EINGRIFFS AUSGLEICHS - BILANZIERUNG. zum Bebauungsplan Nr. 11. Dreißigacker 2. Änderung in Meiningen. mit integriertem Grünordnungsplan ENTWURF

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1 EINGRIFFS AUSGLEICHS - BILANZIERUNG zum Bebauungsplan Nr. 11 Dreißigacker 2. Änderung in Meiningen mit integriertem Grünordnungsplan ENTWURF erarbeitet durch : Roos Grün PLANUNG Karl-Marx-Str. 7A Denstedt bei Weimar Bearbeiter : Dipl.-Ing. Heike Roos Dipl.-Ing. (FH) Nadine Heger Stand :

2 Inhalt 0. Vorbemerkung Bewertung des Bestandes Bewertung der Planung Bewertung des Eingriffs Bewertung der Kompensationsmaßnahmen Eingriffs-Ausgleichs-Bilanzierung Private Flächen Öffentliche Flächen Kompensationsmaßnahmen auf öffentlichen Flächen Gesamtbetrachtung für den Geltungsbereich Zusammenfassende Bewertung Vorbemerkung Zur Eingriffs-Ausgleichs-Bilanzierung wurde neben dem Leitfaden zur Eingriffsregelung (Die Eingriffsregelung in Thüringen Anleitung zur Bewertung der Biotoptypen Thüringens im Rahmen der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung, TMLNU, 1999) auch das empfohlene Bilanzierungsmodell einschließlich Anhang A und B (Die Eingriffsregelung in Thüringen Bilanzierungsmodell, TMLNU, 2005) angewandt. Das Plangebiet der 2. Änderung des Bebauungsplanes ist am nördlichen Rand und vollständig im genehmigten Bebauungsplan (1. Änderung) gelegen. Derzeit ist der Geltungsbereich weitestgehend unbebaut und unversiegelt; Wiesenflächen sind kennzeichnend. Status quo für die Eingriffs-Ausgleichs-Bilanzierung ist jedoch der rechtskräftige Bebauungsplan und nicht der derzeitige, weitestgehend natürliche Zustand. Seite 1

3 1. Bewertung des Bestandes Geltungsbereich des Plangebietes der 2. Änderung des Bebauungsplanes; Darstellung der Biotoptypen des rechtskräftigen Bebauungsplanes (1. Änderung) Unter Annahme der Umsetzung des Bebauungsplanes 1. Änderung werden in der nachfolgenden Tabelle die theoretisch vorhandenen Biotoptypen innerhalb des Geltungsbereiches aufgelistet, bewertet und quantifiziert. Tabelle 1: Ökologische Bewertung des Bestandes Biotopstruktur Bewertung / Ausprägung Bedeutungsstufe 4711 grasreiche, ruderale Säume frischer Standorte 9111 zusammenhängende n; niedrige offene Bauweise (Bewertung entsprechend Bilanzierungsmodell Anhang A) - baumbestandene Wiese als Abstandsstreifen zwischen Wald und Bebauung durchschnittliche Ausprägung - überbaubare und nicht überbaubare Grundstücksflächen - versiegelte Flächen durch Wohngebäude - teilversiegelte Flächen durch Zuwegungen, Terrassen - unversiegelte Flächen in Vorgärten und Hausgärten mit durchschnittlicher Vegetationsstruktur - Grundflächenzahl als Höchstmass: 0,4 (maximale Versiegelung 40 %) Fläche in m² Seite 2

4 Biotopstruktur Bewertung / Ausprägung Bedeutungsstufe 9215 Parkplätze unversiegelt Fläche in m² sonstige verkehrsflächen 9311 gestaltete Park- oder Grünanlage 9322 Bolz- / Fußballplatz - unversiegelte PKW-Stellplätze - mit Bäumen und Bodendecker durchgrünt (Bedeutungsstufe wird dadurch um 5 Punkte erhöht) versiegelt - Anliegerstraßen, Erschließungsstraßen, Fußwege strukturreich - Parkwald im besiedelten Bereich - Laubmischwald bestehend aus Bergahorn, Spitzahorn, Feldahorn, Esche, Kirsche, Rotbuche, Hainbuche, Mehlbeere, Elsbeere und Vogelbeere strukturarm Scherrasen Summe Baumfällungen Im Geltungsbereich des Bebauungsplanes sind theoretisch Baumfällungen erforderlich. Die Einzelbäume sind im Bestandsplan erfasst worden. Baumfällungen - Einzelbäume entlang der und auf den nichtüberbaubaren Grundstücksflächen - Die Bäume wären entsprechend der Baumschutzsatzung Meiningen ohne Beschränkung auf den Stammumfang geschützt, da sie Festsetzungen des Bebauungsplanes 1. Änderung sind. Es wird angenommen, dass die Umsetzung des alten Bebauungsplanes 1999 erfolgte und die Bäume mit einem Stammumfang von 18 cm gepflanzt wurden. Nach 15 Jahren Baumwachstum wäre der Stammumfang nicht größer als 100 cm; der Ausgleich erfolgt demnach im Verhältnis 1: Stk. Weiterhin sind mit Umsetzung des Bebauungsplanes 2. Änderung Fällungen und Rodungen von zusammenhängendem, flächigen Baum- und Strauchbewuchs (theoretisch mit Umsetzung des Bebauungsplanes 1. Änderung) notwendig. Diese Flächen sind in der Tabelle 1 bereits bewertet worden; eine Einzelbaumerfassung ist hier nicht erfolgt bzw. war nicht erforderlich. Seite 3

