Volkswirtschaftliche Ressourcen Engpässe überwinden und nachhaltiges Wachstum sichern. Berliner Gespräche Frühjahrstagung
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- Klara Frank
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1 Volkswirtschaftliche Ressourcen Engpässe überwinden und nachhaltiges Wachstum sichern Berliner Gespräche Frühjahrstagung März 2012
2 Begrüßung Dr. Karen Horn Leiterin des Hauptstadtbüros
3 Ressource Arbeit : Von der Quantität zur Qualität? Dr. Hans-Peter Klös Dr. Michael Voigtländer Geschäftsführer und Leiter des Leiter Forschungsstelle Immobilienökonomik Wissenschaftsbereichs Bildungspolitik und Arbeitsmarktpolitik Institut der deutschen Wirtschaft Köln
4 Arbeitsmarkt im Spiegel der Beveridge-Kurve Arbeitslose und offene Stellen Quellen: Bundesagentur für Arbeit, Berechnungen des BMWi Dr. Hans-Peter Klös, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin
5 Lehrstellenmarkt Bewerberstatistik, jeweils Ende September Unbesetzte Berufsausbildungsstellen Noch nicht vermittelte Bewerber Quelle: BA, revidierte und ergänzte Zahlen für zkt Dr. Hans-Peter Klös, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin
6 Engpassberufe für beruflich Qualifizierte Berufsordnungen mit mindestens Arbeitslosen, Zielberufe, Stand: November 2011 = Arbeitslose je gemeldete offene Stelle = durchschnittliche abgeschlossene Vakanzzeit in Tagen* , , ,60 0,47 0,41 0, ,80 0, ,83 0,85 Elektroinstallateure/ -monteure Rohrinstallateure Fräser Dreher Krankenschwestern/ -pfleger, Hebammen Kunststoffverarbeiter Kraftfahrzeuginstandsetzer Rohrnetzbauer, Rohrschlosser Werkzeugmacher Schweißer, Brennschneider *Anmerkung: Grau eingefärbte Vakanzzeiten liegen oberhalb des Durchschnitts aller Berufe von 70 Tagen. Quellen: Bundesagentur für Arbeit, 2011b, eigene Berechnung Dr. Hans-Peter Klös, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin
7 MINT-Fachkräftelücke: auf Höchststand Aggregierte Differenz aus offenen Stellen und Arbeitslosen Ingenieure Naturwissenschaftler Datenverarbeitungsfachleute Techniker Quelle: IW Köln Dr. Hans-Peter Klös, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin
8 Engpassberufe für Akademiker Berufsordnungen mit mindestens Arbeitslosen, Zielberufe, Stand: November 2011 = Arbeitslose je gemeldete offene Stelle 106 = durchschnittliche abgeschlossene Vakanzzeit in Tagen* , ,66 0, ,80 0, ,83 0,43 0,47 Maschinenund Fahrzeugbauingenieure Elektroingenieure Ärzte Wirtschaftsprüfer, Steuerberater sonstige Ingenieure Hochschullehrer, Dozenten Datenverarbeitungsfachleute Architekten, Bauingenieure *Anmerkung: Grau eingefärbte Vakanzzeiten liegen oberhalb des Durchschnitts aller Berufe von 70 Tagen. Quellen: Bundesagentur für Arbeit, 2011b, eigene Berechnung Dr. Hans-Peter Klös, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin
9 1. Arbeitszufriedenheit relative Häufigkeit in Prozent niedrig Zufriedenheit hoch niedrig mittel hoch Quellen: SOEP, eigene Berechnungen Dr. Hans-Peter Klös, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin
10 Längsschnitt Arbeitszufriedenheit relative Häufigkeit, in Prozent hoch mittel niedrig Mittelwert (rechte Skala) Quellen: SOEP, eigene Berechnungen Dr. Hans-Peter Klös, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin
