Bewirtschaftung von Moorböden
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- Clara Gerber
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1 Bewirtschaftung von Moorböden Die Nutzung von Moorflächen wird immer schwieriger. Die dafür notwendige Entwässerung führt zu vielen Problemen: Artenreicher Schilfbestand (F. Tanneberger) Es geht wertvoller Moorboden verloren. Die Flächen werden durch Sackung und Moorverlust immer nasser. Die Qualität der Aufwüchse geht zurück. Die Kosten für die Entwässerung steigen. Es werden große Mengen des Treibhausgases Kohlendioxid freigesetzt. Alternativen sind notwendig, um eine dauerhafte Bewirtschaftung zu Nach Succow & Joosten 2001, NABU 2012 ermöglichen. Intakte Moore speichern und filtern Wasser. Niedermoor mit Schilf (C. Schröder) Sie haben einen kühlenden Effekt auf das Regionalklima und bieten spezialisierten Tieren und Pflanzen Lebensräume. Moore sind zudem wichtige Kohlenstoffspeicher. Die herkömmliche Bewirtschaftung von Mooren als Grünland (Silage, Heu oder Weide) oder als Acker erfordert die Absenkung der Grundwasserstände. Hierdurch wird der Moorboden zersetzt und wichtige Funktionen, wie Wasserfilterung oder Kohlenstoffspeicherung, gehen verloren. Die Entwässerung der Flächen wird immer aufwendiger.
2 < Paludikultur die nasse Bewirtschaftung als Alternative Sommer- und Wintermahdflächen auf der Insel Schadefähre (G. Olsthoorn) stofflich In Paludikultur werden Pflanzen genutzt, die an hohe Wasserstände angepasst sind. Moor-Biomasse energetisch Paludikultur bietet einer regionalen Verwertung Einkommensalternativen im ländlichen Raum Paludikultur bietet beibei einer regionalen Verwertung Einkommensalternativen im ländlichen Raum Paludikultur ist eine neue Form der Landwirtschaft auf nassen Moorflächen. Sie erhält den Moorboden. Die Flächen können dauerhaft bewirtschaftet werden und es wird deutlich weniger Kohlendioxid freigesetzt. Mit Paludikultur kann Biomasse produziert werden: Die häufigsten nutzbaren Pflanzenarten für wiedervernässte Niedermoore sind Gemeines Schilf (Phragmites australis), Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea), Rohrkolben (Typha spec.), Großseggen (Carex spec.) und Erlen (Alnus glutinosa). In Abhängigkeit vom Standort kann eine hohe Produktivität erreicht werden. Für Schilfröhrichte kann von einem Ertrag von 8 bis 12 t Trockenmasse je ha ausgegangen werden. für die energetische Verwertung, für die stoffliche Verwertung oder Futter bei einer standortangepassten Beweidung. Paludikultur: Genutzte nasse Moorwiesen an der Biebrza (PL) (C. Schröder) Schilfkultur für die Gewinnung von Dachrohr (A. Schäfer) Im Uhrzeigersinn: Schilf (C. Schröder), Rohrkolben (C. Schröder), Erlenwald im wiedervernässten Polder Brudersdorf, fünf Jahre nach der Aufforstung (A. Schäfer), Rohrglanzgras (W. Wichtmann) Paludikultur: Genutzte nasse Moorwiesen an der Biebrza (PL) (Foto: C. Schröder).
3 Verwertungsmöglichkeiten für Biomasse von nassen Moorflächen Stoffliche Nutzung Drahtgebundene Dämmplatten aus Schilf (S.Wichmann) Neben der traditionellen Nutzung von Schilf als Dachrohr oder Putzträger kann die Biomasse vielfältig als Baustoff verwendet werden: Dämmplatten Einblasdämmung Brandschutzplatten Verbundplatten Energetische Verwertung Im Uhrzeigersinn: zu Pellets verdichtetes Schilf (C. Schröder), aufgrund seines luftgefüllten Gewebes eignet sich Rohrkolben hervorragend als Dämmstoff ( Niedermoorgebiete in Polen hergestellte in Briketts Nordostdeutschland aus Niedermoorbiomasse,Grünland / Maisfeld (L. Lachmann), mit stehendem Wasser, Niedermoorfläche mit Schilf, traditionell eingedeichter schilfgedecktes Polder mit Dach Pumpwerk auf der Insel Rügen (F. Tanneberger) Das Erntegut kann als Energiebiomasse verwendet werden: Häcksel oder Ballen Pellets oder Briketts Aufbau zur Messung von Treibhausgasemissionen aus dem Boden Pflanzenkohle Biogas Mahd von Niedermoorbiomasse (C. Schröder) Schilf als nachwachsender Energieträger Bei einem Anbau von Schilf auf 20 % der Moorflächen ( ha) in Mecklenburg-Vorpommern könnten jährlich rund t Biomasse nachhaltig erzeugt werden. Bei einer energetischen Verwertung würden 1,5 Mio t CO2 äq eingespart. Das entspricht in etwa 10 % der Gesamtemissionen des Landes. Die Reduktion des Treibhausgasausstoßes ergibt sich aus: der Veränderung der Landnutzung ( t CO2 äq) sowie dem Ersatz von Heizöl ( t CO2 äq).
4 Ernte von Biomasse auf nassen Moorflächen Für die Ernte auf nassen Standorten wird Spezialtechnik benötigt. Gemähtes Schilf (C. Schröder) Da Standardtechnik auf dem Markt Fahrerkabine Ladebunker Hydraulikanlage nicht verfügbar ist, werden bisher gebrauchte Pistenraupen aus Skigebieten auf Sommerbetrieb und Biomasseernte umgerüstet. Schneidwerk Hubvorichtung Vorderräder Hinterräder Parallel wird an neuen technischen Lösungen für die Ernte gearbeitet. Ernte von Niedermoorbiomasse mit Raupenfahrzeug (C. Schröder) Im Uhrzeigersinn: zweistufiges Ernteverfahren mit Raupentechnik: Aufnahme von Schilf nach Ablage im Schwad (C. Schröder), Konzept für radbasierte Erntetechnik (Kranemann GmbH), Abtransport von Ballen nach dem Pressen (I. Mirowski), einstufiges Ernteverfahren mit direkter Aufnahme der gemähten Biomasse (W. Wichtmann) Die Ernte kann im Sommer (frisch, Heu) oder Winter (trocken) erfolgen. Die Biomasse wird direkt aufgenommen oder kann bei Wasserständen unter Flur zunächst abgelegt und nach dem Anwelken gehäckselt oder zu Ballen gepresst werden.
5 Paludikultur nasse Bewirtschaftung von Moorflächen gefördert durch:
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