From Passive to Active
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- Dörte Sommer
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1 From Passive to Active Wie bringen wir unseren inneren Schweinehund zum Fliegen? Klaus Bös Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Sport und Gesundheit Mythen und Forschungen Prävalenz von körperlich-sportlicher Aktivität Wie packen wir es an? Ideen zum Bewegungscoach von Vitaliberty KIT Universität des Landes Baden-Württemberg und nationales Forschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft
2 Was meinte Churchill? Was weiß die Sportwissenschaft? Winston Churchill (*1874; 1965) No sports Meta-Analysen zu Sport und Gesundheit Knoll (1997) und Schlicht (1997) 90 Studien; N > Populationseffekt = + 0,1 (n.s.) Differentieller Effekt = -0.6 bis Prof. Dr. Klaus Bös
3 Sport ist nicht per se gesund... und will es auch gar nicht sein! Sport hat mehr Sinndimensionen als Gesundheit Gesundheit ist ein Einsteigermotiv, kein Dabeibleibermotiv Bildquellen: Prof. Dr. Klaus Bös
4 Gesundheitspotential von Sport Bös & Woll (2006); Bonadt (2014) Krankheit oder Beschwerde Anzahl der Studien Evidenzstufe Beweisstärke Alle Mortalitätsursachen > 10 2b, 4, 5 Einige Beweise Koronare Herzkrankheit > 10 2b, 4, 5 Hohe Evidenz Hypertonie a Evidenz Adipositas > 10 1a, b, 2a, 2b Evidenz Fettstoffwechselstörung > 10 1a, 1b Hohe Evidenz Apoplexie b, 3b, 4 Einige Beweise Krebs Brust > 10 2b; 3b Evidenz Rektum, Magen > 10 2b; 3b Keine Beweise Diabetes b; 2b Evidenz Rückenkrankheiten > 10 1a; 1b; 2b, 4, 5 Widersprüchliche Befunde Prof. Dr. Klaus Bös
5 Körperlich-sportliche Aktivität und KHK (Morris & Heady, 1953) Stichprobe: Beschäftigte des Londoner Transportgewerbes Ergebnis: Busfahrer weisen 50% häufiger HKS- Erkrankungen auf als Schaffner Interpretation: Die Schaffner laufen mehr als die Busfahrer! Prof. Dr. Klaus Bös
6 Körperlich-sportliche Aktivität und KHK (Paffenbarger et al., 1990) [%] Infarktreduktion körperliche Aktivität sportliche Aktivität kcal/tag zusätzliche körperliche Aktivität Infarktrisiko sinkt um 20% (Harvard Alumni Health Study) Öfters am Tag 3-4 Stockwerke gehen 2-4 km zu Fuß gehen Energieverbrauch in Kcal / Woche Prof. Dr. Klaus Bös
7 BGM und Rückenschmerz Gerhard Müller (Dissertation, Karlsruhe 2005) Stichprobe: N=992, experimentelle Studie Männer & Frauen, Jahre 6 Unternehmen; 6 Branchen Trainingsformen: Arbeitsplatztraining, Verhältnisprävention, Rückentraining Am effektivsten bzgl. Red. AU-Tage sind - multimodaler Ansatz - hohe Trainingsintensität Ökonomie: 1 Euro Kosten : 3 Euro Nutzen (Einsparung bis zu 6 AU-Tagen) Prof. Dr. Klaus Bös
8 Arbeitsbelastung, Gesundheitseinschätzung des Arztes und körperlich-sportliche Aktivität Tittlbach, Woll & Bös (2012) Gesundheitseinschätzung gut 101 schlecht Arbeitsbelastung Prof. Dr. Klaus Bös
9 Sola Dosis fecit venenum! Die Gesundheitswirkung ist abhängig vom Ausgangsniveau! Prof. Dr. Klaus Bös
10 Was nützt die zusätzliche Intensität? Quelle: Nurses Health Study N = (Manson) < 2 mph < 3,2 km/h 2-2,9 mph Walking-Geschwindigkeit > 3 mph > 4,8 km/h Prof. Dr. Klaus Bös
