Kurzfassung des Praktikumsberichts Neurologische Berufstherapie, Kliniken Schmieder Konstanz

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1 1 Kurzfassung des Praktikumsberichts Neurologische Berufstherapie, Kliniken Schmieder Konstanz Zahl der Wörter: 1248 vorgelegt von: Susanne Reithinger Staufenring Ulm Studiengang Psychologie Matrikelnummer: Praktikumsanbieter: Kliniken Schmieder Konstanz Eichhornstr. 68, Konstanz Zeitraum: (8 Wochen) Abgabedatum:

2 2 Inhalt 1 Einführung und Kurzdarstellung der Einrichtung Beschreibung der Institution Adresse; Art und Zahl der Mitarbeiter; Funktionsverteilung; Entscheidungsstrukturen Aufgaben der Institution Klientel, Arbeitskonzeption und Schwerpunkte; Arbeitsauftrag und Arbeitsweise Darstellung des Tätigkeitsfeldes Vorbereitung und Zielsetzung für die eigene Tätigkeit Vorstellung der Struktur und Tätigkeiten in der neurologischen Berufstherapie Darstellung der eigenen Tätigkeit Kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Tätigkeit und in Praktikantenrolle Zusammenfassende Einschätzung des Praktikums und der Praxiseinrichtung... 5

3 3 1 Einführung und Kurzdarstellung der Einrichtung 1.1 Beschreibung der Institution Die Kliniken Schmieder sind ein Verbund von sechs neurologischen Fach- und Rehabilitationskliniken, das sich auf die Behandlung neurologischer Erkrankungen spezialisiert hat. Mein achtwöchiges Praktikum habe ich in der Abteilung neurologische Berufstherapie am Standort Konstanz absolviert. 1.2 Adresse; Art und Zahl der Mitarbeiter; Funktionsverteilung; Entscheidungsstrukturen Die Klinik in Konstanz befindet sich in der Eichhornstraße 68, Konstanz. Jährlich versorgen dort rund 200 Mitarbeiter ca Patienten. Neben den 9 Stationen, auf die sich die Patienten, Ärzte und Krankenschwestern aufteilen, bestehen weitere therapeutische Abteilungen, zwischen denen ein ständiger Informationsaustausch stattfindet. Dazu zählen Physio-, Ergo-, Sprach- und Psychotherapie, sowie Physikalische Therapie und Neuropsychologische Diagnostik und Berufstherapie. Des Weiteren gibt es einen sozialen Beratungsdienst, Diätberatung und verschiedene Angebote in der Freizeit- und Rekreationstherapie. Einschätzungen über den Rehabilitationsfortschritt jedes Patienten tragen die behandelnden Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen bei wöchentlichen Stationsbesprechungen zusammen. Dabei wird der Therapieverlauf evaluiert und weiteres Vorgehen während der Rehabilitation besprochen. Die endgültige Entscheidungskompetenz liegt bei den behandelnden Stationsärzten. 1.3 Aufgaben der Institution Die Kliniken Schmieder bieten in Konstanz vor allem die Rehabilitationsphasen A, C und D/E der neurologischen Rehabilitation an. Phase A beinhaltet eine Akutbehandlung direkt nach einem Unfall oder einer Erkrankung. Im Mittelpunkt der Behandlung in der Phase C steht die Förderung der Alltagskompetenzen. In der Phase D/E wird die berufliche Wiedereingliederung vorbereitet. In dieser Phase ist auch die Abteilung Neurologische Berufstherapie angesiedelt. Hier stehen beispielsweise die Prüfung der Arbeits- und Berufskompetenz im Vordergrund, aber auch das Training mentaler und psychischer Funktionen, die soziale Kompetenz sowie die Freizeitkompetenz. Neben einer Berufsförderung oder Umschulung kann die volle Reintegration ins berufliche Umfeld erfolgen. 1.4 Klientel, Arbeitskonzeption und Schwerpunkte; Arbeitsauftrag und Arbeitsweise Der Fokus liegt bei Kliniken Schmieder auf neurologischen Erkrankungen, sowie psychosomatischen und psychovegetativen Erkrankungen. Schwerpunkte liegen auf der Behandlung von Multipler Sklerose, auf der Spezialabteilung für Psychotherapeutische Neurologie sowie auf der Berufstherapie mit kognitivem Schwerpunkt. Hinzu kommen noch spezielle Angebote wie die Behandlung von Muskelerkrankungen, die Behandlung von chronischen Schlaganfallpatienten. Ebenso behandelt werden Patienten mit Unfall- und Verletzungsfolgen. Die Klinik bietet den Patienten ein breites Spektrum an Therapieprogrammen. So wird für jeden Patienten ein individueller Therapieplan zusammengestellt, um einen bestmöglichen Rehabilitationsaufenthalt ermöglichen zu können. Die Patienten werden je nach Erkrankung auf eine Station eingeteilt, die dann für die

