Der Autor 3. Christian W. Schäfer (
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- Jürgen Eberhardt
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1 Der Autor Der Autor 3 Christian W. Schäfer ( chris_bc@yahoo.com) arbeitet in der Global Banking Division der Deutschen Bank AG. Er hat vier Jahre in den Vereinigten Staaten Finance und Management Information Systems studiert. Er hat den Bachelor of Science an der US-Universität Boston College erworben und für zahlreiche amerikanische Investment-Banken wie Merrill Lynch und Salomon Smith Barney gearbeitet. 11
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3 Vorwort Vorwort 4 Die rasante Entwicklung des Internet verfolgte ich seit Beginn meines Studiums in den USA Damals gab es zwar schon die ersten Internet Broker, aber ihr Beruf war noch lange nicht so anerkannt wie heute. Die Gründe, die für einen Internet Broker sprechen, werden vielen von Ihnen schon bekannt sein, doch scheut sich die Mehrheit immer noch vor dem Einstieg. Leider. Dieses Buch richtet sich an Anleger, die die»fesseln der Vergangenheit«abwerfen und selbstständig ihre Bank- und Anlagegeschäfte tätigen wollen. Die Entwicklung von Bankgeschäften im Internet sowohl in den USA als auch in Europa ermöglicht Ihnen zum ersten Mal die selbstständige Kontrolle Ihrer Geldgeschäfte. Der wöchentliche Weg zum Kontoauszugsdrucker und die Warterei vor dem Kundenschalter gehören für Millionen amerikanische Internetbanker bereits der Vergangenheit an. Der Grad an Selbstständigkeit und neuen Freiheiten mag anfangs für viele noch beunruhigend sein. Erfordert es doch auch ein hohes Maß an Selbstdisziplin, wenn Erspartes in Sekundenschnelle zur Verfügung steht. Finanzhäuser im Internet bieten Ihnen die traditionellen Bankprodukte wie Wertpapiertransaktionen, Kontenführung, Cash Management, Kreditkarten und Spareinlagen zu äußerst günstigen Konditionen. Ein unverzinstes Girokonto ist im Internet inzwischen ein Thema der Vergangenheit. Ein Courtage-Höchstsatz von maximal 30 DM gehört inzwischen schon zum Standard und VISA-Karten, angeboten von Internetbanken, sind mittlerweile eine billigere Zahlungsalternative als Bargeld selbst! Noch dazu werden Sie in Zukunft 24 Stunden rund um die Uhr 13
4 Vorwort Zugriff auf Ihr Konto haben, wo auch immer Sie sich in der Welt aufhalten durch den Klick einer Maustaste. Neue Möglichkeiten erfordern allerdings auch neue Bedienungsanleitungen. Mit dem Einstieg ins Internetbanking erledigen Sie Ihre Geldgeschäfte in einer anderen Umgebung als in einer Bankfiliale. Sie müssen wissen, welcher Internet Broker am besten zu Ihnen passt. Sie treffen die richtigen Anlageentscheidungen aufgrund einer Fülle von Informationsquellen im Internet. Aber wo finde ich das beste Research im Web? Wo kann ich mich mit anderen Investoren im Web treffen? Das sind Fragen, die Ihnen sowohl die Komplexität als auch die Möglichkeiten des Internetbanking verdeutlichen. Dieses Buch wird Ihnen diese und andere Fragen beantworten. Ich möchte mich nun noch bedanken: An erster Stelle bei meinem Vater Dr. Wolf Schäfer, der mir mit seiner fachlichen Kompetenz hilfreich zur Seite stand. Weiterhin danke ich Tobias Wolfram für seine konstruktiven Vorschläge und meinen zahlreichen Mitarbeitern und Kollegen bei der Deutschen Bank in Deutschland und London, die mir zuvorkommend behilflich waren. Christian Schäfer 14
