Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie

Transkript

1 Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie Kurzfassung Anna Scheins, Master Psychologie, 3. Semester Matrikelnummer:

2 Inhalt 1. Kurzdarstellung der Einrichtung bzw. Institution Beschreibung der Institution Art und Zahl der Mitarbeiter Aufgaben der Institution Klientel; Arbeitsauftrag; Zielsetzung Arbeitsweise der Institution Arbeitskonzeption und Arbeitsschwerpunkte Kurze Darstellung des Tätigkeits-/Aufgabenfeldes Konkrete Schilderung von spezifischen Tätigkeiten, die in der Institution vollzogen werden, Fallbeispiele etc.; wie war die Anleitung und ggf. Supervision gestaltet? Darstellung der eigenen Tätigkeit Positive Aspekte, Konflikte und Probleme bei der Durchführung des Praktikums Zusammenfassende Einschätzung des Praktikums und der Praxiseinrichtung Voraussetzungen, die Praktikanten/innen mitbringen sollten; Lernmöglichkeiten; konstruktive Kritik (Verbesserungsvorschläge für Praktikumsgestaltung / -betreuung)... 5

3 1. Kurzdarstellung der Einrichtung bzw. Institution 1.1. Beschreibung der Institution Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie besteht aus drei Stationen. Es gibt die Kinderstation (KES), in der Kinder von 6 10 Jahren Therapiert werden. Auf der JES1 Kurz für Jugendstation Esslingen 1 - sind Kinder und Jugendliche im Alter von Jahren und auf der JES 2 Kinder zwischen 14 und 18 Jahren. Jede Station umfasst 8 Betten und 2 Betten für akute Notfälle. Zusätzlich gibt es eine Tagesklinik und eine Institutsambulanz Art und Zahl der Mitarbeiter In der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Esslingen arbeiten Fachärzte, Assistenzärzte, Psychologen, Psychologen in der Therapeutenausbildung, Erzieher, Heilerziehungspfleger, Musiktherapeuten, Kunsttherapeuten, Ergotherapeuten und Krankenpfleger. Im gesamten Klinikkomplex sind etwa 1420 Mitarbeiter beschäftigt Aufgaben der Institution Die Klinik ist für die Betreuung psychisch erkrankter Kinder und Jugendlicher aus dem Großraum Esslingen zuständig. Patienten werden entsprechend ihrer Erkrankung unterstützt, gefördert und wieder in die Gesellschaft eingegliedert Klientel; Arbeitsauftrag; Zielsetzung In die KJP Esslingen werden Patienten mit unterschiedlichen psychischen Leiden aufgenommen. Die Patienten können soziale Auffälligkeiten zeigen, wie etwa Schulangst oder Probleme im Sozialverhalten. Darüber hinaus können sie Probleme in der Entwicklung aufweisen, wie etwa Einnässen, aber auch Krisen in der Pubertät durchleben. Darüber hinaus bietet das Klinikum Platz für Angststörungen, Psychosen, Wahn, Zwangserkrankungen oder Realitätsverlust sowie auch für Mehrfachbeeinträchtigungen. Entsprechend ihres Lebensalters und Leiden werden die Betroffenen auf verschiedenen Stationen eingewiesen. Es gibt eine Institutsambulanz, in der ambulant behandelt wird. Darüber hinaus gibt es eine Tagesklinik. Stationär gibt es die KES, die JES1 und die JES2. Es gilt, die Patienten optimal entsprechend ihres Leidens zu unterstützen.

4 1.5. Arbeitsweise der Institution Die Arbeit in der Klinik ist durch eine Zusammenarbeit von Ärzten, Psychologen, Gesundheits- und Krankheitspflegern sowie Fachtherapeuten, Erziehern und Heilerziehungspflegern geprägt. Wichtig ist der Austausch der verschiedenen Stellen. Gewährleistet wird dies durch morgendliche Besprechungen aller Mitarbeiter. Die Betreuung des Patienten wird entsprechend der Person und Erkrankung abgestimmt. Je nach Krankheitsbild wird der Patient stationär, tagesklinisch oder ambulant behandelt und je nach Ressourcen ein Therapieplan erstellt. Ein Fokus der Arbeit liegt auf der Milieutherapie Arbeitskonzeption und Arbeitsschwerpunkte Es gibt verschiedene Therapieformen, wie Bewegungstherapie, Kunsttherapie, Entspannungstherapie und neuerdings auch Musiktherapie, um die Patienten zu fördern und Ressourcen zu aktivieren. Zusätzlich gibt es auch Therapien in der Gruppe, wöchentlich Schwimmen und gemeinsame Ausflüge, um die Eigenständigkeit und das Sozialverhalten zu fördern. Ein weiteres Angebot sind Familientherapien, wo der Fokus auf der Kommunikation der Familienmitglieder liegt. Auch Besuche der Familie und Teilnahme an Therapien wird gefördert. Darüber hinaus werden therapeutisches Backen oder Kochen je nach Bedarf der Patienten angeboten. Zusätzlich zu diesen Angeboten gibt es für jeden Patienten Einzeltherapien mit einem Psychologen. Hier wird ein individueller Therapieplan mit dem Patienten erstellt. 2. Kurze Darstellung des Tätigkeits-/Aufgabenfeldes 2.1. Konkrete Schilderung von spezifischen Tätigkeiten, die in der Institution vollzogen werden, Fallbeispiele etc.; wie war die Anleitung und ggf. Supervision gestaltet? Allen Mitarbeitern war es wichtig, mir viele Möglichkeiten der Teilnahme zu bieten, Eindrücke mit mir zu besprechen und Hilfestellung im Umgang mit den Patienten zu geben. Die Therapien sind als Ausgangspunkt zur Veränderung, als Ventil, zur Stärkung der Identität, zur Änderung der Sicht- oder Verhaltensweisen und Förderung der Emotionen und Ressourcen gedacht. Zu spezifischen Tätigkeiten gehören zunächst die Versorgung, Aufklärung und die schon zuvor genannten spezifischen Therapien, die je nach Gruppe von Pflegern, speziellen Therapeuten oder Psychologen übernommen werden. Durch die Therapie in Gruppen soll eine Gemeinschaft