4 4 tägliche Visite, die Zuteilung zu Therapieprogrammen und die Sicherstellung eines günstigen Therapieverlaufs zuständig ist. 2 Darstellung des Tätigkeitsfeldes 2.1 Vorbereitung und Zielsetzung für die eigene Tätigkeit Ich habe mich für ein Praktikum in der neurologischen Berufstherapie entschieden, da diese einen interessanten Schnittpunkt zwischen der Arbeitsweise der klinischen Psychologie und Aspekten der Arbeitspsychologie darstellt. Es ermöglichte mir einen Einblick in die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Psychologen in der Arbeitswelt, hier vor allem im klinischen Umfeld, für den ich mich schon immer interessiert hatte. 2.2 Vorstellung der Struktur und Tätigkeiten in der neurologischen Berufstherapie Ziel dieser Therapie ist es, eine Wiedereingliederung der Patienten in das Berufsleben zu ermöglichen und ihnen dieses durch Hilfsmittel, kognitive Trainings, Schulungen und unterstützende Gespräche zu erleichtern. Während meines Praktikums habe ich hauptsächlich mit den Beschäftigten dieser Abteilung zusammengearbeitet. Diese setzte sich aus der Abteilungsleiterin und drei Psychologinnen zusammen, von denen ich abwechselnd angeleitet wurde. Zu Beginn der Therapie wird in einem persönlichen Gespräch zur beruflichen Situation des Patienten festgestellt, was die Therapie zu einem leichteren Wiedereinstieg in das Arbeitsleben beitragen kann. Hier wurden auch häufig konkrete Probleme am Arbeitsplatz geschildert und gemeinsam versucht, Lösungen zu erarbeiten. Zudem wird zu Beginn und Ende der Therapie jeweils ein diagnostisches Screening durchgeführt, um die kognitive Leistungsfähigkeit der Patienten determinieren und Veränderungen über den Therapieverlauf festhalten zu können. Patienten können spezifische Trainings an speziellen Computerprogrammen durchführen und an Excel- oder Lese-Gruppen teilnehmen. Aufgabe der Therapeuten ist es hierbei, die Patienten in den Aufgaben anzuleiten, gegebenenfalls Hilfestellung zu geben und anschließend die Ergebnisse auszuwerten und mit den Patienten zu besprechen. Ein weiterer wichtiger Teil der Therapie ist das Angebot der Belastungstage. Hierbei wird der Patient an zwei aufeinanderfolgenden Tagen jeweils dreimal mit der TAP bezüglich Alertness, geteilter und selektiver Aufmerksamkeit getestet. Zwischen den Testungen sind vormittags und nachmittags je zwei Stunden lang kognitiv herausfordernde Aufgaben zu erledigen. Das Ergebnis der Belastungstage bietet den Patienten eine Objektive Rückmeldung zu ihrer derzeitigen kognitiven Belastbarkeit und kann ebenfalls als Grundlage für die Entscheidung dienen, ob ein Patient arbeitsfähig, eingeschränkt arbeitsfähig oder arbeitsunfähig entlassen wird. 2.3 Darstellung der eigenen Tätigkeit In den ersten zwei Wochen begleitete ich die Kolleginnen bei nahezu allen Tätigkeiten in ihrem Tagesablauf. Bei Einverständnis der Patienten war ich bei Gesprächen zu ihrer beruflichen Situation anwesend und nach kurzer Zeit schon durfte ich selbstständig mit den Patienten arbeiten. Dabei führte ich (unter Supervision) das Eingangs- und Ausgangsscreening mit Patienten durch, wertete dieses aus und gab den Patienten dazu Feedback. Ich leitete Patienten bei ihren Übungsaufgaben an und führte sie in die PC-Programme ein, half bei Problemen, wertete die Aufgaben aus und gab Feedback dazu an die Patienten. Textgruppen,

5 5 bei denen mehrere Patienten einen Text lesen und dazu Verständnisaufgaben lösen sollten, durfte ich selbstständig leiten und auswerten. Zudem nahm ich an Gedächtnisgruppen und Entspannungsgruppen unter der Leitung der Master-Studentin teil. Bei den Belastungstagen begleitete ich Patienten während des gesamten Ablaufs in der Abteilung. Ich führte die TAP Tests durch, dokumentierte und wertete dabei die Daten aus und betreute die Patienten während der Bearbeitung der kognitiven Aufgaben. Ab der zweiten Woche nahm ich an Stationsbesprechungen mit einer Kollegin aus meiner Abteilung teil und berichtete über Fortschritte von Patienten, mit denen ich gearbeitet hatte. 2.4 Kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Tätigkeit und in Praktikantenrolle Generell kann ich sagen, dass ich als Praktikantin ein breites Spektrum an Aufgaben übernehmen durfte. Ich habe mich sehr in die Abteilung eingebunden gefühlt und wurde jederzeit von den Kolleginnen dort unterstützt. Zu Beginn verspürte ich noch eine gewisse Unsicherheit im direkten Kontakt mit Patienten, die offensichtlich unter ihrer Erkrankung litten. Diese kam zum einen von meiner fehlenden Erfahrung im klinischen Bereich und zum anderen durch zunächst unzureichendes Wissen über die neurologischen Erkrankungen und deren konkreten Auswirkungen. Diese Unsicherheit legte sich jedoch nach kurzer Zeit und durch das positive Feedback von Patienten und Psychologinnen zu meinen Umgang mit den Menschen fühlte ich mich in meiner Rolle als Praktikantin wohl. 3 Zusammenfassende Einschätzung des Praktikums und der Praxiseinrichtung Ich habe ein sehr positives Bild der Arbeit in der klinischen Psychologie erhalten und werde auf diese Erfahrung bei weiteren Entscheidungen bezüglich meiner Ausbildung und Berufswahl zurückgreifen können. Während des Therapieverlaufs ließ sich bei vielen Patienten eine Besserung des Befindens und der kognitiven Leistungsfähigkeit feststellen, sowie eine gesteigerten Akzeptanz der Erkrankung und Bereitschaft, diese im Arbeitsleben zu berücksichtigen und sich das Leben dadurch zu erleichtern. Diese Beobachtung führt mich zu der Überzeugung, dass die Arbeit in der Berufstherapie sinnvoll ist und für die Patienten eine Hilfe während der Rehabilitation darstellt. Ulm, Unterschrift