Absichern statt spekulieren Preisfindung an der Warenterminbörse
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- Martina Egger
- vor 8 Jahren
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1 Absichern statt spekulieren Preisfindung an der Warenterminbörse Johann Kalverkamp VR AgrarBeratung AG
2 Dienstleistungen VR AgrarBeratung AG Beratung und Bewertung» Betriebs- und Risikoanalyse» Planungsrechnungen» Controlling» Wertermittlungen» Rating Biogasanalyse» Wirtschaftlichkeit» Integration in das betriebliche Gesamtkonzept» Ertragswertermittlung für die Beleihung Brokerage» Vermittlung von internationalen Warenterminkontrakten Eurex, Matif, CBOT» Marktinformationen» Absicherungshinweise Vermittlung» EU-Zahlungsansprüche» landw. Lieferrechte
3 Agenda Einführung in das Thema Grundlagen der Preisabsicherung» Strategien und Aufbau von einzelbetrieblichen Preisrisikomanagementsystemen zukunftorientierte Vermarktungsformen
4 Agrarpolitik Auswirkungen Strukturwandel wird gefördert» die landwirtschaftlichen Betriebe ändern sich Flächenausstattung Viehbestände Arbeitskräfte Weltmarktpreise für die Produkte» steigende Anforderungen Produktionskosten pro Einheit Vermarktung Konzentration
5 Ergebnis: Risikomanagement gewinnt erheblich an Bedeutung Agrarpolitik betriebl. Risiko Kreditwirtschaft Risikomanagement
6 steigendes Preisrisiko Angebot Weltmarkt Finanzmarkt Export Nachfrage Import Quantität Betrieb EU-Markt Qualität Subventionen Agrarreformen
7 Preisrisiko Speisekartoffeln ca. 750 % Erzeugerpreise für Kartoffeln in Weser-Ems (vorwiegend festkochend; Hdkl.1, lose, frei Erfassungshandel) 24,00 22,00 20,00 18,00 16,00 14,00 12,00 10,00 8,00 6,00 4,00 2,00 0,00 WJ 94/95 WJ 96/97 WJ 98/99 WJ 00/01 WJ 02/03 WJ 04/05 WJ 06/07
8 Kartoffeln 2010 Preisentwicklung Kartoffeln 2010 Speisekartoffeln Industriekartoffeln 25,00 20,00 /100 kg 15,00 10,00 5,00 0, KW
9 Kartoffeln 2011 Preisentwicklung Kartoffeln 2011 Speisekartoffeln Industriekartoffeln, vertragsfrei Industriekartoffeln, frittengeeignet /100 kg KW
10 Marktanalyse Produzenten, Verarbeiter, LEH Fundamentaldaten» Statistiken Erzeugung Anbauverhältnisse, Erntemengen, Witterung, Schlachtzahlen, Viehzählungen, Leistungen, u.s.w. Verbrauch Exportströme, Bevölkerungswachstum, Lagerbestände, pro- Kopf-Verbrauch, u.s.w. Marktmeinungen Umfragen u.s.w.» AMI, LWK, USDA u.s.w.
11 Markanalyse Technische Analyse» Charts Spekulanten Preisverläufe aus der Vergangenheit Terminmärkte Kassamärkte Widerstände, Trendkanäle Parallelmärkte Umsätze Kontraktabschlüsse an den Terminmärkten Entwicklung der offenen Positionen Börsenpsychologie Stimmung der Marktteilnehmer» Programme, Broker, Analysten
12 Kurs V-Kartoffel April 2011
13 Index Kartoffel 2010/11
14 Definition Future-Kontrakt Ein Future ist eine rechtlich bindende Übereinkunft mit der Warenterminbörse, eine Ware in der Zukunft zu kaufen bzw. zu verkaufen. Standardisiert einheitliche Preisfindung Kontrakt Industriekartoffeln Menge = 25 t Liefertermin = z.b. April 2012
15 Kontraktspezifikationen European Processing Potatoes Qualität:» Veredlungskartoffeln zur Frittenherstellung» Sorten: Bientje, Agria sowie preislich und verarbeitungstechnisch vergleichbare» Knollengröße: 40 mm +; min. 60 % größer als 50 mm + Laufzeiten pro Kampagne:» November, April, Juni Letzter Handelstag:» letzter Donnerstag im Fälligkeitsmonat, bei Feiertage der Tag darauf
16 Auflösung des Kontraktes Glattstellung (Regelfall)» Kauf/Verkauf der Gegenposition Automatische Glattstellung durch Cash Settlement» Preisfindung aus den aktuellen europäischen Kassamarktnotierungen» wöchentliche Notierung des Indexes» nicht zu beeinflussen, da rückwärts gerichtete Ermittlung
17 Eurex Potato Index Index für Indutriekartoffel Der Eurex Potato Index Stand ,30 /100kg Die Ländernotierungen lauten wie folgt: Belgien: 2,30 Euro/100kg Deutschland: 4,17 Euro/100kg Frankreich: 2,60 Euro/100kg Niederlande: 4,11 Euro/100kg
