Kirschessigfliege: Aktuelle Erkenntnisse aus Deutschland
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- Kai Adenauer
- vor 6 Jahren
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1 Kirschessigfliege: Aktuelle Erkenntnisse aus Deutschland 16. Bioland-Weintagung in Nals/Südtirol 12. Januar 2016 Florian Niklas Zerulla
2 Problematik Extrem großes Wild- & Kulturpflanzenspektrum Extrem hohe Reproduktionsrate Die unvollständige Kenntnis der Biologie der KEF unter europäischen Umweltbedingungen macht eine umweltverträgliche Kontrolle äußerst schwierig bis unmöglich 1
3 Verbreitung in Europa
4 Verbreitung in Europa
5 Verbreitung in Europa
6 Verbreitung in Europa
7 Verbreitung in Europa
8 Verbreitung in Europa
9 Verbreitung in Europa
10 Verbreitung in Europa
11 Verbreitung in Europa
12 Neu gewonnene Erkenntnisse: Kontrolle der Kirschessigfliege Überwinterung Sortenpräferenz im Weinbau 11
13 Kontrolle des Schädlings Paarung: Zusammenspiel zwischen: o optische & akustische Reize Paarungstanz 12
14 Vermehrung Pheromone Tanz
15 Kontrolle des Schädlings Paarung: Zusammenspiel zwischen: o optische & akustische Reize Paarungstanz 12
16 Kontrolle des Schädlings Paarung: Zusammenspiel zwischen: o optische & akustische Reize Paarungstanz o Sexualpheromone nur über sehr kurze Distanzen 12
17 Kontrolle des Schädlings Kontrolle durch Parasituierung 13
18 Parasituierung - Leptopilina-Arten (Gallwespen) - Larven & Puppen - 10% in Europa; 70% in Japan - Asobara-Arten (Brackwespen) - Larven - 7% in Europa; 53% in Japan - Trichobaria-Arten (Zehrwespen) - Larven - Trichopria drosophilae in Frankreich 114
19 Parasituierung - Familie der Pipunculidae (Augenfliegen) - Larven - nur unter Laborbedingungen - Entomophthora-Pilz ( Fliegentöterpilz ) - auf adulten Drosphiliden - nur unter Laborbedingungen 15
20 Räuber - Orius-Arten (Blumenwanzen) - Adulte KEF als Nahrung - in befallenen Anlagen in den USA - Chrysopa-Arten (Florfliegen) - Adulte KEF als Nahrung - in befallenen Anlagen in den USA 16
21 Kontrolle des Schädlings Kontrolle durch Massenfang 17
22 Massenfang Duft Beta-Cyclocitral (Blattduftstoff) Hydroxy-Zimtsäure (sekundärer Pflanzenstoff) olfaktorischen Signale um Ablageplatz auszusuchen stärkere Reaktion auf Düfte der frühen Reifungsphasen von Früchte als auf gärende Fruchtdüfte 18
23 Massenfang Juni 27. Juli 2015 in Himbeeren 200 mittlere Anzahl Fliegen JKI JKI + Rotebeete RAW + ß-Cyclocitral RAW + Hydroxy- Zimtsäure DroskiDrink RAW ZERULLA, F. N. 19
24 Massenfang Massenfänge sind meist nicht praktikabel Verhinderung des Befalls ist nicht möglich Eine Verzögerung des Befalls kann Vorteile haben Braucht man die fängigste Falle für ein Monitoring? 20
25 Kontrolle des Schädlings Kontrolle durch Einnetzung 21
26 Einnetzung Gazenetz & Vogelschutznetz im Vergleich Foto: Hill, DLR Foto: Hill, DLR 22
27 Einnetzung Sensoren zur Messung von Luftfeuchte und Temperatur in der Traubenzone Foto: Hill, DLR 23
28 Einnetzung Traubenbefall in % Gazenetz Vogelschutznetz Kontrolle Hill, DLR 24
29 Einnetzung Mirkoklimatisch keine Unterschiede Gazekosten: 0,95 /m² Vermehrte Fraßschäden im Netz? bisher keine Reife- und Geschmacksunterschiede 25
30 Überwinterung Ändert sich das Aussehen der KEF im Winter? Wie erfolgt der Populationsaufbau ab dem Frühjahr? 26
