Österreichische Energieagentur
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- Falko Ackermann
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1 Österreichische Energieagentur Bringt globaler Klimaschutz eine neue Weltordnung? Herbert Lechner Austrian Energy Agency 23. März 2010 Seite 1
2 Weltwirtschaft Inhalt globaler Klimaschutz Weltpolitik Austrian Energy Agency 23. März 2010 Seite 2
3 It`s the economy, stupid! wirtschaftliche Entwicklung einzelner Staaten verändert deren relative Fähigkeit zur Gestaltung der Weltpolitik von Paul Kennedy: The Rise and Fall of the Great Powers (1987) bis Niall Ferguson: Complexity and Collapses Empires on the Edge of Chaos (2010) wirtschaftliche Potenz ist global politischer Hebel wirtschaftliche Verlagerungen sind Indikatoren für den Aufstieg neuer Großmächte an zeitliche Verzögerung zwischen wirtschaftlicher Stärke und territorialem Einfluss Austrian Energy Agency 23. März 2010 Seite 3
4 Wirtschaftlicher Aufstieg Chinas verändert globale politische Machtstruktur nach 2. Weltkrieg bipolare Welt USA Sowjetunion nach Zusammenbruch der UdSSR steigt USA zur weltpolitischen Nummer eins auf bereits 1987 sagt Kennedy für Beginn des 21 Jh. den relativen Abstieg der USA und den Aufstieg Chinas voraus Martin Jacques: When China rules the World (2009) zugleich ist chinesisches Wirtschaftsmodell role model für andere Schwellenländer ohne Lösung für nationale wirtschaftliche Interessen keine wirksame Vereinbarung zum globalen Klimaschutz Austrian Energy Agency 23. März 2010 Seite 4
5 2020 erreicht China die Wirtschaftsleistung der USA und EU China USA in $2008 Mrd. PPP EU Indien Sonstige OECD Brasilien, Südafrika, Mittlerer Osten Japan Russland Austrian Energy Agency 23. März 2010 Seite 5
6 Trotz Wirtschaftswachstum auch noch 2030 große Unterschiede beim BIP/Kopf in $ 2008 PPP/K Kopf USA EU Japan Sonstige OECD Russland China Indien Brasilien, SA, MO Sonstige Welt Austrian Energy Agency 23. März 2010 Seite 6
7 China ist weltweit der größte Exporteur (überholte 2009 Deutschland) der größte Produzent von Solarmodulen der größte Treibhausgasemittent (2004 wurde Deutschland, 2007 die USA überholt) auf dem weg zum größten Automarkt (Japan und Deutschland schon lang überholt, 2009 nur mehr knapp hinter USA) der größte Kohleverbraucher (40%) der größte Markt für neue Kraftwerke (40% ), plus MW pro Jahr bzw. plus 240 TWh pro Jahr der größte Kreditgeber der USA (per Dez. 2009: 895 Mrd. $, bzw. 24% der US Treasury Securities) Austrian Energy Agency 23. März 2010 Seite 7
8 Rapide steigender Handelsbilanzüberschuss Chinas mit USA Importüberschuss USA aus China Export USA nach China in Mio. $ Austrian Energy Agency 23. März 2010 Seite 8
9 China baut seinen wirtschaftlichen Einfluss in Asien weiter aus seit Austrian Energy Agency 23. März 2010 Seite 9 Quelle: FAZ
10 Struktur von Bevölkerung, BIP, CO2 2007/ Struktur energiebedingtes CO : +40% 2030 Struktur BIP : +104% Struktur Bevölkerung : +25% % 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% USA EU Japan Sonstige OECD Russland China Indien Brasilien, SA, MO Sonstige Austrian Energy Agency 23. März 2010 Seite 10
11 Die globale Herausforderung: Trendwende zu einem 450 ppm Szenario Austrian Energy Agency 23. März 2010 Seite 11
12 Bislang: mehr Wirtschaftsleistung mit mehr Energieverbrauch Austrian Energy Agency 23. März 2010 Seite 12
13 und mehr BIP/Kopf verursacht mehr CO2/Kopf USA t CO2/Kopf Russland Japan EU Sonstige OECD China Brasilien, Südafrika, Mittlerer Osten Sonstige Welt Indien $/Kopf, 2008 PPP Austrian Energy Agency 23. März 2010 Seite 13
