Indikatoren für den Behandlungserfolg bei pathologischen Glücksspielern Ausgewählte Befunde einer multizentrischen Katamnese
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- Nicole Straub
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1 Indikatoren für den Behandlungserfolg bei pathologischen Glücksspielern Ausgewählte Befunde einer multizentrischen Katamnese Premper, V., Schwickerath, J., Missel, P., Feindel, H., Zemlin, U. & Petry, J. 26. Kongress des Fachverbandes Sucht e.v. Heidelberg, Der Mensch im Mittelpunkt
2 Überblick Hintergrund und Aufbau der Untersuchung Soziodemographische Daten Glücksspielparameter Katamnesebefunde Berufsbezogene Aspekte
3 Überblick Hintergrund und Aufbau der Untersuchung Soziodemographische Daten Glücksspielparameter Katamnesebefunde Berufsbezogene Aspekte
4 Hintergrund Bisherige Katamnesestudien von stationären Behandlungsprogrammen für pathologische Glücksspieler beziehen sich jeweils nur auf vergleichsweise kleine Stichproben und sind methodisch sehr unterschiedlich angelegt (vgl. Petry, J. 2003).
5 Aktuelle Untersuchung Mit der multizentrischen Katamnese der AHG Klinken ist erstmals eine Evaluation eines stationären glücksspielerspezifischen Behandlungsprogramms mit einer größeren Stichprobe (über 600 Pat.) durchgeführt worden. => Nachbefragung der Patienten ein Jahr nach der Behandlung => Zeitraum der Katamneseerhebung bis
6 Multizentrische Katamnese 5 AHG Kliniken, N= 617 Rücklaufquote 55,9%, N= 345
7
8 Überblick Hintergrund und Aufbau der Untersuchung Soziodemographische Daten Glücksspielparameter Katamnesebefunde
9 Soziodemographische Daten Alter Minimum Maximum MW Std ,0 10,2 Geschlecht N % weiblich 84 13,6 % männlich ,4 %
10 Soziodemographische Daten Familienstand N % ledig ,3 verheiratet, zusammenlebend ,9 verheiratet, getrennt lebend 48 7,8 geschieden ,0 verwitwet 2 0,3 unbekannt 10 1,6
11 Soziodemographische Daten Schulbildung N % Sonderschule 15 2,4 Hauptschul- / Volksschulabschluss ,4 Realschulabschluss / Polytechnische Oberschule ,9 (Fach-) Hochschulreife / Abitur ,0 ohne Schulabschluss 44 7,1 anderer Schulabschluss 25 4,1 unbekannt 13 2,1
12 Soziodemographische Daten Berufsstatus N % Arbeiter / Angestellter / Beamter / Selbständiger / Freiberufler ,1 Schüler / Auszubildender / Student 11 1,8 arbeitslos ,8 Rentner / Pensionär 28 4,5 Hausfrau / Hausmann 7 1,1 sonstiges 12 1,9 unbekannt 10 1,6
13 Behandlungsdaten Behandlungsdauer (Tage) N MW Std Sucht ,1 34,6 Psychosomatik ,1 25,0 Gesamt ,2 30,8
14 Behandlungsdaten Entlassungsform N % 1. reguläre Entlassung ,1 2. vorzeitig m. ärztl. Einverständnis 51 8,3 3. vorzeitig ohne ärztl. Einverständnis 35 5,7 4. vorzeitig auf ärztl. Veranlassung 47 7,5 5. Diziplinarisch 12 1,9 6. Verlegt 9 1,5 7. Wechsel zu ambulanter oder teilstationär Reha 2 0,3 8. unbekannt 4 0,6 9. planmäßig (1, 2, 4 u. 7) ,3
15 Überblick Hintergrund und Aufbau der Untersuchung Soziodemographische Daten Glücksspielparameter Katamnesebefunde Berufsbezogene Aspekte
16 Glücksspielparameter Glücksspielform (gültige N=418) N % Geldspielautomaten Spielhalle ,6 Geldspielautomaten Gaststätte ,0 Glücksspielautomaten Casino 70 16,7 Casinospiele 51 12,2 Karten u. Würfelspiele 46 11,0 Sportwetten 58 13,9 Lotto 23 8,5 Online Sportwetten 14 5,2 Online Kartenspiele (Poker) 32 11,8 Online Casino 23 8,5 Andere 20 4,8
17 Glücksspielparameter Glücksspielfrequenz Minimum Maximum MW Std Spielzeit pro Tag (Std.) ,5 2,8 Maximale Spielzeit pro Tag (Std.) ,7 7,2 Spieltage pro Monat ,3 9,8 Höchster Tagesverlust (Euro) Dauer des Glücksspielens (Jahre) Dauer problematisches Glücksspielens (Jahre) Kurzfragebogen zum Glücksspielen (KFG) ,9 11, ,1 8, ,3 11,6
18 Überblick Hintergrund und Aufbau der Untersuchung Soziodemographische Daten Glücksspielparameter Katamnesebefunde Berufsbezogene Aspekte