18 Entwicklung Index
19 Wichtig! Wer an einer Warenterminbörse Preise absichern will, muss die Kalkulation beherrschen!!!
20 Wo stehe ich? Analyse des Ist-Betriebes mit dem betriebswirtschaftlichen Berater aus dem Beratungsnetzwerk Ihres Betriebs Planung mit Berechnung der Grenzpreise» Kartoffeln zwischen 9,00 und 13,00 pro dt
21 Notwendiger DKfL pro dt Berechnung Ertrag sonstiger Betrieb ,00 Ausgleichzahlungen ,00 Festkosten ,00 Privatentnahmen ,00 notwendiger DKfL Kartoffel = ,00 Ernteertrag Kartoffel in dt / ,00 Notw. DB pro ha Kartoffel 50 ha = 1.685,60 Notw. DKfL pro dt Kartoffel, 450 dt = 3,75 EK - Bildung = 0,00 Achtung: Die Berechnung muss unbedingt einzelbetrieblich erfolgen
22 Kalkulation eines Kartoffelproduzenten Wie groß ist meine Deckungsbeitragserwartung bei Absicherung über die Börse? Kalkulation zum Zeitpunkt der Pflanzphase variable Anbaukosten Nettoertrag Selbstkostenpreis 2.800,00 /ha 450,00 dt 6,22 /dt Preis zum Liefertermin Spekulation!!!! bekannte Faktoren = Grenzdeckungsbeitrag Grenzpreis auf EK-Basis Notierung der Börse zum Liefertermin 3,75 /dt 9,97 /dt 14,00 /dt
23 Basiskalkulation Kartoffel Börsennotierung 14,00 /dt./. Umschlag, Sortierung Verluste 1,50 /dt + 10,7 % MwSt 1,84 /dt = Abrechnung 13,84 /dt./. Gebühren Eurex 0,20 /dt = abgesicherter Preis 13,64 /dt Grenzpreis 9,97 /dt EK Bildung 3,67 /dt
24 Bestandteile einer Basis Abweichungen zur Kontraktspezifikation, z.b.» Verarbeitung» Sorte» Sortierung» Parität Berechnung von Transportkosten» Markt vor Ort Abweichung vom Index
25 Analyse des innerbetrieblichen Preisrisikos Ermittlung der innerbetrieblichen Grenzpreise Berechnung der Risikotragfähigkeit Aufbau eines innerbetrieblichen Preisrisikomanagementsystems Kalkulation mit börsenabhängigen Preisen Preisabsicherung nach vorher festgelegten Strategien Disziplin während der Absicherungsphase
26 Preisabsicherung eines Kartoffelproduzenten Absicherung zum Zeitpunkt der Anbauplanug/Pflanzphase durch den Verkauf eines Warenterminkontraktes zum Vermarktungstermin (ca. 30%) Nachsicherung während der Wachstumsphase (ca %) Nachsicherung während der Lagerphase bis zu 90 %
27 Notierung Eurex April 2012
28 Preisabsicherung am Terminmarkt I Kassamarkt /dt Terminmarkt /dt Mai 11 Kalkulation 20,00 Anbau Kartoffeln Verkauf Terminmarkt 20,00 April 12 Verkauf Kartoffeln 7,00 Kauf Terminmarkt 7,00 Glattstellung Gewinn/Verlust* -13,00 13,00 Kontraktgröße = 250 dt , ,00 * gegenüber Kalkulation
29 Preisabsicherung am Terminmarkt II Kassamarkt /dt Terminmarkt /dt Mai 11 Kalkulation 20,00 Anbau Kartoffeln Verkauf Terminmarkt 20,00 April 12 Verkauf Kartoffeln 25,00 Kauf Terminmarkt 25,00 Glattstellung Gewinn/Verlust* 5,00-5,00 Kontraktgröße = 250 dt 1.250, ,00 * gegenüber Kalkulation
30 Die Aufgabenverteilung Börse Ausführung der Order Kauf der Kontrakte Broker Beratung, Vertrag Orderauftrag Clearing Bank Margin, Kontraktgebühren, Brokerkosten, Registrierung Kunden Börsengebühren Broker Ausführung der Order Verkauf der Kontrakte
31 Handel an der Börse Kontoeröffnung Clearingbank» 5.000,00 Bankbürgschaft» 2.500,00 Einzahlung Reicht zur Zeit z. B. für den Handel von gleichzeitig ca.6 Kartoffelkontrakten Handelskontoeröffnung Eurex und Matif» Brokervertrag
32 Grundsicherheiten pro Kontrakt Aktuell per » Mastschweine 1.152,00» Ferkel 528,00» Veredlungskartoffeln 870,00» Weizen Matif 1.440,00» Mais Matif 1.140,00» Raps Matif 1.800,00» Butter 1.812,00» Magermilchpulver 1.092,00
33 Konten bei der Clearingbank Market to Market Bewertung in Tag Aktion Kurs Zahlung Geldkonto Marginkonto Sicherheitenkonto Kontoeröffnung 2.500, , ,00 1 Verkauf Kontrakte 20 20, , , , , , , , , , , , Nachschußpflicht 22, , , , Einzahlung 7.500,00 0, , , , , , ,00 Geldentnahme 7.500, , Glattstellung Kauf 7, ,00 0, ,00 Kontrakt Gewinnmitnahme , ,00
