Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz

Transkript

1 Begleitheft Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz Dieses Begleitheft enthält grundlegende Informationen und dient dem Vortragenden als Unterstützung bei der Präsentation zum Thema Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz. Es enthält grundlegende stichwortartige Informationen und soll durch persönliche Ergänzungen, Anmerkungen, Fallbeispiele des Vortragenden erweitert werden. Vorschriften- und Normenstand: 31. Mai 2007

2 Verwendung Schutzmöglichkeiten gegen Absturz auswählen! Bevor man mit absturzgefährlichen Arbeiten beginnt, ist über die Sicherheitsmaßnahmen zu entscheiden. Vorrangig soll versucht werden, ohne persönliche Schutzausrüstung auszukommen und primär die nachfolgenden Schutzmaßnahmen einzusetzen. Technische Maßnahmen Sind der persönlichen Schutzmaßnahme vorzuziehen, da sie kollektiv, also für alle Arbeitnehmer wirken einmal angebracht für alle wirksam die Arbeit dadurch erleichtert wird keine Behinderung durch PSA Weil sie z.b. auch als Materialabsturzsicherung wirksam sind Schutz für Passanten! Organisatorische Maßnahmen Diese können z.b. Arbeiten von einem sicheren Standort aus sein, z.b. Hebebühnen, Personenförderkörbe, Gerüste, etc Persönliche Schutzmaßnahmen Erst wenn technische und/oder organisatorische Schutzmaßnahmen Nicht möglich sind oder Anbringung zu gefährlich oder zu aufwendig ist oder Kurzzeitige Arbeiten vorliegen (kürzer als 1 Tag) Muss eine geeignete persönliche Schutzausrüstung verwendet werden

3 Verwendung Arbeitgeberpflichten Beistellpflicht Die geeignete persönliche Schutzausrüstung ist vom Arbeitgeber kostenlos zur Verfügung zu stellen. (Bau V 22, ASchG 69). Auswahl Am besten mit den Arbeitnehmern und Sicherheitsvertrauenspersonen (ASchG) 11 und 70 gemeinsam auswählen. Dies erhöht die Trageakzeptanz. Kontrolle Der Arbeitgeber hat das Tragen der persönlichen Schutzausrüstung entweder selbst oder durch seine Aufsichtsperson laufend zu überprüfen. Ein Zuwiderhandeln gegen die Tragepflicht darf nicht geduldet werden (BauV 155). Arbeitnehmerpflichten Trage- und Pflegepflicht Die Arbeitnehmer müssen die beigestellte Schutzausrüstung tragen und pfleglich behandeln (Bau V 156). Bei Nichttragen ist auch eine Verwaltungsstrafe gegenüber den Arbeitnehmern möglich!

4 Sicherheitsgeschirr Sicherheitsgeschirr Bei Absturzgefahr dürfen nur mehr Sicherheitsgeschirre (Auffanggurte) verwendet werden. Die zusätzliche Verwendung eines Falldämpfers, außer bei Einsatz eines Höhensicherungsgerätes, ist bindend vorgeschrieben.

5 Sicherheitsgurt Sicherheitsgurt Diese dürfen nur mehr als Sicherung gegen Abrutschen, nicht jedoch bei Absturzgefahr verwendet werden. Der Einsatz als Haltegurt z.b. bei Arbeiten an Masten ist zulässig.

6 Zusatzausrüstungen Zusatzausrüstungen Falldämpfer Es gibt verschiedene Arten (Bandfalldämpfer, Sicherheitsseile mit dämpfender Wirkung, Gleitkarabiner etc.) wobei alle den Fallstoß vermindern Seilkürzer Reduzieren die Schlaffseillänge weil Seilkürzer mit Arbeitsbewegung mitläuft bzw. mitgeführt wird. Bei Sturz erfolgt automatisch die Fixierung am Sicherheitsseil. Höhensicherungsgerät Halten das Seil immer gestraft und lassen freie Bewegungen zu. Bei freiem Fall oder ruckartiger Bewegung wird Haltemechanismus ausgelöst. Wirkung wie Sicherheitsgurt im Auto. Nach einem Sturz in eine PSA sind Geschirre, Gurte und Zubehör auszuscheiden, Höhensicherungsgeräte zu überprüfen.

7 Anschlagpunkt Anschlagpunkt Wichtig ist die möglichst lotrechte Fixierung über den Arbeitsbereich. Dadurch geringe Schlaffseilbildung und geringe Fallhöhe. Der Anschlagpunkt muss die auftretende Belastung durch den Sturz aufnehmen können. Die Sicherung gegen unbeabsichtigtes Öffnen ist zu gewährleisten, z.b. Karabinerhaken oder andere sichere Fixierungsarten.

8 Aufbewahrung und Überprüfung Aufbewahrung Da auf die pflegliche Behandlung der PSA gegen Absturz erfahrungsgemäß oftmals vergessen wird, ist besonders auf die feihängende Lagerung am besten in trockenen Räumen hinzuweisen. Auch auf der Arbeitsstelle ist zu gewährleisten, dass eine Beschädigung verhindert wird, z.b. werden geeignete Behälter wie Sicherheitskoffer von den Firmen angegeboten. Überprüfung Eine Sichtkontrolle ist von dem Verwenden vor jeder Benützung durchzuführen. Mindestens 1 x jährlich hat eine nachweisliche Überprüfung zu erfolgen. Die Überprüfung wird visuell also zerstörungsfrei von geeigneten Personen durchgeführt (TÜV, Ziviltechniker des hiefür in Betracht kommenden Fachgebietes, fachkundige und hiezu berechtigte Personen, die auch Betriebsangehörige sein können) Nachweis Über diese Überprüfungen sind Nachweise zu führen, welche auf Verlangen den kontrollierenden Organen vorzuweisen sind. Achtung! Sollten die Sicherheitsgeschirre, die Sicherheitsgurte und das Zubehör durch einen Sturz belastet worden sein, so sind sie auszuscheiden. Nur bei Höhensicherungsgeräten ist es möglich, nach einer positiven Überprüfung, diese weiter zu verwenden.