11 Inhalte Sport und Gesundheit Mythen und Forschungen Prävalenz von körperlich-sportlicher Aktivität Wie packen wir es an? Ideen zum Bewegungscoach von Vitaliberty Prof. Dr. Klaus Bös
12 Jeder will fit sein, aber was ist die Realität? Prof. Dr. Klaus Bös
13 Mitgliedschaften im Sport Anzahl der Mitglieder in Sportvereinen und Fitness-Studios steigt! 27,9 Mio. (34,6 %) sind Mitglieder eines Sportvereins 8,5 Mio. (10,5%) sind Mitglieder eines Fitnessstudios (Quelle: DOSB, 2013) Prof. Dr. Klaus Bös
14 Aktivität im Alltag Täglich zurückgelegte Gehstrecke (Stichprobe Bad Schönborn 500 Männer und Frauen, Jahre) Kilometer Männer Frauen < 1 11% 10% % 45% >2 43% 45% In den 50er Jahren waren es im Schnitt noch 10 km pro Tag! Prof. Dr. Klaus Bös
15 Gemessene Aktivität FinGer -Studie % Bad Schönborn Alter (Jahren) % Tampere Alter (Jahren) Treiben Sie Sport? Sportliche Aktivität > 800 kcal/woche? Prof. Dr. Klaus Bös
16 Prozent Activity Guidelines bei Kindern (CDC 2005) Kinder sollten täglich für mindestens 60 Minuten bei moderater bis starker Intensität aktiv sein! Wieviele erreichen die Guideline? Alter Prof. Dr. Klaus Bös
17 Hat sich die Leistungsfähigkeit verändert? Kriterium ist der Quotient von Sprungweite : Körpergröße % Sprungweite größer als Körpergröße in % Beck & Bös 4 m -7 w 2006 MoMo Kinder und Jugendliche haben sich von 1976 bis 2006 hinsichtlich ihrer Leistungen im Standweitsprung um ca. 14% verschlechtert Prof. Dr. Klaus Bös
18 Weiteres Gesellschaftliches Problem schiefe Energiebilanz Übergewicht ist das Ergebnis einer längerfristigen Dysbalance von Energieaufnahme und Energieverbrauch + Evidenz für weniger Muskelarbeit Energieverbrauch Muskelarbeit Wärmeabgabe Stoffwechsel +- Evidenz für mehr Nahrungsaufnahme Energieaufnahme Ernährung Kleine Ursache, große Wirkung: Differenz 20 kcal/tag x 365 Tage x 10 Jahre = kcal kcal / kcal = 7,2 kcal/fett/ Dekade Prof. Dr. Klaus Bös
19 Unter welchen Bedingungen kann man durch sportliche Aktivität abnehmen? Annapurna Circuit Frühjahr 2006 (Nepal) Prof. Dr. Klaus Bös
20 Beschreibung des Trainings Umfang Energieverbrauch Dauer Intensität 100 Stunden Gehzeit bei moderater-starker Anstrengung 270 Kilometer 100h * 500 Kcal = Kcal (mindestens) 20 Tage (pro Tag durchschnittlich 5 Stunden) Höhenmeter (durchschnittlich 650 Hm/ Tag) Größte Höhendifferenz pro Tag: Auf 1885 HM, Ab 2400 HM Effekt - 4,8 Kg Körpergewicht - 6,2 Kg Fettmasse + 1,4 Kg Magermasse Prof. Dr. Klaus Bös
21 Inhalte Sport und Gesundheit Mythen und Forschungen Prävalenz von körperlich-sportlicher Aktivität Wie packen wir es an? Ideen zum Bewegungscoach von Vitaliberty Prof. Dr. Klaus Bös
22 Wo sind wir?... auf dem bequemen Weg zur Inaktivität Aktivität Inaktivität Bilderquellen: Prof. Dr. Klaus Bös
23 Wo liegen die Hindernisse? Die anstrengende Treppe aufwärts und die hohe letzte Hürde Aktivität Stabilisieren Ausprobieren Inaktivität Vorbereiten Nachdenken Prof. Dr. Klaus Bös Prof. Dr. Klaus Bös
