Kant, Kritik der reinen Vernunft Die subjektive Deduktion der Kategorien (zum )

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1 Technische Universität Dortmund, Sommersemester 2008 Institut für Philosophie, C. Beisbart Kant, Kritik der reinen Vernunft Die subjektive Deduktion der Kategorien (zum ) Textgrundlage: Transzendentale Logik, zweites Hauptstück, Meiner-Ausgabe J. Timmermann Hervorhebungen in Zitaten geben nicht die Unterschiede zwischen A- und B-Auflage wieder, sondern Hervorhebungen von Kant. Im Zweifel folgen wir der B-Auflage. 1 Die Aufgabe der subjektiven Deduktion Die transzendentale Deduktion soll zeigen, dass wir insofern berechtigt sind, die reinen Verstandesbegriffe zu gebrauchen, als diese Gegenstandsbezug haben oder objektive Gültigkeit besitzen. Die Deduktion zerfällt Kants Auskunft zufolge (AXVI XVII) in eine objektive und eine subjektive Deduktion. Die objektive Deduktion (A92 93/B124 6/171 3) zeigt den Gegenstandsbezug der Kategorien durch folgendes Argument: (1) Gegenstandsbezug einer Vorstellung ist allgemein nur auf zwei Weisen möglich: Entweder der Gegenstand macht die Vorstellung möglich, oder die Vorstellung ermöglicht allein den Gegenstand genauer: ermöglicht allein die Erkenntnis des Gegenstandes. Im zweiten Fall können wir auch sagen: Gegenstandsbezug einer Vorstellung V liegt insofern vor, als V eine notwendige Bedingung für Gegenstandserkenntnis ist. (2) Genau diese zweite Art von Gegenstandsbezug kann jedoch für die Kategorien aufgewiesen werden. Denn jede Gegenstandserkenntnis setzt Begriffe voraus, mithilfe derer wir einen Gegenstand denken Gegenstandserkenntnis ist immer begrifflich verfasst. Daraus folgert Kant, dass Gegenstandserkenntnis ohne die Kategorien nicht möglich ist Kategorien sollen die Bedingungen explizit machen, unter denen etwas gedacht werden kann. Auf den ersten Blick scheint es, als sei damit die Aufgabe der gesamten transzendentalen Deduktion erfüllt. Es fragt sich daher, welche Aufgaben innerhalb der transzendentalen Deduktion noch für die subjektive Deduktion bleibt. Leider formuliert Kant zum Ende der objektiven Deduktion nicht klar, was die subjektive Deduktion leisten soll. Daher können wir zunächst nur Hypothesen darüber formulieren, welchem Ziel die subjektive Deduktion dient. 1. Kants eigener Auskunft in der A-Vorrede zielt die subjektive Deduktion darauf, den reinen Verstand selbst nach seiner Möglichkeit und den Erkenntniskräften, auf denen er selbst beruht, mithin ihn in subjektiver Beziehung zu betrachten (AXVI XVII). Der Verstand soll also von der Seite des Subjekts betrachtet werden. Kant ordnet der subjektiven Deduktion auch die Frage zu: wie ist das Vermögen zu denken selbst möglich? (AXVII). Kant zufolge gleicht die Beantwortung dieser Frage der Aufgabe, zu einer gegebenen Wirkung die Ursache zu finden (ib.). Eine erste Aufgabe der Deduktion könnte also darin bestehen, die Grundlage für unseren Verstandesgebrauch oder die Möglichkeit unseres Verstandesgebrauchs anzugeben. Allerdings scheint diese Fragestellung nur sehr entfernt mit der Aufgabe der transzendentalen Deduktion zu tun zu haben, was Kants 1

2 eigener Auskunft widerspricht, denn Kant zufolge ist die subjektive Deduktion immerhin von großer Wichtigkeit für seinen Hauptzweck in der objektiven Deduktion (AXVII). 