5 Einleitung und Analyse Teil I
6 Einleitung und Analyse Die Organisation dieses Buches Das Buch gliedert sich in fünf Teile mit insgesamt 14 Kapiteln, wobei die einzelnen Teile jeweils auf dem Stoff des vorhergehenden Teils aufbauen. Selbstverständlich kann der Leser, je nach Wissensstand, auch an späterer Stelle in das Buch einsteigen. Abgerundet wird das Ganze durch ein hilfreiches Börsen- und Internet-Glossar am Ende des Buches. Dieser Glossarteil erklärt Ausdrücke aus der Internetterminologie oder der englischen Sprache. Fett markierte Worte werden ausführlich am Ende des Buches beschrieben. Teil 1 bietet eine Übersicht für den Leser und einen kleinen Test zur Selbstanalyse, anhand dessen man sich in eine individuelle Investorengruppe einreihen kann. Nach Abschluss dieses Teils werden Sie: verstehen, wie dieses Buch aufgebaut ist. wissen, ob und wie Sie einen Anlageberater hineinzuziehen. Ihr Wissen in Bezug auf das Internet und Ihre Finanzen prüfen. Ziel»Internetbanking für alle«ist für den privaten Geldanleger gedacht, der seine Bankgeschäfte effizienter und flexibler ausführen will. Das Buch setzt ein Minimum an Grundkenntnissen des Internets und des Umgangs mit gebräuchlichen Personalcomputern voraus. Mit anderen Worten: Dieses Buch soll eine allgemeine Anleitung sein, geschrieben in einer verständlichen Sprache, mit dem Ziel, den fortschrittlichen Investor in die Welt der elektronischen Geldgeschäfte im Internet einzuführen. Was man braucht, um dieses Buch zu benutzen Voraussetzungen Es gibt einige Voraussetzungen, die Sie erfüllen sollten, um aus diesem Buch den bestmöglichen Nutzen ziehen und die neuen Erkenntnisse auch tatsächlich anwenden zu können. Erstens: Lesen Sie das Buch nicht wie einen»roman«. Der beste Weg, um in das Internet einzusteigen, ist die praktische Anwendung! Jedes Kapitel enthält Aufgaben und Fragen, die nicht nur Ihr Wissen theoretisch erweitern, sondern Sie auch auf die Praxis vorbereiten. Deshalb sollten Sie sich die Zeit nehmen und die nächsten Kapitel wirklich durcharbeiten, indem Sie die Arbeitsschritte per Computer und Modem nachvollziehen. Zweitens: die Computerausstattung. Apple- und IBM-Computer sind beide gleich gut geeignet für den Internetzugang. Für Apple-Computer spricht die einfache Bedienung für IBM die große Auswahl an Anwendungsprogrammen. 16
7 Wem kann ich mein Geld anvertrauen? Außerdem brauchen Sie eine Zugangssoftware fürs Internet (z.b. T-Online oder AOL) und ein Modem bzw. einen ISDN-Anschluss. Wem kann ich mein Geld anvertrauen? Mit dem Aufbruch in das Internetzeitalter ist es Ihnen als privatem Geldanleger zum ersten Mal möglich, Ihre Anlageentscheidungen völlig selbstständig auszuführen. Sie brauchen heutzutage weder einen Anlageberater, der Ihnen von Ihrer Bank willkürlich zugeteilt wird, noch eine Bank, die Ihnen hohe Transaktionsgebühren für ihre Dienstleistungen in Rechnung stellt. Auch heute ist es zum Beispiel bei den meisten Geschäftsbanken noch üblich, die Namen und Wertpapierdepots von Kunden an Mitarbeiter in der Wertpapierabteilung mehr oder weniger zu»verlosen«. Mit anderen Worten, Sie