11 2. Verdienste Anteil der Beschäftigten im Niedriglohnsektor 25% 20% 15% 10% 5% 0% Quellen: SOEP, IW-Berechnungen Dr. Hans-Peter Klös, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin
12 Bevölkerung im Erwerbsalter nach Lohnstatus Personen im Alter von 15 bis 64 Jahren Normalverdiener Geringverdiener sonstige Erwerbstätige Schüler/Student Rentner nicht erwerbstätig arbeitslos 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Quellen: SOEP, eigene Berechnungen Dr. Hans-Peter Klös, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin
13 Anteil der Arbeitnehmer Anteil der Arbeitnehmer 3. Arbeitszeit Verbreitung von Abend-, Nacht- und Wochenendarbeit Verbreitung von Abend- und Nachtarbeit Verbreitung von Samstags- und Sonntagsarbeit 60% 60% 50% 50% 40% 40% 30% 30% 20% 20% 10% 10% 0% Mann Frau mit mit Kind Partner und Kind Abendarbeit Frau ohne Partner mit Kind Mann Frau mit mit Kind Partner und Kind Nachtarbeit Frau ohne Partner mit Kind 0% Mann Frau mit mit Kind Partner und Kind Samstagsarbeit Frau ohne Partner mit Kind Mann Frau mit mit Kind Partner und Kind Sonntagsarbeit Frau ohne Partner mit Kind Ständig Regelmäßig Gelegentlich Ständig Regelmäßig Gelegentlich Quellen: Mikrozensus, ifo-berechnungen Dr. Hans-Peter Klös, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin
14 4. Befristung Befristete Beschäftigung in Deutschland % % % % % Befristet Beschäftigte (1.000) Befristungsquote (rechte Skala) 2% % jeweils ohne Auszubildende Quellen: Statistisches Bundesamt, IW Köln Dr. Hans-Peter Klös, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin
15 Strategische Personalarbeit als Qualitätsfaktor Grundlagen strategischer Personalarbeit Unternehmensstrukturanalyse Personalbedarfsplanung Handlungsfelder der Fachkräftesicherung Personalrekrutierung Personalentwicklung Personalbindung Führungskultur Informationsmanagement Dr. Hans-Peter Klös, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin
16 Maßnahmen zur Qualitätssicherung (I) Anteil der Unternehmen, die diese Maßnahmen anbieten, in Prozent innovative Unternehmen nicht innovative Unternehmen innovative Unternehmen nicht innovative Unternehmen sehr erfolgreiche Unternehmen weniger erfolgreiche Unternehmen sehr erfolgreiche Unternehmen weniger erfolgreiche Unternehmen nur solche Flexibilisierungsmaßnahmen werden eingesetzt, die wenig Unruhe im Unternehmen verursachen 65,8 55,3 65,1 60,1 familienfreundliche und chancengerechte Personalpolitik 69,5 59,1 72,3 61,0 Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung und Mitarbeiterentwicklung werden immer bedeutsamer 58,1 45,0 63,3 52,9 Gewähren von Freiräumen für eigene unternehmensförderliche Ideen 66,2 52,9 69,9 57,7 Investition von Zeit, Geld und Infrastruktur, um Potenziale der Mitarbeiter zu erschließen, zu nutzen und weiterzuentwickeln 32,9 23,4 37,1 26,4 Leistungsorientierte Vergütung als Mitarbeiterbindungsinstrument 58,2 47,7 65,4 42,9 regelmäßiger Einsatz von Potenzialanalysen, um Beschäftigte für Fachkarrieren oder Führungskarrieren vorzubereiten 4,3 13,4 25,3 26,7 regelmäßige Erhebung der Mitarbeiterzufriedenheit und Mitarbeiterkritik 51,4 31,6 53,5 42,0 Quelle: IW-Personal-Panel 2010 Dr. Hans-Peter Klös, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin
