Akademisierung der Berufswelt
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- Marta Tiedeman
- vor 6 Jahren
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1 Akademisierung der Arbeitswelt Veränderung in der Arbeitsorganisation und Auswirkungen auf die berufliche Bildung und den Kompetenzerwerb Prof. Dr. Julia Gillen Leibniz Universität Hannover Hannover am 07. November 2013 Ausgangssituation Fachkräftemangel und Qualifikationsstrukturwandel (vgl. u.a. SEVERING/ TEICHLER 2013). Öffnung der Hochschule für beruflich Qualifizierte! KMK-Beschluss Bedeutungszuwachs berufsbegleitender Qualifizierung auf Hochschulebene (vgl. u.a. WOLTER 2013). Steigende betriebliche Nachfrage nach einem beruflich-akademischen Bildungstyp (vgl. SPÖTTL 2012). Etablierung neuer Qualifizierungskonzepte und Lernortkombinationen auf dem Ausund Weiterbildungsmarkt (vgl. u.a. DIETZEN/ WÜNSCHE 2012). Akademisierung der Berufswelt Verberuflichung der Hochschulen
2 Begründungslinien / Diskurse zur Durchlässigkeit zwischen Berufs- und Hochschulbildung " Demographie - Sicherung des Fachkräftebedarfs " Arbeitsmarktpolitik Wandel der Qualifikationsstruktur, steigende Anforderungen " Bildungspolitik - Ungleiche Verteilung von Bildungschancen und Zugängen zum Qualifikationserwerb, Anerkennung von Kompetenzen " Hochschulpolitik Lebenslanges Lernen, Etablierung erweiterter Hochschulzugangsmöglichkeiten " Diversity Öffnung der Hochschule Megatrends in der Arbeitswelt und ihre Auswirkungen Internationalisierung/ Globalisierung Wettbewerb Konkurrenz Vergleichbarkeit Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft I. u. K. - Technologie Wissensexplosion/ -verfall Netzwerkbildungen lebensbegleitendes Lernen Megatrends (die auf Arbeitsorganisation und berufliche Bildung wirken) Individualisierung/ Differenzierung/ Pluralisierung Lebenskonzepte, Lebensstile, Werte Neue Bildungs- und Berufswege Selbstgesteuerte Lebens- und Lernformen Wandel der Arbeitsgesellschaft Aufweichen des Normalarbeitsverhältnisses Arbeitskraftunternehmer Überschneidung von Erwerbs- und Nichterwerbsarbeit
3 Herkömmliche und zukünftige Lernkulturen Herkömmliche Lernkultur Künftige Lernkultur Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten als Reaktion auf Entwicklungen im Unternehmen Lernen in strukturierten, pädagogisch organisierten Lernumgebungen Ausrichtung des Lernens auf Kompetenzentwicklung und reflexive Handlungsfähigkeit Lernen in natürlichen Lernumgebungen Erwerb von Theoriewissen, im wesentlichen von didaktisch reduzierten Fachwissen Wissen wird aus komplexen Lernsituationen konstruiert, Erfahrungs-wissen wird mit Theoriewissen verbunden Herkömmliche und zukünftige Lernkulturen II Herkömmliche Lernkultur Künftige Lernkultur Präzise Reproduktion des Wissens in vorhersehbaren, festgelegten Handlungssituationen Lernende machen nach, nehmen auf, sind rezeptiv Wissen wird in offenen, gestaltbaren Handungssituationen angewandt und nutzbar gemacht Lernende organisieren und steuern Arbeits-Lern-Prozesse weitgehend selbständig Lehrende leiten an, machen vor, erklären; sie sind Vermittler von Theoriewissen Lehrende sind Berater und Mitgestalter von Lernprozessen; sie schaffen die Voraussetzungen zum Erwerb beruflicher Handlungskompetenz und reflexiver Handlungsfähigkeit
4 Die Entwicklung beruflichen Arbeitsprozesswissens Der Weg von der Erfahrung zur Erkenntnis Praktisches Handlungswissen Facharbeitertypisches Arbeitsprozesswissen Theoretisches Wissen Der Weg vom Wissen zum Können Dichotomie der Wissensarten?! (vgl. u.a. PFEIFFER 2012; RAUNER 2011; EIRMBTER-STOLBRINK 2011; WEIß 2009; STRUNK 2005) Berufliches Wissen Praxis Erfahrung Verwertung Problemlösung Praxisfortschritt Wissenschaftliches Wissen Theorie Abstraktion Zweckfreiheit Problemreflexion Erkenntnisorientierung
5 Elemente moderner Formen von Beruflichkeit in Bezug auf die Kategorie des Wissens Bedeutungszuwachs systematisch-theoretischer Wissenselemente Fähigkeit zu situationsgerechtem und produktivem Umgang mit Fachwissen Kombination und Anwendung abstrakt-prozessbezogenen und inhaltlich bestimmten Fachwissens in beruflichen Handlungskontexten Berufliche Lern- und Wissensarten Formelles Lernen Theoriewissen berufliches Lernen Reflexives Lernen (Erfahrungslernen) berufliche Handlungskompetenz informelles Lernen Erfahrungswissen Implizites Lernen Nach Dehnbostel (2010): Betriebliche Bildungsarbeit Kompetenzbasierte Aus- und Weiterbildung im Betrieb 10
6 Berufliche Handlungskompetenz in der beruflichen Bildung rgestellt. che Handlungskompetenz (Grafik: ZtB HSU/UniBw Ha (vgl. Schäfer, S. / Kaphengst, C. / Neusius, A. / Schulz, M 2012, S.3) 11 Vom Input zu Outcome Input (Inhalte) Lehr-/ Lernprozess Prüfung (kompetenzorientie rt) Kompetenz (als Lerning Outcome) Bildungskontext Arbeitskontext Gesellschaft Privatleben
7 Systematisierung von Kompetenzorientierung in der Bildung Kompetenzorientierung Ziel Curriculare Kompetenzorientierung Methode Didaktisch-methodische Kompetenzorientierung Was können Handelnde im abnehmenden System? Outcome (empirisch) Was sollten Handelnde im abnehmenden System können? Outcome (normativ) Wie entwickeln sich Kompetenzen und wie können Prozesse der Kompetenzentwicklung unterstützt werden? Gestaltung von Lernprozessen 13 Strukturmodell zur Kompetenzorientierung Kompetenzen (Outcome) berufl-/ gesellschaftl. Situationen und - anforderungen Lernsituationen und - anforderungen Prüfungssituationen und -anforderungen Lehr-/ Lernprozess Prüfung (Output)
8 Vielen Dank! Prof. Dr. Julia Gillen 15
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