31 Veränderungen an den KEF: Vielzahl der Weibchen: sind dunkler sind größer haben zurückgebildete primäre Geschlechtsorgane gegen Ende des Winters keine Fettreserven 27
32 Veränderungen an den KEF: Vielzahl der Weibchen: sind dunkler sind größer haben zurückgebildete primäre Geschlechtsorgane gegen Ende des Winters keine Fettreserven 27
33 Veränderungen an den KEF: Vielzahl der Weibchen: sind dunkler sind größer haben zurückgebildete primäre Geschlechtsorgane gegen Ende des Winters keine Fettreserven 27
34 Populationsaufbau im Frühjahr Mistel Erste Wirtspflanze? Blütezeit von Mitte Januar bis Anfang April Reife Früchte im Winter und Frühjahr (~ 80 Oe) Reife im Frühjahr korreliert mit Eiablagenbeginn 28
35 Populationsaufbau im Frühjahr 29
36 Populationsaufbau im Frühjahr erfolgreiche Reproduktion auf Misteln KEF ohne Misteln starben nach 5 Tage KEF mit Misteln überlebten > 8 Tage Probenahmen am & F. Briem, DLR ergaben auf 100 Beeren 10 & 3 30
37 Populationsaufbau im Frühjahr erfolgreiche Reproduktion auf Misteln KEF ohne Misteln starben nach 5 Tage KEF mit Misteln überlebten > 8 Tage Probenahmen am & F. Briem, DLR ergaben auf 100 Beeren 10 & 3 30
38 Sortenpräferenz im Weinbau 31
39 Fragestellung Wie lassen sich die unterschiedlichen Sortenpräferenzen der KEF erklären? Können die Sortenpräferenzen im Freiland auch im Labor reproduziert werden? Sind es morphologische Eigenschaften der Rebsorten, die für den unterschiedlichen Befall ausschlaggebend sind? 32
40 Versuchsaufbau Freiland- & Laborversuche mit folgenden Rebsorten: St. Laurent Regent Dornfelder Dunkelfelder Portugieser Gewürztraminer Grauburgunder Müller-Thurgau Spätburgunder 33
41 Versuchsaufbau alle Rebsorten vom Weingut Gebrüder Häußling in Laubenheim (Nahe) 34
42 Laborversuche Choise-Test Kontrolle: Blaubeeren Hefe-Nährmedium zur Erhöhung der Eiablage 8 Wiederholungen Trauben mit 80 Oe 35
43 Laborversuche getestet wurde jede Sorte: mit der Kontrolle mit anderen Sorten & Müller-Thurgau für jede Variante galt: 24 h in der Klimakammer 20 C und 70% rel. Luftfeuchte 16 h Tag; 8 h Nacht 36
44 Laborversuche erfasst wurden folgende Parameter: Eiablagen Schalenhärte Schalendicke Zellanzahl pro 0,1mm² Wachsdicke 37
45 Ergebnisse 1200 Penetrationforce [mn] ZERULLA et al to appear 38
46 Ergebnisse 1200 Penetrationforce [mn] ZERULLA et al to appear 38
47 Ergebnisse 50% 45% 40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% A Eiablage im Vergleich in % B A 5% 0% Dunkelfelder Gr. Burgunder Portugieser Müller Th. C ZERULLA et al to appear 39
48 Ergebnisse 1200 Penetrationforce [mn] ZERULLA et al to appear 40
49 Ergebnisse 50% 45% Eiablage im Vergleich in % A 40% 35% 30% 25% B 20% 15% B 10% 5% 0% Spätburgunder Gewürztraminer Dornfelder Müller Th. B ZERULLA et al to appear 41
50 Ergebnisse Dornfelder Spätburgunder 42
51 Ergebnisse Dornfelder Spätburgunder 42
52 Zusammenfassung Begattung wird induziert durch optische, akustische und geruchsspezifische Reize Bekämpfung durch Parasitierung/Räuber in Europa nur wenig erfolgreich Verhinderung des Befalls durch Massenfang ist nicht möglich und kaum praktikabel Einnetztung schützt die Kulturpflanzen sehr gut! 43
