Römer 15, 7. Galater 6, 2. Römer 12, 18

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1 Predigt für Sonntag, den 30. April 2017 Thema: Die Einheit der Gemeinde in Christus Text: Johannes 17, Heute habe ich auf dem Herzen etwas zum Thema Einheit der Gemeinde in Christus zu sagen. Dabei dürfen wir die Predigt vom letzten Sonntag über den Umgang miteinander als eine Voraussetzung für die Einheit betrachten. Zuerst ging es darum, zu verstehen, dass wir mit der Bekehrung zu Jesus nicht mehr uns selbst gehören, sondern wir sind Gottes Eigentum. Das ist nicht schlimm, denn Gott liebt dich und kümmert sich auch um dich. Er hat einen guten Plan für dich und dein Leben und weiß, was für einen jeden von uns, insbesondere in Anbetracht der Ewigkeit wirklich am besten ist. Und dann ging es darum, wie wir miteinander umgehen sollen. Ich erinnere insbesondere an drei Bibelstellen: Römer 15, 7 Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob. Galater 6, 2 Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. Römer 12, 18 Wenn möglich, soviel an euch ist, lebt mit allen Menschen in Frieden. Das ist eine gewaltige Herausforderung, denn das entspricht nicht dem, was man in dieser Welt lebt. Und es entspricht auch nicht unserer sündhaften Natur. Es ist ein Werk des Heiligen Geistes und er muss seine Frucht in unserem Leben hervorbringen können. Ich denke Galater 5 Vers 22 ist uns gut bekannt, aber ich will diese Bibelstelle gerne noch einmal aufzeigen:

2 Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit. Enthaltsamkeit ist hier als Selbstbeherrschung gemeint. Also Kraft haben, der Sünde zu wiederstehen. Das ganze nennt sich auch Heiligung. Wisst ihr eigentlich, dass die Pfingstbewegung eine Heiligungsbewegung ist? Man sagt immer über uns, dass wir dazu neigen, das Wirken des Geistes über zu betonen, gerne auch mal schwärmerisch sind und die Gaben des Geistes in besonderer Weise schätzen und hochhalten. So nehmen uns andere Menschen, auch aus anderen Kirchen wahr. Und natürlich lesen wir in der Bibel vom Wirken des Heiligen Geistes an seiner Gemeinde. Und wer ein an Jesus hingegebenes Leben führt, der hat auch tiefen inneren Frieden und eine große Freude, die nach außen drängt. Das darf ruhig gesehen werden. Und natürlich ist es richtig, in der Gemeinde zu ermutigen, sich nach geistlichen Gaben auszustrecken und danach zu streben. Wobei zu beachten ist, dass die Bibel allem voran die Liebe stellt. Ohne Liebe sind auch geistliche Gaben, ja sogar dein ganzer Gottesdienst wertlos. Doch diese Wahrnehmung sollte uns nachdenklich machen, denn es fehlt etwas sehr Wichtiges: Die Heiligung! Die Heiligung ist ein so wichtiges Thema in der Bibel, dass es in Hebräer 12 Vers 14 heißt: Jagd dem Frieden mit allen nach und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn schauen wird. Der Geist Gottes bringt seine Frucht nicht einfach so hervor. Sie ist abhängig von unserem Lebensstil. Pflege ich die Gemeinschaft mit Gott, so wird der Heilige Geist auch an uns arbeiten. Bin ich nur ein Sonntagschrist, dann könnte ich ein Problem bekommen. Denn es steht eindeutig geschrieben, dass ohne Heiligung niemand den Herrn schauen wird. Und erst dann, wenn wir das Evangelium wirklich beginnen zu leben und die Liebe anfängt Oberwasser in der Gemeinde zu bekommen, kann die Gemeinde zusammenwachsen zu einer Einheit. Und diese Einheit beschreibt Jesus in Johannes 17, wie folgt:

3 Aber nicht für diese bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben (also wir), damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, dass sie eins seien, wie wir eins sind ich in ihnen und du in mir dass sie in eins vollendet seien, damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast. Vater, ich will, dass die, welche du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt. Gerechter Vater! Und die Welt hat dich nicht erkannt; ich aber habe dich erkannt, und diese haben erkannt, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, womit du mich geliebt hast, in ihnen sei und ich in ihnen. Viermal betont Jesus hier die Einheit. Es scheint ihm wirklich wichtig zu sein. Wir haben schon gehört, dass die Bibel sagt, dass die Welt uns an der Liebe erkennt, sofern sie wirklich vorhanden ist. Denn dann erkennt sie nicht, wer wir sind und Gott auch nicht. Hier haben wir nun eine Ergänzung. Die Welt erkennt Gott nicht nur durch die Liebe, sondern auch durch die Einheit der Gemeinde. D.h. also: Keine Liebe und keine Einheit in der Gemeinde bedeutet auch keine Gotteserkenntnis für die Welt. Die Menschen bekehren sich nicht, weil sie in den Boten Gottes Gott nicht erkennen können. Das hat elementare Auswirkungen auf unser Bestreben, Menschen für Christus zu gewinnen. Die Bibel sagt uns, dass es der Geist Gottes ist, der die Welt von Sünde überführt. Also auch deinen Gesprächspartner. Aber ohne Liebe und ohne Einheit in der Gemeinde wirkt er nicht. Und die Einheit wirkt auf zwei Ebenen. Zum einen geht es um die Einheit untereinander und zum anderen um die Einheit mit Christus. Und Einheit mit Christus ohne Hingabe geht nicht. Bei der Einheit geht es eben nicht vordergründig um das organisatorische funktionieren der Gemeinde. Es geht um die geistliche Einheit.

