EVCA (Hrsg.) (2005) S Hungenberg/Kaufmann (2001) S. 1-15, , Kußmaul (2006) S
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- Dominik Gärtner
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1 Vorlesung Okt. Management von Start-up-Unternehmen Inhalt: Ergebnis- und Liquiditätssicherung als Schlüsselaufgabe von Start-up-Unternehmen Instrumente der Ergebnis- und Liquiditätsplanung Finanzierungsquellen für junge Unternehmen Literatur: klausurrelevant EVCA (Hrsg.) (2005) S Hungenberg/Kaufmann (2001) S. 1-15, , Kußmaul (2006) S Fragen: 1. Ein Start-up Unternehmen durchläuft im Allgemeinen verschiedene Entwicklungsphasen, bis es sich letztlich auf einem bestimmten Markt etabliert. Beschreiben Sie diese Entwicklungsphasen genauer. Erläutern Sie des Weiteren mögliche Eintrittsbarrieren, die den Eintritt eines Start-up Unternehmens in eine bestimmte Branche erschweren. 2. Auszahlungen, Ausgaben, Aufwand und Kosten sind vier grundlegende Begriffe des Rechnungswesens mit jeweils unterschiedlichen Bedeutungen. Ordnen Sie die folgenden Geschäftsvorfälle diesen vier Kategorien zu (Achtung: Jeder dieser Geschäftsvorfälle könnte sowohl einer als auch mehreren Kategorien zugeordnet werden, also z.b. sowohl eine Auszahlung als auch eine Ausgabe bedeuten). Errechnen Sie dann die Gesamtsumme für jede der vier Kategorien. a. Überweisung der Miete für ein Festzelt in Höhe von 5000 Euro. b. Tilgung einer Lieferantenverbindlichkeit über 2,6 Mio. Euro in bar (Kreditaufnahme früher). c. Überweisung von Gehältern für Schichtdienstleiter in Höhe von 87 Mio. Euro. d. Bilanzielle Abschreibung auf Produktionsmaschinen in Höhe von 4,2 Mio. Euro. e. Barkauf von Rohmaterial für 20 Mio. Euro und sofortiger Verbrauch in der Produktion. 3. Mit dem Wachstum von Start-up-Unternehmen geht ein erhöhter Anpassungsbedarf der Unternehmensorganisation, -strukturen und -prozesse einher. Nennen Sie die drei Bereiche, in denen beim Wachstum eines Start-up-Unternehmens Probleme auftreten können, und veranschaulichen Sie diese an jeweils einem Beispiel. 4. In der Studie Employment Contribution of Private Equity and Venture Capital in Europe werden die Begriffe Private Equity (PE) und Venture Capital (VC) voneinander abgegrenzt. Erläutern Sie zunächst den Unterschied und beschreiben Sie dann jeweils ein Ergebnis der Studie, das zeigt, wie Private Equity bzw. Venture Capital zur Beschäftigung in Europa beiträgt. 5. Heinz Kußmaul schildert in seinem Artikel die Unternehmensphasen Seed, Start-Up, First Stage und Expansion Stage, die für die VC-Finanzierung wichtige Betätigungsfelder darstellen. Beschreiben Sie diese kurz, indem Sie besonders darauf eingehen, wofür die
2 VC-Finanzierung in der jeweiligen Phase typischer weise verwendet wird. Nennen Sie darüber hinaus weitere mögliche Kapitalgeber in der jeweiligen Phase. zu Frage 1 im Vorlesungsskript in Ihren eigenen Vorlesungsaufzeichnungen Wie in Folie 9 dargestellt, handelt es sich um drei charakteristische Phasen, die ein Start-up- Unternehmen durchläuft. 