haben als Kunde einen geringen Einfluss auf die Wahl Ihres persönlichen Anlageberaters, obwohl dieser oft Ihre gesamten Ersparnisse verwaltet. Bevor wir zur Alternative Internetbank (auch»direkt-bank«oder»e-broker«genannt) kommen, wollen wir Ihnen zunächst eine Reihe von Ratschlägen geben, mit deren Hilfe Sie Ihre Geldgeschäfte mittels»traditioneller«kanäle wie Bank oder Anlageberater besser erledigen können. Das größte Problem des modernen Investors ist die richtige Auswahl des Anlageberaters. Ein Anlageberater ist generell der erste Ansprechpartner für den Kunden in Sachen Geld- und Wertpapieranlage. Er erfüllt dabei eine der wichtigsten Dienstleistungen der Bank, weil er verantwortlich ist für den finanziellen Erfolg des Kunden und der Bank. Das ist der größte Interessenkonflikt des Anlageberaters Aufgrund des zunehmenden Wettbewerbs unter dem Motto»Shareholder Value«und Gewinnsteigerung müssen Banken einen stetig wachsenden Profit, gemessen an der Eigenkapitalrendite, und damit einen höheren Profit je Kunde erzielen. Anlageberater oder Broker sehen sich deshalb häufig gezwungen, entweder die Portfolios ihrer Kunden oder den Aktienumsatz zu steigern, um die Gebühreneinnahmen der Bank und letztendlich den eigenen Bonus zu erhöhen. Broker und Anlageberater unterstehen der Aufsicht von Regulierungsbehörden, wie der Wertpapieraufsicht, und dem Gesetzgeber. Der Kunde kann sich also vor Gebühren- und Kommissionsspielen der Banken schützen, wenn er eine Reihe von Vorsichtsmaßnahmen beachtet. Regel 1 Qualifikationen Bevor Sie Ihre gesamten flüssigen Barmittel dem Anlagegeschick eines wildfremden Menschen anvertrauen, der sich zufälligerweise»anlageberater«nennt, fragen Sie ihn nach seinen Qualifikationen. 17
8 Einleitung und Analyse Ein amerikanischer Anlageberater muss sich generell einem Series 7 Test unterziehen 1, dessen erfolgreicher Abschluss die Zulassungserlaubnis für den Verkauf von fast allen Investmenttypen wie Aktien, Anleihen und Investmentfonds darstellt. Er muss keinen Universitätsabschluss und nicht einmal einen Highschool- Abschluss besitzen, was nicht unbedingt zu seiner Vertrauenswürdigkeit beiträgt. In Deutschland können Anlageberater in der Regel ein abgeschlossenes VWL- oder BWL-Studium oder eine bankinterne Ausbildung nachweisen. Neben einem Universitätsabschluss erwarten amerikanische Banken von ihren angehenden Anlageberatern das Bestehen wertpapierbezogener Einstellungstests wie zum Beispiel des Series-7-Tests, um einen bestimmten Grad an Professionalität zu garantieren. Das ist doch schon ein guter Ansatz, um Ihrem Anlageberater Ihr hart verdientes Geld anzuvertrauen, oder? Die Antwort darauf ist natürlich ein klares NEIN! Ihr Broker kann sich durch sein Abitur und Universitätsstudium durchgehangelt und seit seinem Abschluss nichts mehr übrig haben für Dinge wie fundamentale Aktienanalyse und Geschäftsentwicklungen. Es kommt sogar noch schlimmer: Die Bank hat vielleicht ein anfängliches Interesse an Zeugnissen und wirtschaftlichem Grundwissen des Beraters oder»brokers«, doch im Endeffekt bezahlt sie nur seine Fähigkeit, Umsatz zu machen, und nicht seine berufliche Qualifikation. Mit anderen Worten: Die primäre Aufgabe Ihres Anlageberaters besteht darin, Geld