1 - Konservativ-etabliertes Milieu
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- Jasmin Sachs
- vor 6 Jahren
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1 1 - Konservativ-etabliertes Milieu Das klassische Establishment: Verantwortungs- und Erfolgsethik, Exklusivitätsund Führungsansprüche versus Tendenz zu Rückzug und Abgrenzung Religion als Teil der Familientradition Religion als gesellschaftliches Bindemittel und Hüterin traditioneller Werte Häufig intellektuelle Auseinandersetzung mit Fragen des Glaubens, der Ethik und Moral Kein Zweifel am Fortbestand der katholischen Kirche In Deutschland Bedeutungsverlust, in außereuropäischen Ländern Bedeutungszuwachs erwartet Modernisierung erscheint unerlässlich BRD 10 % - BA 2 13 % - Diözese 15 % - Pfarrverband 8 %
2 2 - Liberal-Intellektuelles Milieu Die aufgeklärte Bildungselite mit liberaler Grundhaltung, postmateriellen Wurzeln, Wunsch nach selbstbestimmtem Leben und vielfältigen intellektuellen Interessen Interessiert-kritischer Zugang zu Glauben und Religion(en) Religion als zentraler Bestandteil kulturellen Lebens Glaube als Basis einer ethischen Grundhaltung Wunsch nach religiöser Vielfalt und Ökumene Grundbedürfnis nach spiritueller Orientierung bedienen Balance zwischen Öffnung und Kultivierung uralter Riten Schulterschluss mit anderen christlichen Konfessionen überlebenswichtig BRD 7 % - BA 2 9 % - Diözese 10 % - Pfarrverband 1 %
3 3 - Milieu der Performer Die multi-optionale, effizienzorientierte Leistungselite mit global-ökonomischem Denken und stilistischem Avantgarde-Anspruch Glaube widerspricht den Kernwerten Rationalität und Eigenverantwortung Glaube als Exit-Strategie aus den Zwängen des Alltags Vorbehalte gegenüber den etablierten Religionen; Katholizismus ist kaum anschlussfähig an das moderne Leben Unbeweglichkeit ist auch eine Stärke Widerspruch zw. Modernisierung und Wahrung der eigenen Identität aushalten Klarheit und Beständigkeit BRD 7 % - BA 2 11 % - Diözese 9 % - Pfarrverband 7 %
4 4 - Expeditives Milieu Die stark individualistisch geprägte digitale Avantgarde: unkonventionell, kreativ, mental und geografisch mobil und immer auf der Suche nach neuen Grenzen und nach Veränderung Glaube als individuelles Konzept jenseits der bestehenden Religionen Offenheit für unterschiedlichste spirituelle Angebote; häufig Patchwork-Glauben Ablehnung institutionalisierten religiösen Lebens und jeder Art von religiösem Fanatismus Gut für andere, man selbst braucht die Kirche nicht Mehr auf Jugendliche eingehen Toleranz gegenüber unterschiedlichen Lebensformen und Religionen BRD 6 % - BA 2 14 % - Diözese 7 % - Pfarrverband 30 %
5 5 - Bürgerliche Mitte Der leistungs- und anpassungsbereite bürgerliche Mainstream: generelle Bejahung der gesellschaftlichen Ordnung; Streben nach beruflicher und sozialer Etablierung, nach gesicherten und harmonischen Verhältnissen Glaube kann (in unsicheren Zeiten) Rückhalt und Orientierungshilfe sein Glaube, Religion und Kirche gehören zusammen; Kirche ist fester Bestandteil des sozialen Gefüges Akzeptanz der ritualisierten religiösen Praxis (z. B. Gebete) Gemeindeleitungsaufgaben auch an Laien übertragen Modernisierung, Öffnung, mehr Menschlichkeit, mehr Lebendigkeit Ansprechendere Gottesdienste Nachwuchsprobleme bei Ehrenamtlichen BRD 14 % - BA 2 6 % - Diözese 11 % - Pfarrverband 3 %