17 Maßnahmen zur Qualitätssicherung (II) Anteil der Unternehmen, die diese Maßnahmen anbieten, in Prozent innovative Unternehmen sehr erfolgreiche Unternehmen nicht Innovative Unternehmen weniger erfolgreiche Unternehmen innovative Unternehmen sehr erfolgreiche Unternehmen nicht innovative Unternehmen weniger erfolgreiche Unternehmen jährliche Mitarbeitergespräche 56,0 53,6 68,2 73,3 besondere Anerkennung erfolgreich umgesetzter Veränderungen 51,6 69,1 72,1 Vereinbarung von entgeltwirksamen Zielen Führen mit (halb-) jährlichen Zielvereinbarungen 30,7 30,0 28,3 20,9 30,3 18,7 42,8 49,4 Teilnahme von Mitarbeitern an Strategiesitzungen 62,6 54,0 34,8 54,0 43,0 45,2 Beurteilung der Führungskräfte durch deren Mitarbeiter 23,7 14,6 26,4 18,6 Förderung der Teilnahme an innerberieblichen Arbeitskreisen 29,9 33,0 51,9 Quelle: IW-Personal-Panel 2010 Dr. Hans-Peter Klös, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin
18 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
19 Ressource Rohstoffe und Energie : Wie lange noch sicher und bezahlbar? Dr. Rolf Kroker Geschäftsführer und Leiter des Wissenschaftsbereichs Wirtschaftspolitik und Sozialpolitik
20 Ziel: Industrielle Wertschöpfung Energie und Rohstoffe INDUSTRIELLE WERTSCHÖPFUNG IN DEUTSCHLAND Dr. Rolf Kroker, Berliner Gespräch, 26. März 2012, Berlin 20
21 Desinvestition der energieintensiven Industrie Nettoanlageinvestitionen in Milliarden Euro, 2000 bis energieintensive Industrie sonstige Industrie Quellen: Statistisches Bundesamt, Institut der deutschen Wirtschaft Köln Dr. Rolf Kroker, Berliner Gespräch, 26. März 2012, Berlin 22
22 Energieeffizienz im internationalen Vergleich Energieeinsatz in kg Öleinheiten je Euro Wertschöpfung in Bergbau und Industrie (ohne Energie- und Bauwirtschaft), 2009 Kanada Finnland Australien Neuseeland Estland Korea Schweden Portugal Tschechien Slowakei Polen Mexiko USA Norwegen Belgien Luxemburg Slowenien Niederlande Ungarn Österreich Griechenland Frankreich Spanien UK Deutschland Italien Japan Dänemark Schweiz Israel 49,6 41,7 67,4 125,1 120,2 113,8 111,3 102,7 101,7 99,7 95,6 94,4 93,7 221,1 211,7 211,2 204,5 199,2 194,0 187,4 184,4 168,9 158,4 154,3 154,2 150,5 145,2 271,8 257,8 241,8 Kanada, Australien, Neuseeland, Portugal = 2006, Polen, Frankreich, UK, Schweiz, Israel = 2008 Quellen: OECD, IEA, EZB, IW Köln Dr. Rolf Kroker, Berliner Gespräch, 26. März 2012, Berlin 23
23 Hohe Strompreise für die deutsche Industrie Preis für Industriestrom in Cent je kwh bei unterschiedlichen Abgabemengen, bis 20 MWh 20 bis 500 MWh Quelle: Eurostat Deutschland EU Frankreich 500 bis MWh bis MWh bis MWh bis MWh Dr. Rolf Kroker, Berliner Gespräch, 26. März 2012, Berlin 24
24 Zukünftige Entwicklung der Strompreise Euro je MWh Haushaltskunden Industrie Quellen: Prognos, EWI, GWS 2011 Dr. Rolf Kroker, Berliner Gespräch, 26. März 2012, Berlin 25
25 Drohende Stromerzeugungslücke durch Kraftwerksalterung und Atomausstieg kleine Kraftwerke fossile Kraftwerke sonst. EE Wasserkraft Kernenergie benötigte gesicherte Leistung Bei minimaler Sicherheitsreserve und konstantem Stromverbrauch, 2010 bis 2030, in MW. Quelle: IW Köln Dr. Rolf Kroker, Berliner Gespräch, 26. März 2012, Berlin 26
