Praxislernen und Prüfungsanforderungen
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- Rainer Fischer
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 Studientag Praxislerngruppen 24. November 2015, Max-Taut-Schule Holger Mirow (IPLE) Praxislernen und Prüfungsanforderungen Welche spezifischen Herausforderungen stellen sich? Bietet das Lernen am Praxisplatz auch Chancen für die erforderliche Kompetenzentwicklung?
2 INSTITUT FÜR PRODUKTIVES LERNEN IN EUROPA An-Institut der Alice Salomon Hochschule Berlin
3 Praxislernen und Prüfungsanforderungen Das Thema und einige Hinter(Gründe): 1. Schulstrukturreform, Prüfungsreform 2. Sorgen und Nöte Vergleichbarkeit, Anerkennung von Abschlüssen abschlussgefährdete Schüler/innen 3. Hoffnungen Andere Wege zum (gleichen?) Ziel Praxis als Türöffner
4 Erfahrungen aus dem Produktiven Lernen Datenerhebung: - teilstrukturierte ( narrative ) Interviews mit alle 23 PL- Teams - Bündelung der Gesprächsnotizen, Interviewerkonferenz Leitende Aspekte: Einfluss der Prüfungen auf die Pädagogik Vorbereitung, Strategien und deren Erfolge/Misserfolge Erfahrungen im Umgang mit den fachlichen Anforderungen Schlussfolgerungen der Teams
5 Prüfungsvorbereitung Wirkungen (Erhebung 7/2015) Organisation verändert - Fast alle: mehr Übungszeit für die Prüfungsfächer - Zum Teil: äußere Differenzierung, z. T. individuelle Trainingsprogramme - Insbesondere in 10: dritter Schultag Methodik verändert - Fast alle: stärkere Orientierung an Prüfungsthemen und -formaten - mehr Instruktion, z. T. individuelles Lernen stärker an Anforderungen der Fächer orientiert, z. T. Beratung für Prüfungsvorbereitung genutzt - Die meisten: Üben mit Musterprüfungen
6 Prüfungsvorbereitung Wirkungen (Erhebung 7/2015) Bewertungen Gefahr: Lernen in der Praxis verliert an Bedeutung Gezielte Vorbereitung der Prüfungen ambivalent: von erforderlich, um Lücken zu schließen bis kontraproduktiv, da demotivierend für leistungsstärkere Schüler/innen auch Ansporn, fachliche Verbesserungen für leistungsschwächere und/oder schuldistanzierte TN oft demotivierend, Ausweichen verstärkend, kaum fachliche Verbesserungen Gefahr: Persönlichkeitsentwicklung gerät aus dem Blick Fragen: Verstärken die Prüfungen die Scherenbewegung? Wie bleibt die Persönlichkeitsbildung im Blick?
7 Entwicklung der Schulabschlüsse im PL über 8 Jahre 100% 90% 10% 7% 11% 11% 11% 16% 22% 21% 80% 70% 38% 36% 36% 34% 40% 22% 18% 20% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 26% 0% 26% 24% 20% 24% 0% 2% 2% 33% 31% 30% 26% 2% 21% 31% 29% 2% 2% 29% 29% 21% 4% 34% 0% SJ 07/08 SJ 08/09 SJ 09/10 SJ 10/11 SJ 11/12 SJ 12/13 SJ 13/14 SJ 14/15 kein Abschluss BO-A BBR/HSA ebbr/ehsa MSA
8 BestehensquoteBBR in 2015 (öffentliche ISS und GemS): 70% Woran scheitern Schüler/innen, die die BBR nicht erreichen? gesamt (100%) JT nicht bestanden, VAT bestanden (100%) 24% 8% 8% JT: Jahrgangsteil, VAT: Vergleichende Arbeit. Q uelle: Arbeitspapier Ergebnisse BBR 2015 des ISQ (W. Wendt u.a.) unter (100%) JT und VAT nicht bestanden 34% 34% 24% JT bestanden, VAT nicht bestanden 42% 58% 68 %
9 Blick auf die Fachgebiete: Deutsch Ergebnisse in der vergleichenden Arbeit im 9. Jahrgang (PL) Abschlussbedingungen gesamt beide vergleichende Arbeiten bestanden? nur Deutsch nur Mathe Jahrgangsteil bestanden? keine ja nein Anzahl in Prozent 100% 32% 34% 1% 33% 61% 39% * TN mit Förderbedarf Lernen sind hier nicht berücksichtigt, da entsprechend des zieldifferenten Curriculums im 9. Jahrgang keine Teilnahme an den vergleichenden Arbeiten vorgesehen ist.