für die Bank zu verdienen und nicht für Sie. Mit diesen Gedanken im Hinterkopf werden nun einige Merkmale beschrieben, die Ihr zukünftiger Broker mitbringen sollte: Zusatzqualifikation. Lassen Sie sich zunächst den beruflichen Werdegang Ihres Brokers schildern und anschließend die Zusatzqualifikationen zeigen. Solche Qualifikationen können akademischer Natur sein, wie zum Beispiel eine Promotion oder die Zulassung zum Certified Financial Analyst oder Certified Financial Planer. Qualifikationen beruflicher Natur sind zum Beispiel der sichere Umgang mit Wirtschaftssoftware. Falls Ihr Berater Ihnen zum Beispiel den Unterschied zwischen einer Diskontrate und einem Internen Zinsfuß nicht erklären kann, sollten Sie sich so schnell wie möglich vom ihm verabschieden! Berufserfahrung. Jemand, der Sie mit zehn Jahren Berufserfahrung im Wertpapiergeschäft beeindrucken will, hat vielleicht ein Jahr Erfahrung gesammelt und neun Jahre nichts dazugelernt. Fragen Sie ihn oder sie deshalb danach, in welchen Abteilungen er welche Funktionen ausgeübt und in welchen Firmen er gearbeitet hat. Wenn Ihr angehender Anlageberater sieben Jahre lang in sieben verschiedenen Banken mit Anlageberatung beschäftigt war, ist das möglicherweise ein schlechtes Zeichen. Hat er jedoch sieben Jahre lang in seiner derzeitigen Funktion eine ansehnliche Kundenliste aufgebaut, sagt Ihnen dies, dass er vom Management der Bank und seinen Kunden geschätzt wird. 1. Quelle: Errold F. Moody Jr.,»Whom Can You Trust?«, 18
9 Wem kann ich mein Geld anvertrauen? Ein guter Anlageberater zeichnet sich dadurch aus, dass er Kunden managt, die für lange Zeit (wenn nicht ihr Leben lang) seine Fähigkeiten in Sachen Wertpapieranlage nutzen und schätzen. Regel 2 Kundenkreis Es ist ratsam, im Bekanntenkreis nach zusätzlichen Infos zu forschen. Tatsächlich sind Empfehlungen und Auskünfte vom Klientel des Anlageberaters sehr wichtige Referenzen. Ein guter Broker zeichnet sich dadurch aus, dass er seine Fähigkeiten zum Vorteil der Kunden einsetzt. Die Anzahl zufriedener Kunden spiegelt seinen Erfolg wider, und das spricht sich rum. Regel 3 Kommissionen Fragen Sie nach den bestehenden Kommissionen und Gebühren, die Sie für Transaktionen zahlen müssen. Bedenken Sie, dass die Transaktionskosten von Internet Brokern (ein Thema, das später separat im Buch aufgegriffen wird) eigentlich immer weit unter den üblichen Bankkonditionen liegen, wobei der Beratungsservice im Gegensatz zu traditionellen Geschäftsbanken gegen Null geht. In diesem Zusammenhang sollten Sie sich auch nach dem Bonusanteil des Anlageberaters erkundigen. Broker mit einem sehr hohen Kommissionsanteil am Gehalt (bis zu 50 %) sind oft ein Warnzeichen für Anleger. In Amerika spricht man hier auch von Konten-Churning. Churning ist der Ausdruck für das»ausnehmen«der Anleger, indem sie so oft zum An- und Verkauf gedrängt werden, bis sich der Wert ihres Wertpapierdepots auf einen Bruchteil minimiert hat eine sehr schmerzhafte Nebenwirkung von Anlageberatern mit zu hohem Provisionsanteil im Gehalt. Sie sollten sich Informationen wie Ausbildung, beruflicher Werdegang und Gebührentabelle in schriftlicher Form geben lassen, damit Sie sich zu Hause in Ruhe ein Bild von Ihrem zukünftigen Ansprechpartner in Sachen Geld machen können. In jedem Fall gilt die folgende Merkregel: Je mehr Zeit Sie in die Auswahl Ihres Anlageberaters investieren, desto mehr werden Sie sich wachsender Gewinne und eines guten Verhältnisses zu Ihrem Berater erfreuen. 19