26 IW-Rohstoff-Risiko-Index Struktur und Gewichtung QUANTITATIVE KRITERIEN Länderrisiko Statische Reichweite Länderkonzentration Unternehmenskonzentration Preisrisiko QUALITATIVE KRITERIEN 60 % Rohstoff- Risiko- Index- (max. 25 Punkte) Nicht-Substituierbarkeit Zukunftstechnologien Strategische Industriepolitik 40 % Dr. Rolf Kroker, Berliner Gespräch, 26. März 2012, Berlin 27
27 Rohstoff-Risiko-Index Gefahrenklasse 1 Rote Gruppe Yttrium Niob Neodym Scandium Germanium Wolfram Kobalt Palladium Platin Magnesium Lithium Zinn Indium Molybdän Graphit 22,3 20,9 20,4 20,4 19,5 18,5 18,4 17,3 16, ,8 15,5 15,3 15,3 15,1 Dr. Rolf Kroker, Berliner Gespräch, 26. März 2012, Berlin 28
28 Bedeutung der Rohstoffe Gefahrenklasse I 15 Rohstoffe und deren Verwendung Rohstoff Verwendung Yttrium Reaktortechnik, Magnete, Metallurgie, Röhrentechnik, Leuchtstoffe Niob Stahlindustrie (Superlegierungen, Edelstahl), Elektronik, Turbinen Neodym Magnete, Lasertechnik, Glas- und Porzellanfärbung Scandium Flugzeugbau, Quecksilberdampflampen Germanium Glasfaser, Halbleiter, Infrarotoptik, Polymer-Katalysation Wolfram Leuchtmittelindustrie, Metallurgie, Militär Kobalt Batterien, Superlegierungen, Katalysatoren, Hartmetalle Palladium Katalysatoren, Schmuckindustrie, Elektronik, Chemie, Dentaltechnik Platin Katalysatoren, Schmuckindustrie, Elektronik, Chemie, Dentaltechnik Magnesium Metallurgie, Chemische Industrie, Flugzeug- und Fahrzeugbau Lithium Akkumulatoren und Batterien, Metallurgie, Reaktortechnik, Chemie Zinn Elektronik, Weißblech, LCD, Chemie, Legierungen Indium Displays, Dünnschicht-Photovoltaik Molybdän Edelstahl, Elektronik, Katalysatoren, Flugzeug- und Raketenbau Graphit Feuerfestindustrie, Brennstoffzelle, Kunststoff, Bleistifte, Beläge Dr. Rolf Kroker, Berliner Gespräch, 26. März 2012, Berlin 29
29 Bedeutung der Rohstoffe Gefahrenklasse I 15 Rohstoffe und deren Verwendung Rohstoff Verwendung Yttrium Reaktortechnik, Magnete, Metallurgie, Röhrentechnik, Leuchtstoffe Niob Stahlindustrie (Superlegierungen, Edelstahl), Elektronik, Turbinen Neodym Magnete, Lasertechnik, Glas- und Porzellanfärbung Scandium Flugzeugbau, Quecksilberdampflampen Germanium Glasfaser, Halbleiter, Infrarotoptik, Polymer-Katalysation Wolfram Leuchtmittelindustrie, Metallurgie, Militär Kobalt Batterien, Superlegierungen, Katalysatoren, Hartmetalle Palladium Katalysatoren, Schmuckindustrie, Elektronik, Chemie, Dentaltechnik Platin Katalysatoren, Schmuckindustrie, Elektronik, Chemie, Dentaltechnik Magnesium Metallurgie, Chemische Industrie, Flugzeug- und Fahrzeugbau Lithium Akkumulatoren und Batterien, Metallurgie, Reaktortechnik, Chemie Zinn Elektronik, Weißblech, LCD, Chemie, Legierungen Indium Displays, Dünnschicht-Photovoltaik Molybdän Edelstahl, Elektronik, Katalysatoren, Flugzeug- und Raketenbau Graphit Feuerfestindustrie, Brennstoffzelle, Kunststoff, Bleistifte, Beläge Dr. Rolf Kroker, Berliner Gespräch, 26. März 2012, Berlin 30
30 Auf exotische Rohstoffe angewiesen Seltene Erden in Hybrid-Fahrzeugen Quelle: Curtis (2007) Dr. Rolf Kroker, Berliner Gespräch, 26. März 2012, Berlin 31
31 Exporte von Seltenen Erden aus China 2000 = Selten Erden Verbindungen Quellen: UN Comtrade, IW Köln Dr. Rolf Kroker, Berliner Gespräch, 26. März 2012, Berlin 32
