Prüfbericht Neher-Schweinetränken

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1 Prüfbericht 4910 Neher-Schweinetränken Zapfentränken für Saugferkel Zapfentränken für abgesetzte Ferkel Zapfentränken für Mastschweine, Eber, leere und tragende Sauen und Trogsprüher für ferkelführende Sauen Anmelder und Vertrieb Hans Neher GmbH & Co. KG Wickengartenstraße 8 Telefon / D Weilmünster Telefax /

2 Beurteilung - kurzgefasst Neher-Schweinetränken mit gleichbleibendem Wasserdurchsatz bei vier Einstellungen Neher GmbH & Co. KG, Wickengartenstraße 8, D Weilmünster T A N E R K A N N Prüfmerkmal Prüfergebnis Bewertung Eignung zur selbsttätigen Wasserversorgung von Saugferkeln (rosa Düse), abgesetzten Ferkeln (rote Düse), Mastschweinen, Ebern, güsten und tragenden Sauen (gelbe Düse) sowie ferkelführenden Sauen (grüne Düse) Technische Kriterien Wasserdosierung Regulierung auf Wasserdruck sehr gut einstellbar ++ Durchfluss der Tränken für Saugferkel optimal ++ abgesetzte Ferkel vorteilhaft + Mastschw., Eber, Sauen vorteilhaft + ferkelführende Sauen optimal ++ Wasserverluste Zapfentränken technisch bedingt keine Trogsprüher technisch bedingt keine Hygiene und Reinigung äußere Verschmutzung gering, Reinigung nicht erforderlich + innere Verschmutzung stark abhängig von der Wasserqualität Betriebssicherheit keine Störungen aufgetreten Haltbarkeit Korrosionsschutz durch Materialauswahl gegeben + Verschleiß nicht nennenswert + Handhabung Betriebs-/Einbauanleitung kurz und verständlich + Einbau einfach und leicht in Eigenleistung möglich + Tierbezogene Kriterien Tierverhalten Gewöhnung an die Tränke Saugferkel vereinzelt Lernschwierigkeiten abgesetzte Ferkel kurze Lernphase + Mastschweine, Eber kurze Lernphase + Sauen kurze Lernphase + Wasseraufnahme verhaltensbedingte Wasserverluste treten auf - geringe Betätigungskräfte Tiergesundheit Verletzungen sind nicht aufgetreten Nach Schweinehaltungsverordnung Wasserversorgung jeder Zeit in ausreichender Menge gewährleistet Tiere pro Tränke maximal 12 Tiere 2 Bewertungsbereich: ++ / + / / / ( = Standard)

3 Kurzbeschreibung Schweinezapfentränken aus nicht rostendem Stahl mit Messinganschluss in drei verschiedenen Ausführungen für Saugferkel (rosa Düse), abgesetzte Ferkel (rote Düse) und Mastschweine, Eber, leere und tragende Sauen (gelbe Düse); Trogsprüher aus Messing, sechskantiges Modell mit Schlitz, für ferkelführende Sauen (grüne Düse); Wasserdurchfluss mit Einstellungen 1, 3, 5 und N auf betriebsindividuellen Leitungswasserdruck anpassbar. Systemskizzen Neher Zapfentränken (links) und Trogsprüher (rechts) (Beschreibung und Technische Daten siehe Seite 6) Prüfergebnisse Eignung Die unterschiedlichen Ausführungen der Zapfentränken sind zur selbsttätigen Versorgung von entsprechend zugeordneten Schweinealtersklassen geeignet. Der Trogsprüher ist zur selbsttätigen Wasserversorgung von ferkelführenden Sauen geeignet, wobei dieser im Futtertrog der Abferkelbucht zu montieren ist. Der Wasserdurchfluss kann bei verschiedenen Leitungswasserdrücken durch Einstellungen der Düse entsprechend angepasst werden. Technische Kriterien Wasserdurchsatz Die Schweinetränken können durch vier Einstellmöglichkeiten dem betriebsindividuellen Leitungswasserdruck sehr gut angepasst werden. Bei den Zapfentränken für Saugferkel wird der optimale Wasserdurchfluss bei 1, 3 und 5 bar Wasserdruck und entsprechender Einstellung erreicht, und kann mit optimal bewertet werden. Geringe Abweichungen wurden bei Niederdruck-Einstellung festgestellt (Bild 1). Der Wasserdurchfluss der Zapfentränken für abgesetzte Ferkel ist bei 1 bar Wasserdruck und entsprechender Düseneinstellung hoch, was zu erhöhten Wasserverlusten führen kann. Mit der vorgegebenen Einstellung sind die optimalen Durchflussmengen bei Niederdruck leicht überschritten und bei 3 und 5 bar erreicht (Bild 2). Insgesamt liegen diese Durchflussmengen im vorteilhaften Bereich. Die Zapfentränken für Mastschweine, Eber, leere und tragende Sauen erreichen den angestrebten Durchsatz bei Niederdruck und 1 bar Leitungswasserdruck optimal (Bild 3), während bei 3 und 5 bar eine vorteilhafte Wasserdurchflussmenge erreicht wird. 3

