Erfahrungsbericht Erasmussemester TU Wien

Transkript

1 Erfahrungsbericht Erasmussemester TU Wien 1. Vorbereitung Die Planung für ein Erasmussemester in Österreich ist überschaubar und aufgrund der Sprache deutlich einfacher als in anderen Ländern. Bis auf die Wohnungssuche kann man alles ganz in Ruhe in Wien vor Ort erledigen. Durch die Erasmusbeauftragten von TU Kaiserslautern fühlte ich mich sehr gut vorbereitet auf das Semester und auch bei Fragen hatte ich jederzeit einen Ansprechpartner. Meine Gastuniversität schickte alle Unterlagen zügig und auch hier wurden Fragen ob per Mail oder Telefon schnell beantwortet. Durch den Welcome Guide der TU Wien wurden viele Fragen geklärt und die ersten Tage an der Universität mit der Orientation Session bereits geplant. Ich kann es nur empfehlen sich bei jeglichen Fragen an das International Office der TU Wien zu wenden, hier bekommt man sofort Auskunft von einem jungen und netten Team. 2. Unterkunft Am einfachsten wird wie in Deutschland eine Wohnung oder eine Wohngemeinschaft über die Plattform gesucht. Hier lässt sich eine große Auswahl an befristeten möblierten Zimmern zu angemessenen Preisen finden. Im Durschnitt zahlt man für ein WG Zimmer zwischen 300 bis 450 Euro. Ich selbst habe meine Unterkunft über Freunde gefunden, also lohnt es sich auch im Bekannten und Freundeskreis mal rumzufragen, ob jemand jemanden kennt. Ich persönlich kann nur jedem empfehlen in einem Land wie Österreich sich eine WG zu suchen und kein Studentenwohnheim. In einer großen Stadt wie Wien sind die Studentenheime leider doch oft anonym und es kann schnell passieren, dass man nicht sehr zentral wohnt und auch mal etwas einsam ist. Dagegen wird es in einer WG so schnell nicht langweilig und wenn man Glück hat findet man auch noch richtig gute Freunde in seinen Mitbewohnern. Ich habe in einer 6er WG im 2. Bezirk gewohnt für 325 Euro. Die Lage im 2.Bezirk ist wirklich zu empfehlen, denn man ist mit der U- bahn überall ganz schnell. Der 6 bis 9.Bezirk sind ebenfalls zu empfehlen, hier befinden sich viele Bars und Restaurants und es leben viele junge Menschen dort. 1

2 Wien mit seinen wunderschönen Straßen 3. STUDIUM AN DER TU WIEN Zu Beginn war ich etwas enttäuscht, denn eigentlich liegt das Department für Raumplanung am Karlsplatz. Die Technische Universität ist wirklich sehr schön und die Location am Karlsplatz ist ein Traum. Wie sich jedoch rausstelle, musste das Department für Raumplanung für das Wintersemester 16/17 aufgrund von Sanierungsarbeiten an die alte Wirtschaftsuniversität ausquartiert werden. Diese liegt in Spittelau und versprüht nicht den Charme, den Universität am Karlsplatz mit der alten Karlskirche besitzt. Nachdem ich meine Kurse zuhause gewählt hatte, musste ich feststellen das nur zwei Kurse davon im Wintersemester wirklich angeboten werden. Dies war leider nicht von der Homepage erkennbar. Wenn man mit seinem Studium an der TU Kaiserslautern fast alle Klausuren bestanden hat, würde ich jedem empfehlen sich auch die Masterkurse anzuschauen, denn die Bachelorkurse sind sehr identisch mit denen an der TU Kaiserslautern und so bietet der Master mehr Auswahl an neuen Lerninhalten. 2