5 gefördert und soziale Kompetenzen gestärkt werden. Die Erkenntnis, nicht allein mit seinen Problemen zu sein, ist für die Kinder und Jugendlichen wichtig. Einzeltherapien dienen der konkreten Betrachtung des Problems und je nach Art der Therapie werden maladaptive Verhaltensweisen und Einstellungen verändert. Auch nach der Therapie ist es den Mitarbeitern wichtig, die Patienten gut aufgehoben zu wissen. Die Klinik bietet Kontakt zu ambulanten Therapeuten, Internaten oder Hilfseinrichtungen an Darstellung der eigenen Tätigkeit Meine Tätigkeit war größtenteils beobachtend, aber auch eine aktive Mitgestaltung und Nachbesprechung. Ich konnte in den unterschiedlichen Therapien, ebenso an den Besprechungen, an Supervisionen, Einzelgesprächen, Familiengesprächen, Aufnahme- und Entlassungsgesprächen sowie bei der Diagnostik dabei sein. Ich durfte selbst Gruppenaktivitäten wie therapeutisches Backen übernehmen, Testungen durchführen. Natürlich war auch die Teilnahme am Alltag der Patienten ein wichtiger Bestandteil meines Praktikums Positive Aspekte, Konflikte und Probleme bei der Durchführung des Praktikums Das Praktikum ermöglichte mir, den Bereich Kinder- und Jugendpsychiatrie umfassend kennen zu lernen. Für Fragen waren alle stets offen und bemüht, mir möglichst viele Einblicke zu bieten. Da ich noch nicht genug Praxiserfahrung habe, um jede Situation richtig bewältigen zu können, waren die Hilfestellungen und Unterstützung der Mitarbeiter sehr wertvoll. Mir wurde alles genau erklärt und ich durfte bei einer Vielzahl an Tätigkeiten dabei sein. Häufig durfte ich selbst wählen, welche Therapien mich besonders interessieren und welche ich besuchen möchte. Mir hat sehr gefallen, dass ich selbstständig Tests durchführen und auswerten konnte. Besonders lehrreich fand ich, eine Gruppenaktivität selbst durchzuführen. In Einzelgesprächen konnte ich die Fortschritte einiger Patienten beobachten. Das war eine sehr positive Erfahrung. Durch die Teilnahme an Einzelgesprächen mit mehreren Therapeuten konnte ich unterschiedliche Therapiestile kennenlernen und viele Ratschläge mitnehmen. Sehr positiv fand ich die Woche auf der Kinderstation. Der Kontrast bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen war für mich sehr spannend. Insgesamt habe ich viel kennengelernt. Auch negative Aspekte, wie etwa die negativen Auswirkungen der Unterbesetzung in Krankenhäusern. Außerdem habe ich erlebt, dass es frustrierend und emotional belastend sein kann, Patienten nicht helfen zu können. Oft folgen erneute Klinikaufenthalte oder man erkennt keine Therapieerfolge. Besonders traurig finde ich, wenn die Familie des Kindes oder des Jugendlichen eine Behandlung oder weiterführende Maßnahmen verweigert. In solchen Situationen ist auch die Klinik häufig machtlos.

6 3. Zusammenfassende Einschätzung des Praktikums und der Praxiseinrichtung 3.1. Voraussetzungen, die Praktikanten/innen mitbringen sollten; Lernmöglichkeiten; konstruktive Kritik (Verbesserungsvorschläge für Praktikumsgestaltung / -betreuung) Wichtig ist, dass man Interesse mitbringt und sich traut, nachzufragen. Vorerfahrungen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sind sicherlich hilfreich, aber keinesfalls notwendig. Mir hat gefallen, dass man sich in einem geleiteten Rahmen selbst erproben kann. Zusätzlich erhielt ich viele hilfreiche Ratschläge von den Mitarbeitern. Besonders positiv fand ich, Einblicke in viele Therapien zu erhalten und an viele Alltagsaktivitäten der Kinder und Jugendlichen teilnehmen zu dürfen. Darüber hinaus war meine Woche in der Kinderstation der Psychiatrie sehr lehrreich für mich. So konnte ich Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Betreuung und im Umgang mit Patienten feststellen. Was ich ebenfalls als positiv empfunden habe, war, dass ich die Anfangsphase einer neu eröffneten Klinik miterleben konnte. Die Probleme, die damit verbunden waren, und deren Bewältigung waren für mich sehr interessant. Als gute und notwendige Voraussetzung für das Praktikum habe ich eine gute Begleitung und Strukturierung durch Mitarbeiter und Ansprechpartner erlebt. Dies ist den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Klinikums Esslingen sehr gut gelungen.