34 Börsenpsychologie schematische Darstellung 27,00 25,00 23,00 21,00 19,00 17,00 15,00 13,00 11,00 9,00 7,00 5,00 Kassa RMX 02/04 Gier Angst
35 Datei Preisrisiko Weizen ca. 280 % /t Mittellandkanal Mosel Main 340,00 290,00 240,00 190,00 140,00 90,
36 Strategiefehler Grundsatzverletzung bei der Preisabsicherung:» solange der Zeitpunkt zur Vermarktung der abgesicherten Ware noch nicht erreicht ist, sollten bis dahin bestehende Verluste an der Börse nicht realisiert werden!! Verlust an der Börse Notwendig = Gewinn an der Ware
37 Vermarktungsrisiken Preisrisiko Absatzrisiko Bezugsrisiko Qualitätsrisiko Bonitätsrisiko
38 Der Prämienkontrakt oder Lieferkontrakt Erzeuger Ware oder Ware Verarbeiter Festpreis Fixierung über Eurex Handel Festpreis Fixierung über Eurex Preisabsicherung Eurex Frankfurt
39 Der Prämienkontrakt Ebene Handel, Verarbeiter Vom Börsenpreis abgeleitete: Kaufangebote an Produzenten Verkaufsangebote an Verarbeiter Bei Vertragsabschluß Risikoabsicherung durch: Verkaufskontrakte Kaufkontrakte
40 Liefervertrag/Prämienkontrakt Handel - Landwirt Verkäufer: Landwirt Käufer: Handel Ware/Qualität: Kartoffeln Ernte Menge: t +/- 5% Toleranzgewicht (davon sind 2% zum Kontraktpreis, 3% zum Tagespreis zu verrechnen.) Parität: Cif/franko Käufer Gewicht und Qualität bei Ankunft final. Termin: t April = 40 lots RMX Future April 2012 Preis: Der Preis wird in Abstimmung zwischen Käufer und Verkäufer mit Abschluss von Verkaufskontrakten an der Eurex Frankfurt festgelegt. Als Abrechnungspreis für die Warenlieferung gilt der Preis, zu dem der Eurex European Processing Potatoes Future April 2012 am Tag des Kontraktabschlusses an der RMX, zuzüglich/abzüglich der Prämie von 1,00 EURO/dt, ohne MwSt. im Namen des Käufers gehandelt wird. Kontrakt- und sonstige Bestimmungen: Schiedsgericht: des Käufers
41 Merkmale Handel tritt als Käufer der Ware vom Produzenten zu Marktpreisen am Kassamarkt auf Handel kalkuliert auf Basis vor Ort inklusiv der tatsächlich entstehenden Kosten und berechnet die notwendigen Prämie zur Börsennotierung Mit dem Landwirt wird eine Vereinbarung über die Lieferung der Kartoffeln und der Prämie zur Börsennotierung vertraglich getroffen. Der Handel nimmt die Preisabsicherung in Abstimmung mit dem Landwirt an der Börse vor. Bei Lieferung der Kartoffeln wird gemäß des Prämienvertrages auf Grundlage der eingegangenen Verkaufsposition an der Börse unter Anrechnung der vereinbarten Prämie abgerechnet.
42 Der Prämienkontrakt Vorteile für den Kunden keine eigene Kontoführung an der Eurex geregelter Absatz Preisermittlung erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt auf Grundlage von Börsennotierungen
43 Konzept EFP Jeder macht seinen Preis selbst Industrie/Handel Landwirt Eurex EFP wenn die Kalkulation passt
44 Abrechnung Vereinbarte Prämie -1,00 Datum Industrie Landwirt EK Netto VK Netto Matif Ware Matif Ware ,00 12, ,00 13, ,00 16, ,00 22,00 Durchschnitt 13,00 12,00 18,00 17,00 Übergabe Kontrakte Matif Ware Matif Ware Ware 14,00 13,00 14,00 13,00 Ergeb. Eurex 1,00 4,00 Preis Ware Gew./Verl. 12,00 Gew./Verl. 17,00 Die späteren Operationen sind für das operative Ergebnis irrelevant. Alleine ausschlaggebend ist z.b. für die Industrie die Kalkulation: Produktverkauf gegen den Kartoffelfuture v (13,00-1,00 Euro). Bei beiden sind die Geschäfte rund.
45 Modell Jeder macht seinen Preis selbst VR AgrarBeratung AG Eurex Frankfurt Industrie/Verarbeiter/LEH Prämienkontrakte EZG Landwirt Handel Eurex Frankfurt VR AgrarBeratung AG Festpreisvereinbarung Preis- Fixierung Preis- Fixierung Preis- Fixierung Festpreisvereinbarung Landwirt Landwirt Landwirt Landwirt Landwirt Landwirt
46 Noch Fragen?
47 Wir machen uns stark für Sie Telefon: 0591/ Fax: 0591/ Internet:
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