53 Zusammenfassung Begattung wird induziert durch optische, akustische und geruchsspezifische Reize Bekämpfung durch Parasitierung/Räuber in Europa nur wenig erfolgreich Verhinderung des Befalls durch Massenfang ist nicht möglich und kaum praktikabel Einnetztung schützt die Kulturpflanzen sehr gut! 43
54 Zusammenfassung Begattung wird induziert durch optische, akustische und geruchsspezifische Reize Bekämpfung durch Parasitierung/Räuber in Europa nur wenig erfolgreich Verhinderung des Befalls durch Massenfang ist nicht möglich und kaum praktikabel Einnetztung schützt die Kulturpflanzen sehr gut! 43
55 Zusammenfassung Begattung wird induziert durch optische, akustische und geruchsspezifische Reize Bekämpfung durch Parasitierung/Räuber in Europa nur wenig erfolgreich Verhinderung des Befalls durch Massenfang ist nicht möglich und kaum praktikabel Einnetztung schützt die Kulturpflanzen sehr gut! 43
56 Zusammenfassung Veränderung der weiblichen Physiognomie über Winter Mistel als erste Wirtspflanze im Frühjahr?! Ernährung über Winter und im Frühjahr dennoch ungewiss Es lässt sich ein Zusammenhang zwischen Eiablage & Schalenhärte erkennen Unterschiedliche Zellzahlen/-größen pro Fläche könnten einen Einfluss auf die Eiablage haben 44
57 Zusammenfassung Veränderung der weiblichen Physiognomie über Winter Mistel als erste Wirtspflanze im Frühjahr?! Ernährung über Winter und im Frühjahr dennoch ungewiss Es lässt sich ein Zusammenhang zwischen Eiablage & Schalenhärte erkennen Unterschiedliche Zellzahlen/-größen pro Fläche könnten einen Einfluss auf die Eiablage haben 44
58 Zusammenfassung Veränderung der weiblichen Physiognomie über Winter Mistel als erste Wirtspflanze im Frühjahr?! Ernährung über Winter und im Frühjahr dennoch ungewiss Es lässt sich ein Zusammenhang zwischen Eiablage & Schalenhärte erkennen Unterschiedliche Zellzahlen/-größen pro Fläche könnten einen Einfluss auf die Eiablage haben 44
59 Zusammenfassung Veränderung der weiblichen Physiognomie über Winter Mistel als erste Wirtspflanze im Frühjahr?! Ernährung über Winter und im Frühjahr dennoch ungewiss Es lässt sich ein Zusammenhang zwischen Eiablage & Schalenhärte erkennen Unterschiedliche Zellzahlen/-größen pro Fläche könnten einen Einfluss auf die Eiablage haben 44
60 Ausblick Milde Winter verstärken Befall im Sommer/Herbst Evtl. Bekämpfung im Winter Charakterisierung und Aufspürung von Überwintungsstandorte Durch hohe Reproduktionsrate extrem schnelle Anpassung an Umwelt & Insektizide Resistenzen??? weitere Ausbreitung nach Norden??? Auf lange Sicht Veränderung der Anbausysteme und Sortenwahl??? 45
61 Ausblick Milde Winter verstärken Befall im Sommer/Herbst Evtl. Bekämpfung im Winter Charakterisierung und Aufspürung von Überwintungsstandorte Durch hohe Reproduktionsrate extrem schnelle Anpassung an Umwelt & Insektizide Resistenzen??? weitere Ausbreitung nach Norden??? Auf lange Sicht Veränderung der Anbausysteme und Sortenwahl??? 45
62 Ausblick Milde Winter verstärken Befall im Sommer/Herbst Evtl. Bekämpfung im Winter Charakterisierung und Aufspürung von Überwintungsstandorte Durch hohe Reproduktionsrate extrem schnelle Anpassung an Umwelt & Insektizide Resistenzen??? weitere Ausbreitung nach Norden??? Auf lange Sicht Veränderung der Anbausysteme und Sortenwahl??? 45
63 Danke für die Aufmerksamkeit
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