p r o j e k t e s c h m i d t

Transkript

1 . wo viel Licht. oder mein getöteter (amerikanischer) traum. Von Überlappungen und Verschmelzungen von Politik / Entertainment / Pop / Star / DaSein. Ein performatives Geschehen. Über Verwerfungen und Inszenierungen des Lebendigen hinter der Oberfläche des Öffentlichen: Ihrem, Meinem, Unserem.. Für Tänzer, Performer, Musiker, Videografen, Klang - Raum, publicity stills, Pillbox - Hüte, eine Baustelle und Camelot in Pastellfarben. p r o j e k t e s c h m i d t

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3 . Persönlich habe ich, wenn es mir gelingt, in meinem Beruf etwas zu erreichen, ein Glücksgefühl. Aber das sind nur Momente. Ich bin nicht einfach glücklich, so ganz allgemein. Wenn ich etwas ganz allgemein bin, dann eher elend. Das Problem in meinem Fall, denke ich, ist, daß ich so gerne wunderbar wäre. Ich weiß, daß das einige zum Lachen bringen wird, aber es stimmt.. Wenn ein Künstler... entschuldigen Sie, aber ich denke, ich bin fast eine Künstlerin - auch das wird wahrscheinlich wie der einige zum Lachen bringen, deswegen entschuldige ich mich -, also wenn ein Künstler um jeden Preis die Wahrheit sucht, hat er manchmal das Gefühl, den Wahnsinn zu streifen. Aber es ist nicht wirklich Wahnsinn. Man bemüht sich nur, das Wahrste aus sich herauszuholen, und glauben Sie mir, das ist hart. frei nach einem Interview mit Marilyn Monroe

4 .... Wir haben es zugelassen, daß eine weiche Sentimentalität die Atmosphäre bildet, die wir atmen. Und in jener Atmosphäre ist der diffuse Wunsch, Gutes zu tun, zum Ersatz für klare, harte Pläne und Unternehmungen geworden - zum Ersatz für eine Strategie. Zwar ist Don Quijote ein schlechtes Vorbild für diejenigen, die unsere Außenpolitik gestalten - doch Hamlet ist es auch... Don t ask what your country can do for you - ask what you can do for your country frei nach einer Rede von JFK.... sofort fing Jack an, diese oder jene Frau zu belästigen, wenn man ihm den Rücken zudrehte, aber das kam vom Cortison. Macht geil, ohne daß man die Hand der Mama dabei überhaupt auslassen muß... frei nach: Elfride Jelinek / Der Tod und das Mädchen IV (Jackie)

5 . Idealisierung ist eine Variante der Abstraktion, dennoch aber von ihr zu unterscheiden. Idealisierung argumentiert mit einem 'bigger than life'. Fiktionale Medien werden selten die kleinen Dinge des Lebens verhandeln; immer geht es um die Existenz, um Rand - und Entscheidungssituationen, die ganz große Liebe, das Verbrechen oder den Mord. Mit der Idealisierung ist oft eine Fetischisierung verbunden; die Haut des Stars muss makellos sein; die Perfektion der Körper nähert sich der Welt der Dinge - oder eben der Ideen - an. Quelle unbekannt.... Sie, Marilyn, sind nichts als Licht, die größte Unbe stimmtheit, das alleinige Nichts, schlimmer, als der Tisch in meinem Zimmer, auf dem frische Blumen stehen... frei nach: Elfride Jelinek / Der Tod und das Mädchen IV (Jackie)

6 . Schon lange sind Politiker keine reinen Vaterfiguren und kluge Lenker mehr, sondern auch Privatpersonen im Licht der Öffentlichkeit. Sie nutzen das Öffentliche wie das Private, um sich in Szene zu setzen; das Fernsehen unterstützt durch neue Formate Infotainment, Doku-Soap die zunehmende Ununterscheidbarkeit von Fiktion und Realität.. Was ist inszenierte Show was real / politische Handlung? Und - was liegt hinter der Oberfläche des Öffentlichen? Mit Hilfe des ersten Medienpräsidenten der USA, John F. Kennedy, seiner Frau Jackie und der Figur einer gewissen Marilyn Monroe fragen die tatraum projekte nach der Grenze des Pop / Star / DaSeins, nach Ikonen und Wunschprojektionen.. In der interdisziplinären Tanz - Performance mischen sich die Auftritte der Tänzer, Schauspieler, Videokünstler und Musiker, immer begleitet vom Publikum, ohne dass dieses jemals Teil der Vorstellung wird.. Typisch für die Arbeiten der tatraum projekte schmidt ist das Bespielen ungewöhnlicher Orte. Für die aktuelle Produktion ist das Ensemble im ehemaligen Bahnhofsgebäude in Gerresheim zu Gast. Die Premiere erweckt den alten Bahnhof zu neuen Leben, den der Architekt Piet Neiser erworben hat und zu einem Museum umbauen möchte.. Die Produktion wird gefördert vom Kulturamt der Stadt Düsseldorf, dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW und der Stiftung van Meeteren.

7 . Performance: Philip Bergmann, Marie Goeminne, Lena Visser Tsui - Shuang Lai, Francesco Pedone, Choreographie in Zusammenarbeit mit dem Ensemble Musik: Ansgar Tappert Lichtdesign: Gernot Schmiedberger Raum: Margo Galas Video: Yoann Trellu Dramaturgische Mitarbeit: Petra Koch Öffentlichkeitsarbeit: Alexandra Schmidt Inszenierung / Konzept: Michael Schmidt. Ort: Gerresheimer Bahnhof Heyestr. 194, Düsseldorf Premiere: , 20 Uhr weitere Vorstellungen: , jeweils 20 Uhr

8 . Michael Schmidt Künstlerische Leitung Buysstraße Düsseldorf FON post@tatraum.de p r o j e k t e s c h m i d t