IBB und IFEG-Umsetzung SODK Ost+
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- Alexander Bieber
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1 IBB und IFEG-Umsetzung SODK Ost+ Leistung für Qualität Impulstag Curaviva 13. Oktober 2011 Referat Kaspar Sprenger Amtsleiter, Amt für Soziales Kanton St. Gallen
2 Leitsätze für die Steuerung der Angebote und Leistungen für Menschen mit Behinderung /1 Leitsatz 1 Menschen mit Behinderung haben die gleichen Rechte und Pflichten wie andere Mitglieder der Gesellschaft. Leitsatz 2 Die Fähigkeiten, Möglichkeiten und Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung gelten als Ausgangspunkt für die Gestaltung und Entwicklung der einzelnen Angebote, insbesondere bezüglich Wohnen, Bildung, Arbeit, Beschäftigung, Freizeit und Mobilität. Leitsatz 3 Menschen mit Behinderung wird ein angemessenes Betreuungsangebot zur Verfügung gestellt. (Genehmigt Rahmenkonzept gem. Art. 10 IFEG SODK Ost, aktualisiert am ) 2, 1. Oktober 2011
3 Leitsätze für die Steuerung der Angebote und Leistungen für Menschen mit Behinderung /2 Leitsatz Die erforderliche Betreuung erfolgt wenn möglich durch ambulante Angebote. Stationäre Angebote kommen dann zum Tragen, wenn mit ambulanten Hilfeleistungen eine angemessene Betreuung nicht mehr erfolgen kann. Ambulante und stationäre Angebote ergänzen sich und gewähren grösstmögliche Durchlässigkeit. Leitsatz 5 Institutionen, Organisationen, Verwaltungsstellen, Menschen mit Behinderung und ihre Bezugspersonen arbeiten zusammen. Leitsatz 6 Qualität und Wirtschaftlichkeit werden als massgebende Kriterien bei der Gestaltung der Angebote berücksichtigt. 3, 1. Oktober 2011
4 Grundsätze der Finanzierung 1-1. Einfaches und verständliches Finanzierungssystem 2. Leistungsbezogene, pauschalierte Abgeltung (doppelter Systemwechsel) 3. Ermittlung von Pensions- und Betreuungskosten aufgrund einer IVSE-Kostenrechnung gemäss Vorgaben SODK Ost+. IBB-Einstufungssystem zur Erfassung des individuellen Betreuungsbedarfs (Genehmigt SODK Ost/Kanton Zürich am ), 1. Oktober 2011
5 Leistungsorientierte Finanzierung IBB "Individueller Betreuungsbedarf Behinderungen: geistige und körperliche Behinderungen (GB/KB) psychische und Suchtbehinderungen (PB/SB) Leistungsangebote: Wohnstrukturen (5 Stufen, Punkte) Tagesstruktur (5 Stufen, 0-60 Punkte) 5 5, 1. Oktober 2011
6 Indikatoren und Messgrössen Messgrössen je Indikator: - selten (hie und da) -> 0 Punkte - gelegentlich (1x pro Woche) -> 1 Punkt - regelmässig (2-3x pro Woche) -> 2 Punkte - oft (1x täglich) -> 3 Punkte - sehr oft (mehrmals täglich) -> Punkte Je nach Indikator werden Punkte doppelt gewichtet
7 IBB-Indikatoren Wohnen Indikatoren Betreuungsbedarf, z.b: Punkte Grund- und Behandlungspflege 2. Bekleidung und Mobilität Körperpflege Med. Massnahmen Unterstützung beim Ankleiden, Bewegen 3. Lebenstechniken Unterstützung beim Kochen. Freizeitaktivitäten. Sicherheit und Stabilität 5. Psychische Beeinträchtigungen Nachtwache, Zwang- und Schutzmassnahmen Aufwand im Umgang mit Nähe-/Distanzproblemen GB/KB 16 PB/SB 20 GB/KB 16 PB/SB GB/KB 12 PB/SB 0 GB/KB 2 PB/SB 8 GB/KB 32 PB/SB 28
8 Auszug aus dem Indikatorenraster Wohnen GB/KB N Indikatoren für Unterstützung Anforderungsbereiche/Betreuungsbedarf/Umfang Pkt. max. Punk te 1 Grundpflege, medizinische Behandlungspfl ege und Ernährung 1. Betreuungsaufwand für Körperpflege und für die Verrichtung der Notdurft 2. Betreuungsaufwand für medizinische Massnahmen im Bereich Behandlungspflege 3. Betreuungsaufwand im Bereich der Ernährung, Abgabe und Kontrolle (Essen eingeben, Trinkmenge kontrollieren) 8 2 Bekleidung und Mobilität 1. Unterstützung beim Ankleiden und witterungsbedingtem Zusammenstellen der Kleider 2. Unterstützung im Bereich der Körpermobilität (Veränderung und Stützung von Körperpositionen) 3. Unterstützung von individueller Mobilität auf der Wohngruppe. Unterstützung zur sicheren Mobilität ausserhalb der Wohngruppe
