Danke. Traudel, für die sehr eignenen Illustrationen.

Transkript

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2 Danke Traudel, für die sehr eignenen Illustrationen.

3 Judi Klein Fatum 3 1. Auflage September 2015 Mecklenburger Buchverlag GmbH, Neubrandenburg 2015 Geschäftsführung: Torsten Just Layout & Satz: Mecklenburger Buchverlag GmbH, Jeanette Krüger Covergestaltung: Jeanette Krüger, Illustrationen: Waltraud Hofmann, traudelhofmann@web.de Weitere Bücher von Judi Klein im Mecklenburger Buchverlag: Fatum - Gedichte und Gedanken Fatum² - Ein Teil von mir ist besser als ich Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf - auch teilweise - nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden. Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Mein Fatum der Gehirnwäschen XGx Aufzeichnungen einer Schizophrenen ISBN

4 Inhalt Mein Fatum Andreas Ich weiß, was seelische Einsamkeit ist Kreuzung Fatum Andreas Fatum Untergang und Licht...28 Heimkind...31 Anhang...34 Abschluss...65

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6 Mein Fatum Andreas Es war einmal ein Jünger, er hieß Andreas, zu ihm wurde, mit drei anderen Jüngern, auf dem Ölberg über die Vorzeichen des Weltuntergangs gesprochen. Mein Lebensgefährte heißt auch Andreas Zufall!? 2011 Mein Ex-Mann Jörg ist das gemeinste und ärmste Schwein, das ich kenne. Er ist egozentrisch, aber auch sehr arm dran. Andreas sagt, ich gebe immer den Männern die Schuld. Meinem Exmann und meinen anderen Ex-Partnern. Klar bin ich fertig, und fange von Zeit zu Zeit zu schreien an. Er sagt dann, ich wäre schon vorher kaputt gewesen, und er ziehe sich diese Hose nicht an. Der Andreas, der einmal war, war einer der ersten Jünger. Der Täufer Johannes wies Andreas an: Siehe, das ist Gottes Lamm! Er führte seinen Bruder Petrus zum Messias. Auch in Jerusalem half er einigen Griechen, Jesus zu sehen. Andreas ist der Meinung, ich gäbe immer den Männern die Schuld weil sie meine Gefühle nicht teilen. Aber was weiß er denn schon von meinen Gefühlen? Was weiß er schon von mir? Und von Henry? Henry zeigte mir den Wind, den Himmel und die Wolken. Ich lernte durch ihn zu lieben. Wolken Er sagte: Schaust du manchmal in die Wolken? Wusste gar nicht, was die von mir wollten. Lief ohne zu rasten, hatte nicht mal einen eigenen Futterkasten. Aber dann sah ich in die Wolken hinauf. Es war Erholung in diesem Lauf. 8 9

7 Sah Hände, die nach mir griffen. Hab s aber nicht begriffen. Lief durch die Stadt, wurde niemals matt. Viele lachten mich aus, oder schmissen mich aus dem Lokal hinaus. Manchmal kam die Sonne hinter den Wolken hervor. Ich war und ich bin noch ein Tor. Dachte sie jagen mich. Dann dachte ich an dich. Wie du sagtest, Schaust du manchmal in die Wolken? Wusste gar nicht, was sie von mir wollten. Ich denke an Sven und an ein Gedicht, das ich für ihn schrieb. Sven Du bist der Weg in die Depression. Wie konnte ich meine Gedanken schonen. Du sagtest, irgendwann werde ich es verstehen. Nein warum musstest du von mir gehen? Wäre ich nur frei gewesen, träume noch oft von so einem Leben. Meine Schwächen ließen mich stark erscheinen. Wann hört es endlich auf, das Leiden? - Geschrieben 1999 über das Jahr Geschrieben im Jahr Dann kam ne SMS von Andreas: Was willst du von mir??? Ich habe dir einmal geholfen, mehr nicht, das ist der Dank dafür. Danke, mache ich nie wieder. Vergiss mich! Ich passe nicht in dein Leben. War die letzte SMS von mir. Tschau , Uhr Andreas hat sich von Anfang an gefragt, was das wohl wird, mit ihm und mir. Dabei war er es, der mir 2010 Zettel in den Briefkasten warf und somit den Anfang machte. Wir lernten uns in der Spielothek kennen, hatten dort manchmal gequatscht

8 Ich dachte, die Zettelchen wären von einem Stalker, einem Durchgeknallten aus der Psychiatrie, und nahm die Nachrichten nicht ernst, reagierte erstmal nicht auf sie. Auch das habe ich von Henry gelernt. Erster Zettel: High Judi, hier ist Andreas. Lange ist es her. Ruf mich bitte mal an. Würde mich freuen. Also war gar nicht ich auf meinen Andreas gekommen Nach ein paar Wochen kam dann der zweite Zettel: High Judi. Na, wie geht es dir? Wie haben uns lange nicht mehr gesehen. Ich bin ein Mensch, den du kennst. Ja, klingt jetzt blöd. Ruf mich doch einfach mal an, Andreas. Würde mich freuen. Noch ein paar Wochen später, im Dezember 2010, traf ich Andreas beim Einkaufen. Schnell fielen mir die Schuppen von den Augen - und die Zettel wieder ein und ich lud ihn zum Kaffee zu mir nach Hause ein. Ich wohnte schon damals Parterre und bei seinem Besuch erkannte er sehr schnell, dass ich in meiner Wohnung nicht sicher war und dort auch nicht zur Ruhe kommen konnte. Zu dieser Zeit lebte ich mit meinem schizo-affektiven Mann, derzeit im Schub, in Scheidung. Mein Exmann und seine Kumpels machten mir das Leben damals sehr schwer. In zwei Tagen musste Andreas ins Ausland, zum Arbeiten. Er bot mir an, ich könne mir am morgigen Tag seinen Wohnungsschlüssel holen und für eine Weile in seiner Wohnung Ruhe finden. Natürlich nahm ich das Angebot an. Es war ein Sonntag. Endlich konnte ich zwei Stunden schlafen, und danach reden und reden Nun hatte ich mich festgeklammert. Das einzige Problem war, Andreas wollte nur ne Freundschaft

9 Jedenfalls, in dieser Zeit arbeitete ich die Verliebtheit zu Sven und die Liebe zu Henry auf. Mit einem Mal war ich depressiv wie bei Sven und bekam eine Manie wie bei Henry. Alles war durcheinander, kreuz und quer und doch so klar. Nachdem Andreas ins Ausland ging, hing ich einen Weihnachtskalender für ihn auf, der bei seiner Rückkehr natürlich bereits aufgebraucht war. Das erste Mal schliefen wir im März 2011 miteinander zog Andreas bei mir ein. Im Sommer war ich dann bei ihm im Ausland. In den 11 Tagen stritten wir ständig, dadurch aber machte mich das Sonntagskind nur immer verliebter. Mein Orakel sagte schon im Jahr 2000 zu mir, mit dreiundvierzig Jahren lerne ich meine große Liebe kennen. Damals sagte es auch Dinge aus dem tiefsten Dunkel meiner Kindheit. Von meinem 10. Geburtstag bis zur Jugendweihe habe ich keinerlei eigene Erinnerungen mehr... Das Jahr 2010, sagte mein Orakel, wird das schlimmste Jahr meines Lebens. Und es kam so: Der Schub meines Noch-Ehemanns, ein Stalker und ein Bistrobesitzer, der die Schulden von meinem Ex eintrieb. Ich dachte ernsthaft, diese Zeit überlebe ich nicht. Habe 2012 schon meine Beerdigung bezahlt. Mein Orakel frage ich heute nicht mehr