2. Es fällt auf, dass der letzte Teil der objektiven Deduktion nur wie eine Vorausdeutung auf ein Argument, nicht aber wie ein Argument selbst formuliert ist. So verwendet Kant an einer wichtigen Stelle das Futur anstatt des Präsens, das wir erwarten ( folglich wird die objektive Gültigkeit der Kategorien..., A93/B126/173). Weiterhin folgt im Text unmittelbar auf die objektive Deduktion eine Passage, in der Kant ein Prinzip für die transzendentale Deduktion der Kategorien formuliert (A94/B126 7/173). Dieses Prinzip ergibt sich offenbar aus A92 93, also der objektiven Deduktion. Augenscheinlich formuliert Kant das Prinzip, um im folgenden davon Gebrauch zu machen er spricht von einem Prinzipium, worauf die ganze Nachforschung gerichtet werden muß (A94/B126/173). Das legt folgende Hypothese nahe: Die subjektive Deduktion führt einen Teil der objektiven Deduktion erst aus. Wir können denjenigen Teil der objektiven Deduktion genauer bezeichnen, den die subjektive Deduktion ausführen müsste. Denn ausgehend von Kants Text lässt sich nur ein Punkt benennen, an dem die objektive Deduktion nicht richtig vollzogen wird, und das ist folgender Übergang. Kant sagt zunächst, dass Gegenstandserkenntnis begriffliches Denken erfordert, und deutet dann die Behauptung an, das begriffliche Denken von Gegenständen sei nur möglich, wenn man die Kategorien gebrauche. Genau das ist der Punkt, an dem Kant zu Vorausdeutungen übergeht. So fragt Kant lediglich, ob nicht [...] Begriffe a priori vorausgehen, als Bedingungen, unter denen allein etwas, wenngleich nicht angeschaut, dennoch als Gegenstand überhaupt gedacht wird (A93/B125/172), beantwortet diese Frage jedoch nicht definitiv, sondern nur im Futur: demnach werden Begriffe von Gegenständen überhaupt, als Bedingungen a priori aller Erfahrungserkenntnis zum Grunde liegen (A93/B126/173). Die subjektive Deduktion müsste demnach aufweisen, dass wir in der Tat nur dann Gegenstände denken können, wenn wir von den Kategorien Gebrauch machen. Nun kann man an dieser Stelle jedoch einwenden, dass Kant diesen Aufweis bereits in der metaphysischen Deduktion erbracht hat (erstes Haupstück in der Analytik der Begriffe). Denn dort hat Kant ja gezeigt, dass das Denken Begriffe erfordert (A68/B92 3/145), und dass Begriffe zu gebrauchen heißt, ein Urteil zu fällen (A68/B93/145). Beim Fällen eines Urteils vollführt der Verstand aber Handlungstypen, die dann auf die reinen Verstandesbegriffe führen (siehe A67 70/B92 5/145 8 und A76 80/B102 6/153 7). Es ist also aus der metaphysischen Deduktion klar, dass begriffliches Denken nur mithilfe der Kategorien möglich ist. Die objektive Deduktion scheint daher insgesamt zwar ungenügend ausgeführt, aber der entscheidende Teil, der nicht richtig ausformuliert ist, scheint bereits in der metaphysischen Deduktion dargelegt worden zu sein. Es fragt sich dann wieder, welche Aufgabe noch der subjektiven Deduktion bleibt. 3. Schließlich kann man geltend machen, dass die objektive Deduktion zwar nicht lückenhaft ausgeführt ist, aber auf zu starken Prämissen beruht. Denn die objektive Deduktion geht offenbar davon aus, dass wir über Gegenstandserkenntnis verfügen. Ein Skeptiker würde an dieser Stelle Einspruch erheben und bezweifeln, dass wir wirklich Gegenstände erkennen. Es fragt sich daher, ob man die objektive Deduktion nicht interessanter machen kann, indem man von schwächeren Voraussetzungen ausgeht. Einer dritten Hypothese zufolge dient nun die subjektive Deduktion dem Ziel, die objektive Deduktion ein zweites Mal ausgehend von schwächeren Voraussetzungen zu vollziehen. Diese Hypothese kann man durch folgende Überlegung stützen: Nach Kants Auskunft besteht die Schwierigkeit der transzendentalen Deduktion darin zu zeigen, dass die Gegenstände der sinnlichen Anschauung 2

3 auch [...] den Bedingungen, deren der Verstand zur synthetischen Einsicht des Denkens bedarf, gemäß sein müssen (A90/B123/170). Wenn eine transzendentale Deduktion das zeigen muss, dann greift die objektive Deduktion zu kurz. Letztere geht nämlich von vornherein davon aus, dass die Gegenstände der Anschauung auch Gegenstände unserer Erkenntnis sind sie fragt nach den Bedingungen von Gegenstandserkenntnis. Es fragt sich nun aber, ob nicht auch Gegenstände bloß als Gegenstände der Anschauung auf die Kategorien zurückweisen. Um das zu zeigen, muss sich Kant von der Voraussetzung lösen, wir verfügten bereits über Gegenstandserkenntnis. Wir können an dieser Stelle nicht entscheiden, welche Hypothese am plausibelsten ist. Es ist auch möglich, dass mehrere Hypothesen richtig sind dass die subjektive Deduktion mehreren Zielen dient. Vielleicht zeigt der Gang durch die subjektive Deduktion, welches Ziel die subjektive Deduktion wirklich hat. Für das folgende ist es daher nützlich, alle drei Hypothesen im Hinterkopf zu behalten. 