24 Warum ist die letzte Hürde so hoch? Stabilisieren Wir nehmen uns zu viel vor Bewegungskonzept passt nicht zum Lebensstil Motivation bricht ab Soziale Unterstützung fehlt Zeitmanagement / Prioritäten setzen Nutzen wird nicht erkannt / liegt in der Zukunft (ist langfristig) Prof. Dr. Klaus Bös
25 Inhalte Sport und Gesundheit Mythen und Forschungen Prävalenz von körperlich-sportlicher Aktivität Wie packen wir es an? Ideen zum Bewegungscoach von Vitaliberty Prof. Dr. Klaus Bös
26 Ideen zum Bewegungscoach von Vitaliberty Vielfältig: Übungsprogramm mit abwechslungsreichen Übungen für zu Hause & bei der Arbeit (1 Jahr) Individuell: Auf das individuelle Ausgangsniveau (Diagnose) abgestimmte Übungen (regelmäßige Leistungüberprüfung) Training: der Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination Acht-Wochen-Trainingspläne (neue Übungen) um Motivation aufrecht zu erhalten Prof. Dr. Klaus Bös
27 Was erhalten die Teilnehmer? 1. Online- Fragebogen (FFB-Mot) bestehend aus 4 Dimensionen mit je 7 Fragen (= 28 Fragen) 2. Ergebnisdarstellung Interpretation und Testprofil 3. Trainingsprogramme für 1 Jahr (=48 Wochen) in 2 Zyklen á 24 Wochen mit Zwischentest. Alle 4 Wochen wird das Programm angepasst Prof. Dr. Klaus Bös
28 1. Online-Fragebogen Fragebogen Vier Subskalen Kraft Ausdauer Beweglichkeit Koordination Fünfstufige Antwortskala schwierigkeitsabgestufte Items ADL-Skala (jeweils Item 1) Sport-Skala (jeweils Item 7)
29 2. Ergebnisdarstellung Testaufgabe Stark unterdurchschnittlich Unter- Durchschnittlich Durchschnittlich gut Sehr gut Kraft 25 Ausdauer 16 Beweglichkeit 20 Koordination 18 Gesamt
30 3. Trainingsprogramm Vitaliberty Prof. Dr. Klaus Bös
31 3. Trainingsprogramme Beispiel für ein Trainingsprogramm Trainingsinhalte Leistungsstufen Ausdauer A1 A2 A3 A4 Kraft K1 K2 K3 K4 Koordination Ko1 Ko2 Ko3 - Beweglichkeit B1 B2 B Prof. Dr. Klaus Bös
32 Trainingsprogramme Beispiel für ein Trainingsprogramm: Beweglichkeit Katzenbuckel Ausgangsstellung: Kutschersitz (Unterarme liegen auf den Oberschenkeln, Rücken gerade) Übungsbeschreibung: Machen Sie Ihren Rücken so rund wie einen Katzenbuckel und führen Sie dabei den Kopf Richtung Brust. Anschließend machen Sie den Rücken wieder gerade (Kutschersitz) und beginnen die Übung von vorne. Belastung: Wiederholen Sie die Übung 3-10 mal, insgesamt 2-5 Durchgänge
33 Trainingsprogramme Beispiel für ein Trainingsprogramm: Koordination Windmühle Ausgangsstellung: Aufrechter Sitz; Hände liegen locker auf den Schultern Übungsbeschreibung: Behalten Sie Ihre aufrechte Körperhaltung bei und kreisen Sie die Schultern synchron nach hinten und vorne. Belastung: Wiederholen Sie die Übung 3-10 mal Variante: Kreisen Sie abwechselnd eine Schulter nach hinten (oder vorne), während die andere pausiert. Tipp: Geübte kreisen gleichzeitig mit einer Schulter nach vorne und mit der anderen nach hinten. Dabei können die Augen geschlossen werden
34 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Engler Bunte Ring Karlsruhe Telefon 0049 (0) (12)
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