10 Einleitung und Analyse Was für ein Anlegertyp bin ich? Der folgende Test dient zur Selbsteinschätzung. Er soll sowohl Ihr Wissen als auch Ihre Einstellung bezüglich Anlageverhalten und Technologieorientierung testen. Das Resultat ist unwichtig für Ihren zukünftigen Erfolg im Internetbanking. Das Endergebnis wird Ihnen jedoch eine gute Einschätzung Ihres Wissens in diesen Feldern geben. Test 1 (Anlageverhalten) 1. Ich investiere mein Geld in Aktien, Investmentfonds oder festverzinsliche Anlagen seit: a. weniger als 6 Monaten (5 Punkte) b. 6 bis 12 Monaten (4 Punkte) c. 12 bis 18 Monaten (3 Punkte) d. 18 Monaten bis 3 Jahren (2 Punkte) e. 3 Jahren und länger (1 Punkt) 2. Ich würde meine Anlegestrategie folgendermaßen einstufen: a. Aggressiv, risikofreudig (1 Punkt) b. Zurückhaltend aggressiv (investiere in einem Zeitraum von 3 bis 12 Monaten) (1 Punkt) c. Moderat, investiere langfristig (länger als 12 Monate) (2 Punkte) d. Konservativ, investiere länger als 2 Jahre (2 Punkte) 3. Meine Anlagestrategie über die letzten Jahre oder Monate würde ich wie folgt beschreiben: a. Ich habe keine Anlagestrategie (10 Punkte) b. Sehr erfolgreich (0 Punkte) c. Weniger erfolgreich (2 Punkte) d. Ruinös (10 Punkte) 4. Ich habe mit Optionsscheinen oder Futures gehandelt: a. Ja (1 Punkt) b. Nein (2 Punkte) 5. Wenn meine Aktien steigen, a. ist mein erster Gedanke, dass ich meine Gewinne verlieren kann (5 Punkte) b. kaufe ich noch mehr (4 Punkte) 20
11 Was für ein Anlegertyp bin ich? c. verkaufe ich sofort, um mich vor Verlusten abzusichern (3 Punkte) d. schaue ich auf mein Renditeziel in meinem Anlageplan und verhalte mich dementsprechend (0 Punkte) 6. Wenn meine Aktien fallen, a. kaufe ich nach jedem fünf- oder zehnprozentigen Kursrückgang dazu (4 Punkte) b. verkaufe ich sofort (3 Punkte) c. kaufe ich bei Jahrestiefstkursen wieder nach (2 Punkte) d. schaue ich auf mein maximales Verlustlimit in meinem Anlageplan und verhalte mich dementsprechend (0 Punkte) 7. Wenn der Dow Jones Index heute um Punkte fiele, ich aber erst morgen auf den Crash reagieren könnte, würde ich: a. sofort mein gesamtes Aktien-Portfolio verkaufen (10 Punkte) b. abwarten, ob der Index noch weiter fällt und dann verkaufen (5 Punkte) c. Blue Chips mit hoher Qualität, die besonders stark gefallen sind, zu Tiefstpreisen aufkaufen (0 Punkte) 8. Wenn die Öffentlichkeit von einem Korruptionsskandal in der Bundesregierung erfährt, a. panisch alles verkaufen (10 Punkte) b. Bundeskanzler Aktien leer verkaufen (10 Punkte) c. abwarten und Tee trinken (0 Punkte) 9. Wenn ich Geld investiere, a. überlege ich mir vorher genau, was ich kaufen will (2 Punkte) b. denke ich nach und konsultiere Freunde und Börsenfachleute (1 Punkt) c. sage ich mir, dass ich das Geld auch verlieren kann (4 Punkte) 10.Ich investiere mein Geld in Aktien, a. um eine überdurchschnittliche Rendite zu erzielen (0 Punkte) b. aus Langeweile (5 Punkte) c. weil ich durch hochriskante Spekulationen Millionär werden will (5 Punkte) Erzielte Punktzahl: 21