2 Zur Struktur der subjektiven Deduktion Die subjektive Deduktion nach der B-Auflage zerfällt in mehrere Teile. Ein erster wichtiger Einschnitt ist nach 21 in 20 wird ein wichtiges Ergebnis erzielt, das in 21 noch kommentiert wird. Wir widmen uns im folgenden der Passage Ein erster Durchgang durch analysiert den Begriff der Synthesis oder der Verbindung. Kant argumentiert, dass jede Synthesis eine Handlung ist (B129 30/176 7) und dass jeder Synthesis die Vorstellung einer Einheit zugrundeliegt (B130 1/177). Kant wirft die Frage auf, woher wir die Vorstellung dieser Einheit haben (B131/177). 16 beantwortet diese Frage mit einem Verweis auf die sog. Einheit der Apperzeption. Dabei handelt es um sich die Einheit des Selbstbewusstseins, die jedes Subjekt kennzeichnet (B131 3/178). Kant zufolge beruht diese Einheit auf einer Synthesis (B133 6/179 81). Daher spricht Kant auch von der synthetischen Einheit der Apperzeption. Der 17 verbindet die synthetische Einheit der Apperzeption mit dem Verstand. Der Titel von 17 macht das deutlich, indem er folgende These formuliert: Der Grundsatz der synthetischen Einheit der Apperzeption ist das oberste Prinzip alles Verstandesgebrauchs (B136/181). Dabei rückt der Begriff eines Objektes in den Mittelpunkt der Betrachtung (etwa B137/181 2). Kant nennt die synthetische Einheit der Apperzeption eine objektive Bedingung aller Erkenntnis (B138/182). Das bedeutet, dass die synthetische Einheit der Apperzeption notwendig für Gegenständlichkeit ist (ib.). Aus eben diesem Grund nennt Kant die synthetische Einheit der Apperzeption auch objektiv (B139/183). 18 ist demgemäß überschrieben mit: Was objektive Einheit des Selbstbewußtseins sei (B139/183). Kant ist es dabei vor allem um eine Unterscheidung dieser Einheit von einer subjektiv genannten Einheit der Apperzeption zu tun (B139 40/184 5). 19 setzt neu mit dem Begriff des Urteils an. Kants behauptet, daß ein Urteil nichts anderes sei, als die Art, gegebene Erkenntnisse zur objektiven Einheit der Apperzeption zu bringen. (B141/185). 3

4 20 führt die bisherigen Überlegungen zusammen und gelangt zu der im Titel wie folgt formulierten These: Alle sinnlichen Anschauungen stehen unter den Kategorien, als Bedingungen, unter denen allein das Mannigfaltige derselben in ein Bewußtsein zu- sammenkommen kann (B143/186). 4 Eine genaue Analyse von Kants Argument Wir gehen nun von der These aus, um die es Kant offenbar geht: Alle sinnlichen Anschauungen stehen unter den Kategorien, als Bedingungen, unter denen allein das Mannigfaltige derselben in ein Bewußtsein zu- sammenkommen kann (B143/186). Das soll wohl besagen, dass wir nur dann sinnliche Anschauungen von Gegenständen haben, wenn wir die Kategorien verwenden die Kategorien sind also die notwendige Bedingung für das Haben von Anschauungen. Mit dieser These geht Kant deutlich über das hinaus, was er in der objektiven Deduktion gesagt hat. Dort firmierten die Kategorien als Bedingungen aller möglichen Erkenntnis. Von Erkenntnis spricht Kant in 20 aber nicht mehr. Offenbar geht es ihm darum, die Kategorien an einem Punkt zu verankern, an dem noch nicht von Gegenstandserkenntnis ausgegangen wird. Das passt gut zu unserer dritten Hypothese, der zufolge sich Kant in der subjektiven Deduktion von der Voraussetzung lösen will, wir erkennten Gegenstände. Das Argument, das auf die wichtige These in 20 führt, wird in 20 nachgezeichnet. Wir zitieren den 