3 4. ALLTAG UND FREIZEIT IN WIEN Wien ist nicht ohne Grund einer der Städte mit der höchsten Lebensqualität. Man kann hier so ziemlich alles erleben und finden, was man möchte. Ich habe bereits den September hier verbracht und war begeistert, denn im Sommer ist Wien wirklich ein Traum. Am Donaukanal befindet sich eine Strandbar nach der anderen und am Abend sitzen Menschen jeden Alters am Kanal und trinken Wein und Bier. Zudem gibt es in Wien unzählige schöne Parks, die im Sommer zum Sonnen und relaxen einladen. Natürlich ist auch der Winter in Wien schön und vor allem sehr kalt. Im November werden die Weihnachtsmärkte geöffnet und allein 11 Weihnachtsmärkte liegen im Stadtzentrum. Am schönsten finde ich den Weihnachtsmarkt am Spittelberg und vor dem Rathaus mit eigener Schlittschuhlaufbahn. Die Wiener Museen bieten für jeden Geschmack und Interessensgebiet etwas. Für Studenten gibt es Vergünstigungen. Oft lohnt es sich eine Jahreskarte zu kaufen, da diese meist nicht sehr teuer sind. Zu empfehlen ist das Event Kunstschatzis im Kunsthistorischen Museum. Hier wird Kunst und Afterworkparty vereint. Dieses Event ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Durch das Buddynetzwerk ESN (Erasmus Student Network) bekommt man die Möglichkeit an verschiedenen Aktivitäten, Ausflügen und Abendveranstaltungen teilzunehmen und dadurch Menschen und Land besser kennen zu lernen. Ich habe einen Ausflug mit ESN nach Bratislava gemacht und muss sagen, dass ich mit der Organisation und Preis sehr zufrieden war. Natürlich werden vom ESN auch viele Erasmuspartys veranstaltet, an denen man viele neue Leute kennen lernen kann und sie teilweise tolle Location aussuchen wie z.b. das Palais Eschenbach. Um seine Freizeit zu gestalten, findet man in Wien genug Möglichkeiten. Tolle Cafés wie das Phil und Studentenbars laden täglich für einen Besuch ein. Das Leben in Wien ist nicht teurer als in deutschen Großstädte. Der einzige Unterschied fiel mir persönlich im Bereich von Drogeriemärkten auf, hier sind die Produkte teilweise 2 Euro teurer als in Deutschland. Auch außerhalb von Wien kann man einiges erleben. So war ich mit meinen Freunden wandern oder wir sind mehrere Tage zu meinen WG Mitbewohnern nach Lienz und Altenmarkt gefahren. So lernt man Österreich und seine Traditionen und Menschen von verschiedenen Seiten kenne. 3

4 Altenmarkt im Pongau Januar ERASMUSSEMESTER MIT HUND UND FAZIT Für mich war von Anfang an klar, dass ich meinen Hund mit in mein Auslandssemester nehmen möchte und werde. Unteranderem fiel deswegen meine Wahl auch auf Wien. Die Wiener sind sehr hundefreundlich und auch die Stadt bietet viele Grünanlagen und Hundezonen. Eine Wohnung zu finden war in meinem Fall auch kein Problem, dies ist aber nicht zu verallgemeinern. In Wien herrscht abgesehen von den Hundezonen absolute Leinenpflicht und in der U-Bahn auch Maulkorbpflicht. Meiner Erfahrung nach halten sich fast alle Hundebesitzer daran, jedoch wird es nicht kontrolliert. An der Technischen Universität sind Hunde nicht gerne gesehen und auch offiziell verboten, daher würde ich raten den Hund hier wirklich zuhause zu lassen. Im Praterstern kann man lange Spaziergänge machen und viele andere Hundetreffen. Ein Auslandssemester mit Hund in Wien ist absolut empfehlenswert. 4

5 Spaziergang auf der alten Donau Abschließend lässt sich einfach nur sagen, dass ein Auslandssemester unbezahlbar ist. Unbezahlbar an Eindrücken, Erfahrungen und neuen Freunden. Auch wenn man sich vorher schon selbstständig und erwachsen gefühlt hat, so wächst man doch ungemein nochmal an diesen Erfahrungen die man im jeweiligen Land macht. Ich persönlich, bin froh Erasmus erst im 7.Fachsemester gemacht zu haben, so hatte ich fast alle meine Klausuren schon absolviert und konnte die Stadt und das Leben richtig genießen und die Lerninhalte wählen, die mich wirklich interessieren. 5