Digitalisierung und Industrie 4.0 Die Fachkräftebasis im (West-)Münsterland

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1 Digitalisierung und Industrie 4.0 Die Fachkräftebasis im (West-)Münsterland Dr. Oliver Koppel 19. Januar 2017, Borken

2 Digitalisierung von Geschäftsmodellen Megatrend Forschungs- und Wissensintensivierung Durchdringung der Unternehmen mit Informations- und Kommunikationstechnologie Informatisierung der Arbeitswelt Intelligente Vernetzung zwischen Produktentwicklung, Produktion, Logistik und Kunden ( Industrie 4.0 ) Starke Individualisierung der Produkte unter den Bedingungen einer hoch flexibilisierten (Großserien-)Produktion bis hin zu einer Losgröße von Eins 2

3 Folgen für den deutschen Arbeitsmarkt Informatikerbeschäftigung zwischen den Jahren 2013 und 2016 um 22 Prozent gestiegen Informatikerdichte von 66 auf 75 je sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gestiegen Ingenieurbeschäftigung und -dichte ebenfalls stark gestiegen Herausforderung Schnittstelle IT / Produktion: Digitalisierung per Fernwartung funktioniert nicht Folge: Verfügbarkeit mathematisch-technischer und informationstechnischer Kompetenzen (MINT) vor Ort entscheidend 3

4 Engpass? MINT-Akademikerberufe in NRW Auf 100 Arbeitslose kommen so viele bei der BA gemeldete offene Stellen; Stand: Dezember 2016 Ingenieurberufe Bau, Vermessung und Gebäudetechnik, Architekten 73 Informatikerberufe 71 Ingenieurberufe Energie- und Elektrotechnik 52 Ingenieurberufe Maschinen- und Fahrzeugtechnik 49 Biologen- und Chemikerberufe 8 Mathematiker- und Physikerberufe Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Eigene Berechnungen auf Basis der Arbeitsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit 4

5 MINT-Beschäftigung im Münsterland (I) Anteil der MINT-Berufe an allen SV-pflichtig Beschäftigten, in Prozent; Stand: 31. März ,8 2,0 4,0 3,4 2,3 3,8 15 3,3 1,7 2,6 3,3 5,0 4, ,4 17,5 14,9 12,6 5,1 7,5 4,2 9,6 14,8 0 Warendorf Borken Steinfurt Coesfeld Münster Kreisfreie Großstädte Fachlich orientierte MINT-Berufe MINT-Spezialistenberufe MINT-Akademikerberufe Städtische Kreise Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Eigene Berechnungen auf Basis der Arbeitsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit 5

6 MINT-Beschäftigung im Münsterland (II) Borken und Warendorf MINT-Zentren mit überdurchschnittlich hoher MINT-Beschäftigungsdichte Weit überdurchschnittlich hohe Nachfrage nach MINT- Facharbeitern Digitalisierung verlangt jedoch verstärkt nach akademischen MINT- Kompetenzen 6

7 MINT-Akademikerausbildung im Münsterland (I) Studienabschlüsse der Mathematik/Naturwissenschaften pro SV-pflichtig Beschäftigten in mathematischnaturwissenschaftlichen Akademikerberufen Münster Borken Steinfurt Kreisfreie Großstädte Städtische Kreise Quelle: : Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Eigene Berechnungen auf Basis der Arbeitsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit und der Hochschulstatistik 7

8 MINT-Akademikerausbildung im Münsterland (II) Studienabschlüsse der Informatik pro SV-pflichtig Beschäftigten in Informatikerberufen Münster Borken Steinfurt Kreisfreie Großstädte Städtische Kreise Quelle: : Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Eigene Berechnungen auf Basis der Arbeitsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit und der Hochschulstatistik 8

9 MINT-Akademikerausbildung im Münsterland (III) Studienabschlüsse der Ingenieurwissenschaften pro SV-pflichtig Beschäftigten in Ingenieurberufen Münster Borken Steinfurt Kreisfreie Großstädte Städtische Kreise Quelle: : Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Eigene Berechnungen auf Basis der Arbeitsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit und der Hochschulstatistik 9

10 MINT-Akademikerausbildung im Münsterland (IV) Münsteraner Hochschulen reflektieren kaum das westmünsterländische Bedarfsprofil. Stark im Bereich Mathematik/Naturwissenschaften, schwach im Bereich der industrienahen Ingenieure Borken und Steinfurt bilden sehr gut das westmünsterländische Bedarfsprofil ab (66 bzw. 81 Prozent MINT-Anteil an allen Absolventen). Stark im Bereich der industrienahen Ingenieure und Informatik Westfälische Hochschule Gelsenkirchen, Bocholt, Recklinghausen mit guter Orientierung an lokalem Bedarf 10

11 Fazit Borken mit Sonderstellung im Vergleich zu anderen städtischen Kreisen, da keine Versorgung mit benötigten Ingenieuren durch das regionale Oberzentrum (Münster) Selbstversorger Steinfurt akademisches Ausbildungszentrum des Münsterlands in puncto Digitaliserung Borkener Bedarf nur partiell zu decken Borken sollte Studienkapazitäten im Bereich der industrienahen Ingenieurwissenschaften mit Schnittstellenkompetenz IT ausbauen mit Mechatronikstudiengang auf sehr gutem Weg Kein Bedarf eines weiteren mathematisch-naturwissenschaftlichen Studiengangs im (West-)Münsterland 11