12 Einleitung und Analyse Test 2 (Technologieorientierung) 1. Ich bin im Besitz einer Mastercard, VISA, American Express, Diners Club oder EuroCard: a. Ja (2 Punkte) b. Nein (1 Punkt) 2. Ich benutze statt des Kassenschalters den Kontoauszugsdrucker und andere Bankautomaten, um Zeit zu sparen: a. Ja (3 Punkte) b. Nein (1 Punkt) 3. Ich kann mir vorstellen, mein Geld bei einem Internet Broker oder einer Direkt-Bank selbstständig zu managen: a. Ja (5 Punkte) b. Nein (1 Punkt) 4. Ich habe Erfahrung im Umgang mit Computern und Software-Programmen: a. Keine Erfahrungen bis jetzt (1 Punkt) b. seit 1 bis 6 Monaten (3 Punkte) c. seit 6 bis 12 Monaten (4 Punkte) d. seit einem Jahr und mehr (5 Punkte) 5. Ich habe Erfahrung im Umgang mit dem Internet, oder dem World Wide Web: a. Keine Erfahrungen bis jetzt (1 Punkt) b. seit 1 bis 6 Monate (3 Punkte) c. seit 6 bis 12 Monate (4 Punkte) d. seit einem Jahr und mehr (5 Punkte) 6. Ich will meine Bankgeschäfte im Internet erledigen, weil ich: a. Day Trader werden will (2 Punkte) (Day Trader wird im Abschnitt 11 erläutert) b. keine Zeit habe, mich mit Filialpraktikanten herumzuschlagen (2 Punkte) c. Transaktionskosten sparen will (2 Punkte) d. weder Zeit noch Geld verschwenden will (10 Punkte) Erzielte Punktzahl: 22
13 Was für ein Anlegertyp bin ich? Resultate Test 1 (Anlageverhalten) 16 bis 57 Punkte Ihr Anlageverhalten ist geprägt von Emotionalität und Überreaktion. Sie kommen deshalb mit Ihrer Strategie nicht auf einen längerfristig soliden Wachstumskurs. Sie werden Ihren Erfolg mit einer selbstanalytischen Anlagestrategie durch ein stetig wachsendes Maß an Wissen, Markteinschätzung und Risikobewusstsein steigern können. Gleichgültig, ob Sie neu oder bewährt, aggressiv oder konservativ investieren, aufgrund Ihrer Erfahrungen am Markt werden Sie eine stetig wachsende Informationsflut durch neue Medien wie das Internet mit einem zielorientierten Anlageplan verarbeiten können. Der nachfolgende Chart wird Ihnen dabei helfen, Ihren Grad an Erfahrung und Ihr Temperament richtig einzuschätzen und zu handhaben. Erfahrung und Wissen Hoch Gering Überlegenheit Desinteresse Erfolg Stress Gering Risikobewusstsein Hoch Der Marktneuling befindet sich meistens rechts oder links unten. Oft überschätzt er sein eigenes Wissen und geht deshalb überhöhte Risiken ein, was Stress und am Ende Verluste bedeuten kann. Der professionelle Anleger ist durch sein hohes Maß an Erfahrung und Wissen dem Anfänger überlegen, weil er keine zusätzlichen Risiken eingeht, die er nicht beherrschen kann. 3 bis 15 Punkte Sie haben in der Vergangenheit bereits Erfahrungen am Markt gesammelt und investieren bewusst mit kühler Rationalität. Eine Internet-Bank wird Ihnen ein zusätzliches Maß an Flexibilität und Investitionsvielfalt liefern, was Ihr Wissen in bare Münze umwandeln kann. Sie sollten sich deshalb bei der Auswahl Ihrer Internetbank sorgfältig die Alternativen in diesem Buch anschauen. 23
