Vorlesung: Analysis I für Ingenieure

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Vorlesung: Analysis I für Ingenieure"

Transkript

1 Vorlesung: Analysis I für Ingenieure Michael Karow Thema: Satz von Taylor

2 Die Taylor-Entwicklung I Satz von Taylor. Sei f : R D R an der Stelle x n-mal differenzierbar. Dann gilt für x D, n f (k) (x ) f(x) = (x x ) k + R(x), k! k= Restglied T aylor P olynom wobei R(x) = r(x)(x x ) n und lim x x r(x) =. ( Es ist also lim x x Falls f zwischen x und x sogar (n + )-mal differenzierbar ist, hat man ) R(x) (x x ) = n R(x) = f(n+) (ξ) (n + )! (x x ) n+ (Lagrange-Form des Restglieds), wobei ξ eine (nicht näher bekannte) Zahl zwischen x und x ist. Bemerkungen: Das Taylor-Polynom ist das eindeutige Polynom vom Grad n, welches an der Stelle x denselben Funktionswert und dieselben ersten n Ableitungen wie f hat. Falls f selbst schon ein Polynom n-ten Grades ist, dann ist die (n+)-te Ableitung von f die Nullfunktion. Also ist das Restglied und man hat n f (k) (x ) f(x) = (x x ) k. k! k=

3 Die Taylor-Entwicklung II Die Taylor-Entwicklung von f um x bis zur. Ordnung ist f(x) = f(x ) + f (x )(x x ) +R(x), Gleichung der T angente lim x x R(x) (x x ) = bzw. R(x) = f (ξ) 2 (x x ) 2 Die Taylor-Entwicklung von f um x bis zur 3. Ordnung sieht so aus: f(x) = f(x ) + f (x )(x x ) + f (x ) 2 wobei lim x x (x x ) 2 + f (x ) (x x ) 3 + R(x), 6 R(x) (x x ) = bzw. R(x) = f(4) (ξ) (x x 3 ) 4. 4! Die Taylor-Entwicklung in anderer Schreibweise: Mit den neuen Bezeichungen x x := h, R(x) R(h) ist f(x + h) = f(x ) + f (x )h + f (x ) 2 h 2 + f (x ) h 3 + R(h), 6 R(h) wobei lim = bzw. R(h) = f(4) (ξ) x x h 3 4! h 4

4 Die Taylor-Entwicklung III Das Taylor-Polynom ist eine Linearkombination der Funktionen x (x x ) n. Diese Funktionen sehen so aus: x (x x ) x (x x ) 3 x (x x ) 5 x (x x ) x (x x ) 2 x (x x ) 4 x (x x ) 6 x (x x ) Merke: Je größer n desto flacher ist die Funktion x (x x ) n in der Nähe von x. Wenn n gerade, dann nimmt x (x x ) n an der Stelle x das globale Minimum an. Wenn n ungerade, dann hat x (x x ) n kein Minimum und kein Maximum.

5 Lokale Maxima und Minima Satz. Sei x R ein innerer Punkt des Definitionsbereiches von f : R D R und sei Dann gilt folgendes. f (k) (x ) = für k =,..., n und f (n) (x ). ( ) n ungerade x ist keine Extemalstelle. (n gerade und f (n) (x ) > ) striktes lokales Minimum an der Stelle x. (n gerade und f (n) (x ) < ) striktes lokales Maximum an der Stelle x. Begründung mit Satz von Taylor: Wegen ( ) sind die mittleren Terme im Taylor-Polynom =. Also n f (k) (x ) f(x) = (x x ) k + R(x) R(x) = r(x)(x x ) n, lim r(x) = k! x x k= ( ) = f(x ) + f(n) (x ) f (x x ) n + r(x)(x x ) n (n) (x ) = f(x ) + + r(x) (x x ) n. n! n! =g(x) Ob in x ein lokales Extremum vorliegt, hängt davon ab, welches Vorzeichen der Term g(x)(x x ) n hat. Ist das Vorzeichen stets positiv (negativ), liegt ein striktes lokales Minimum (Maximum) vor. Wechselt das Vorzeichen, in jeder noch so kleinen Umgebung von x, dann liegt kein Extremum vor. Wegen lim x x r(x) = haben aber g(x) und f (n) (x ) dasselbe Vorzeichen, wenn x hinreichend nahe bei x liegt. Das Vorzeichen von g(x)(x x ) n hängt dann nur vom Vorzeichen von (x x ) n und f (n) (x ) ab.

6 Beispiel: Taylor-Entwicklung der Sinus-Funktion Wir haben sin (x) = cos(x), cos (x) = sin(x). Daraus folgt für die Taylorentwicklung von sin bis zur 9. Ordnung sin(x) = sin(x ) + cos(x )(x x ) sin(x ) 2 (x x ) 2 cos(x ) (x x ) sin(x ) 24 (x x ) 4 + cos(x ) 2 (x x ) 5 sin(x ) 72 (x x ) 6 cos(x ) 7! (x x ) 7 + sin(x ) 8! Wegen sin() =, cos() = hat man speziell für x =, (x x ) 8 + cos(x ) (x x ) 9 sin(ξ) 9!! (x x ) sin(x) = x 6 x3 + 2 x5 7! x7 + 9! x9 sin(ξ)! x. Die allgemeine Formel für die Taylor-Entwicklung von sin um den Punkt x = ist n sin(x) = () k x 2k+ (2k + )! + sin(ξ) ()n+ (2n + 2)! x2n+2 k= Bei festgehaltenem x konvergiert das Restglied gegen für n gegen. Folglich ist n sin(x) = lim () k+ x 2k+ n (2k + )! = () k+ x 2k+ (2k + )! k= k=

7 Die Sinus und Cosinus als Taylor-Reihen (Potenzreihen) Wir haben eben gezeigt, dass sin(x) = () k x 2k+ (2k + )! = x 6 x3 + 2 x5 7! x7 + 9! x k= Analog zeigt man, dass cos(x) = k= () k x2k (2k)! = 2 x x4 6! x6 + 8! x8 +...

8 Einschub: Beweis des Satzes von Taylor mit Lagrange-Restglied Beweis wird folgendermaßen aufgebaut: () Satz von der Existenz von Extremwerten von stetigen Funktionen auf kompakten Intervallen. (2) Satz von Rolle. (3) Mittelwertsatz. (4) Anwendung des Mittelwertsatzes auf eine geeignete Funktion Satz von Taylor.