4 Bild 1: Ermittelter Wasserdurchsatz der Zapfentränken für Saugferkel Bild 2: Ermittelter Wasserdurchsatz der Zapfentränken für abgesetzte Ferkel Bild 3: Ermittelter Wasserdurchsatz der Zapfentränken für Mastschweine, Eber, leere und tragende Sauen Bild 4: Ermittelter Wasserdurchsatz der Trogsprüher für Sauen Tabelle 1 Bewertung des Wasserdurchflusses in Abhängigkeit von der Einstellung der jeweiligen Tränke und dem Wasserdruck (Prüfstandsergebnisse) 4 Leitungs- Düsen- Saugferkel Abgesetzte Mastschweine, Ferkelführende wasserdruck einstellung Ferkel Eber, Sauen Sauen (bar) (rosa Düse) (rote Düse) (gelbe Düse) (grüne Düse) 1 1 0, ,72 0, , , , ,04 + 2, , , ,79 + 2, ,25 N 0,57 + 0,66 + 0,97 ++ Bewertung, Angaben in l/min: Saugferkel ++ = 0,45-0,55; + = >0,4/<0,6; o = >0,35/<0,65; - = <0,35/>0,65; -- = <0,3/>0,7 Abges. Ferkel ++ = 0,55-0,65; + = >0,5/<0,7; o = >0,45/<0,75; - = <0,45/>0,75; -- = <0,4/>0,8 Mast, Eber, Sauen ++ = 0,8-1,0; + = >0,75/<1,2; o = >0,7/<1,4; - = <0,7/>1,4; -- = <0,5/>2,0 Ferkelf. Sauen ++ = 2,5-3,0; o = 2,0-2,5 / 3,0-3,5; - = >3,5; -- = >4,0

5 Der Wasserdurchfluss der Trogsprüher ist bei unterschiedlichen Leitungswasserdruck und jeweiliger Düseneinstellung optimal (Bild 4). Im Niederdruckbereich ist dieser Nippel nicht einsetzbar. Wasserverluste Bei den Zapfentränken und Trogsprühern treten keine technisch bedingten Wasserverluste auf. Hygiene und Reinigung Die äußere Verschmutzung kann als gering bezeichnet werden, die innere Verschmutzung (z.b. des Filters) ist stark abhängig von der Wasserqualität. Eine äußere oder innere Reinigung der Schweinetränken war im zehnmonatigen Prüfungszeitraum nicht erforderlich. Betriebssicherheit Störungen sind während des praktischen Einsatzes und der Prüfstandsuntersuchungen nicht aufgetreten. Haltbarkeit Alle Bauteile der vier Tränken sind durch Materialauswahl gegen Korrosion geschützt und so für den Langzeiteinsatz unter Stallklimabedingungen geeignet. Während des praktischen Einsatzes und der Prüfstands-Dauerbeanspruchung traten bei keiner der Tränken nennenswerter Verschleiß oder Schäden auf, so dass mit einer langen Gebrauchsfähigkeit gerechnet werden kann. Bild 7: Der Wasserdurchfluss kann dem betriebsindividuellen Leitungswasserdruck angepasst werden. Handhabung Die Betriebs- und Einbauanleitung ist kurz und verständlich. Empfehlungen für Wasserdurchfluss und Einbauhöhen werden gegeben. Die Montage ist einfach und leicht durchführbar. Beim Einbau muss die Düseneinstellung dem Leitungswasserdruck angepasst werden. Die R 1/2" Außengewindeanschlüsse werden in entsprechende Fittinge geschraubt. Tierbezogene Kriterien Tierverhalten In der ersten Lebenswoche der Ferkel treten übliche Lernschwierigkeiten bei der Gewöhnung an die Zapfentränke (rosa Düse) auf. Abgesetzte Ferkel und Mastschweine lernen schnell und ohne Schwierigkeiten, Wasser von dem jeweiligen Tränkenippel aufzunehmen. Sauen nehmen die Zapfentränken mit der gelben Düse und den Trogsprüher gut an. Die Gewöhnung bereitet den Sauen keine Schwierigkeiten. Bei der Wasseraufnahme treten verhaltensbedingte Wasserverluste auf. Besonders bei Saugferkeln (rosa Düse) und abgesetzten Ferkeln (rote Düse) sind diese Verluste beobachtet worden. Entscheidend für eine gute und verlustarme Wasseraufnahme sind neben der optimalen Durchflussmenge die Einbauhöhe und der Einbauwinkel. Die Betätigungskräfte aller vier Tränken sind gering, so dass jedes Schwein ungehindert Wasser aufnehmen kann. Tiergesundheit Es besteht keine Verletzungsgefahr durch spitze Ecken oder scharfe Kanten. Verletzungen sind während des praktischen Einsatzes von 10 Monaten nicht aufgetreten. Nach Schweinehaltungsverordnung Die Wasserversorgung ist durch die vier Schweinetränkentypen bei ordnungsgemäßem Einsatz jederzeit und in ausreichender Menge gewährleistet. Es ist zu beachten, dass für 12 Ferkel bzw. Schweine mindestens eine Tränkestelle vorhanden sein muss. Umfrage Eine Umfrage bei Besitzern typengleicher Tränken konnte nicht durchgeführt werden, da die Tränken ausschließlich über den Fachhandel vertrieben werden und dem Hersteller keine Anschriften von Endabnehmern bekannt sind. 5

