Identitätstheorie bei Erikson und Freud
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- Hinrich Brauer
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1 Geisteswissenschaft Anonym Identitätstheorie bei Erikson und Freud Studienarbeit
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3 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung Sigmund Freuds Strukturmodell der Psyche und sein Phasenmodell der psychosexuellen Entwicklung Erik Eriksons Begriff der Identität und das Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung Erikson: Bedeutung der Adolenszensphase für die Bildung einer Identität Sigmund Freud und Erik Erikson: Ein Vergleich Fazit Literaturverzeichnis
4 1. Einleitung Wirft man heute einen Blick in die Regale verschiedener Buchläden, so lassen sich eine Fülle an Werken mit Titeln wie Wer bin ich und wenn ja wie viele - finden, die dem Leser einen Leitfaden zur Findung des Eigenen ICHs an die Hand geben möchten. In unserer heutigen Zeit eines wachsenden Traditionsverlustes und eines ungeheuer gesellschaftlichen Wandelser Prozess der Identitätsfindung bzw. die Frage nach dem in unserer Gesellschaft von stetig wachsender Bedeutung. Sigmund Freud und Erik Erikson sind hierbei zwei der bedeutendsten Theoretiker des vergangenen Jahrhunderts, die sich mit dem Prozess der Identitätsbildung bzw. der Frage nach dem Ich beschäftigt haben 1. Freud gilt als der Begründer der Psychoanalyse, einer der zwei großen Forschungsrichtungen neben dem amerikanischen Pragmatismus, die sich als erste mit diesem wissenschaftlichen Feld der Identitätsforschung auseinander gesetzt haben. 2 Auch wenn Freud selber sich nur indirekt damit beschäftigt und den Begriff der nur ein einziges Mal verwendete, so ist sein Konzept des Es, Ich und Über-Ich große Errungenschaft auf dem Gebiet der Identitätsforschung als Theorie der Struktur der Psyche mit seinem Werk über die psychosexuelle Entwicklung des Menschen gleichermaßen eine wissenschaftliche Vorarbeit für andere Identitätsforscher wie zum Beispiel sein Schüler Erik Erikson. 3 Denn Erik Erikson, freudianischer Ich-Psychologe und einer der bedeutendsten Psychoanalytiker des vergangenen Jahrhunderts gilt, 4 befasste sich ebenfalls Zeit seines Lebens intensiv mit der psychosozialen Entwicklung des Menschen. Sein Interesse galt im Gegensatz zu den wissenschaftlichen Vorstellungen der damaligen Zeit und denen seines Vorbildes Freud nicht nur den Entwicklungsprozessen im Kindes- und Jugendalter, sondern er befasste sich detailliert mit dem gesamten Leben des Menschen. Seine Arbeiten decken sich hierbei ganz nicht mit dem klassischen Lehrgebäude der Psychoanalyse, 1 Müller, Bernadette, Empirische Identitätsforschung. Personale, soziale und kulturelle Dimensionen der Selbstverortung, Verlag für Sozialwissenschaften: Wiesbaden 2011, S Ebd. S Ebd. S Conzen, Peter, Erik H. Erikson, Kohlhammer-Verlag: Stuttgart 1996, S. 11.
5 da Erikson die Psychoanalyse auch in Beziehung zu anderen Wissenschaften setztetwa der Soziologie oder der Kulturantrhopologie. Sein Modell der psychosozialen Entwicklung gilt demnach als einer der wichtigsten sozialwissenschaftlich ausgerichteten Ansätze der Psychoanalyse und gleichzeitig als Grundstein für viele darauf folgende Identitätstheorien der vergangenen Jahrzehnte, 5 6 Erikson hat als erster den Terminus Idls systematische Grundlage verwendet, um das Leben einzelner Menschen innerhalb bestimmter Gefühlslagen zu betrachten. 7 Beide Theoretiker verbindet eine enge wissenschaftliche Zusammenarbeit miteinander, die durch eine starke Beeinflussung und Bewunderung gekennzeichnet ist. Es lassen sich in beiden Konzepten demnach Perspektiven mit großer Übereinstimmung finden. Von größerem Interesse sind hierbei jedoch die Unterschiede und teilweise unterschiedlichen Betrachtungsweisen, welche die Theorien der beiden Denker deutlich voneinander abgrenzen. In der folgenden Hausarbeit möchte ich zunächst den Prozess der psychosexuellen Entwicklung Freuds und der psychosozialen Entwicklung Eriksons beleuchten und ihr Begriffsverständnis von Identität erläutern. Bei der Betrachtung von Eriksons Theorie soll hierbei ein zusätzlicher Schwerpunkt auf die Stufe der Adoleszenz gelegt werden, da diese für ihn von signifikanter Bedeutung für die Bildung der Identität war. Daran anknüpfend möchte ich die beiden theoretischen Ansätze gegenüberstellen und wesentliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Konzepte darstellen, um herauszuarbeiten, wie groß der Einfluss Freuds auf das Identitätsverständnis Eriksons und dessen wissenschaftliche Theorien war. 5 Abels, Heinz/ König, Alexandra, Sozialisation. Soziologische Antworten auf die Frage, wie wir werden, was wir sind, wie gesellschaftliche Ordnung möglich ist und wie Theorien der Gesellschaft und der Identität ineinander spielen, Verlag für Sozialwissenschaften: Wiesbaden 2010, S Keller, Birgit, Identität. Grundlage eines menschlichen Lebensgefühls, Grin-Verlag: Ravensburg 2006, S Diepold, Barbara: Ich-Identität bei Kindern und Jugendlichen < ( , 13:45 Uhr).
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