9 Der Satz von Rolle Satz: Sei f : [a, b] R stetig und auf ]a, b[ differenzierbar. Ausserdem sei f(a) = f(b) =. Dann gibt es (mindestens) ein ξ ]a, b[, so dass f (ξ) =. Beweis: Da f stetig ist, nimmt f das globale Maximum an mindestens einer Stelle ξ [a, b] an. Angenommen f(x) > für mindestens ein x ]a, b[. Dann liegt (wegen f(a) = f(b) = ) die Maximalstelle ξ in ]a, b[. Es folgt, dass f (ξ) =. Analog argumentiert man, wenn f(x) < für mindestens ein x. Dann liegt nämlich eine Minimalstelle ξ in ]a, b[. Wenn beide Fälle nicht eintreten, dann ist f die Nullfunktion, und folglich ist f (ξ) = für alle ξ [a, b]. Bild zum ersten Fall: waagerechte Tangente f a ξ b

10 Der Mittelwertsatz: Satz: Sei f : [a, b] R stetig und auf ]a, b[ differenzierbar. Dann gibt es (mindestens) ein ξ ]a, b[, so dass f(b) f Tangente Sekante f (ξ) = f(b) f(a). } b {{ a } Sekantensteigung f(a) a ξ b Beweis: Gleichung der Sekante durch die Punkte (a, f(a)), (b, f(b)): f(b) f(a) s(x) = (x a) + f(a), s f(b) f(a) (x) =. b a b a Für die Differenzfunktion d(x) := s(x) f(x) gilt d(a) = d(b) =. Nach dem Satz von Rolle gibt es ein ξ ]a, b[ so dass = d (ξ) = s (ξ) f f(b) f(a) (ξ) = f (ξ). b a

11 Beweis des Satzes von Taylor mit Lagrange-Restglied durch Anwendung des Mittelwertsatzes Ansatz: n f (k) (x ) f(x) = f(x ) + (x x ) k k! k= T aylorpolynom + ρ(x x ) n+ Restglied Dabei ist ρ R eine Zahl, die so gewählt ist, dass die Gleichung stimmt. Definiere: F(t) := f(t) + k= n k= f (k) (t) (x t) k + ρ(x t) n+ k! Dann ist F(x) = F(x ) = f(x) und n ( ) f F (t) = f (k+) (t) (t) + (x t) k f(k) (t) (x t)k (n + ) ρ(x t) n k! (k )! = f(n+) (t) (x t) n (n + ) ρ(x t) n = n! ( f (n+) (t) n! (n + ) ρ ) (x t) n Nach dem Mittelwertsatz gibt es ein ξ zwischen x und x (aber x ξ x), so dass = F(x) F(x ( ) ) f = F (n+) (ξ) (ξ) = (n + ) ρ (x ξ) n. x x n! Daraus folgt f(n+) (ξ) n! (n + ) ρ =, also ρ = f(n+) (ξ) (n + )!.

Definition: Differenzierbare Funktionen

Definition: Differenzierbare Funktionen Definition: Differenzierbare Funktionen 1/12 Definition. Sei f :]a, b[ R eine Funktion. Sie heißt an der Stelle ξ ]a, b[ differenzierbar, wenn der Grenzwert existiert. f(ξ + h) f(ξ) lim h 0 h = lim x ξ

Mehr

Staatsexamen Herbst 2017 Differential- und Integralrechnung, Thema I

Staatsexamen Herbst 2017 Differential- und Integralrechnung, Thema I Staatsexamen Herbst 17 Differential- und Integralrechnung, Thema I 1. a) Die Aussage ist wahr! Sei s R der Reihenwert der Reihe k=1 Da a n = s n s n 1 für n, ist also b) Die Aussage ist falsch! a k, also

Mehr

D-MAVT/D-MATL Analysis I HS 2017 Dr. Andreas Steiger. Lösung - Serie 5. x 1 2x 3 = lim 6x

D-MAVT/D-MATL Analysis I HS 2017 Dr. Andreas Steiger. Lösung - Serie 5. x 1 2x 3 = lim 6x D-MAVT/D-MATL Analysis I HS 07 Dr. Andreas Steiger Lösung - Serie 5. MC-Aufgaben Online-Abgabe. Durch zweifache Anwendung der Regel von Bernoulli-de l Hôpital folgt Stimmt diese Überlegung? lim x x 3 +

Mehr

Polynomiale Approximation. und. Taylor-Reihen

Polynomiale Approximation. und. Taylor-Reihen Polynomiale Approximation und Taylor-Reihen Heute gehts um die Approximation von glatten (d.h. beliebig oft differenzierbaren) Funktionen f nicht nur durch Gerade (sprich Polynome vom Grade 1) und Polynome

Mehr

Vorlesung Analysis I WS 07/08

Vorlesung Analysis I WS 07/08 Vorlesung Analysis I WS 07/08 Erich Ossa Vorläufige Version 07/12/04 Ausdruck 8. Januar 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 1 1.1 Elementare Logik.................................. 1 1.1.A Aussagenlogik................................

Mehr

Kapitel 16 : Differentialrechnung

Kapitel 16 : Differentialrechnung Kapitel 16 : Differentialrechnung 16.1 Die Ableitung einer Funktion 16.2 Ableitungsregeln 16.3 Mittelwertsätze und Extrema 16.4 Approximation durch Taylor-Polynome 16.5 Zur iterativen Lösung von Gleichungen

Mehr

9. Übungsblatt zur Vorlesung Mathematik I für Informatik

9. Übungsblatt zur Vorlesung Mathematik I für Informatik Fachbereich Mathematik Prof. Dr. Thomas Streicher Dr. Sven Herrmann Dipl.-Math. Susanne Pape 9. Übungsblatt zur Vorlesung Mathematik I für Informatik Wintersemester 2009/2010 8./9. Dezember 2009 Gruppenübung

Mehr

P n (1) P j (1) + ε 2, j=0. P(1) P j (1) + ε 2 < ε. log(1+x) =

P n (1) P j (1) + ε 2, j=0. P(1) P j (1) + ε 2 < ε. log(1+x) = Zu ε > 0 gibt es ein N N mit P n (1) P j (1) < ε/2 für j,n > N, also gilt Es folgt (1 x) n 1 j=n+1 und schließlich mit n x j P n (1) P j (1) (1 x) ε 2 P n (1) P n (x) (1 x) P(1) P(x) (1 x) für x hinreichend