4 Die Frage, die sich hier stellt ist natürlich woraus besteht die Einheit. Was ist ihre Grundlage? Was sind ihre Eckpfeiler? Zunächst einmal muss man errettet sein. Dann geht es um die persönliche Beziehung zu Gott. Ist sie tatsächlich vorhanden? Das kann jeder ganz leicht für sich feststellen. Liest du die Bibel und redest du mit Gott? Ist deine Antwort nein, dann hast du auch keine Beziehung zu Gott. Eine Beziehung, wo man nicht miteinander redet ist keine Beziehung. Dass selbe ist, wenn du nur Sonntags an Gott denkst und betest. Und das nächste ist das Wissen um die Liebe Gottes zu dir und dein Vertrauen zu ihm. Wir Menschen neigen dazu, Gott zu misstrauen. Das liegt an unserer sündhaften Natur. Aber wer Gott nicht vertraut, der kann auch nicht in seiner Liebe wandeln. Und ob dieses Vertrauen echt ist, dass zeigt sich am besten in schwierigen Situationen. Denn wenn alles gut läuft, dann kann jeder Gott vertrauen. Das tun manchmal sogar die Heiden. Aber was ist, wenn in deinem Leben nicht alles rund läuft. Wenn du Probleme hast oder vielleicht krank bist. Vertraust du dann immer noch auf Gott? Wer kein Vertrauen zu Gott hat, der kann auch nicht in Gemeinschaft mit ihm leben. Und entweder hast du Gemeinschaft mit Gott oder mit der Welt. Beides geht nicht. Zur Gemeinschaft mit Gott gehört also auch, dass man sich von allen gottlosen Wegen trennt. Die Beschäftigung mit dem Wort Gottes und die regelmäßige Gebetsgemeinschaft mit ihm führen auch zu einer wachsenden Erkenntnis über Gott und sein Wort. Und zum Gehorsam gehört natürlich auch die Bereitschaft das ganze Evangelium, das ganze Wort Gottes zu glauben und ihm auch zu folgen. Und wer das ganze Evangelium glaubt und angenommen hat, der muss es auch in seinem Leben umsetzen. Stichwort Heiligung. Aber zum Annehmen des ganzen Wortes gehört auch die Bereitschaft, das Evangelium weiterzusagen. Denn das ist ein Auftrag der Bibel und dieser Auftrag ist an alle gerichtet. Ja, das ist sogar ein zentrales Anliegen Gottes, das die Welt die frohe Botschaft hört und Jesus als seinen Erlöser und Retter annimmt. Jesus will retten und möchte dich und mich dazu gebrauchen.

5 Dazu sollen wir den Menschen aber nicht das Wort Gottes um die Ohren hauen, sondern sie sollen die Liebe Gottes in dir und mir erkennen. Es ist nicht unsere Aufgabe, der Welt Moral zu predigen, sondern die Liebe und die Gnade Gottes in Christus. Ich denke, dass eine echte Einheit in Christus nicht erlaubt dass auch nur einer dieser Punkte fehlt. Egal an welchem Glied die Kette reißt. Wenn sie an einem Punkt reißt, dann ist sie gerissen. Wir müssen beachten, dass Jesus nichts von eins werden gesagt hat, sondern von eins seien. Es beginnt mit der Wiedergeburt und dann soll diese Einheit als ein anhaltender Prozess wachsen. Wer aber aus dieser Einheit in und mit Christus gefallen ist, der muss natürlich zurück. Unser Blick ist auch meistens zu sehr auf unsere Veranstaltungen und Konferenzen gerichtet. Sie können natürlich auch eine Einheit fördern. Aber Einheit in unseren Gemeindeabläufen hat nicht sehr viel mit der geistlichen Einheit mit Christus zu tun. Eine nach außen erkennbare Einheit in unseren Zusammenkünften ist schön. Aber es geht hier um die geistliche Einheit in unserem Inneren. Mit ganzen Herzen, mit ganzem Verstand und mit ganzer Kraft sich Christus und seinem Wort hinzugeben. Epheser 4,1-3: Ich ermahne euch nun, ich, der Gefangene im Herrn: Wandelt würdig der Berufung, mit der ihr berufen worden seid, mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut, einander in Liebe ertragend! Befleißigt euch, die Einheit des Geistes zu bewahren durch das Band des Friedens. Hier wird deutlich, dass wir zur Einheit auch fest entschlossen sein müssen. Es muss ein Ziel für jeden sein, Christus zu ehren und ihm treu zu sein. Und du kannst Christus nicht treu sein, wenn du nicht bereit bist, wirklich zu lieben und dich entsprechend auch verhältst. Dort, wo diese Einheit tatsächlich herrscht, dort werden die Menschen auch Christus erkennen. Hast du dieses Ziel vor Augen? Richte dich darauf aus. Wenn du dich fragst, was der Wille Gottes für dich ist, dann hast du hier die Antwort. Strebe nach dieser Einheit mit Christus. Aber eine Einheit mit Christus ohne eine echte und tiefe Liebe und Frieden gegenüber den Glaubensgeschwistern gibt es nicht.

6 Natürlich bist du nicht perfekt. Aber du hast es in der Hand, ob du in dieser Angelegenheit wachsen wirst und zu einem Baustein der Einheit in Christus in dieser Gemeinde sein wirst oder nicht. Setze es dir auch als Ziel nach dem du strebst. Es nützt nichts, wenn du diese Predigt abnickst und morgen wieder vergessen hast. Die heutige Predigt musst du jeden Tag deines Lebens parat haben und umsetzen. Natürlich nicht die einzelnen Worte, sondern die Notwendigkeit nach der Einheit zu streben.