6 6 - Adaptiv-pragmatisches Milieu Die mobile, zielstrebige junge Mitte der Gesellschaft mit ausgeprägtem Lebenspragmatismus und Nutzenkalkül: erfolgsorientiert und kompromissbereit, hedonistisch und konventionell, starkes Bedürfnis nach flexicurity (Flexibilität und Sicherheit) Glaube und Religion sind alltagsfern; aber Offenheit für Gelegenheiten Religion und Glaube werden unter Nützlichkeitsaspekten betrachtet, Kirche als Dienstleisterin Wunsch nach spirituellen Wellness-Angeboten Biblische Aussagen mehr in Alltagskontexte einbinden Mehr Lebensnähe durch modernes Marketing Verjüngung des Leitungspersonals BRD 9 % - BA 2 13 % - Diözese 8 % - Pfarrverband 15 %
7 7 - Sozial-ökologisches Milieu Idealistisches, konsumkritisches / - bewusstes Milieu mit ausgeprägtem ökologischen und sozialen Gewissen: Globalisierungs-Skeptiker, Bannerträger von Political Correctnesss und Diversity (Vielfalt) Ablehnung des normativen Anspruchs der Religionen; kirchenkritische Grundhaltung Der persönliche Glaube ist nicht an eine Religion gebunden, häufig individuelles Glaubens-Patchwork Faible für fernöstliche spirituelle Angebote Deutliches Eintreten für Menschen in sozialen Notlagen Weniger Prachtentfaltung Geschlechtergerechtigkeit Demokratisierung, Zivilcourage BRD 7 % - BA 2 10 % - Diözese 8 % - Pfarrverband 20 %
8 8 - Traditionelles Milieu Die Sicherheit und Ordnung liebende Kriegs- / Nachkriegsgeneration: in der alten kleinbürgerlichen Welt bzw. in der traditionellen Arbeiterkultur verhaftet Häufig gläubige Katholiken von Kindheit an (traditionelle Volkskirche) Kaum kritische Auseinandersetzung mit Glaube, Religion und Kirche Religion ist Lebensgrundlage und Lebenssinn, gibt Halt und Struktur Kirche wird schrumpfen und an Bedeutung verlieren In großen Seelsorgeeinheiten kein persönlicher Bezug mehr gegeben Resignation, wenig Hoffnung BRD 14 % - BA 2 9 % - Diözese 15 % - Pfarrverband 3 %
9 9 - Prekäres Milieu Die Teilhabe und Orientierung suchende Unterschicht mit starken Zukunftsängsten und Ressentiments: Bemüht, Anschluss zu halten an die Konsumstandards der breiten Mitte als Kompensationsversuch sozialer Benachteiligungen; geringe Aufstiegsperspektiven und delegative / reaktive Grundhaltung, Rückzug ins eigene soziale Umfeld Häufig fehlende Bezüge zu Religion und Glaube, Konzentration auf das Diesseits Den wenigen (oft naiv) Gläubigen spendet ihr Glauben Trost und Hoffnung Verbreitet Enttäuschung durch Kirche und Kirchenvertreter und Abwendung vom Glauben Düstere Zukunft erwartet Einstellung zu Sexualität müsste sich ändern Verlust der Vorbildfunktion durch Missbrauchsfälle Rückbesinnung auf christliche Grundwerte (Nächstenliebe)nötig BRD 9 % - BA 2 4 % - Diözese 5 % - Pfarrverband 1 %
10 10 - Hedonistisches Milieu Die spaßorientierte moderne Unterschicht / untere Mittelschicht: Leben im Hier und Jetzt, Verweigerung von Konventionen und Verhaltenserwartungen der Leistungsgesellschaft Glaube und Religion haben im Alltag wenig Bedeutung Die Bestimmungen der (christlichen) Religion sind einengend und spaßfeindlich Stark individualisierte Glaubenskonzepte losgelöst von Kirche, Religion oder sogar Gott Bedeutungsverlust durch mangelnde Präsenz Lockerung von unzeitgemäßen Vorschriften nötig Dennoch sich selbst treu bleiben Wachsendes Betätigungsfeld in der Dritten Welt BRD 15 % - BA 2 12 % - Diözese 12 % - Pfarrverband 12 %
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