Mehr

Übersicht. 1. Motivation. 2. Grundlagen

Übersicht. 1. Motivation. 2. Grundlagen Übersicht 1. Motivation 2. Grundlagen 3. Analysis 3.1 Folgen, Reihen, Zinsen 3.2 Funktionen 3.3 Differentialrechnung 3.4 Extremwertbestimmung 3.5 Nichtlineare Gleichungen 3.6 Funktionen mehrerer Variabler

Mehr

Der Satz von Taylor. Kapitel 7

Der Satz von Taylor. Kapitel 7 Kapitel 7 Der Satz von Taylor Wir haben bereits die Darstellung verschiedener Funktionen, wie der Exponentialfunktion, der Cosinus- oder Sinus-Funktion, durch unendliche Reihen kennen gelernt. In diesem

Mehr

Anwendungen der Differentialrechnung

Anwendungen der Differentialrechnung KAPITEL 7 Anwendungen der Differentialrechnung 7.1 Maxima und Minima einer Funktion................. 141 7.2 Mittelwertsatz............................ 144 7.3 Kurvendiskussion..........................

Mehr

Mathematik II für Studierende der Informatik. Wirtschaftsinformatik (Analysis und lineare Algebra) im Sommersemester 2016

Mathematik II für Studierende der Informatik. Wirtschaftsinformatik (Analysis und lineare Algebra) im Sommersemester 2016 und Wirtschaftsinformatik (Analysis und lineare Algebra) im Sommersemester 2016 5. Juni 2016 Definition 5.21 Ist a R, a > 0 und a 1, so bezeichnet man die Umkehrfunktion der Exponentialfunktion x a x als

Mehr

6 Weiterer Ausbau der Differentialrechnung

6 Weiterer Ausbau der Differentialrechnung 6 Weiterer Ausbau der Differentialrechnung 6.1 Mittelwertsätze, Extremwerte, Satz von Taylor Motivation: Wie wählt man Höhe und Durchmesser einer Konservendose, so dass bei festem Volumen V möglichst wenig

Mehr

Analysis I. 8. Übungsstunde. Steven Battilana. battilana.uk/teaching

Analysis I. 8. Übungsstunde. Steven Battilana. battilana.uk/teaching Analysis I 8. Übungsstunde Steven Battilana stevenb@student.ethz.ch battilana.uk/teaching April 9, 207 Grenzwerte Korollar 5.2.2 (Bernoulli-de l Hôpital) Seien f, g : [a, b] R stetig und differenzierbar

Mehr

18 Höhere Ableitungen und Taylorformel

18 Höhere Ableitungen und Taylorformel 8 HÖHERE ABLEITUNGEN UND TAYLORFORMEL 98 8 Höhere Ableitungen und Taylorformel Definition. Sei f : D R eine Funktion, a D. Falls f in einer Umgebung von a (geschnitten mit D) differenzierbar und f in a

Mehr

Anwendungen der Differentialrechnung

Anwendungen der Differentialrechnung KAPITEL 5 Anwendungen der Differentialrechnung 5.1 Maxima und Minima einer Funktion......................... 80 5.2 Mittelwertsatz.................................... 82 5.3 Kurvendiskussion..................................

Mehr

27 Taylor-Formel und Taylor-Entwicklungen

27 Taylor-Formel und Taylor-Entwicklungen 136 IV. Unendliche Reihen und Taylor-Formel 27 Taylor-Formel und Taylor-Entwicklungen Lernziele: Konzepte: klein o - und groß O -Bedingungen Resultate: Taylor-Formel Kompetenzen: Bestimmung von Taylor-Reihen

Mehr

D-MAVT/D-MATL Analysis I HS 2017 Dr. Andreas Steiger. Lösung - Serie 6. (n+1)!. Daraus folgt, dass e 1/x < (n+

D-MAVT/D-MATL Analysis I HS 2017 Dr. Andreas Steiger. Lösung - Serie 6. (n+1)!. Daraus folgt, dass e 1/x < (n+ D-MAVT/D-MATL Analysis I HS 2017 Dr. Andreas Steiger Lösung - Serie 6 1. MC-Aufgaben (Online-Abgabe) 1. Für alle ganzen Zahlen n 1 gilt... (a) e 1/x = o(x n ) für x 0 + (b) e 1/x = o(x n ) für x 0 + (c)

Mehr

MIA Analysis einer reellen Veränderlichen WS 06/07. Kapitel VI. Differenzierbare Funktionen in einer Veränderlichen

MIA Analysis einer reellen Veränderlichen WS 06/07. Kapitel VI. Differenzierbare Funktionen in einer Veränderlichen Version 01.02. Januar 2007 MIA Analysis einer reellen Veränderlichen WS 06/07 Kurzfassung Martin Schottenloher Kapitel VI. Differenzierbare Funktionen in einer Veränderlichen In diesem Kapitel werden differenzierbare

Mehr

IV. Stetige Funktionen. Grenzwerte von Funktionen

IV. Stetige Funktionen. Grenzwerte von Funktionen IV. Stetige Funktionen. Grenzwerte von Funktionen Definition. Seien X und Y metrische Räume und E X sowie f : X Y eine Abbildung und p ein Häufungspunkt von E. Wir schreiben lim f(x) = q, x p falls es

Mehr

Analysis II WS 11/12 Serie 9 Musterlösung

Analysis II WS 11/12 Serie 9 Musterlösung Analysis II WS / Serie 9 Musterlösung Aufgabe Bestimmen Sie die kritischen Punkte und die lokalen Extrema der folgenden Funktionen f : R R: a fx, y = x + y xy b fx, y = cos x cos y Entscheiden Sie bei

Mehr

Mathematik für Biologen

Mathematik für Biologen Mathematik für Biologen Prof. Dr. Rüdiger W. Braun Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf 25. November 2010 1 Differentialrechnung Kurvendiskussion Trigonometrische Funktionen Bedeutung der Ableitung in

Mehr

Vorlesung: Analysis II für Ingenieure. Wintersemester 09/10. Michael Karow. Themen: Taylor-Entwicklung und lokale Extrema

Vorlesung: Analysis II für Ingenieure. Wintersemester 09/10. Michael Karow. Themen: Taylor-Entwicklung und lokale Extrema Vorlesung: Analysis II für Ingenieure Wintersemester 09/10 Michael Karow Themen: Taylor-Entwicklung und lokale Extrema Motivierendes Beispiel: die Funktion f(x, y) = x(x 1) 2 2 y 2. Dieselbe Funktion von