5 Versiegelungsgrad im Bestand: Teilversiegelung: Vollversiegelung: Flächengröße teilversiegelt (Biotoptypen) versiegelte Fläche m² (9111) GRZ 0, m² Summe 1 Versiegelung: m² Biotoptypen versiegelte Fläche m² Summe 2 - Versieglung: m² Gesamtversiegelung Bestand: Summe m² Summe m² Summe Versiegelung: m² Versiegelungsgrad im Bestand: Fläche Versiegelung m² Fläche Geltungsbereich / m² Versiegelungsgrad: ~ 34,6 % Der aktuelle Versiegelungsgrad (Versiegelung Bestand) beläuft sich auf ca. 34,6 % der Fläche des Geltungsbereiches des Bebauungsplanes (einschließlich prozentualer Anrechnung teilversiegelter Flächen). Seite 4

6 2. Bewertung der Planung Darstellung der Biotoptypen der 2. Änderung des Bebauungsplanes Darstellung der grünordnerischen Maßnahmen der 2. Änderung des Bebauungsplanes Seite 5

7 In der nachfolgenden Tabelle werden die geplanten Biotoptypen aufgelistet, bewertet und quantifiziert. Für die Bewertung der Flächen geplanter Nutzungen wird die potentielle Bedeutung des Biotopzustandes in 30 Jahren prognostiziert. Tabelle 2: Ökologische Bewertung der Planung Biotopstruktur Bewertung Bedeutungsstufe 4711 grasreiche, ruderale Säume frischer Standorte 6110 Feldhecke, überwiegend Büsche 9111 zusammenhängende n; niedrige offene Bauweise 9219 sonstige verkehrsflächen 9280 Verkehrsbegleitgrün (Bewertung entsprechend Bilanzierungsmodell Anhang A) - Wiese als Abstandsstreifen zwischen Wald und Bebauung mit Bäumen oder Sträuchern bestanden - Maßnahmen M 2 und M 3 (Bewertung entsprechend Bilanzierungsmodell Anhang A) - struktur- und artenreiche Hecken mit Sträuchern und Bäumen als Eingrünung des Wohngebietes - Maßnahme M 8 durchschnittliche Ausprägung - überbaubare und nicht überbaubare Grundstücksflächen - versiegelte Flächen durch Wohngebäude - teilversiegelte Flächen durch Zuwegungen, Terrassen - unversiegelte Flächen in Vorgärten und Hausgärten mit durchschnittlicher Vegetationsstruktur - Grundflächenzahl als Höchstmass: 0,4 (maximale Versiegelung 40 %) versiegelt - Anliegerstraßen, Erschließungsstraßen, Fußwege strukturreich Fläche in m² gestaltete Park- oder Grünanlage - struktur- und artenreiche Hecken mit Sträuchern und Bäumen entlang der Wohngebietsflächen und auf dem Schallschutzwall; Maßnahmen M 1 und M 4 - strukturreiche, flächige, bodendeckende Bepflanzung mit Gehölzen und Stauden unter Baumreihe; Maßnahme M 7 durchschnittlich - Rasen mit punktuellen Baum- und Strauchpflanzungen - Maßnahme M Seite 6

8 Biotopstruktur Bewertung Bedeutungsstufe 9319 sonstige gestaltete Anlagen durchschnittlich - öffentlicher Kommunikationsbereich - Scher- oder Schotterrasen - Fläche mit Lindenreihen gerahmt - Maßnahme M 5 Fläche in m² Summe Baumpflanzungen Im Geltungsbereich des Bebauungsplanes sind Einzelbaumpflanzungen festgesetzt. Baumpflanzungen - Neupflanzung von Linden im Kommunikationsbereich - Neupflanzung von Baumreihen - Neupflanzungen im Bereich Parkanlage 14 Stk. 45 Stk. 14 Stk. Gesamt 73 Stk. Auf den privaten Grundstücken ist je angefangene 200 m² nichtüberbaubarer Grundstücksfläche ein hochstämmiger Baum zu pflanzen. Die Grundstücksaufteilung in den Wohngebieten ist im Bebauungsplan nicht aufgezeigt. Aus diesem Grund können diese Baumneupflanzungen in der Bilanz nicht berücksichtigt werden. Weiterhin werden mit Umsetzung des Bebauungsplanes zusammenhängende, flächige Baum- und Strauchpflanzungen erfolgen; die Bewertung erfolgte bereits in der Tabelle 2. Seite 7

