24. September Altersarmut von Frauen: Beschäftigungs- und Lohnstruktur als Ursache?
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- Nora Arnold
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1 24. September 2014 Altersarmut von Frauen: Beschäftigungs- und Lohnstruktur als Ursache?
2 Weiblich und männlich dominierte Branchen in Schleswig-Holstein Knapp die Hälfte aller sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen arbeitet im Gesundheits-/ Sozialwesen und im Handel Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Branchen und Geschlecht, Schleswig-Holstein, 2013 Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Energie- und Wasserversorgung, Entsorgung Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel Verkehr und Lagerei Gastgewerbe Information und Kommunikation Erbringung von Finanz- und Versicherungs-DL Immobilien, wissenschaftl. techn. DL Sonstige wirtschaftliche DL (ohne ANÜ) Zeitarbeit Öffentliche Verwaltung Erziehung und Unterricht Gesundheits- und Sozialwesen Kunst u. Unterhaltung, Sonst. DL, Private Haushalte Männer Frauen
3 Frauen verdienen in fast allen Branchen weniger als Männer In den von Frauen dominierten Branchen unterhalb des Durchschnitts Monatliche Bruttoarbeitsentgelte (Median, Vollzeitbeschäftigte) nach Branchen und Geschlecht, Schleswig-Holstein, 2013 Insgesamt Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Energie- und Wasserversorgung, Entsorgung Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel Verkehr und Lagerei Gastgewerbe Information und Kommunikation Erbringung von Finanz- und Versicherungs-DL Immobilien, wissenschaftl. techn. DL Sonstige wirtschaftliche DL (ohne ANÜ) Zeitarbeit Öffentliche Verwaltung Erziehung und Unterricht Gesundheits- und Sozialwesen Kunst u. Unterhaltung, Sonst. DL, Private Haushalte Männer Frauen
4 Frauen arbeiten in Vollzeit und verdienen weniger als ,3% der vollzeitbeschäftigten Frauen verdienen weniger als 1.500, Männer 6,0% Vollzeitbeschäftigte Frauen mit weniger als monatliches Bruttoarbeitsentgelt nach Branchen, SH Prozentangaben: Anteil an allen weiblichen Beschäftigten in der jeweiligen Branche Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Energie- und Wasserversorgung, Entsorgung 68 (3,4%) 703 (44,3%) Verarbeitendes Gewerbe (9,8%) Baugewerbe 679 (20,6%) Handel (16,0%) Verkehr und Lagerei ,9%) Gastgewerbe (43,0%) Information und Kommunikation Erbringung von Finanz- und Versicherungs-DL 240 (7,4%) 334 (4,9%) Immobilien, wissenschaftl. techn. DL Sonstige wirtschaftliche DL (ohne ANÜ) Zeitarbeit (12,0%) (45,7%) (31,4%) Öffentliche Verwaltung Erziehung und Unterricht 253 (1,7%) 296 (5,0%) Gesundheits- und Sozialwesen (12,2%) Kunst u. Unterhaltung, Sonst. DL, Private Haushalte ,7%)
5 Teilzeit ist weiblich Hohe Teilzeitquoten bei Erziehung/Unterricht und bei einfachen Dienstleistungen Anteil voll- und teilzeitbeschäftigte Männer in % Anteil voll- und teilzeitbeschäftigte Frauen in % 89,9 10,1 Insgesamt 51,0 49,0 90,1 9,9 Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 60,8 39,2 96,8 3,2 Energie- und Wasserversorgung, Entsorgung 65,5 34,5 97,0 3,0 Verarbeitendes Gewerbe 73,7 26,3 95,2 4,8 Baugewerbe 51,4 48,6 91,7 8,3 Handel 49,5 50,5 88,9 11,1 Verkehr und Lagerei 56,1 43,9 72,4 27,6 Gastgewerbe 56,0 44,0 91,7 8,3 Information und Kommunikation 62,7 37,3 95,1 4,9 Erbringung von Finanz- und Versicherungs-DL 55,1 44,9 87,0 13,0 Immobilien, wissenschaftl. techn. DL 59,3 40,7 78,4 21,6 Sonstige wirtschaftliche DL (ohne ANÜ) 34,2 65,8 91,4 8,6 Zeitarbeit 68,9 31,1 92,1 7,9 Öffentliche Verwaltung 47,0 53,0 67,1 32,9 Erziehung und Unterricht 34,5 65,5 75,1 24,8 Gesundheits- und Sozialwesen 45,8 54,2 77,3 22,7 Kunst u. Unterhaltung, Sonst. DL, Private Haushalte 47,1 52,9 Teilzeit Vollzeit