Mehr

Nachklausur Analysis 2

Nachklausur Analysis 2 Nachklausur Analysis 2. a) Wie ist der Grenzwert einer Folge in einem metrischen Raum definiert? Antwort: Se (a n ) n N eine Folge in dem metrischen Raum (M, d). Diese Folge besitzt den Grenzwert g M,

Mehr

10 Differenzierbare Funktionen

10 Differenzierbare Funktionen 10 Differenzierbare Funktionen 10.1 Definition: Es sei S R, x 0 S Häufungspunkt von S. Eine Funktion f : S R heißt im Punkt x 0 differenzierbar, wenn der Grenzwert f (x 0 ) := f(x 0 + h) f(x 0 ) lim h

Mehr

4.7 Der Taylorsche Satz

4.7 Der Taylorsche Satz 288 4 Differenziation 4.7 Der Taylorsche Satz Die Differenzierbarkeit, also die Existenz der ersten Ableitung einer Funktion, erlaubt bekanntlich, diese Funktion lokal durch eine affine Funktion näherungsweise

Mehr

Extrema multivariater Funktionen

Extrema multivariater Funktionen Extrema multivariater Funktionen Ist f (x ) ein Minimum (Maximum) einer stetig differenzierbaren skalaren Funktion f auf einer Umgebung U von x, so gilt grad f (x ) = (0,..., 0) t. Extrema multivariater

Mehr

Thema 5 Differentiation

Thema 5 Differentiation Thema 5 Differentiation Definition 1 Sei f : D R. Dann ist f im Punkt x 0 differenzierbar, falls f(x) f(x 0 ) x x 0 x x 0 auf der Menge D \ {x 0 } existiert. Der Limes ist dann die Ableitung von f im Punkt

Mehr

Analysis I. Guofang Wang , Universität Freiburg

Analysis I. Guofang Wang , Universität Freiburg Universität Freiburg 10.1.2017, 11.1.2017 Definition 1.1 (Ableitung) Die Funktion f : I R n hat in x 0 I die Ableitung a R n (Notation: f (x 0 ) = a), falls gilt: f(x) f(x 0 ) lim = a. (1.1) x x 0 x x

Mehr

Kompetenz: Verinnerlichung des Mittelwertsatzes Daraus ergibt sich leicht der wichtige Mittelwertsatz der Differentialrechnung:

Kompetenz: Verinnerlichung des Mittelwertsatzes Daraus ergibt sich leicht der wichtige Mittelwertsatz der Differentialrechnung: 16 Mittelwertsätze und Anwendungen 71 16 Mittelwertsätze und Anwendungen Lernziele: Konzepte: Konvexität und Konkavität Resultate: Mittelwertsätze der Differentialrechnung Methoden: Regeln von de l Hospital

Mehr

Karteikarten, Analysis 2, Sätze und Definitionen nach der Vorlesung von PD Hanke

Karteikarten, Analysis 2, Sätze und Definitionen nach der Vorlesung von PD Hanke Karteikarten, Analysis 2, Sätze und en nach der Vorlesung von PD Hanke Felix Müller, felix.b.mueller@physik.lmu.de Diese Karteikärtchen sollten alle en und Sätze der Vorlesung Analysis 2 bei Herrn PD Hanke

Mehr

Vorlesung Mathematik für Ingenieure (WS 11/12, SS 12, WS 12/13)

Vorlesung Mathematik für Ingenieure (WS 11/12, SS 12, WS 12/13) 1 Vorlesung Mathematik für Ingenieure (WS 11/12, SS 12, WS 12/13) Kapitel 6: Differenzialrechnung einer Veränderlichen Volker Kaibel Otto-von-Guericke Universität Magdeburg (Version vom 22. Dezember 2011)

Mehr

Tangente als Näherung

Tangente als Näherung Mathematik I für Informatiker Satz von Taylor Taylorreihen p. 1 Tangente als Näherung Weil sich anschaulich die Tangente anschmiegt, ist die Tangentenfunktion p 1 (x) eine Näherung für f(x): f(x) p 1 (x)

Mehr

4. Anwendung der Differentialrechnung: Kurvendiskussion 4.1. Maxima und Minima einer Funktion.

4. Anwendung der Differentialrechnung: Kurvendiskussion 4.1. Maxima und Minima einer Funktion. 4. Anwendung der Differentialrechnung: Kurvendiskussion 4.1. Maxima und Minima einer Funktion. Definition 4.3. Es sei f : R D R eine auf D erklarte Funktion. Die Funktion f hat in a D eine globales oder

Mehr

Mathematik I. k=0 c k(x a) k bilden die Teilpolynome n k=0 c k(x a) k polynomiale Approximationen für die Funktion f

Mathematik I. k=0 c k(x a) k bilden die Teilpolynome n k=0 c k(x a) k polynomiale Approximationen für die Funktion f Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück WS 2009/2010 Mathematik I Vorlesung 30 Zu einer konvergenten Potenzreihe f(x) = c k(x a) k bilden die Teilpolynome n c k(x a) k polynomiale Approximationen für die Funktion

Mehr

Lösungen der Aufgaben zu Kapitel 9

Lösungen der Aufgaben zu Kapitel 9 Lösungen der Aufgaben zu Kapitel 9 Abschnitt 9. Aufgabe a) Wir bestimmen die ersten Ableitungen von f, die uns dann das Aussehen der k-ten Ableitung erkennen lassen: fx) = x + e x xe x, f x) = e x e x

Mehr

12 Extremwerte und Monotonie

12 Extremwerte und Monotonie 5 II. Differentialrechnung 1 Extremwerte und Monotonie Lernziele: Resultate: Existenz von Maxima und Minima stetiger Funktionen auf kompakten Intervallen, Monotoniesatz Kompetenzen: Bestimmung lokaler

Mehr

Übungsaufgaben zu den mathematischen Grundlagen von KM

Übungsaufgaben zu den mathematischen Grundlagen von KM TUM, Institut für Informatik WS 2003/2004 Prof Dr Thomas Huckle Andreas Krahnke, MSc Dipl-Inf Markus Pögl Übungsaufgaben zu den mathematischen Grundlagen von KM 1 Bestimmen Sie die Darstellung von 1 4

Mehr

19.2 Mittelwertsatz der Differentialrechnung

19.2 Mittelwertsatz der Differentialrechnung 19 Mittelwertsätze der Differentialrechnung mit Anwendungen 19.1 Satz von Rolle 19.2 Mittelwertsatz der Differentialrechnung 19.4 Globaler Wachstumssatz 19.6 Verallgemeinerter Mittelwertsatz der Differentialrechnung

