichen Bereich Umsetzung der novellierten Dünge-VO - Entwurf wird zz. einer Strategischen Umweltprüfung unterzogen - Verbesserungen z.b.: nach Ernte der Hauptfrucht Düngung nur in Ausnahmefällen zulässig (nach Mais nicht); verlängerte Sperrfristen für Gülleausbringung Bindung der EU-Förderungen an Greening -Auflagen - Anbaudiversifizierung auf Ackerflächen - Erhalt von Dauergrünland - Nachweis Ökologischer Vorrangflächen auf mind. 5 % der beantragten Ackerflächen Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen - Ackerbegrünung an Gewässerrändern - Extensive Grünlandnutzung - Moorschonende Stauhaltung - Ökologischer Landbau weitere Maßnahmen Foto: D.Heidecke (LELF) - Vertragsnaturschutz - Ausweitung des Nährstoffuntersuchungsprogramms des LELF - Wasserdialog am 4. Nov
14 Reduzierung der Schadstoffeinträge wegen Quecksilber ist bundesweit kein OWK im guten chemischen Zustand Umsetzung der neuen Oberflächengewässerverordnung vom Juni 2016 (u.a. verschärfte Normen, neue Stoffe, Biota- Monitoring) Handlungsschwerpunkte: abgestimmtes koordiniertes Monitoring + Belastungsanalysen Erarbeitung von Maßnahmenoptionen für Problemstoffe Umgang mit Belastungen durch ubiquitäre Schadstoffe (in BB z.b. Tributylzinn) ggf. abgesenkte Umweltziele Umsetzung/Fortschreibung des Sedimentmanagementkonzeptes der FGG Elbe Sanierung von Altlasten zum Schutz der Oberflächengewässer (z.b. in Pritzwalk zum Schutz der Dömnitz) Wasserdialog am 4. Nov
15 Wassermengenmanagement / Klimawandel Ausrichtung auf ein nachhaltiges Wassermengenmanagement Ableitung von Mindestabflüssen für wichtige Bilanzpunkte Fokussierung der Mengenbewirtschaftung auf Problemgebiete: Obere Havel, Spree u. Schwarze Elster Stärkung der Regulationsfähigkeit des Landschaftswasserhaushalts Förderung von Vorhaben zum Wasserrückhalt und bzgl. extremer Niederschlagsereignisse Berücksichtigung der Folgen des Klimawandels Verbesserung der statistischen Abschätzung möglicher Klimaänderungen auf regionaler Ebene Weiterentwicklung des KlimaChecks von Bewirtschaftungsmaßnahmen weitere Maßnahmenoptionen: u.a. Fortführung des Waldumbaus Wasserdialog am 4. Nov
16 Schlussfolgerungen Die Verbesserung des Zustandes der Gewässer ist ein wichtiges Umweltschutzvorhaben, dessen Umsetzung nicht nur dem Land obliegt. Für eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen liegen die planerischen Voraussetzungen vor. Bei der Gewässerbewirtschaftung und der Hochwasservorsorge ist eine verstärkte Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft notwendig. Die Maßnahmenumsetzung erfordert eine Verstetigung des Mitteleinsatzes. Die Information und Beteiligung von Betroffenen und der Öffentlichkeit soll intensiviert werden. Die WRRL-Überprüfung 2019 sollte eine Weiterführung und eine Entschlackung zum Ziel haben. WRRL Wasserdialog am 4. Nov
17 Wehrmühle in Biesenthal (Barnim) vorher und nachher (Fotos: WBV Finowfließ) Danke für s Zuhören
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