Druckauflage: Exemplare / Online unter NRWZ

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1 Druckauflage: Exemplare / Online unter NRWZ zum Wochenende Neue Rottweiler Zeitung. Unabhängige Zeitung für den Landkreis Gegr GOLDANKAUF Sofort gegen Bargeld oder Sie erhalten 20% mehr Geld gegen Gutschein oder beim Kauf einer neuen Uhr/Schmuck aus unserem Sortiment Hochbrücktorstrasse 1 Rottweil NRWZ die clevere Alternative. 7. Jahrgang / Nummer 43 Der Weihnachtsmann ruht sich noch aus: In der Rottweiler Innenstadt hat sich dieser Kunststoff-Weihnachtsmann am Mittwochmorgen auf einer Bank ausgeruht. Klar kommende Woche ist für ihn Showtime, dann ist Weihnachten. Wobei der Plastikmann soll gar nicht lange genug überlebt haben, hört man. Foto: Peter Arnegger Rottweil Anwohner wettert gegen Jugenherberge 2 Missbrauch wirft lange Schatten 4 1:0 ür Rauner Schramberg TG bekommt Umweltzug 12 VHS Schramberg ist zertifiziert 13 Aktuelles Wende im Rocker-Prozess 8 Wirtschaft Ludwig-Erhard-Preis für WSS 14 Feuilleton NRWZ-Buchtipps Außerdem in dieser NRWZ: Termine, viel Aktuelles Liebe Leser, Ist Dezember mit viel Regen, bringt s nächste Jahr kein Segen. So geht, etwas holperig, eine alte Bauernregel. Das sollte bedeuten, dass wir uns jetzt bereits getrost vom Wetter des kommenden Jahres ab-, und uns sinnvolleren Dingen zuwenden können. Doch keine Bauernregel ohne Ausnahme: War der Lazarus ganz ohne Schnee, dann ruft der Frühling früh juchhe. Der Lazarustag, das war früher mal der 17. Dezember, und als die Katholiken ihn auf den 29. Juli reformierten, scherten sie sich bestimmt nicht um das Wetter. Demnach sollten Sie an dieser NRWZ das Wetter des kommenden Frühlings ablesen können. Liegt kein Schnee drauf? Dann wird es bestimmt klasse! Herzlichst, Ihr Peter Arnegger Redaktion: 0741/ Anzeigen: 0741/ Himache ka mer da nix Zitat der Woche Unser Adventsangebot : 30% auf alle Boss Schuhe auf alle Lederjacken Der Vorsitzende des Stadtverbandes für Sport...deshalb gleich zu bruno banani in Schramberg, Udo Neudeck, über Defibrillatoren. in rot und schwarz 49, 95 Anzeige_FKP_2sp_60mm_4c:Layout Bademantel 17:39 Uhr 99, 95 Seite 1 Der Verband möchte über Herrenbekleidung Spenden alle 18 Schramberger Sportstätten mit Zimmern o. R. in Schramberg, Tel Adventssamstag bis 18 Uhr geöffnet Steinhäuslebühl 6+8 diesen Geräten ausstatten, mit deren Hilfe auch Laien einem Menschen rechtsanwälte nach einer Herzattacke fkp Fuchs & Kohler Partnerschaft erste Hilfe leisten können. Drei Anwälte ein kompetentes Team Wido Fischer Mike Kohler Claudio Fuchs Rottweil Schramberg

2 2 / NRWZ zum Wochenende Neue Augenklinik in Rottweil Rot t w e i l (pm) Einen neuen Fachbereich wird es ab Januar in der Helios- Klinik Rottweil geben: Der Landeskrankenhausausschuss hat die Einrichtung einer Augenbelegabteilung genehmigt. Somit sei die stationäre Versorgung von Patienten mit einer Augenerkrankung im Landkreis Rottweil ohne Unterbrechung auf Dauer sichergestellt, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Auch künftig können Patienten, bei denen nach einer Augenoperation ein stationärer Krankenhausaufenthalt notwendig ist, im Kreis Rottweil behandelt werden, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Dr. Christoph Binder, Dr. Matthias Meyner und Dirk Rettenmaier werden ab 1. Januar als Belegärzte in der Helios-Klinik Rottweil tätig sein. Binder und Meyner leiten gemeinsam die Schwarzwald- Augenklinik in Schramberg, Rettenmaier betreibt die zur Augenklinik gehörende Praxis in Villingen. Die Schwarzwald-Augenklinik bietet bisher in insgesamt sieben Betriebsstätten das große Spektrum der Augenheilkunde mit den modernsten Geräten und Operationsmethoden an, erklärt die Helios-Pressereferentin Andrea Schmider. Bereits vor drei Jahrzehnten hatte der damalige Gründer der Schwarzwald-Augenklinik, Dr. Konrad Binder, eine Belegabteilung für Augenheilkunde im Kreis Rottweil, angesiedelt im Schramberger Krankenhaus, initiiert. Die Schließung des Hauses hatte zur Folge, dass diese Belegabteilung aufgelöst wurde. Wir sind außerordentlich glücklich, dass wir mit der Schwarzwaldaugenklinik einen hoch renommierten Kooperationspartner