Mehr

I. Verfahren mit gebrochen rationalen Funktionen:

I. Verfahren mit gebrochen rationalen Funktionen: I. Verfahren mit gebrochen rationalen Funktionen: 1. Definitionslücken bestimmen: Nenner wird gleich 0 gesetzt! 2. Prüfung ob eine hebbare Definitionslücke vorliegt: Eine hebbare Definitionslücke liegt

Mehr

Mathematischer Vorkurs NAT-ING II

Mathematischer Vorkurs NAT-ING II Mathematischer Vorkurs NAT-ING II (02.09.2013 20.09.2013) Dr. Jörg Horst WS 2013-2014 Mathematischer Vorkurs TU Dortmund Seite 1 / 252 Kapitel 7 Differenzierbarkeit Mathematischer Vorkurs TU Dortmund Seite

Mehr

Lösung zur Serie 8. x + 2x 2 sin(1/x), falls x 0, f(x) := 0, falls x = 0. = lim

Lösung zur Serie 8. x + 2x 2 sin(1/x), falls x 0, f(x) := 0, falls x = 0. = lim Lösung zur Serie 8 Aufgabe 40 Wir zeigen in dieser Aufgabe, dass die Voraussetzung dass die Funktion in einer kleinen Umgebung injektiv sein muss, beim Satz über die Umkehrfunktion notwendig ist. Hierzu

Mehr

6.1 Die Ableitung einer reellwertigen Funktion

6.1 Die Ableitung einer reellwertigen Funktion 6 Differenzierbarkeit In diesem Kapitel sind alle Funktionen, sofern nicht anders angegeben, reellwertige Funktionen, die auf Intervallen definiert sind. Es bezeichnet I in diesem Kapitel stets ein Intervall.

Mehr

AM3: Differenzial- und Integralrechnung im R n. 1 Begriffe. 2 Norm, Konvergenz und Stetigkeit. x 1. x 2. f : x n. aus Platzgründen schreibt man:

AM3: Differenzial- und Integralrechnung im R n. 1 Begriffe. 2 Norm, Konvergenz und Stetigkeit. x 1. x 2. f : x n. aus Platzgründen schreibt man: AM3: Differenzial- und Integralrechnung im R n 1 Begriffe f : x 1 f 1 x 1, x 2,..., x n ) x 2... f 2 x 1, x 2,..., x n )... x n f m x 1, x 2,..., x n ) }{{}}{{} R n R m aus Platzgründen schreibt man: f

Mehr

6 Die Bedeutung der Ableitung

6 Die Bedeutung der Ableitung 6 Die Bedeutung der Ableitung 24 6 Die Bedeutung der Ableitung Wir wollen in diesem Kapitel diskutieren, inwieweit man aus der Kenntnis der Ableitung Rückschlüsse über die Funktion f ziehen kann Zunächst

Mehr

Vorlesung Mathematik für Ingenieure 1 (Wintersemester 2008/09)

Vorlesung Mathematik für Ingenieure 1 (Wintersemester 2008/09) Vorlesung Mathematik für Ingenieure (Wintersemester 2008/09) Kapitel 6: Differenzialrechnung einer Veränderlichen Volker Kaibel Otto-von-Guericke Universität Magdeburg (Version vom 9. November 2008) Die

Mehr

e x e x x e x + e x (falls die Grenzwerte existieren), e x e x 1 e 2x = lim x 1

e x e x x e x + e x (falls die Grenzwerte existieren), e x e x 1 e 2x = lim x 1 Aufgabe a Hier kann man die Regel von de l Hospital zweimal anwenden (jeweils und die Ableitung des Nenners ist für hinreichend große x ungleich. Dies führt auf e x e x e x + e x e x + e x e x e x e x

Mehr

Musterlösung zu Blatt 1

Musterlösung zu Blatt 1 Musterlösung zu Blatt Analysis III für Lehramt Gymnasium Wintersemester 0/4 Überprüfe zunächst die notwendige Bedingung Dfx y z = 0 für die Existenz lokaler Extrema Mit x fx y z = 8x und y fx y z = + z

Mehr

13. Übungsblatt zur Mathematik I für Maschinenbau

13. Übungsblatt zur Mathematik I für Maschinenbau Fachbereich Mathematik Prof. Dr. M. Joswig Dr. habil. Sören Kraußhar Dipl.-Math. Katja Kulas 3. Übungsblatt zur Mathematik I für Maschinenbau Gruppenübung WS 00/ 07.0.-.0. Aufgabe G Stetigkeit) a) Gegeben

Mehr

Analysis I Lösung von Serie 9

Analysis I Lösung von Serie 9 FS 07 9.. MC Fragen: Ableitungen (a) Die Figur zeigt den Graphen einer zweimal differenzierbaren Funktion f. Was lässt sich über f, f und f sagen? Nichts Die Funktion f ist positiv. Die Funktion f ist

Mehr

dx nf(x 0). dx f(n 1) (x 0 ) = dn

dx nf(x 0). dx f(n 1) (x 0 ) = dn 4.3. Höhere Ableitungen, Konveität, Newtonverfahren 65 4.3 Höhere Ableitungen, Konveität, Newtonverfahren Ist f:i R differenzierbar auf einem Intervall I, so erhalten wir eine neue Funktion auf I, nämlich

Mehr

Freie Universität Berlin Wintersemester 11/12 Fachbereich Mathematik und Informatik Institut für Mathematik Dr. A. Linke

Freie Universität Berlin Wintersemester 11/12 Fachbereich Mathematik und Informatik Institut für Mathematik Dr. A. Linke Freie Universität Berlin Wintersemester / Fachbereich Mathematik und Informatik Institut für Mathematik Dr. A. Linke Musterlösung zum. Übungsblatt zur Vorlesung Mathematik für Physiker I Differenzierbarkeit,

Mehr

Mehrdimensionale Differentialrechnung Übersicht

Mehrdimensionale Differentialrechnung Übersicht Mehrdimensionale Differentialrechnung Übersicht Partielle und Totale Differenzierbarkeit Man kann sich mehrdimensionale Funktionen am Besten für den Fall f : R 2 M R vorstellen Dann lässt sich der Graph