14 Einleitung und Analyse Test 2 (Technologieorientierung) 15 bis 30 Punkte Sie sind ein technologieorientierter Mensch, der sich durch den zielorientierten Umgang mit dem Computer und dem Internet sein Leben erleichtern will. Mithilfe dieses Buchs werden Sie erlernen, wie Sie Ihre Finanzangelegenheiten durch die Nutzung eines Internet Brokers bzw. einer Internetbank effizienter und einfacher gestalten können. 7 bis 14 Punkte Sie stehen dem Internet offen gegenüber, fühlen sich aber durch die schnelle Computerisierung in Ihrem Streben nach Vereinfachung eingeschränkt. Das Software- und Hardware-Know-how, das Sie benötigen, um Ihre Geldgeschäfte schnell und einfach per Computer zu erledigen, bereitet Ihnen noch etwas Schwierigkeiten. Allerdings werden Sie je nach Einsatz und Ausdauer mit diesem Gebiet schnell vertraut werden. Das Endresultat wird sich für Sie mehr als bezahlt machen! Entwicklung eines Anlageplans Die Entwicklung eines persönlichen Anlageplans ist vielleicht einer der wichtigsten Faktoren einer erfolgreichen Investition in Wertpapiere. Ein Anlageplan ist nicht statisch. Er verändert sich mit dem Ausmaß an Wissen und Erfahrung seitens des Anlegers und aufgrund externer Einflüsse wie zum Beispiel durch die Entwicklung des Internets. Viele Anleger scheuen die Mühe, einen Anlageplan zu entwickeln. Im Grunde genommen muss dies jedoch nicht sehr zeitaufwendig sein, es kann sich sogar äußerst einfach gestalten. Die folgende Auflistung von Punkten sollte als Vorlage auf ein Blatt Papier geschrieben und von Zeit zu Zeit ergänzt werden. 1. Das Ziel Ihr persönliches Anlageziel ist natürlich, viel Geld zu verdienen. Dabei gilt es aber zu bedenken, dass sich eine höhere Rendite nur mit mehr Risiko erreichen lässt. Sie müssen daher eine Entscheidung treffen, wie aggressiv bzw. zurückhaltend Sie investieren wollen. Haben Sie sich erst einmal für ein Risiko-Rendite-Verhältnis entschieden, sollten Sie dieses beibehalten und es konsequent durchziehen. 2. Die Strategie Ihr Anlageziel (Geld zu verdienen) können Sie nur erreichen, wenn Sie eine bestimmte, für Sie erfolgreiche Strategie entwickeln und konsequent anwenden (Strategien werden wir später noch besprechen). Die bekannteste Strategie ist, 24
15 Beispiel eines Anlageplans bei 52 Wochen Tief zu kaufen und (idealerweise) bei 52 Wochen Hoch zu verkaufen. 3. Der Anlagezeitraum Ihre Strategie sollte den Anlagezeitraum bestimmen, über den Sie die Wertpapiere halten wollen. Sowohl steuerliche Aspekte als auch Risiko und Rendite hängen sehr stark vom Anlagezeitraum ab; diese werden später noch ausführlich besprochen. 4. Wertpapierselektion Was für Wertpapiere will ich in meinem Depot halten? Investmentfonds oder Anleihen? Aktien oder Optionen? Deutsche oder ausländische Aktien? Standardoder Nebenwerte? Auto- oder Chemiewerte? Jede dieser Anlageformen wird später noch besprochen. Wenn Sie bereits eine genaue Vorstellung haben über die Art von Aktie, Anleihe oder Fond, in die Sie investieren wollen, integrieren Sie sie in Ihren Anlageplan. 5. Performance Check Der wohl wichtigste Punkt ist die periodische (ca. alle sechs Monate) Korrektur Ihres Anlageplans. Vergleichen Sie Ihre anfänglichen Erwartungen und die Resultate. Selbst wenn Sie am Ende einen anscheinend wetterfesten Anlageplan haben, sollten Sie Ihr Portfolio ab und zu einer schematischen Analyse unterziehen und damit auf den Prüfstand stellen. Beispiel eines Anlageplans Ziel Langfristige Kapitalvermehrung mit einer durchschnittlichen Jahresrendite von %. Aktien sollten einen