9 Versiegelungsgrad in der Planung: Teilversiegelung: Flächengröße (Biotoptypen) Vollversiegelung: versiegelte Fläche m² (9111) GRZ 0, m² Summe 1 Versiegelung: m² Biotoptypen versiegelte Fläche m² Summe 2 - Versieglung: m² Gesamtversiegelung Planung: Summe m² Summe m² Summe Versiegelung: m² Versiegelungsgrad im Bestand: Fläche Versiegelung m² Fläche Geltungsbereich / m² Versiegelungsgrad: ~ 31,8 % Der maximale Versiegelungsgrad durch den Bebauungsplan 2. Änderung beläuft sich auf ca. 31,8 % der Fläche des Geltungsbereiches. Dies ist im Vergleich zur bestehenden Versiegelung von ca. 34,6 % eine Reduzierung um ca. 2,8 %. Seite 8

10 3. Bewertung des Eingriffs Karte 1: Eingriffs-Ausgleichs-Flächen Die folgende Tabelle stellt Bestand und Planung im Bereich der Eingriffsflächen gegenüber und veranschaulicht den Wertverlust, der durch den Eingriff hervorgerufen wird. Seite 9

11 Tabelle 3: Bewertung der Eingriffsflächen Eingriff- Nr. Flächengröße [m²] Biotoptyp Biotoptyp (Ausprägung) Flächenäquivalent Bedeutungsstufe Bedeutungsstufe Bestand Planung Bedeutungsstufendifferenz Eingriffsschwere Wertverlust A B E E Parkwald C D E F G = F - D H = B x G verkehrsfläche E E E Parkwald Kommunikationsbereich E Parkanlage gestaltete Anlage E E Parkwald Summe Eingriffe Parkanlage Parkanlage Seite 10

12 4. Bewertung der Kompensationsmaßnahmen Die folgende Tabelle stellt Bestand und Planung im Bereich der Kompensationsmaßnahmen gegenüber und veranschaulicht den Wertzuwachs, der durch die Kompensation hervorgerufen wird. Tabelle 4: Bewertung der Kompensationsmaßnahmen Ausgleichsund Maßnahmen- Nr. Flächengröße [m²] Biotoptyp Biotoptyp (Ausprägung) Flächenäquivalent Bedeutungsstufe Bedeutungsstufe Aufwertung Bestand Planung Bedeutungsstufendifferenz Wertzuwachs A A Parkplätze B A C D E F G = F - D H = B x G Kommunikationsbereich Maßnahme M 5 A Parkanlage Maßnahme M 6 A gestaltete Anlage Parkanlage Verkehrsbegleitgrün Maßnahmen M 1, M 4 und M 7 A A Parkplätze A A Wiesensaum A Parkwald Verk.begleitgrün Verk.begleitgrün Verk.begleitgrün Verk.begleitgrün Verk.begleitgrün Seite 11

13 Ausgleichsund Maßnahmen- Nr. Flächengröße [m²] Biotoptyp Biotoptyp (Ausprägung) Flächenäquivalent Bedeutungsstufe Bedeutungsstufe Aufwertung Bestand Planung Bedeutungsstufendifferenz Wertzuwachs A B Feldhecke Maßnahme M 8 A A A Parkwald C D E Feldhecke Feldhecke Feldhecke F G = F - D H = B x G Wiesensaum Maßnahmen M 2 und M 3 A Parkplätze A A Bolzplatz A Wiesensaum Summe Ausgleich Wiesensaum Wiesensaum Wiesensaum Wiesensaum Seite 12

14 5. Eingriffs-Ausgleichs-Bilanzierung 5.1 Private Flächen Die Eingriffe mit Umsetzung der privaten n werden komplett auf diesen ausgeglichen. Ein Überschuss von Biotoppunkten ist zu verzeichnen. Flächen Flächenäquivalent Eingriff Flächenäquivalent Ausgleich Differenz n Summe Öffentliche Flächen Die Eingriffe auf den öffentlichen Flächen Kommunikationsplatz sowie Parkanlage werden auf den Flächen selbst kompensiert. Die Eingriffe, die durch die Errichtung der öffentlichen Verkehrsflächen gegeben sind, werden auf den Flächen selbst nicht kompensiert, aber mit Umsetzung der grünordnerischen Maßnahmen im Geltungsbereich des Bebauungsplanes der 2. Änderung. Flächen Flächenäquivalent Eingriff Flächenäquivalent Ausgleich Differenz Kommunikationsbereich Parkanlage verkehrsfläche Summe Kompensationsmaßnahmen auf öffentlichen Flächen Maßnahmen Flächenäquivalent Ausgleich Verkehrsbegleitgrün (M 1, M 4 und M 7) Feldhecke (M 8) Wiesensaum (M 2 und M 3) Summe Seite 13