Mehr

C. Eicher Analysis Study Center ETH Zürich HS Extremwerte

C. Eicher Analysis Study Center ETH Zürich HS Extremwerte C. Eicher Analysis Study Center ETH Zürich HS 05 Extremwerte Gelöste Aufgabenbeispiele:. Bestimme die lokalen und globalen Extrema der Funktion f(x) = x x + x auf dem Intervall [ 4, ]. a. Bestimmung der

Mehr

Übungen zur Vorlesung Mathematik im Querschnitt Lösungsvorschlag

Übungen zur Vorlesung Mathematik im Querschnitt Lösungsvorschlag MATHEMATISCHES INSTITUT DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN Dr. E. Schörner WS 06/7 Blatt 4 5..06 Übungen zur Vorlesung Mathematik im Querschnitt Lösungsvorschlag 3. Die gegebene Polynomfunktion f : R R, f(x, y) =

Mehr

Klausur Höhere Mathematik I für die Fachrichtung Physik

Klausur Höhere Mathematik I für die Fachrichtung Physik Karlsruher Institut für Technologie (KIT Institut für Analysis Prof. Dr. Tobias Lamm Dr. Patrick Breuning WS /3 4.3.3 Klausur Höhere Mathematik I für die Fachrichtung Physik Aufgabe ((4+3+3 Punkte a Welche

Mehr

Differentiation und Taylorentwicklung. Thomas Fehm

Differentiation und Taylorentwicklung. Thomas Fehm Differentiation und Taylorentwicklung Thomas Fehm 4. März 2009 1 Differentiation in R 1.1 Grundlagen Definition 1 (Ableitung einer Funktion) Es sei f eine Funktion die auf dem Intervall I R definiert ist.

Mehr

Klausurenkurs zum Staatsexamen (SS 2016): Differential und Integralrechnung 7

Klausurenkurs zum Staatsexamen (SS 2016): Differential und Integralrechnung 7 Dr. Erwin Schörner Klausurenkurs zum Staatsexamen (SS 2016): Differential und Integralrechnung 7 7.1 (Herbst 2015, Thema 1, Aufgabe 4) Gegeben sei das Dreieck und die Funktion f : R mit Bestimmen Sie f(

Mehr

Taylor-Entwicklung der Exponentialfunktion.

Taylor-Entwicklung der Exponentialfunktion. Taylor-Entwicklung der Exponentialfunktion. Betrachte die Exponentialfunktion f(x) = exp(x). Zunächst gilt: f (x) = d dx exp(x) = exp(x). Mit dem Satz von Taylor gilt um den Entwicklungspunkt x 0 = 0 die

Mehr

(1 + z 2j ) = 1 z2n+2. 1 z. (1 + z)(1 z) 1 z. 1 z. (1 + z 2j ) = 1 z. 1 z 1 z

(1 + z 2j ) = 1 z2n+2. 1 z. (1 + z)(1 z) 1 z. 1 z. (1 + z 2j ) = 1 z. 1 z 1 z Aufgabe Zeigen Sie mit vollständiger Induktion: Für alle n N gilt (8 Punkte) n ( + z 2j ) = 2n+, wobei z C, z, eine komplexe Zahl ist Lösung [8 Punkte] Induktionsanfang: n = : ( + z 2j ) = ( + z 2 ) =

Mehr

f(x) f(a) f (a) := lim x a Es existiert ein Polynom ersten Grades l(x) = f(a) + c (x a) derart, dass gilt lim x a x a lim

f(x) f(a) f (a) := lim x a Es existiert ein Polynom ersten Grades l(x) = f(a) + c (x a) derart, dass gilt lim x a x a lim A Analysis, Woche 8 Partielle Ableitungen A 8. Partielle Ableitungen Wir haben vorhin Existenzkriterien für Extrema betrachtet, aber wo liegen sie genau? Anders gesagt, wie berechnet man sie? In einer

Mehr

4 Differenzierbarkeit

4 Differenzierbarkeit 7 4 DIFFERENZIERBARKEIT Sei dazu 0 < ρ < s < r. Dann gilt lim sup k k a k

Mehr

Nachklausur zur Analysis 1, WiSe 2016/17

Nachklausur zur Analysis 1, WiSe 2016/17 BERGISCHE UNIVERSITÄT WUPPERTAL 04.04.7 Fakultät 4 - Mathematik und Naturwissenschaften Prof. N. V. Shcherbina Dr. T. P. Pawlaschyk www.kana.uni-wuppertal.de Nachklausur zur Analysis, WiSe 06/7 Aufgabe

Mehr

Vorlesung Mathematik für Ingenieure I (Wintersemester 2007/08)

Vorlesung Mathematik für Ingenieure I (Wintersemester 2007/08) 1 Vorlesung Mathematik für Ingenieure I (Wintersemester 2007/08) Kapitel 4: Konvergenz und Stetigkeit Volker Kaibel Otto-von-Guericke Universität Magdeburg (Version vom 22. November 2007) Folgen Eine Folge

Mehr

1. Aufgabe (6 Punkte) Zeigen Sie mit Hilfe der vollständigen Induktion, dass folgende Gleichheit gilt für alle n N, n 2. k (k + 1)! = 1 1 n!.

1. Aufgabe (6 Punkte) Zeigen Sie mit Hilfe der vollständigen Induktion, dass folgende Gleichheit gilt für alle n N, n 2. k (k + 1)! = 1 1 n!. . Aufgabe (6 Punte) Zeigen Sie mit Hilfe der vollständigen Indution, dass folgende Gleichheit gilt für alle n N, n 2 n ( + )! n!. [6P] Ind. Anfang: n 2 oder l.s. ( + )! 2 r.s. 2! 2. ( + )! 2! 2! 2 2 2

Mehr

Übungen zur Ingenieur-Mathematik III WS 2012/13 Blatt

Übungen zur Ingenieur-Mathematik III WS 2012/13 Blatt Übungen zur Ingenieur-Mathematik III WS 2012/13 Blatt 9 19.12.2012 Aufgabe 35: Thema: Differenzierbarkeit a) Was bedeutet für eine Funktion f : R n R, dass f an der Stelle x 0 R n differenzierbar ist?

