Produktivität von Dienstleistungen. Düsseldorf, 25. April 2013 Dr. Michael Dauderstädt
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1 Produktivität von Dienstleistungen Düsseldorf, 25. April 2013 Dr. Michael Dauderstädt
2 Produktivität und Wertschöpfung Produktivität = Wertschöpfung pro Input (Arbeit, Kapital, Rohstoffe...) Klassiker (Ricardo, Marx): Arbeitswertlehre Tauschwert Gebrauchswert Neoklassik (Walras, Hayek): (Grenz)Nutzen Produktive Arbeit: Landwirtschaft (Physiokraten), Industrie (Marx) oder alles?
3 Kaufkraft und Produktivität (Baumol) Minuten Arbeitszeit, um zu kaufen: Big Mac: 1940: 27; 1997: 9 Kaugummi: 1900: 19,9; 1997: 1,1 Aber Pizza: 1958: 57; 1997: 50 Stunden Arbeitszeit, um zu kaufen: Farbfernseher: 1954: 562; 1997: 23 Handy: 1984: 456; 1997: 9 Persönliche Dienstleistungen teurer
4 Produktivität und Preise Preisveränderungen und Wertschöpfung Nachfrage und Produktivität (Holzfäller) Deflatoren (klassische und hedonische) Reale vs. monetäre oder Wertproduktivität Weitergabe in Preise, Einkommen oder Freizeit Output: Quantität vs. Qualität Beispiel: Nokia vs. Apple Nokia 35% Marktanteil, ca. 15% Profit Apple 4% Marktanteil, ca. 50% Profit
5 Szenarien der Produktivitätsanpassung Ausgangslag Produktivitäts Freizeit oder e anstieg Arbeitslosigkeit Gleichheit durch Transfer Industrie Arbeitsinput Produktivität Output real Output Wert Wertproduktivität Einkommen brutto Einkommen netto Dienstleistung Arbeitsinput Produktivität Output real Output Wert Wertproduktivität Einkommen brutto Einkommen netto Gleichheit durch Preis/Lohn- Anpassung Konsummusterkonstanz + Arbeitsmobilität Volkswirtschaft BIP real = Konsum BIP nominal
6 Szenarien der Produktivitätsanpassung Umsetzung des Produktivitätsfortschritts in Freizeit (Arbeitslosigkeit, Arbeitszeitverkürzung mit Lohnausgleich) Partieller Transfer der Produktivitätsgewinne an die Modernisierungsverlierer Weitergabe der Produktivitätsgewinne in die Preise (Reallohnangleichung) Gleicher Wohlstand bei Umverteilung der Arbeit, Produktions- und Konsumstruktur gleich
7 Produktivitätsentwicklung im Dienstleistungssektor Baumol: Kostenkrankheit der Dienstleistungen (Friseur, Pianist) Qualität wichtiger als Quantität? Quantität: Digitale Ökonomie Einkommen (Lohn) reflektiert Qualität und Quantität Steigende Ungleichheit unabwendbar? Globalisierung?
8 Wir können es uns leisten Ausgabenentwicklung (Anteil am BIP/Kopf) nach Baumol: 2005: 15% Gesundheit, 85% Rest 2105: 62% Gesundheit, 38% Rest Aber in realen (Preise von 2005!) USD: 2005: 6.400$ Gesundheit; $ Rest 2105: $ Gesundheit; $ Rest (also immer noch real 4x mehr für Rest)
9 Gute Arbeit im DL-Sektor Keine Kostenfrage; Teilhabe am gesellschaftlichen Produktivitätsfortschritt Intangibles Kapital immer wichtiger Humankapital Voraussetzung für Qualitätssteigerung Qualität langfristig entscheidend
10 Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
11 Verhältnis von immateriellen zu materiellem Kapital in der Bilanz Figure 1: Intangible Assets as a Percentage of Tangible Assets in the Balance Sheet 250% 200% 150% 100% 50% 0% services wholesale trade finance, insurance and public administraction construction transportation, communication Total manufacturing mining retail trade agricultural, forestry and
12 Komponenten der Arbeitsproduktivität Figure 9: Contribution to Labor Productivity (annual average, ) % Germany France UK US TFP Labor quality Intangible Assets ICT tangible assets Non-ICT tangible assets
13 Immaterielles Kapital: Beitrag zur Arbeitsproduktivität (%), Intangible Assets Germany France UK US All Intangible Assets Computerized information Innovative property Economic competency Brand equity Firm-specific resources Sources: Corrado, Hulten and Sichel (2005), Haskel and Marrano (2006), Hao, Manole and van Ark (2008).
14 Produktivität und Arbeit (USD, %) BIP/Kopf Std./Kopf BIP/Std E/AK AK/Akt Akt./Pop Agenda 2010?
15 Strukturwandel in den USA ,3 Millionen neue Jobs, davon 26,7 Millionen non-tradable, davon 6,3 Millionen im Gesundheitssektor und 4,1 Millionen im Staatssektor Tradable: vor allem Industrie, einige Dienstleistungen Non Tradable: Gesundheit, Handel, Hotel und Gaststätten, Bau, Transport, Erziehung etc. Michael Spence and Sandile Hlatshwayo: The Evolving Structure of the American Economy and the Employment Challenge, March 2011
16 Produktivität nach Sektoren in den USA Wertschöpfung pro Job 1990: Ca USD im non tradables Ca USD im tradables Sektor Wertschöpfung pro Job 2008: Ca USD im non tradables Ca USD im tradables Sektor D.h. Wachstumsdivergenz: 2,3% p.a. vs. 0,7% p.a.
Produktivität im Dienstleistungssektor: Eine Grenze des Wachstums?
DOI: 10.1007/s10273-012-1325-z Analysen und Berichte Michael Dauderstädt* im Dienstleistungssektor: Eine Grenze des Wachstums? Vor allem in Deutschland nährt das schwache Wachstum der im Dienstleistungssektor
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