20 zunächst vollständig: [P1] Das mannigfaltige in einer sinnlichen Anschauung Gegebene gehört notwendig unter die ursprüngliche synthetische Einheit der Apperzeption, weil durch diese die Einheit der Anschauung allein möglich ist. ( 17). [P2] Diejenige Handlung des Verstandes aber, durch die das Mannigfaltige gegebener Vorstellungen (sie mögen Anschauungen oder Begriffe sein) unter eine Apperzeption überhaupt gebracht wird, ist die logische Funktion der Urteile. ( 19). [F] Also ist alles Mannigfaltige, sofern es in Einer empirischen Anschauung gegeben ist, in Ansehung einer der logischen Funktionen zu urteilen bestimmt, durch die es nämlich zu einem Bewußtsein überhaupt gebracht wird. [P3] Nun sind aber die Kategorien nichts anderes, als eben diese Funktionen zu urteilen, sofern das Mannigfaltige einer gegebenen Anschauung in Ansehung ihrer bestimmt ist. ( 13). [K] Also steht auch das Mannigfaltige in einer gegebenen Anschauung notwendig unter Kategorien. Das Argument führt also ausgehend von zwei Prämissen (P1 P2) zu einer Folgerung, aus der sich im Verbund mit einer weiteren Prämisse P3 die Titelthese ergibt. Die Prämissen stammen dabei aus vorigen Überlegungen. Wir müssen zunächst Kants Prämissen verstehen. Die synthetische Einheit der Apperzeption (P1) Um P1 zu verstehen, müssen wir uns zunächst klarmachen, was die synthetische Einheit der Apperzeption ist. 4

5 Apperzeption definiert Kant als die Vorstellung, deren Inhalt er durch Ich denke bezeichnet (B132/178). Er nennt die Apperzeption auch Selbstbewusstsein (ib.). Die erste These, die Kant mit der Apperzeption verbindet, lautet: Alle meine Vorstellungen müssen vom Ich denke begleitet werden können (B131/178). Um Kants Begriff der Apperzeption genauer zu verstehen, lohnt es, zwei historische Bezüge herzustellen. Kants Vorstellung Ich denke ist eine Übersetzung des Cartesischen Cogito In seinen Principiae de prima philosophia (ähnlich in den Meditationen) gelangt Descartes auf der Suche nach unbezweifelbarem Wissen auf eine Einsicht, die er mit den Worten cogito, ergo sum zusammenfasst: Ich denke, also bin ich. Die Aktualisierung des Ich denke würde man wohl angemessenerweise mit Selbstbewusstsein bezeichnen; man kann nämlich sagen, dass wir mit der Aktualisierung eine Art Wissen von uns selbst haben. Allerdings geht es Kant kaum um Selbstbewusstsein in diesem Sinn. Für Descartes ergibt sich nun die Einsicht Ich bin aus der Einsicht, dass ich denke. Das ist nicht im Sinne eines Schlusses gemeint; vielmehr kann ein Subjekt, das sich darüber klar wird, dass es gerade denkt, nicht sinnvollerweise leugnen, dass es existiert. Was dabei denken heißt, erklärt Descartes in seiner zweiten Meditation. Dort heißt es: Was aber ich dann also? Ein denkendes Wesen. Was ist das? Nun, ein Wesen, das zweifelt, das einsieht, das etwas bejaht, verneint, das etwas will oder zurückweist, das sich etwas vorstellt und das Wahrnehmungseindrücke hat (Descartes 1641, 86 7; Übersetzung stark durch CB verändert). Das denken/cogitare von Descartes bedeutet also nicht bloß denken in einem engeren Sinn etwa von schließen oder über ein mathematisches Problem nachdenken. Vielmehr übersetzt man das Cartesische cogito besser durch Ich habe (jetzt) einen Bewusstseinsinhalt. Für Kant entsteht nun folgendes Problem: Kant selber hatte das Denken an den Verstand gebunden (A50 2/B74 6/130 1). Wenn das Ich denke nun als Ich denke mit dem Verstand zu lesen ist, dann wird die These, alle unsere Vorstellungen müssten mit dem Ich denke begleitet werden können, kontrovers. Denn damit wird unterstellt, dass alles, was uns in der Anschauung gegeben wird, durch Begriffe gedacht werden kann. 1 Das baut zwar eine Brücke zu den Kategorien, auf die es Kant ja letztlich ankommt. Kants Argument wäre dann in Kurzform: Alles, was uns in der Anschauung begegnet, muss durch Begriffe erfasst werden können, und für diese begriffliche Erfassung brauchen wir die Kategorien. Leider ist dieses Argument jedoch wenig überzeugend, solange nicht bewiesen ist, dass alles, was uns in der Anschauung begegnet, begrifflich erfasst werden können muss. Kann es nicht sein, dass das, was wir sehen etc., unsere Begriffe übersteigt? 