15 5.4 Gesamtbetrachtung für den Geltungsbereich Flächen Flächenäquivalent Eingriff Flächenäquivalent Ausgleich Differenz n Kommunikationsbereich Parkanlage verkehrsfläche Verkehrsbegleitgrün Feldhecke Wiesensaum Summe Es wird deutlich, dass die durch den Eingriff bedingten biotopbezogenen Beeinträchtigungen im Sinne der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung vollständig im Geltungsbereich des Bebauungsplanes ausgeglichen werden können. Ein Überschuss an biotopbezogenen Punkten in Höhe von Punkten ist gegeben. Seite 14

16 6. Zusammenfassende Bewertung Das Plangebiet der 2. Änderung des Bebauungsplanes ist am nördlichen Rand und vollständig im genehmigten Bebauungsplan (1. Änderung) gelegen. Derzeit ist der Geltungsbereich weitestgehend unbebaut und unversiegelt. Status quo für die Eingriffs-Ausgleichs-Bilanzierung ist der rechtskräftige Bebauungsplan und nicht der derzeitige, weitestgehend natürliche Zustand. Mit Umsetzung des Bebauungsplanes 2. Änderung werden sich die biotopbezogenen Beeinträchtigungen wesentlich gegenüber dem Bebauungsplan 1. Änderung verringern. Ein Überschuss an biotopbezogenen Punkten ist zu verzeichnen, welche einem Ökokonto für andere Maßnahmen gut geschrieben werden können. Der maximale Versiegelungsgrad wird sich mit Umsetzung des Bebauungsplanes 2. Änderung nicht wesentlich reduzieren. Der Versiegelungsgrad durch den Bebauungsplan 2. Änderung beläuft sich auf ca. 31,8 % der Fläche des Geltungsbereiches. Dies ist im Vergleich zur Versiegelung des Bebauungsplanes 1. Änderung von ca. 34,6 % eine Reduzierung um ca. 2,8 %. Im Verhältnis zum Eingriff von biotopbezogenen Punkten wird ein Ausgleich auf den Grundstücksflächen im Geltungsbereich des Bebauungsplanes von biotopbezogenen Punkten erzielt; es ist ein Überschuss von biotopbezogenen Punkten zu verzeichnen. Der rechtskräftige Bebauungsplan 1. Änderung hatte die Pflanzung von 105 Einzelbäumen entlang der und den nichtüberbaubaren Grundstückflächen vorgesehen. Unter Annahme der Realisierung des Bebauungsplanes 1. Änderung ist zur Umsetzung des Bebauungsplanes 2. Änderung theoretisch die Fällung der 105 Einzelbäume erforderlich. Die Bäume sind entsprechend der Baumschutzsatzung Meiningen ohne Beschränkung auf den Stammumfang geschützt, da sie Festsetzungen des Bebauungsplanes 1. Änderung sind. Es wird angenommen, dass die Umsetzung des alten Bebauungsplanes 1999 erfolgte und die Bäume mit einem Stammumfang von 18 cm gepflanzt wurden. Nach 15 Jahren Baumwachstum würde der Stammumfang nicht größer als 100 cm sein. Demnach sind die 105 theoretischen Baumfällungen im Verhältnis 1:1 auszugleichen. Im Geltungsbereich des Bebauungsplanes 2. Änderung sind derzeit 73 nachvollziehbare Einzelbaumneupflanzungen geplant. Es ist ein Defizit von 32 Bäumen gegenüber der 1. Änderung des Bebauungsplanes zu verzeichnen. Auf den privaten Grundstücken ist je angefangene 200 m² nichtüberbaubarer Grundstücksfläche die Pflanzung eines hochstämmigen Baumes festgesetzt. Da die Grundstücksaufteilung in den Wohngebieten im Bebauungsplan nicht aufgezeigt ist, können diese Neupflanzungen derzeit nicht zahlenmäßig bestimmt werden. Die Baumneupflanzungen werden aber weit über dem Defizit von 32 Bäumen liegen, so dass die Baumfällungen gegenüber den Baumneupflanzungen als ausgeglichen betrachtet werden können. Seite 15