9 IBB-Indikatoren Tagesstruktur Indikatoren Betreuungsbedarf, z.b: Punkte Anleitung 2. Einrichtung Platz 3. Unterstützung, Begleitung. Feedback, Qualität 5. Stabilität, Sicherheit 6. Pflege, Hygiene 7. Arbeitsfähigkeit Erklären, Vorzeigen Arbeitsvorbereitung Handführung, Arbeitsabläufe gestalten Besprechen Arbeits-/ Beschäftigungsresultate Krisenmanagement Schutzmassnahmen Adäquates Auftreten Arbeits- und Handlungsfähigkeit wieder herstellen GB/KB 8 PB/SB 8 GB/KB 8 PB/SB 8 GB/KB PB/SB GB/KB 20 PB/SB 20 GB/KB 20 PB/SB 20
10 Auszug aus dem Indikatorenraster Tagesstruktur Indikatoren für Unterstützung Anforderungsbereiche/Betreuungsbedarf/Umfang Pun kte max. Pun kte Anleitung 1. Aufwand für Anleitung (u.a. vorbereitendes Erklären und Vorzeigen der Arbeits- und Beschäftigungsabläufe, Unterstützung bei der Übernahme von Verantwortung und Selbstorganisation im Arbeitsprozess) Einrichtung des Arbeits- und Beschäftigungs platzes 1. Aufwand für das Einrichten des Arbeits- und Beschäftigungsplatzes mit entsprechenden Hilfsmitteln (u.a. Arbeitsvorbereitung und Platzgestaltung) Stabilität Sicherheit Krisenmanagement 1. Unterstützung, Prävention oder Begleitung im Umgang mit Sucht (u.a. substanzgebunden sowie Konsum, Ernährung) 2. Betreuungsaufwand im Umgang mit Nähe und Distanz (u.a. anstössiges Verhalten, verbale und nonverbale Übergriffe) 3. Betreuungsaufwand im Umgang mit Krankheitssymptomen und deren Auswirkungen auf Arbeit und Beschäftigung 8 8
11 Einstufung "Individueller Betreuungsbedarf" Gesamteinstufung Wohnen/Tagesstruktur für GB/KB und PB/SB schwer mittel leicht keine Maximum schwer mittel leicht Minimum HILO-Stufe IBB-Einstufung 11, 1. Oktober 2011
12 Einstufung "Individueller Betreuungsbedarf Gesamteinstufung IBB/HILO (am Beispiel Wohnen, mit Upgrade) schwer mittel leicht keine Maximum: Punkte schwer: Punkte mittel : 1-60 Punkte leicht: 21-0 Punkte Minimum: 0-20 Punkte HILO-Stufe IBB-Einstufung 12, 1. Oktober 2011
13 Einstufung "Individueller Betreuungsbedarf Gesamteinstufung IBB/HILO (am Beispiel Tagesstruktur mit Upgrade) schwer mittel leicht keine Maximum: 9-60 Punkte schwer: 37-8 Punkte mittel: Punkte leicht: 13-2 Punkte Minimum: 0-12 Punkte HILO-Stufe IBB-Einstufung 13, 1. Oktober 2011
14 IBB Erste Erfahrungen -Zur Erfassung des Betreuungsbedarfs geeignet -Einstufung Hilflosenentschädigung gut ergänzt -Wohnen und Tagesstruktur differenziert erfasst -Praxistauglich und einfach -Unschärfen im Einzelfall werden über Gesamtheit der Einstufungen pro Einrichtung kompensiert 1, 1. Oktober 2011
15 Erkenntnisse und Ziele -Im Wohnbereich stimmen ermittelter Betreuungsbedarf und -kosten gut überein -In der Tagesstruktur sind Anpassungen im Gange. Ziel ist eine fünfstufige Pauschale auf der Basis des Betreuungsbedarfs -Der Übergang ist anspruchsvoll und braucht Zeit -Das Instrument kann weiterentwickelt werden
16 IBB kann -Fakten statt Vermutungen bezüglich Betreuungsbedarf und kosten schaffen -Basis für leistungsgerechtere Finanzierung eines kostenintensiven Bereichs legen -Transparenz und Vergleichbarkeit zwischen Behinderungsgruppe, Einrichtungen und Kantonen ermöglichen -Ziel-, Leistungs- und Wirkungsdiskussion dank fundierten Grundlagen fördern
17 IBB kann nicht -Ambulante Leistungen und ambulanten Betreuungsbedarf messen -Die politische Diskussion über Ziele, Leistungen und Wirkung führen -Die Förderplanung ersetzen
18 Herausforderungen -Instrument in acht Kantonen nach gleichen Grundsätzen umsetzen, pflegen und weiterentwickeln -Controlling-Kreis Einstufung, Kosten, Qualität -Übersicht und Vergleiche über acht Kantone rücken das Thema Behinderung ins Licht -Verursacherprinzip versus Solidarität
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