32 Seltene Erden: Knappheit treibt Preise Preise haben sich im Jahresverlauf 2011 vervielfacht. Die Lieferbeschränkungen wirken sich auf Rohstoffpreise aus. Neodym und Dysprosium sind drei Mal so teuer wie vor einem Jahr. Der Preis für Cer hat sich um den Faktor 7 erhöht Preisveränderung innerhalb eines Jahres Faktor 7 Faktor 3 Faktor 3 Neodym Dysprosium Cer Dr. Rolf Kroker, Berliner Gespräch, 26. März 2012, Berlin 33
33 IW-Industriemetallpreisindex (IMP-Index) Januar 1999 = 100 Quelle: IW Köln Dr. Rolf Kroker, Berliner Gespräch, 26. März 2012, Berlin 34
34 Strategien zur Rohstoffsicherung Unternehmen: Handel am Markt F & E Substitution Vertikalintegration Effizienzsteigerung Nachfragebündelung Klagen gegen Marktmacht Langfristige Verträge/Absicherung Kreislaufwirtschaft Verbundforschung Verbandsunterstützung/Ausland Netzwerke neue und bestehende Politik: Rahmen für den Markt Ökologie Nachhaltigkeit Politik Märkte öffnen und erhalten Diplomatie Gut vernetzte Partner im Ausland Grundlagenforschung Effizienz und Substitution Sozioökonomie Berücksichtigung kultureller Aspekte Dr. Rolf Kroker, Berliner Gespräch, 26. März 2012, Berlin 36
35 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
36 Ressource Kapital : Realwirtschaft und Finanzwirtschaft im Spannungsverhältnis? Prof. Dr. Michael Hüther Dr. Michael Voigtländer Direktor Leiter Forschungsstelle Immobilienökonomik Institut der deutschen Wirtschaft Köln Institut der deutschen Wirtschaft Köln
37 Die Welt vor einem neuen Investitionsboom? Globale Investitionen, nominal, in vh des BIP Wachstumsphase vor der Finanzkrise India China World ; 20, ; 21, Quelle: Weltbank Prof. Dr. Michael Hüther, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin 39
38 Globale Investitionsquoten Regionen, in vh des BIP, nominal World Average South Asia East Asia & Pacific Europe & Central Asia North America 10 Quelle: Weltbank Prof. Dr. Michael Hüther, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin 40
39 Capital formation per capita Aufholbedarf in Schwellenländern Kapitalbildung pro Kopf vs. BIP pro Kopf 1980 bis konstante Preise (US$:2000) 8000 Japan China India 6000 Korea, Rep Korea, Rep. Germany United States Germany United States Japan 2000 China India United Kingdom United Kingdom GDP per capita Quelle: Weltbank Prof. Dr. Michael Hüther, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin 41
40 Trends des finanzwirtschaftlichen Strukturwandels Finanzinnovationen Securitisation und Disintermediation Fristentransformation statt Kreditrisiken Kreditinstitute Globaler Bedarf an sicheren Anlagen Provisionsträchtiges Investmentbanking Schattenbanken Prof. Dr. Michael Hüther, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin 42
41 Arm s length vs. beziehungsbasiert Kredit als klassisches Instrument beziehungsbasierter Finanzierung. Beziehungsbasierte Finanzierungen z. B. durch eine Hausbank erlauben die Überwindung von Problemen, die durch asymmetrische Informationen verursacht werden. Bei einer beziehungsbasierten Finanzierung produziert die Bank Informationen über das Unternehmen und kann dadurch das Problem der asymmetrischen Information lindern. Arm s length lending Eine Arm s length Finanzierung kommt in Frage, wenn die Käufer der Wertpapiere keinen übermäßigen Informationsnachteil verglichen mit dem Finanzierten hat. Wenn eine solche Informationsasymmetrie doch existiert, kann das Wertpapier nur mit einem Abschlag verkauft werden. Begründung: Moralisches Risiko und/oder adverse Selektion. Prof. Dr. Michael Hüther, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin 43