2 Wir müssen im folgenden also zwischen zwei Begriffen des Denkens unterscheiden, nämlich dem cogitare im Sinne von Bewusstseinsinhalte haben und dem Denken mit Begriffen. Im Sinne einer zweiten historischen Erläuterung kann man auf Leibniz verweisen, der wie folgt zwischen Perzeption und Apperzeption unterscheidet zwischen: der Perzeption, welche jener innere Zustand der Monade ist, der die äußeren Dinge repräsentiert [widergibt], und der Apperzeption, welche das begleiten- 1 Das gilt nur, wenn begleiten können müssen so verstanden werden muss, wie unten erklärt. 2 Man könnte erwidern, alles, was uns in der Anschauung gegeben sei, ließe sich insofern durch Begriffe denken, als wir Erkenntnis hätten. Diese Erwiderung greift aber zu kurz, da die Einschränkung insofern wir Erkenntnis haben ja unserer dritten Hypothese zufolge in der subjektiven Deduktion nicht vorkommen sollte. 5

6 de Bewusstsein oder das reflexive Wissen dieses inneren Zustandes [einer Perzeption] ist (Leibniz 1714, 4, übersetzt durch CB). Nach Leibniz ist die Apperzeption das bewusste Realisieren, dass wir uns in einem bestimmten Bewusstseinszustand befinden. Ich bin mir zum Beispiel im Moment dessen bewusst, dass ich den Wahrnehmungseindruck eines Computerbildschirms habe. Kant übernimmt vermutlich den Begriff der Apperzeption von Leibniz. Es ist daher naheliegend, dass er ihn wie Leibniz versteht. Das Ich denke, das Kant als Apperzeption auffasst und das alle Vorstellungen begleiten können muss, ist dann als Ausdruck der Einsicht zu verstehen, dass ich gerade eine bestimmte Vorstellung habe oder dass ich mich gerade in einem bestimmten Bewusstseinszustand befinde. Den Zustand, in dem wir uns befinden, wenn wir eine Einsicht der genannten Art realisieren, kann als Apperzeption verstanden werden. Häufig versteht Kant unter Apperzeption aber auch nur die Fähigkeit, eine solchartige Einsicht zu gewinnen. Wichtig ist auch zu sehen, dass das Ich denke nicht einfach zu einer Vorstellung hinzukommt, so dass das Ich gleichzeitig eine bestimmte Vorstellung hat und Ich denke zu sich sagt. Vielmehr nimmt das Ich denke auf die andere Vorstellung Bezug. Gemeint ist: Ich habe gerade diese oder jene Vorstellung. Kant unterscheidet nun zwischen reiner und empirischer Apperzeption (B132/178). Leider wird die Unterscheidung nicht wirklich erklärt. Die Aktualisierung des Ich denke soll reine Apperzeption sein, weil sie sich spontaner Tätigkeit (eines Sich-etwas-bewusst- Machens?) verdankt (ib.), wohingegen uns sinnliche Vorstellungen gegeben sind (ib.). Die empirische Apperzeption könnte hingegen die Art der Vorstellung betreffen, deren Haben ich mir bewusst werden ich bemerke gerade, dass ich einen Computerbildschirm- Wahrnehmungseindruck habe, und dass ich gerade solch eine Vorstellung habe, ist eine Sache empirischen Wissens (das hier Kant zufolge durch den inneren Sinn zustandekommt). Kants erste These hinsichtlich des Ich denke lautet wie gesagt, dass das Ich denke alle meine Vorstellung begleiten können muss. Damit ist nicht gemeint, dass sie alle meine Vorstellungen in der Tat begleitet dass wir uns durchgängig des Habens all unserer Vorstelllungen bewusst sind, hatte bereits Leibniz geleugnet (Leibniz 1714, 4). Es muss nur möglich sein, dass das Ich denke meine Vorstellungen begleitet. D.h., es muss möglich sein, dass ich mir hinsichtlich jeder Vorstellung, die ich gerade aktualisiere, bewusst werden kann: Ich habe gerade diese Vorstellung. Kant begründet seine These, indem er darauf verweist, dass