1. Einfall und Entwicklung einer Geschäftsidee 2. Strategieentwicklung und Absicherung der Finanzierung 3. Gründung und Expansion Eine adäquate Antwort würde sich an der Abbildung orientieren und für jede dieser Phasen jeweils die Aufgaben und dann die Erfolgsfaktoren beschreiben. In der Phase Geschäftsidee zum Beispiel sollten zwei Aufgaben aufgezeigt werden: Erstens eine Idee zur Lösung eines Problems (Markt/Technologie) und zweitens die Ableitung der langfristigen Entwicklung der Unternehmung. Hierbei ist die Vision des Unternehmers als Leitstern für das gesamte Projekt zu verstehen. Entscheidend sind in dieser Phase aber zwei Faktoren. Erstens muss die Geschäftsidee in konkrete, d.h. implementierbare Maßnahmen übertragen werden können und zweitens muss die Idee als auch der Unternehmer das Interesse von möglichen Investoren gewinnen. In der Vorlesung wurden zudem Eintrittsbarrieren besprochen, die den Eintritt für einen Start-up in eine neue Branche erschweren können. Dieses sind vor allem folgende: Eventuell höhere Kosten als etablierte Spieler aufgrund von o Erfahrungskurveneffekten o Skalenökonomien: Ein Start-up produziert zumeist in kleinen Mengen o Absoluten Kostenvorteilen etablierter Spieler, z.b. durch patentierte Produktionsverfahren oder exklusiven Zugang zu Ressourcen wie Kapital, Personal, Technologie, Standorte oder Vertriebskanäle o Produktdifferenzierung: Der Eintritt in neue Märkte erfordert häufig relativ höhere Marketingausgaben. Die Produktdifferenzierung muss zudem genug Wert für den Verbraucher schaffen, um ihn zu veranlassen, die Umstellungskosten in Kauf zu nehmen. Gesetzliche Bestimmungen: Regulierung, Zulassungsprozesse, Vorschriften zum Produkt Marktstruktur: Verhalten der etablierten Anbieter
3 zu Frage 2 Wertgrößen und Geschäftsvorfälle Beispiel Geschäftsvorfälle a. Miete für ein Festzelt in Höhe von 5000 Euro. b. Tilgung einer Lieferantenverbindlichkeit über 2,6 Mio. Euro in bar (Kreditaufnahme früher). c. Überweisung von Gehältern für Schichtdienstleiter in Höhe von 87 Mio. Euro. d Bilanzielle Abschreibung auf Produktionsmaschinen in Höhe von 4,2 Mio. Euro. e. Barkauf von Rohmaterial für 20 Mio. Euro und sofortiger Verbrauch in der Produktion. Auszahlungen aus b 2,6 Mio. Ausgaben Aufwand aus d 4,2 Mio. Summe: 109,605 Mio. Summe: 107,005 Mio. Summe: 111,205 Mio. Kosten Summe: 107 Mio. zu Frage 3 im Vorlesungsskript in Ihren Vorlesungsaufzeichnungen Für die Beantwortung dieser Frage ist für jeden der drei Problembereiche jeweils ein Beispiel so zu wählen, dass der Anpassungsbedarf resultierend aus dem Wachstum des Start-Ups und möglicherweise damit verbundene Probleme deutlich werden. Folgende drei Beispiele stellen nur einen kleinen Ausschnitt aus den Antwortmöglichkeiten dar. Problembereich 1: Produkt- und Konzeptdefizite Beispiel: Eine häufig noch nicht stabile Produktqualität führt bei einem schnellen Anstieg des Produktionsvolumens zu erhöhten Problemen, da das wachsende Unternehmen bspw. mit hohen Reklamationsquoten konfrontiert wird und sowohl mit den entstehenden Kosten als auch mit der Abwicklung der Reklamationen überfordert sein kann. Problembereich 2: Organisations- und Führungsdefizite Beispiel: Häufig neigt der/die Gründer eines Unternehmens zu einem patriarchalischen Führungsstil, der mit starker Zentralisation der Entscheidungsrechte verbunden ist. Im Zuge starken Wachstums kann dies zur Überforderung des Managements und zu Demotivation der Mitarbeiter führen.