Mehr

Funktionen untersuchen

Funktionen untersuchen Funktionen untersuchen Mögliche Fragestellungen Definition: lokale und globale Extrema Monotonie und Extrema Notwendige Bedingung für Extrema Hinreichende Kriterien, Vergleich Krümmungsverhalten Neumann/Rodner

Mehr

Analysis I & II Lösung zur Basisprüfung

Analysis I & II Lösung zur Basisprüfung FS 6 Aufgabe. [8 Punkte] (a) Bestimmen Sie den Grenzwert ( lim x x ). [ Punkte] log x (b) Beweisen Sie, dass folgende Reihe divergiert. n= + n + n + sin(n) n 3 + [ Punkte] (c) Finden Sie heraus, ob die

Mehr

Lösungen zur Klausur zur Analysis 1, WiSe 2016/17

Lösungen zur Klausur zur Analysis 1, WiSe 2016/17 BERGISCHE UNIVERSITÄT WUPPERTAL..7 Fakultät 4 - Mathematik und Naturwissenschaften Prof. N. V. Shcherbina Dr. T. P. Pawlaschyk www.kana.uni-wuppertal.de Lösungen zur Klausur zur Analysis, WiSe 6/7 Klausureinsicht:

Mehr

Wenn man den Kreis mit Radius 1 um (0, 0) beschreiben möchte, dann ist. (x, y) ; x 2 + y 2 = 1 }

Wenn man den Kreis mit Radius 1 um (0, 0) beschreiben möchte, dann ist. (x, y) ; x 2 + y 2 = 1 } A Analsis, Woche Implizite Funktionen A Implizite Funktionen in D A3 Wenn man den Kreis mit Radius um, beschreiben möchte, dann ist { x, ; x + = } eine Möglichkeit Oft ist es bequemer, so eine Figur oder

Mehr

Mathematik IT 3 (Analysis)

Mathematik IT 3 (Analysis) Lehrstuhl Mathematik, insbesondere Numerische und Angewandte Mathematik Prof. Dr. L. Cromme Mathematik IT 3 (Analysis für die Studiengänge Informatik, IMT und ebusiness im Wintersemester 015/016 Geben

Mehr

HM I Tutorium 9. Lucas Kunz. 19. Dezember 2018

HM I Tutorium 9. Lucas Kunz. 19. Dezember 2018 HM I Tutorium 9 Lucas Kunz 19. Dezember 2018 Inhaltsverzeichnis 1 Theorie 2 1.1 Definition der Ableitung............................ 2 1.2 Ableitungsregeln................................ 2 1.2.1 Linearität................................

Mehr

Technische Universität Berlin

Technische Universität Berlin Technische Universität Berlin Fakultät II Institut für Mathematik WS /5 G. Bärwol, A. Gündel-vom-Hofe..5 Februar Klausur Analysis II für Ingenieurswissenschaften Lösungsskizze. Aufgabe 6Punkte Bestimmen

Mehr

1 Polynome III: Analysis

1 Polynome III: Analysis 1 Polynome III: Analysis Definition: Eine Eigenschaft A(x) gilt nahe bei a R, falls es ein δ > 0 gibt mit A(x) gilt für alle x (a δ, a + δ)\{a} =: U δ (a) Beispiele: x 2 5 nahe bei 0 (richtig). Allgemeiner:

Mehr

Musterlösung zur Klausur zur Vorlesung Mathematik für Wirtschaftswissenschaftler II. am , Zeit: 120 Minuten

Musterlösung zur Klausur zur Vorlesung Mathematik für Wirtschaftswissenschaftler II. am , Zeit: 120 Minuten Musterlösung zur Klausur zur Vorlesung Mathematik für Wirtschaftswissenschaftler II am 5.8.25, Zeit: 2 Minuten Aufgabe (3 Punkte Eine Bakterienkultur hat eine stetige Wachstumsrate von % pro Stunde. Wie

Mehr

(a), für i = 1,..., n.

(a), für i = 1,..., n. .4 Extremwerte Definition Sei M R n eine Teilmenge, f : M R stetig, a M ein Punkt. f hat in a auf M ein relatives (oder lokales) Maximum bzw. ein relatives (oder lokales) Minimum, wenn es eine offene Umgebung

Mehr

Leitfaden a tx t

Leitfaden a tx t Leitfaden -0.7. Potenz-Reihen. Definition: Es sei (a 0, a, a 2,...) eine Folge reeller Zahlen (wir beginnen hier mit dem Index t 0). Ist x R, so kann man die Folge (a 0, a x, a 2 x 2, a 3 x 3,...) und

Mehr

6 Di erentialrechnung, die Exponentialfunktion

6 Di erentialrechnung, die Exponentialfunktion 6 Di erentialrechnung, die Exonentialfunktion 6. Exonentialfunktion Wir führen die Exonentialfunktion ein, die eine stetige Funktion mit folgenden Eigenschaften ist: ex(x + y) =ex(x)ex(y) (8) ex(0) =,

Mehr

ANALYSIS 2 VERSION 26. Juni 2018

ANALYSIS 2 VERSION 26. Juni 2018 ANALYSIS VERSION 6 Juni 018 LISIBACH ANDRÉ 6 Potenzreihenentwicklung 61 Einleitung Die Linearisierung einer Funktion f(x an der Stelle x ist die Funktion L(x f( + df dx ((x Die Linearisierung ist ein Polynom

Mehr

Mathematik zum Mitnehmen

Mathematik zum Mitnehmen Mathematik zum Mitnehmen Zusammenfassungen und Übersichten aus Arens et al., Mathematik Bearbeitet von Tilo Arens, Frank Hettlich, Christian Karpfinger, Ulrich Kockelkorn, Klaus Lichtenegger, Hellmuth

Mehr

7.9. Kurvendiskussion

7.9. Kurvendiskussion 7.9. Kurvendiskussion Bei der systematischen Untersuchung einer gegebenen Funktion und der durch sie dargestellten Kurve interessiert man sich vor allem für die folgenden Charakteristika, die einen guten

Mehr

NEXTLEVEL im WiSe 2011/12

NEXTLEVEL im WiSe 2011/12 Fachbereich Mathematik der Universität Hamburg Dr. H. P. Kiani NEXTLEVEL im WiSe 2011/12 Vorlesung 5, Teil 2 Linearisierung, einige Eigenschaften differenzierbarer Funktionen Die ins Netz gestellten Kopien

Mehr

Mathematik für Bauingenieure

Mathematik für Bauingenieure Mathematik für Bauingenieure von Kerstin Rjasanowa 1. Auflage Mathematik für Bauingenieure Rjasanowa schnell und portofrei erhältlich bei beck-shop.de DIE FACHBUCHHANDLUNG Hanser München 2006 Verlag C.H.