die Vorstellungen andernfalls gar nicht meine Vorstellungen sein können (B131 3/178). Die Vorstellung Ich denke (im Sinne des ich habe gerade diesen Bewusstseinsinhalt ) muss zwar alle Vorstellungen begleiten können, bleibt sich selbst aber immer gleich. Insbesondere wird mit Ich immer auf dasselbe Subjekt Bezug genommen. Kant spricht daher von der Einheit der Apperzeption (etwa B131/178). Diese Einheit kann man auch als durchgängige Identität (B133/179) verstehen. Kant nennt das Ich denke auch die ursprüngliche Apperzeption. Ursprünglichkeit liegt insofern vor, als das Ich denke alle Vorstellungen begleiten können muss, immer dieselbe bleibt, aber seinerseits von keiner anderen Vorstellung begleitet werden kann (B132/178). Damit haben wir schon verstanden, warum Kant im Titel zu 16 von einer ursrprünglichen Einheit der Apperzeption spricht (B131/178). Nun nennt Kant die Einheit oft auch synthetisch (ib.). Was ist damit gemeint? Nach Kant beruht die Rede von der Einheit der Apperzeption auf einer Synthesis vieler Vorstellungen (B133/79). Kant sagt auch, die Einheit sei nur möglich, wenn wir uns eben dieser Synthesis bewusst sind; aber dieser Gedanke scheint im folgenden keine große Rolle zu spielen. Die Einheit der Apperzeption ist also insofern synthetisch, als 6

7 sie auf einer Synthesis (und deren Bewusstsein) beruht. Eine Synthesis von Vorstellungen ist nach Kant eine Verbindung von Vorstellungen. Wie Kant in 15 ausführt, entsteht die Verbindung von Vorstellungen nur durch Tätigkeit des Subjekts sie ist nicht gegeben wie ein sinnliche Anschauung (B /176 7). Verbindung, so könnte man sagen, ist immer das Ergebnis eines Verbindens und also einer Tätigkeit. Warum liegt nun aber der Einheit der Apperzeption eine Synthesis zugrunde? Nun, zu urteilen, dass das Selbstbewusstsein durch alle seine Vorstellungen hindurch es selbst bleibt, heißt nichts anderes als alle seine Vorstellungen unter einem Einheitsgesichtspunkt zuammenzufassen oder zu verbinden. Genau das ist aber eine Synthesis. Nun muss eine Synthesis nach Kant stets aktiv vollzogen werden. Die Grundlage der Einheit des Selbstbewusstseins ist also die Tätigkeit des Ich, alle seine Vorstellungen zu verbinden (B133 5/179 80). Diese Tätigkeit muss nicht immer aktiv vollzogen werden; es reicht, dass das stets möglich ist (B134/179). Kant formuliert sein Hauptergebnis wie folgt: Synthetische Einheit des Mannigfaltigen der Anschauungen, als a priori gegeben, ist also der Grund der Identität der Apperzeption selbst, die a priori allem meinem bestimmten Denken vorhergeht. (B134/180). Kant nennt das Grundsatz [...] der notwendigen Einheit der Apperzeption (B135/180). Der Grundsatz ist nach Kant analytisch also aus begrifflichen Gründen wahr (B135/180). Der Grundsatz macht zwei Aussagen. Zunächst wird alles bestimmte Denken gemeint ist alles Haben bestimmter Bewusstseinsinhalte an eine notwendige Voraussetzung gebunden, der zufolge sich das Selbstbewusstsein stets gleich bleibt. 3 Das zweite a priori in dem Grundsatz macht dabei wohl deutlich, dass die Voraussetzung notwendig ist. Die zweite Aussagen lautet: Eine notwendige Bedingung an die Einheit des Selbstbewusstseins ist die mögliche Synthesis all unserer Vorstellungen. Damit haben wir den Ausdruck ursprünglich-synthetische[...] Einheit der Apperzeption verstanden. Fortsetzung zu P1 und Kants Argument folgt in krv8.pdf. Literatur Descartes, R., Meditationes de Prima Philosophia. Meditationen über die Erste Philosophie. übersetzt und herausgegeben von g. schmidt, Reclam, Stuttgart, 1986 (1641). Leibniz, G. W., Principes de la nature et de la graĉe, 1714, online unter: 3 Genau genommen spricht Kant an dieser Stelle nur vom Haben von Anschauungen, aber man kann seinen Punkt wohl auf das Haben aller Vorstellungen verallgemeinern. 7

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