SABA Klebstoffe & Dichtstoffe Dipl.-Ing. André Kuban

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1 SABA Klebstoffe & Dichtstoffe Dipl.-Ing. André Kuban

2 Fugenabdichtung in Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen Grundlagen Systeme Ausführung Fugenabdichtung Fehler / Schäden / Prüfung Pagina 2

3 Pagina 3 Unfallstatistik

4 Gesetze: Bundeseinheitlich: Wasserhaushaltsgesetz (WHG) Geplant : AwSV als Verordnung bundesweit. Landesrecht: VAwS mit Vollzugsvorschrift. Technische Regeln: TRwS 781 ff, z.b. Betankung von Straßenfahrzeugen. Stahlbetonrichtlinie DAfStB. EN 858, Abscheideranlagen. Zulassungskriterien des DIBt. EN 14188, Bodenfugen, ZTV-Fug. IVD Merkblätter. KIWA Beurteilungsrichtlinie BRL Pagina 4

5 Eine Fuge, was ist das? Eine Fuge ist nach DIN der beabsichtigte oder toleranzbedingte Raum zwischen Bauteilen. Sie muss im Vorfeld sorgfältig geplant, ausgeschrieben oder den bestehenden Regelwerken entnommen werden. Anschlussfuge: Zusammentreffen unterschiedlicher Bauteile. Bewegungsfuge: Unterbrechung von Bauteilen, um Bewegungen bedingt durch Wärmedehnung oder Schwinden oder Kriechen, zu ermöglichen. Raumfuge: Breiter, vorgebildeter Fugenspalt, welcher Ausdehnung ermöglicht und das unkontrollierte Entstehen von Spannungsrissen verhindert. Scheinfuge: Querschnittsschwächung eines Bauteils als Sollbruchstelle beim Schwinden. Fugen gehören zum Bauwerk und sind technisch notwendig! ( Aus gestalterischen Gründen eingefügte Fugen werden nicht betrachtet. ) Pagina 5

6 Fugenabdichtung Bewegungsausgleichender Verschluss von Fugen, um das Eindringen von Wasser und/oder Zugluft zwischen Bauteilen aus gleichen oder verschiedenen Baustoffen zu verhindern. Im Gewässerschutz Fugenabdichtungssysteme, aufgeklebte Fugenbänder, innenliegende Fugenbänder, Fugenprofile und Fugenbleche. Im Bereich LAU nur mit bauaufsichtlicher Zulassung (behördliche Vorkontrolle), im Bereich HBV Art des Nachweises frei wählbar. Weitere Systeme mit abz. Pagina 6

7 Systemvergleich System Vorteile Nachteile Dichtstoff Haftet an den Flanken, Wenig mechanisch belastbar. Leicht herzustellen, zu reparieren und zu kontrollieren, Einsehbar, Jede Geometrie möglich. Auswahl des Dichtstoffes nach Beanspruchung. Fugenband aufgeklebt Hohe Bewegungsaufnahme, Haftgrund kann gut vorbereitet werden, einsehbar. Wenig mechanisch belastbar, nicht jede Geometrie möglich (Kreis), Temperaturbereich der Medien eingeschränkt (30 C), relativ teuer. Fugenband innenliegend Keine mechanische Beanspruchung, Eingebaut nicht kontrollierbar, Zusätzlich Fugenabdeckung nötig, schwer einzubauen, nur in einer Ebene, teuer Fugenblech Keine mechanische Beanspruchung Eingebaut nicht kontrollierbar, Hoher Prüfaufwand beim Einbau Zusätzlich Fugenabdeckung nötig, schwer einzubauen, nur in einer Ebene, teuer. Profile Größere Einbautiefe Wenig mechanisch belastbar, sehr teuer. Pagina 7

8 Voraussetzungen für eine fachgerechte Verfugung Festlegungen durch den Planer: - Thermische Ausdehnung der einzelnen Bauteile. - Daraus Festlegung des Fugenabstandes, der Fugenbreite und der Fugentiefe. Fugenplan! - Auswahl des Dichtstoffes nach zulässiger Gesamtbewegungsaufnahme. - Überprüfung, ob der Dichtstoff den chemischen, thermischen und physikalischen Beanspruchungen im Beaufschlagungsfall widerstehen kann. - Festlegung von Inspektions- und Reinigungsintervallen. - Evtl. durch infrastrukturelle Maßnahmen die Beaufschlagungszeiten begrenzen Pagina 8

9 Aufgaben des Fachbetriebes 1. Leistungsumfang ermitteln und geeigneten Dichtstoff auswählen. 2. Materialbedarf ermitteln. 3. Baustelle einrichten. 4. Berücksichtigung der innerbetrieblichen Abläufe des Auftraggebers. 5. Abdichtung ausführen. 6. Baustelle abschließen. 7. Dokumentation. 8. Abrechnung. Pagina 9

10 Pagina 10 Fugengeometrie / Materialbedarf / Abdichtung

11 Beizubringende Nachweise Übereinstimmungserklärung des ausführenden Fachbetriebes. Klimadiagramm. Bauaufsichtliche Zulassungen der verwendeten Materialien. Pagina 11

12 Mechanische Prüfung Kugelstab-Prüfung: Ein am Ende halbkugelförmig abgerundeter Stab von halber Fugenbreite wird ca. 2mm tief in die Fuge eingedrückt. Rollen-Prüfung: Eine kreisrunde Scheibe von rund 10 cm Durchmesser, deren Dicke halb so groß ist wie die Fugenbreite und deren Umfangsfläche halbkreisförmig gerundet ist, wird durch eine Vorrichtung 2mm tief eingedrückt und über das Fugenabdichtungssystem gezogen. Pagina 12

13 Pneumatische Prüfung Copyright SABA Dinxperlo BV Pagina 13

14 Überwachung Elektrische Tracer überwachen die Fuge oberhalb und unterhalb der Abdichtung. Im Leckagefall kommt es zu einem Durchtritt der Tracerenergie durch die Abdichtung und ein audio-visueller Alarm wird ausgelöst. Die Daten werden vom MSS Joint-Control-Gerät (CE) kontinuierlich aufgezeichnet und automatisch ausgewertet. Pagina 14

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17 Schadensbilder und deren Ursachen 1. Planungsfehler. Falscher Fugenabstand. Falsche Fugendimensionierung. Falscher Dichtstoff. Falscher Fugenverlauf und falsche Fugenart (Raum- oder Scheinfuge). Dichtfläche widersteht nicht den tatsächlichen Belastungen. 2. Ausführungsfehler. Schlechte Vorbereitung der Verfugung / Randbedingungen. Keine korrekte Hinterfüllung. Primer: Falscher Primer. Ablüftzeit / offene Zeit nicht beachtet. Taupunktunterschreitung oder Nässe. Falsche Verfugung. Schädigung durch falsches Glätten der Fugenoberfläche. 3. Schäden durch Nutzung. Zu frühe Freigabe zur Nutzung. Flankenabbrüche durch zu hohe mechanische Belastung der Dichtfläche. Mechanische Überbelastung. Chemische Belastung. Falsche Reinigung. Pagina 17

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