6 SH: Erwerbsquote der Frauen steigt kontinuierlich Ab einem Alter von 45 Jahren beginnt sie zu sinken stärker als bei Männern 74,0 72,0 70,0 72,0 71,6 68,0 66,0 64,0 SH D SH 62,0 60, Deutschland lag 2011 bei der Frauenerwerbsquote auf dem vierten EU-Platz hinter den skandinavischen Ländern: Schweden:77,7% Dänemark: 76,1% Finnland: 72,7% SH
7 MV: Erwerbsquote der Frauen steigt kontinuierlich Gleiche Quote bei Jährigen und bei Jährigen 78,0 MV 76,0 74,0 72,0 70,0 68,0 66,0 64,0 62,0 60, ,4 71,6 MV D MV
8 Frauen in Minijobs: Leichte Abnahme auf hohem Niveau Über Frauen arbeiten ausschließlich geringfügig
9 Arbeitslose Frauen sind häufiger alleinerziehend und langzeitarbeitslos
10 Im Mittelpunkt der Anstrengungen zur Steigerung des Fachkräfteangebots in Schleswig-Holstein stehen folgende Handlungsfelder Szenario Handlungsfeld konservativ progressiv 1 Schulabgänger ohne Abschluss reduzieren 700 bis Ausbildungsabbrecher reduzieren bis Studienabbrecher reduzieren bis Menschen über 55 Erwerbspartizipation erhöhen 5 Frauen Erwerbspartizipation erhöhen; Arbeitszeit Teilzeitbeschäftigter steigern bis bis Zuwanderung Fachkräfte steuern bis Arbeitszeit Vollbeschäftigter steigern bis Ausbildung und Qualifizierung vorantreiben bis Summe bis
11 Erwerbsquoten von Frauen und Männern (2010) in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern 100,0 Schleswig-Holstein 100,0 Mecklenburg-Vorpommern 80,0 80,0 60,0 60,0 in % Männer in % Männer 40,0 Frauen 40,0 Frauen 20,0 20,0 0, , Alter in Jahren Alter in Jahren Schleswig-Holstein geht die Erwerbsbeteiligung der Frauen in der Familienphase am stärksten zurück. Zwischen dem 24. und dem 34. Lebensjahr ist sie fast 20 Prozentpunkte niedriger als die der Männer. Auch in den Folgejahren bleibt die Erwerbsquote der Frauen niedriger als in den beiden anderen Ländern. Mecklenburg-Vorpommern hat die günstigste Erwerbsquote der Frauen. So fällt der Knick der Erwerbsquote mit Beginn der Familienphase vergleichsweise moderat aus. Zwischen dem 40. und dem 55. Lebensjahr nähert sie die Erwerbsbeteiligung sogar stark den Männern an. In allen Ländern liegt in der Erwerbsquote der Frauen insbesondere im Alter zwischen 25 und 45 Jahren ein deutliches Potenzial. Durchgehendes Muster ist auch der frühere Rückzug der Frauen vom Arbeitsmarkt. Ab dem 55. Lebensjahr geht die Erwerbsquote deutlich schneller zurück als bei den Männern. Quelle: Altersspezifische Erwerbsquoten BBR-Raumordungsprognose 2025/2050
12 Teilzeit- und Vollzeitbeschäftigte Frauen, Sozialversicherungspflichtig, gerningfügig entlohnte und kurzfristig beschäftigte Frauen Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen Mecklenburg- Vorpommern 58,9 41,1 Mecklenburg- Vorpommern 68,6 31,3 Ost (einschl. Berlin) 57,6 42,3 Hamburg 68,4 31,5 Hamburg 56,1 43,8 Ost (einschl. Berlin) 67,9 32,0 Deutschland 49,4 50,5 Deutschland 64,8 35,1 West (ohne Berlin) 47,6 52,4 West (ohne Berlin) 64,0 36,0 Schleswig-Holstein 45,7 54,3 Schleswig-Holstein 61,4 38,5 0% 20% 40% 60% 80% 100% Vollzeitbeschäftigt Teilzeitbeschäftigt 0% 20% 40% 60% 80% 100% Vollzeitbeschäftigt Teilzeitbeschäftigt Quelle: Beschäftigungsstatistik der BA, IAB eigene Berechnungen. Schleswig-Holstein hat einen vergleichsweise hohen Anteil teilzeitbeschäftigter Frauen. Er liegt sowohl über dem bundesdeutschen als auch dem westdeutschen Durchschnitt. Bezogen auf alle Beschäftigungsformen (linke Abbildung) arbeitet