6 Beschreibung und Technische Daten (gemessene Werte) Zapfentränken Messingkörper mit R 1/2 Außengewindeanschluss; nicht rostendes Stahlrohr mit einseitigem Öffnungsschnitt; nicht rostender Stahl-Betätigungsstift, Durchmesser 5, 8 und 12 mm; O-Ring als Dichtung; Feder; Sieb und Düse aus Kunststoff mit Einstellmöglichkeit. Trogsprüher Messingkörper mit R 1/2 Außengewindeanschluss; Betätigungsstößel aus Messing, Durchmesser 12 mm, mit Schraube befestigt; O-Ring als Dichtung; Messingfeder; Sieb und Düse aus Kunststoff mit Einstellmöglichkeiten. Hauptabmessungen und Gewichte Zapfentränken für Saugferkel (rosa Düse) Länge 65 mm Durchmesser 16 mm Gewicht 75 g Durchmesser Betätigungsstift 8 mm Anschluss (Außengewinde) R 1/2 Zapfentränken für abgesetzte Ferkel (rote Düse) Länge 65 mm Durchmesser 16 mm Gewicht 75 g Durchmesser Betätigungsstift 5 mm Anschluss (Außengewinde) R 1/2 Zapfentränken für Mastschweine, Eber, leere und tragende Sauen (gelbe Düse) Länge 70 mm Durchmesser 20 mm Gewicht 95 g Durchmesser Betätigungsstift 12 mm Anschluss (Außengewinde) R 1/2 Trogsprüher für ferkelführende Sauen (grüne Düse) Länge 52 mm Durchmesser sechskant, 22 mm Gewicht 100 g Durchmesser Betätigungsstößel 12 mm Anschluss (Außengewinde) R 1/2 6

7 Prüfung Die Prüfung umfasste technische Messungen auf Prüfständen der DLG-Prüfstelle und einen praktischen Einsatz in Schweineställen. Die Schweinetränken wurden auf dem Prüfstand einer Dauerbeanspruchung mit Betätigungen bei einem Wasserdruck von 1, 3, 5 bar und Niederdruck unterzogen. Die Wasserdurchflussmengen wurden bei unterschiedlichen Drücken mit jeweiliger Düseneinstellung gemessen. Prüfungsdurchführung DLG-Prüfstelle für Landmaschinen, Max-Eyth-Weg 1, Groß-Umstadt Praktischer Einsatz P. Klimmer, Obernburg L. Ries, Münster Berichterstatter Dipl.-Ing. C. Butenschön, Groß-Umstadt DLG-Prüfungskommission Dipl.-Ing. agr. H.-J. Lücker, Haus Düsse Dr. Naumann, Tiergut Zwethau Dr. med. vet. H. Schnapperelle, Frankfurt/Oder Frau Dr. A. Rudovsky, Halle Dipl.-Ing. agr. D. Unbereit, Großharthau Dr. F.-W. Venzlaff, Teltow/Ruhlsdorf DLG-Fachausschuss Tiergerechtheit Dr. D. Hesse, FAL Braunschweig 7

8 Herausgegeben mit Förderung durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. November 2000 DLG-Anerkennung gültig bis DLG Gruppe 9f/44 Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.v. Fachbereich Landtechnik - Prüfstelle für Landmaschinen Max-Eyth-Weg 1, D Groß-Umstadt Tel / , Fax / Tech@dlg-frankfurt.de