Anteil von 70 % des Portfolios ausmachen, während Anleihen und Cash den Rest bilden. Strategie Generell werde ich mein Geld immer mit einem fundierten Hintergrundwissen vermehren. Um mein Risiko einzuschränken, werde ich unter keinen Umständen Optionen, Warrants oder andere Derivate kaufen. Wertpapierselektion und Anlagezeitraum Mein Portofolio teilt sich auf in drei Sektionen: Der größte Anteil besteht mit 70 % aus Aktien, während 15 % in Anleihen angelegt werden und 15 % in liquide 25
16 Einleitung und Analyse Mittel (wie z.b. Bargeld, Tagesgeld oder Money Market Funds). Den Aktienanteil werde ich gleichmäßig in zehn Werte streuen, um mein Risiko zu diversifizieren. Qualitätsaktien bilden den größten Anteil (ca. sieben bis acht Werte) meines Aktien-Portfolios. Qualitätsaktien definiere ich als Werte, die Bestandteil eines großen Index sind (beispielsweise DAX, S&P 500 oder Dow Jones). Der Anlagezeitraum für diese Werte beträgt mindestens sechs Monate, ist aber von der Länge her unbegrenzt. Generell vermeide ich den Kauf von Aktien für mein Qualitäts-Portfolio mit einem KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) von mehr als 100. Neuemissionen zeichne ich bei Erstausgabe zum maximalen Ausgabepreis der Bookbuilding Spanne, aber nicht höher. Aktien, die erst seit zwölf Monaten an der Börse notiert werden, sollten nur unter den besten Ausgangsbedingungen gekauft werden. Gleiches gilt für kritische Aktien mit ungewisser Zukunft und vielen spekulativen Elementen. Der Rest meines Aktien-Portfolios (also die restlichen zwei bis drei Werte) wird investiert in finanziell riskante Nebenwerte mit spekulativen Elementen. Das können»heiße Werte«sein, wie Internetaktien und Aktien von Software-Firmen. Diese Werte sollten allerdings mit einer bestimmten Renditeerwartung gekauft werden. Sobald das Renditeziel mit diesen spekulativen Werten erreicht wird (in meinem Fall ist das Renditeziel %) werde ich sie verkaufen. Im Falle einer negativen Kursentwicklung dieser Werte sollte ein bestimmter Kurskorridor nicht unterschritten werden (maximal ist ein Minus von 20 % zugelassen). Abgesehen von den 70 % des Portofolios, das in Aktien liegt, werde ich 15 % in Anleihen halten (sowohl Staats- als auch Unternehmensanleihen), die ein Rating von BBB+ nicht unterschreiten. (Ratings beschreiben die Kreditwürdigkeit von Emittenten oder Schuldnern. Je besser das Rating eines Schuldners ist, desto weniger Verzinsung bekommen Sie als Anleger.) Ratings werden wir zusammen mit Staats- und Unternehmensanleihen später noch in größerer Ausführlichkeit besprechen. In der Regel werden die Anleihen entweder in US-Dollar oder Euro notiert und gehandelt. Eine kleine Cash-Reserve von maximal 15 % sollten ausreichen, um bei hohen Kursverlusten an der Börse sehr gute Werte billig zukaufen zu können. 26
17 Beispiel eines Anlageplans Performance Die einzelnen Komponenten dieses Plans checke ich alle drei Monate ab. Soweit die gesteckten Ziele mit dem generellen Trend nicht klar verfehlt werden, bleiben die wichtigsten Teile dieses Plans bestehen. Ein Beispiel für die Implementierung des oben beschriebenen Anlageplans wird in den folgenden zwei Charts illustriert: 27
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