nicht einmal jede zweite Frau in Vollzeit. Auch bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Frauen liegt Schleswig-Holstein unter dem westdeutschen Durchschnitt. Nur knapp über 60 % haben eine Vollzeitstelle. Hamburg liegt beim Anteil vollzeitbeschäftigter Frauen deutlich über dem westdeutschen Durchschnitt. Die Vollzeitquote liegt bezogen auf alle Beschäftigungsformen 8,5 Prozentpunkte über dem westdeutschen Durchschnitt. Auch bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gehört Hamburg zu den Bundesländern mit dem höchsten Anteil vollzeitbeschäftigter Frauen. Mecklenburg-Vorpommern hat unter den Frauen einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Vollzeitbeschäftigung und liegt sogar über dem vergleichsweise hohen ostdeutschen Durchschnitt. Der Vergleich zwischen allen beschäftigten Frauen und den sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen zeigt, dass Frauen relativ häufig geringfügig entlohnten und kurzfristigen Beschäftigungen nachgehen, in denen ein hoher Teilzeitanteil vorherrscht. Insbesondere in Schleswig-Holstein gilt es, Frauen stärker in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu integrieren, die einen höheren und über alle Bundesländer relativ konstanten Anteil an Vollzeitbeschäftigung aufweist. Gleichwohl ist auch hier die Teilzeitquote der Frauen sehr hoch und birgt ein hohes Potenzial, das Arbeitsvolumen zu erhöhen.
13 Erwerbstätigenquote nach Geschlecht * 2009 Land Frauen Männer % Baden-Württemberg 69,7 79,2 Bayern 69,2 80,0 Berlin 63,5 66,9 Brandenburg 70,1 74,2 Bremen 62,3 66,8 Hamburg 67,8 75,3 Hessen 66,5 76,7 Mecklenburg-Vorpommern 67,7 71,2 Niedersachsen 64,3 75,3 Nordrhein-Westfalen 61,9 73,8 Rheinland-Pfalz 66,2 77,2 Saarland 60,9 73,1 Sachsen 68,5 73,0 Sachsen-Anhalt 67,7 71,1 Schleswig-Holstein 66,1 76,2 Thüringen 69,3 73,8 Deutschland 66,2 75,6 Nachrichtlich Früheres Bundesgebiet (ohne Berlin) 65,9 76,6 Neue Bundesländer (inkl. Berlin) 67,6 71,5 Bei der Erwerbstätigenquote der Frauen liegt Schleswig- Holstein knapp über dem westdeutschen Durchschnitt. Im Vergleich zu der Erwerbstätigenquote der der Männer fällt die der Frauen allerdings um ca. zehn Prozentpunkte niedriger aus. Hamburg liegt mit einer Erwerbstätigenquote von 67,8 Prozent sowohl über dem westdeutschen als auch über dem bundesdeutschen Durchschnitt. Der Abstand zu den Männern fällt etwas geringer aus als in Schleswig-Holstein. Die Erwerbstätigenquote von Mecklenburg-Vorpommern liegt leicht unter dem (im Vergleich zum westdeutschen hohen) ostdeutschen Durchschnitt. Die Erwerbstätigenquote der Männer ist vergleichs-weise gering, so dass der Abstand der Frauen zu den Männern nur 3,5 Prozentpunkte beträgt. Die Erwerbstätigenquote der Frauen liegt für alle Bundesländer unter der der Männer. Schleswig-Holstein und Hamburg verzeichnen wie die meisten westdeutschen Bundesländer einen relativen großen Abstand, den es zu verkleinern gilt. In Mecklenburg-Vorpommern muss hingegen die Erwerbstätigenquote insgesamt gesteigert werden. *) Anteil der Erwerbstätigen im Alter von 15 bis unter 65 Jahren an der Bevölkerung derselben Altersgruppe. Die Quote bezieht sich auf Personen in Privathaushalten, ohne Grundwehr- und Zivildienstleistende. Quelle: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus, Stand:
Schulabgänger und Schulabgängerprognose aus allgemeinbildenden Schulen in Mecklenburg-Vorpommern
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 10.486 9.452 10.050 10.530 10.800 11.300 13.009 12.140 12.550 12.720 12.570
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