Mehr

Übungen zur Ingenieur-Mathematik III WS 2011/12 Blatt Aufgabe 25: Berechnen Sie den kritischen Punkt der Funktion

Übungen zur Ingenieur-Mathematik III WS 2011/12 Blatt Aufgabe 25: Berechnen Sie den kritischen Punkt der Funktion Übungen zur Ingenieur-Mathematik III WS 11/1 Blatt 8 3.11.11 Aufgabe 5: Berechnen Sie den kritischen Punkt der Funktion fx, y 3x 5xy y + 3 und entscheiden Sie, ob ein Maximum, Minimum oder Sattelpunkt

Mehr

1. Aufgabe 8 Punkte. f (x) = (x 2 + 1) e x2. Es gilt. f (x) = 2xe x2 + ( x ) e x2 ( 2x) = 2x 3 e x2.

1. Aufgabe 8 Punkte. f (x) = (x 2 + 1) e x2. Es gilt. f (x) = 2xe x2 + ( x ) e x2 ( 2x) = 2x 3 e x2. 1. Aufgabe 8 Punkte Geben Sie die Bereiche, auf denen die Funktion f : R R mit f (x) = (x + 1) e x monoton wachsend oder fallend ist, an, und untersuchen Sie die Funktion auf lokale und globale Extrema.

Mehr

Extremwerte von Funktionen mehrerer reeller Variabler

Extremwerte von Funktionen mehrerer reeller Variabler Extremwerte von Funktionen mehrerer reeller Variabler Bei der Bestimmung der Extrema von (differenzierbaren) Funktionen f : R n R ist es sinnvoll, zuerst jene Stellen zu bestimmen, an denen überhaupt ein

Mehr

Mathematischer Vorbereitungskurs für das MINT-Studium

Mathematischer Vorbereitungskurs für das MINT-Studium Mathematischer Vorbereitungskurs für das MINT-Studium Dr. B. Hallouet b.hallouet@mx.uni-saarland.de SS 2017 Vorlesung 7 MINT Mathkurs SS 2017 1 / 25 Vorlesung 7 (Lecture 7) Differentialrechnung differential

Mehr

3.2 Implizite Funktionen

3.2 Implizite Funktionen 3.2 Implizite Funktionen Funktionen können explizit als y = f(x 1, x 2,..., x n ) oder implizit als F(x 1, x 2,..., x n ;y) = 0 gegeben sein. Offensichtlich kann man die explizite Form immer in die implizite

Mehr

Höhere Mathematik für die Fachrichtung Physik

Höhere Mathematik für die Fachrichtung Physik Karlsruher Institut für Technologie Institut für Analysis Dr. Christoph Schmoeger Michael Hott, M. Sc. WS 05/06 08.0.06 Höhere Mathemati für die Fachrichtung Physi Lösungsvorschläge zum 9. Übungsblatt

Mehr

3.2 Funktionsuntersuchungen mittels Differentialrechnung

3.2 Funktionsuntersuchungen mittels Differentialrechnung 3. Funktionsuntersuchungen mittels Differentialrechnung 46 3. Funktionsuntersuchungen mittels Differentialrechnung In diesem Abschnitt betrachten wir Funktionen f: D, welche je nach Bedarf zumindest ein-

Mehr

Der Taylorsche Satz Herleitung und Anwendungen

Der Taylorsche Satz Herleitung und Anwendungen Der Taylorsche Satz Herleitung und Anwendungen Joachim Schneider Juni 2004 Zusammenfassung Es wird ein enfacher Beweis des Taylorsche Satz über die lokale Approximierbarkeit hinreichend glatter Funktionen

Mehr

Eigenschaften stetiger Funktionen Buch Kap. 2.5

Eigenschaften stetiger Funktionen Buch Kap. 2.5 Eigenschaften stetiger Funktionen Buch Kap. 2.5 Satz 2.6: (Nullstellensatz) Ist f : [a, b] R stetig und haben f (a) und f (b) unterschiedliche Vorzeichen, so besitzt f in (a, b) mindestens eine Nullstelle.

Mehr

Analysis I. Vorlesung 19

Analysis I. Vorlesung 19 Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück WS 2013/2014 Analysis I Vorlesung 19 In dieser Vorlesung untersuchen wir mit Mitteln der Differentialrechnung, wann eine Funktion f: I R, wobei I R ein Intervall ist, (lokale)

Mehr

Dierentialrechnung mit einer Veränderlichen

Dierentialrechnung mit einer Veränderlichen Dierentialrechnung mit einer Veränderlichen Beispiel: Sei s(t) die zum Zeitpunkt t zurückgelegte Wegstrecke. Dann ist die durchschnittliche Geschwindigkeit zwischen zwei Zeitpunkten t 1 und t 2 gegeben

Mehr

Vorlesung Mathematik für Ingenieure (WS 11/12, SS 12, WS 12/13)

Vorlesung Mathematik für Ingenieure (WS 11/12, SS 12, WS 12/13) 1 Vorlesung Mathematik für Ingenieure (WS 11/12, SS 12, WS 12/13) Kapitel 5: Konvergenz Volker Kaibel Otto-von-Guericke Universität Magdeburg (Version vom 15. Dezember 2011) Folgen Eine Folge x 0, x 1,

Mehr

Institut für Analysis WiSe 2018/2019 Prof. Dr. Dirk Hundertmark Dr. Markus Lange. Analysis 1. Aufgabenzettel 14

Institut für Analysis WiSe 2018/2019 Prof. Dr. Dirk Hundertmark Dr. Markus Lange. Analysis 1. Aufgabenzettel 14 Institut für Analysis WiSe 2018/2019 Prof. Dr. Dirk Hundertmark 03.02.2019 Dr. Markus Lange Analysis 1 Aufgabenzettel 14 Dieser Zettel wird in der letzten Übung des Semesters am 08.02.2019 besprochen Aufgabe

Mehr

g(x) := (x 2 + 2x + 4) sin(x) für z 1 := 1 + 3i und z 2 := 1 + i. Geben Sie das Ergebnis jeweils

g(x) := (x 2 + 2x + 4) sin(x) für z 1 := 1 + 3i und z 2 := 1 + i. Geben Sie das Ergebnis jeweils . Aufgabe Punkte a Berechnen Sie den Grenzwert n + n + 3n. b Leiten Sie die folgenden Funktionen ab. Dabei ist a R eine Konstante. fx : lnx e a, gx : x + x + 4 sinx c Berechnen Sie z z und z z in der Form

Mehr