10 Bestehen der Vergleichenden Arbeiten nach Fach öffentliche ISS und Gems Deutsch 95% 90% 88% Mathematik 69% 66% 61% Quelle: Arbeitspapier Ergebnisse BBR 2015 des ISQ (W. Wendt u.a.) unter
11 Blick auf die Fachgebiete: Deutsch Leseverständnis relativ gut fachübergreifende Praxis im PL-Alltag Risikogruppe mit sehr geringer Lesekompetenz, Wirkung auf alle Prüfungen ( Aufgabenverständnis ) Sprachwissen/-bewusstsein sehr unterschiedlich Schreiben für einen erheblichen Teil große Hürde (geringe Kompetenz Ablehnung) - nicht selten im Gegensatz zu den mündlichen Kompetenzen ( Kommunikationsgruppe ) Fragen für Praxislerngruppen - Förderung der Risikogruppe? - Umgang mit Schriftsprache (noch stärker) pflegen? - kontraproduktive Wirkungen vermeidbar?
12 Blick auf die Fachgebiete: Mathematik Ergebnisse in der vergleichenden Arbeit im 9. Jahrgang (PL) Abschlussbedingungen gesamt beide vergleichende Arbeiten bestanden? nur Deutsch nur Mathe Jahrgangsteil bestanden? keine ja nein Anzahl in Prozent 100% 32% 34% 1% 33% 61% 39%
13 Bestehen der Vergleichenden Arbeiten nach Fach öffentliche ISS und Gems Deutsch 95% 90% 88% Mathematik 69% 66% 61% Quelle: Arbeitspapier Ergebnisse BBR 2015 des ISQ (W. Wendt u.a.) unter
14 Blick auf die Fachgebiete: Mathematik größte Hürde, Aufgaben ebbr/msa haben Schüler/innen und Pädagog/inn/en vielfach geärgert praxisnahe Aufgaben (Kontextbezug) am ehesten bewältigt erhebliche Defizite nicht aufzuholen, Fach angstbesetzt Dilemma: alle Themen bearbeiten (sonst in den Prüfungen benachteiligt) vs. an den Voraussetzungen und Erfahrungen des Einzelnen ansetzen? Fragen: Nebenwirkungen einer Prüfung, die absehbar mehrheitlich nicht bewältigt wird?
15 Blick auf die Fachgebiete: Englisch Hörverstehen ok viel Alltagsgelegenheit und Kommunikationspraxis im PL Leseverständnis durch Kontextbezug akzeptabel Hürde Schreiben (vgl. Deutsch) Fragen: Wie können praktische Lernanlässe und Erfahrungen sinnvoll eingebunden werden? Wie können erfolgreiche Ansätze systematisch genutzt und weitereitwickelt werden? (Interessenbezug, Alltagsmedien, individualisiertes Üben einschl. Vokabeln, Grammatik, Nutzung der neue Medien, )
16 Präsentationsprüfung: Weitgehende Übereinstimmung: methodisch durch Routinen gut vorbereitet Berücksichtigung von Interesse und Praxis (wird als Heimspiel empfunden) Gelegenheit, Wissen und persönliche Entwicklung zu demonstrieren Überlegungen: Wäre eine ergänzende Präsentationsprüfung im 9. Jahrgang eine Verbesserung? Alternative: Praxisorientierte Nachprüfung in Anlehnung an die Bedingungen der ebbr/msa- Prüfung im 10. Jg?
17 Zu den Ausgangsfragen: Praxislernen und Prüfungsanforderungen Welche spezifischen Herausforderungen stellen sich? Bietet das Lernen am Praxisplatz auch Chancen für die erforderliche Kompetenzentwicklung?
18 Zu den Ausgangsfragen: Praxislernen und Prüfungsanforderungen Spezifische Herausforderungen, Chancen für die Kompetenzentwicklung: mit den fachlichen Lernzeiten in den Prüfungsfächern auskommen Anregungen aus der Praxis aufgreifen (Motivation, Veranschaulichung) Lern- und Übungsgelegenheiten in der Praxis nutzen zwischen den Lernorten und Beteiligten zieldienlich und effizient kommunizieren kontraproduktive Nebenwirkungen der Prüfungen mindern
19 Workshop Praxislernen und Prüfungsanforderungen (Holger Mirow, Marcus Pankow) 1. Blick auf die Ressourcen: a) Lern- und Übungsgelegenheiten? Deutsch, Mathematik, Englisch, Präsentationsprüfung b) Aufgaben entwickeln und bearbeiten, Übungsgelegenheiten nutzen -Was können die Beteiligten beitragen und wie funktioniert eine gute Zusammenarbeit? alle Akteure 2. Blick auf die Hindernisse: an den Lernorten? Bezüglich der fachlichen Kompetenzen? Der Abstimmung und Kooperation? Lösungsansätze 3. Ausblick: weitere Bearbeitung des Themas?
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