4 Problembereich 3: Ressourcendefizite Beispiel: Mit zunehmender Größe des Unternehmens wächst der Bedarf an personellen, materiellen und finanziellen Ressourcen, die im noch jungen Unternehmen häufig nicht vorhanden sind. Um diesen Bedarf zu decken, sind Investitionen notwendig. Diese Investitionen werden jedoch häufig zu spät getätigt. Zu Frage 4 EVCA (Hrsg.) (2005) Der Begriff Private Equity (im weiteren Sinne) steht für die Gesamtheit aus Venture Capital und Private Equity (im engeren Sinne). Venture Capital ist Kapital von (institutionellen) privaten Investoren, das in Unternehmen in frühen Entwicklungsphasen (Seed-, Start-up-, First- und Expansion-Stage) zur Finanzierung eingesetzt wird. Dagegen bezeichnet der Begriff Private Equity (im engeren Sinne) Kapital, das Unternehmen von (institutionellen) privaten Investoren in späten Entwicklungsphasen zur Verfügung gestellt wird. Diese Phasen werden vom EVCA (European Private Equity & Venture Capital Association) mit Later-Stage und Buyout-Stage bezeichnet. (Anmerkung: In Abhängigkeit der definitorischen Abgrenzung erfolgt auch schon in der Expansion-Stage eine Finanzierung mit Private Equity (im engeren Sinne), siehe auch Aufgabe 4.) Die Ergebnisse der vom EVCA herausgegebenen empirischen Studie zeigen, dass die Anzahl der Beschäftigten in Unternehmen, die im Rahmen eines Buyouts (Mehrheitsübernahme durch einen Private Equity Investor) mit Private Equity (im engeren Sinne) gekauft wurden, durchschnittlich um 2,4% gestiegen ist. Dieses Ergebnis bezieht sich auf den Zeitraum von 1997 bis 2004 (vgl. S. 15). Die untersuchten VC-finanzierten Unternehmen konnten sogar ein Mitarbeiterwachstum von durchschnittlich 30,5% pro Jahr im gleichen Betrachtungszeitraum erzielen (vgl. S. 19).
5 Zu Frage 5 in Kußmaul (2006) Phase Beschreibung Kapitalgeber/ -quellen Seed Start-Up First-Stage Expansion-Stage In der Seed-Phase erfolgen die Finanzierung der vorbereitenden Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten und die Vorstellung des entwickelten Prototyps. Das Unternehmen ist in dieser Phase noch nicht existent. Einerseits gehen die Kapitalgeber in dieser Phase ein hohes Risiko ein, da die Akzeptanz der Produkte am Markt nur sehr schwierig abschätzbar ist. Andererseits besteht in der Regel bereits ein großer Kapitalbedarf des Unternehmers, da den Aufwendungen dieser Phase noch keine Erträge gegenüber stehen. In dieser Phase findet die Gründung des Unternehmens statt. Weitere Aktivitäten sind die Vorbereitung der Markteinführung des entwickelten Produktes bzw. eine probeweise Einführung auf einem Testmarkt. Weiterhin erfolgen Produktionsvorbereitungen und die Erarbeitung detaillierter Marketingkonzepte. Aufgrund der hohen Aufwendungen ist in dieser Phase die Finanzierungslücke besonders groß. In der First-Stage wird typischerweise die Produktion aufgenommen und es erfolgt die Markteinführung der Produkte. Darüber hinaus werden ein Fertigungs- und Vertriebsnetz aufgebaut. Die Erweiterung der Produktpalette und des Produktions- und Vertriebssystems sind Bestandteile der Expansion-Stage. Darüber hinaus kennzeichnen eine eventuelle Ausdehnung der Aktivitäten auf das Ausland und die Möglichkeit der Selbstfinanzierung bzw. Kreditfinanzierung durch erwirtschaftete Gewinne diese Periode. Unternehmer, Förderungen, Freunde, Verwandte, Business Angels, Inkubatoren Inkubatoren, Business Angels, Strategische Investoren Mezzaninekapital, Kredite, Förderungen, Private Equity (im engeren Sinne),
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