42 Jun 70 Jun 72 Jun 74 Jun 76 Jun 78 Jun 80 Jun 82 Jun 84 Jun 86 Jun 88 Jun 90 Jun 92 Jun 94 Jun 96 Jun 98 Jun 00 Jun 02 Jun 04 Jun 06 Jun 08 Jun 10 Langfristige Zinssätze Zinsen für 10-jährige Staatsanleihen, in % Italy France UK USA Canada Germany 2 0 Quelle: Bloomberg Prof. Dr. Michael Hüther, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin 44
43 Abkehr vom traditionellen Kreditgeschäft Bilanzstruktur der 10 größten Banken in Europa und den USA 60% 50% 40% 30% 20% Kredite Einlagen Beteiligungen 10% 0% Prof. Dr. Michael Hüther, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin 45
44 Marktbasierte und bankbasierte Hypotheken in Billionen US-Dollar Quelle: FedRes of New York, Staff Paper Nr. 439, S. 3 Prof. Dr. Michael Hüther, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin 46
45 Schattenbanken Hedgefonds sind Ausdruck regulativer Arbitrage, da den transparenten und stark beaufsichtigten Institutionen (Banken, Versicherungen, Investmentfonds) viele Arten der Spekulation verboten sind. Hedgefonds können anders als Investmentfonds in hohem Maße in Derivate investieren, sie bedienen sich der Fremdkapitalaufnahme (Leverage-Effekt). Hedgefonds zielen auch darauf, bei fallenden Zins- und Wechselkursen Gewinne zu erzielen, indem Leerverkäufe genutzt werden. Hedgefonds dominieren den Markt von gestressten Wertpapieren (rd. 80 Prozent des Handels mit solchen Papieren). Quelle: Financial Stabilitiy Board Prof. Dr. Michael Hüther, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin 47
46 Traditionelle und Schattenbanken in den USA Verbindlichkeiten in Billionen US-Dollar Quelle: FedRes of New York, Staff Paper Nr. 458, S. 8 Prof. Dr. Michael Hüther, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin 48
47 Instabile Informationsarchitektur Folge von Finanzinnovationen Finanzsystem Kredite beziehungsbasiert Banken hybrider Kapitalmarkt 2008: The worst of Verbriefung both worlds Ratingagenturen Anleihen / Aktien transparenzbasiert Finanzmarktpreise Quelle: IW Köln Prof. Dr. Michael Hüther, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin 49
48 Rekapitalisierungsbedarf der Banken Empfehlungen der European Banking Authority Dez. 2011, in Mrd. Euro Slowenien Polen Malta Luxemburg Irland Ungarn UK Finnland Dänemark Niederlande Slowakei Norwegen Zypern Österreich Belgien Portugal Frankreich Deutschland Italien Spanien Griechenland Quelle: EZB Prof. Dr. Michael Hüther, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin 50
49 Krisenfokus Bankensystem ECB: Financial Stability Review. December 2011 Four key risks to euro area financial stability 1. Contagion and negative feedback between the vulnerability of public finances, the financial sector and economic growth. 2. Funding strains in the euro area banking sector. 3. Weakening macroeconomic activity, credit risks for banks and second-round effects through a reduced credit availability in the economy. 4. Imbalances of key global economies and the risk of a sharp global economic slowdown. Quelle: EZB Prof. Dr. Michael Hüther, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin 51