14 Deutliche Unterschiede bei den spez. CO2-Emissionen (pro BIP-Einheit) 0,90 0, ,76 0,80 0,70 in t CO2/1.000 $ 2008 PPP 0,60 0,50 0,40 0,30 0,20 0,40 0,25 0,26 0,16 0,27 0,18 0,35 0,25 0,41 0,41 0,42 0,27 0,43 0,34 0,49 0,34 0,43 0,29 0,10 0,00 USA EU Japan Sonstige OECD Russland China Indien Brasilien, SA, MO Sonstige Welt Austrian Energy Agency 23. März 2010 Seite 14
15 Kommen wir mit unserem CO2-Budget aus? Wer bekommt wie viel? : 313 Gt Austrian Energy Agency 23. März 2010 Seite 15
16 Ab 2020 müßten im 450 ppm-szenario auch CO2-Emissionen der OME*) sinken *) Brasilien, China, Russland, Südafrika, Mittlerer Osten Austrian Energy Agency 23. März 2010 Seite 16
17 Kumulierte energiebezogene CO2- Emissionen seit 1890 Im Gegensatz zur absoluten Entwicklung vergrößert sich bei einer pro Kopf - Betrachtung der Abstand zwischen China und USA/Europa Austrian Energy Agency 23. März 2010 Seite 17
18 Den wichtigsten Beitrag für eine Trendwende liefert Energieeffizienz Austrian Energy Agency 23. März 2010 Seite 18
19 Zusätzliche CO2-Reduktionen, woher? Vom BAU zum 450 ppm-szenario Sonstige 12% USA 17% Brasilien, SA, MO 6% Indien 9% EU 9% Japan 3% Sonstige OECD 8% China 32% Austrian Energy Agency 23. März 2010 Seite 19 Russland 4%
20 IEA sieht CO2-Reduktionspotenzial Chinas primär bei Energieeffizienz Energieeffizienz Erneuerbare Nuklear & CCS USA EU Japan Sonstige OECD Russland China Indien Brasilien, SA, MO Sonstige Anteil über (+) bzw. unter (-) dem globalen Durchschnitt Austrian Energy Agency 23. März 2010 Seite 20
21 Was sagt die Kaya-Gleichung? CO2 = CO2-Intensität x Energieintensität x Wirtschaftsleistung x Bevölkerung Mt CO2/Mtoe Mtoe/BIP BIP/Kopf Einwohner ,10 0,26 5, _Referenz ,03 0,13 19, _450 ppm ,42 0,10 19, % 2030_R/ % -2% -48% 241% 10% % 2030_450/ % -22% -60% 241% 10% Schlüssel für 450 ppm-pfad ist massive Steigerung der Energieeffizienz (deutlich stärker als im Weltdurchschnitt) und Umstieg auf weniger CO2-intensive Energieträger (weg von Kohle) Austrian Energy Agency 23. März 2010 Seite 21
22 Stichwort Technologietransfer: Beispiel Solarzellenproduktion 2008: China 2,4 GW, 1/3 Marktanteil Austrian Energy Agency 23. März 2010 Seite 22
23 Beispiel Linuo Solar Power gegründet 4/ : Produktion 300 MW TÜV und ISO zertifiziert Einstieg in LED-Produktion Austrian Energy Agency 23. März 2010 Seite 23
24 Zusammenfassung wirtschaftliche Entwicklung verändert geopolitische Gewichte multipolare Weltordnung mit steigendem Einfluss Chinas (plus weiterer BRICs) labiles Gleichgewicht mit Gefahr von Handelskriegen Wirtschaftsentwicklung hat für China höchste Priorität daher auch CO2-Reduktionsvorschlag an BIP gebunden auch wenn China größte Volkswirtschaft weiterhin relativ niedriges Pro-Kopf-Einkommen globale Sicherung der notwendigen Ressourcen globaler Einfluss von USA und Europa sinkt, eurozentrische Sicht überzogen neue Technologien werden in Non-OECD rasch absorbiert, aber primär für Export globaler Klimaschutz so weit möglich als mit ökonomischen Interessen kompatibel -> die Zeiten waren schon günstiger Austrian Energy Agency 23. März 2010 Seite 24
25 Kontakt Herbert Lechner Stv.-Geschäftsführer Österreichische Energieagentur - Austrian Energy Agency Mariahilferstrasse Wien Tel: Fax: herbert.lechner@energyagency.at URL: Austrian Energy Agency 23. März 2010 Seite 25
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