19 Katamneseergebnisse Abstinenzstatus nach DGSS IV Kriterium (N= 617) nach DGSS III Kriterium (N=345) Anzahl Prozent Anzahl Prozent durchgehend abstinent , ,8 abstinent nach Rückfall 80 13, ,2 rückfällig , ,0 abstinent u. abstinent nach Rückfall keine Angabe (= rückfällig) , , ,0
20 Anlass des Rückfalles Rückfallanlass (N=180) N % Frustration, Enttäuschung 82 45,6 Anspannung, Unruhe 69 38,3 Ärger 69 38,3 Einsamkeit 66 36,7 Langeweile 66 36,7 Spielverlangen 62 34,4 Depression 62 34,4 Spielen wegen schwieriger Lebenssituation 60 33,3 Stressgefühl 58 32,2 20
21 Involviertheit in das Glücksspielen (SFG) (N=167) p <
22 Involviertheit in das Glücksspielen (SFG) (N=167) 22
23 Abstinenzstatus und Psychische Komorbidität Komorbide Störungen Abst. Abst. n. R. RF Substanzbezogene Störungen (N=111) 50 (45,0%) 23 (20,7%) 38 (34,2%) Depressive Störungen (N= 156) 74 (47,4%) 38 (24,4%) 44 (28,2%) Angststörungen (N=16) 7 (43,8%) 5 (31,3%) 4 (25,0%) Anpassungs- u. Belastungsstörungen (N=18) 8 (44,4%) 5 (27,8%) 5 (27,8%) Persönlichkeitsstörungen (N=66) 21 (31,8%) 20 (30,3%) 25 (37,9%) 23
24 Diskriminanzanalyse Abstinenzstatus Funktion 1: Glücksspielengagement Spielfreie Tage vor Behandlungsbeginn, Spieltage pro Monat, SFG Summenwert post Funktion 2: Beschäftigung und Spieldauer Arbeitslosigkeitszeiten letzte 3 Jahre, Dauer probl. Spielen, SFG Summenwert prä Zuordnungsergebnisse spielfrei Vorhergesagte Gruppenzugehörigkeit spielfrei nach Rückfall rückfällig spielt Gesamt Original % spielfrei 76,4 7,3 16,4 100,0 spielfrei nach Rückfall 36,4 31,8 31,8 100,0 rückfällig spielt 27,0 13,5 59,5 100,0
25 Diskriminanzanalyse Abstinenzstatus Beschäftigung und Spieldauer Glücksspielengagement
26 Überblick Hintergrund und Aufbau der Untersuchung Soziodemographische Daten Glücksspielparameter Katamnesebefunde Berufsbezogene Aspekte
27 Arbeitslos zu Behandlungsbeginn - Erwerbsstatus zum Katamnesezeitpunkt (N=152)
28 Erwerbstätigkeit zum Katamnesezeitpunkt und Abstinenzstatus N=345, nicht beantwortet=91, gültiges N=253; Angaben in % von EW-Kategorie
29 Involviertheit in das Glücksspielen nach Erwerbsstatus zum Katamnesezeitpunkt (N=226) p <.000
30 Zusammenfassung Es ist gelungen, eine hinreichend hohe Rücklaufquote zu erreichen Die katamnestische Erfolgsquote ist vergleichbar derjenigen bei Alkoholabhängigkeit Ein beträchtlicher Teil der zuvor arbeitslosen Patienten ist wieder in Arbeit und Arbeitsunfähigkeit konnte deutlich reduziert werden Weiterbestehen von Arbeitslosigkeit ist mit einer höheren Involviertheit in das Glücksspielen und mit höherer Rückfälligkeit assoziiert
31 Zusammenfassung Faktoren die den Behandlungserfolg günstig beeinflussen Gute Fähigkeit zum Umgehen mit negativ getönten Emotionen Niedrigere Spielfrequenz Geringere Involviertheit in das Glücksspielen Längere Zeit der Glücksspielfreiheit vor der Behandlung Kürzere Arbeitslosigkeitszeiten Kürzere Glücksspielkarriere Dr. Volker Premper
32 Schlussfolgerungen für die Behandlung Auf einen alternativen Umgang mit negativ getönten Emotionen muss besonderer Wert gelegt werden Pat. mit einem hohen Grad an Involviertheit in das Glücksspielen bedürfen besonderer Aufmerksamkeit Eine gute Vorbereitung auf die Behandlung verbessert den Therapieerfolg Pat., die schon länger arbeitslos sind, bedürfen besondere Unterstützung in Therapie und Nachsorge In der medizinischen Rehabilitationsbehandlung sollte die Vorbereitung der beruflichen Reintegration einen hohen Stellenwert Dr. einnehmen Volker Premper
33 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 33
Hintergrund und Aufbau der Untersuchung Soziodemographische Daten Glücksspielparameter Katamnesebefunde. Hintergrund
Risikofaktoren für die Aufrechterhaltung von Glücksspielfreiheit Premper, V., Schwickerath, J., Missel, P., Feindel, H., Zemlin, U. & Petry, J. 24. Jahrestagung des Fachverbandes Glücksspielsucht Berlin
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