50 Liquidität ohne Bedingungen? Geldpolitische Operationen im Eurosystem, in Mrd. 1200,0 1000,0 800,0 600,0 400,0 200,0 0,0-200,0-400,0-600,0 178,0 389,8 217,4 231,9 373,6 387,1 260,3 389,0 135,1 193,0 196,1 238,0-121,8-168,7-204,6-253,7 278,6 282,4 627,3 683,6 169,4 120,6 * Includes liquidity provided under the Eurosystem s covered bond purchase programmes and the Eurosystem s Securities Markets Programme ** Includes liquidity absorbed as a result of the Eurosystem s foreign exchange swap operations. Quelle: EZB -399,3-489,0 Sep. 11 Okt. 11 Nov. 11 Dez. 11 Jan. 12 Feb. 12 Main refinancing operations Longer-term refinancing operations Marginal lending facility Other liquidity-providing operations *) Deposit facility Liquiditätssteigernde Operationen Liquiditätssenkende Operationen Prof. Dr. Michael Hüther, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin 52
51 EZB-Liquiditätshilfen beruhigen Geldmarkt? Spread zwischen Euribor und Eonia Swap diverser Laufzeiten, in Basispunkten 250,00 200,00 150,00 100,00 50,00 Okt Dreijahrestender 530 Mrd Dreijahrestender 490 Mrd. 1w 1m 3m 12m 0,00-50, Quelle: Euribor, Eurepo Prof. Dr. Michael Hüther, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin 53
52 Obligatorische (Teil-) Kapitalisierung der systemrelevanten Banken in der Eurozone Die Politik hat mit der Vorgabe, bis zum 30. Juni 2012 die Tier 1-Kapitalquote auf 9 Prozent zu erhöhen, ein Problem geschaffen. Gefahr der unionsweiten Kreditklemme Verstellen der Außenfinanzierung Systemische Phänomen Eine zielgenauere Lösung besteht in einer befristeten obligatorischen Kapitalisierung der 29 systemrelevanten Banken Einerseits geht es um die grundsätzliche Stärkung der Risikoabsorptionsfähigkeit der Banken. Andererseits geht es um die Wiederherstellung des Vertrauens zwischen den Banken und die Vermeidung einer Kreditklemme.. Prof. Dr. Michael Hüther, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin 54
53 Phasenabhängigkeit der adäquaten Finanzierung Phase des Lebenszyklus, in der sich das Unternehmen befindet, bestimmt die adäquate Form der Finanzierung Daher treten die Finanzierungsformen in Wellen und in Branchenclustern auf. Viele Unternehmen in Deutschland befinden sich gegenwärtig in einer Phase, in der eine beziehungsbasierte Finanzierung nötig wäre, da Probleme der asymmetrischen Information besonders wichtig sind. Etliche Instrumente sind in Deutschland noch nicht hinreichend entwickelt bzw. verbreitet. Prof. Dr. Michael Hüther, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin 55
54 Realwirtschaft versus Finanzwirtschaft? nicht trennbar! Finanzsektor: Nervensystem des Wirtschaftssystems Investitionen und Ersparnisse zusammenbringen Informationen produzieren Risiken verteilen Eine ordnungsökonomische Herausforderung Man benötigt viele Finanzinstrumente auch solche, die uns in große Schwierigkeiten gebracht haben! Diese besser regeln, transparenter machen und Verantwortung dafür zuweisen! Prof. Dr. Michael Hüther, Berliner Gespräche, 26. März 2012, Berlin 56
55 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
56 Diskussion
57 Empfang anlässlich der Verabschiedung von Frau Dr. Karen Horn
58 Auf Wiedersehen!
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