gewinnen konnten. Die Versorgung stationärer Augenpatienten hier in der Region ist damit weiterhin sichergestellt, so Tobias Meixner, Klinikgeschäftsführer der Helios-Klinik Deshalb sei schon frühzeitig ein Antrag auf Einrichtung einer Augenklinik in der Helios Klinik Rottweil beim Sozialministerium gestellt und jetzt vom Landeskrankenhaussausschuss positiv beschieden worden. Rot t w e i l (gg) Vor allem um den Lärmschutz macht sich ein Nachbar der in der Oberamteigasse entstehenden Jugendherberge Sorgen. Er habe ein Recht auf körperliche Unversehrtheit, Lärm könne krank machen, erklärte Dr. Thomas Pahl im Rahmen einer Gemeinderatssitzung, in deren Bürgerfragestunde er das Wort ergriff. Pahl wehrt sich vor allem gegen ein Mehrzweckfeld am Rande der Herberge, das sich zur Schlachthausstraße hin auftut. Die Stadt lehnte Pahls Einsprüche ab, der Gemeinderat vernahm s zustimmend. Der Jugendherbergsbetreiber will auf das S p o r t f e l d nicht verzichten es soll zusätzlich zu einem Beach-Volleyball-Feld zum Nägelesgraben hin entstehen. Dort sollen sich die Gäste der Herberge jeweils austoben können. Nachbar Dr. Thomas Pahl befürchtet, dass der vom Mehrzweckfeld ausgehende Lärm alltäglich wird und will gegen die Genehmigung der Stadt gegebenenfalls auch rechtlich vorgehen. Die Stadt verspricht nun einen Kompromiss: ein Feld, das eingeschränkt genutzt werden soll. Das geht über eine Nutzungseinschränkung in Bezug auf die Zeit und die Sportart, so dass die Lärmbelastung in den Griff zu bekommen sei, wie Stadtplanerin Olga Gozdzik am Mittwoch erklärte. Pahl stimmt das nicht zufrieden. Ich lasse das rechtlich prüfen. Wenn es nur den Hauch einer Chance gibt, dann strenge ich ein Normenkontrollverfahren an, sagte er im Gespräch mit der NRWZ. Er will damit einerseits prüfen lassen, ob die Ablehnung seiner Einsprüche gegen etwa das Mehrzweckfeld rechtens gewesen ist, wie auch das Verfahren der Stadtverwaltung insgesamt. Immerhin geht es um den einzigen Sondernutzungsplan in Rottweils Innenstadt. Die 2. Seite Anwohner wettert weiter gegen Jugendherberge Lärmbelastung vor allem durch das Mehrzweckfeld befürchtet Hier, zwischen Klohäusle und der Jugendherberge (rechts) soll das neue Mehrzweckfeld entstehen. Foto: Norbert Luksch Für ihr Lärmschutzgutachten hat die Stadt angenommen, dass sich 25 Kinder schreiend austoben. Zu laut. Also soll die Nutzungszeit reglementiert werden. Zudem soll der Platz nahe der Jugendherberge nur teils als Bolzplatz genutzt werden können, teils soll er als Tennisplatz dienen, dieser Sport ist leiser. Ein Zeitplan soll das regeln. Und: Es wird die Nachtruhe einzuhalten sein um 20 Uhr wird Schluss sein. Einer Lärmschutzwand erteilten Experten eine Absage die könne gar nicht so hoch sein, die oberen Geschosse der nahegelegenen Gebäude zu schützen. Das Gutachten basiert derweil auf Annahmen, auf Beispielfällen. Es gebe auch Tage, an denen keine Nutzung stattfinde, hieß es am Mittwoch im Gemeinderat. Der Beispielfall von zwei Stunden Fußball und drei Stunden Tennis am Tag sei allerdings vertretbar. Zur praktischen Umsetzung: In einer Jugendherberge gebe es einen Herbergsvater, der immer anwesend sei und zu den Schließzeiten das Mehrzweckgelände abschließen könne. Pahl nun ist gespannt darauf, wie er sagte, wie die Stadt die Nutzungsbeschränkung in den bevorstehenden Bebauungsplan für die Außenanlage, für das Mehrzweckfeld einarbeiten wolle. Das wolle er dann rechtlich prüfen lassen. Kritik gab es auch aus den Reihen des Gemeinderats am Mittwoch. Die Stadtverwaltung sei entgegen anderslautender Versprechen von Oberbürgermeister Ralf Broß nicht auf die Fragen des Anwohners eingegangen, merkte der Freie Wähler Dieter E. Albrecht an. Doch, dieses Gespräch habe es gegeben, erwiderte Gozdzik. Allein: Der Nachbar konnte nicht beruhigt werden, wie sich am Mittwoch zeigte. Thomas Pahl nutzte die Bürgerfragestunde, um auf sein Anliegen aufmerksam zu machen. Er brachte auch deutlich sein Missfallen zum Vorgehen der Stadtverwaltung zu Ausdruck. Da ist das letzte Wort nicht gesprochen. Dazu hatte FFR-und-PRo- Fi-Stadtrat Hubert Nowack einen praktischen Tipp: Sich ärgern macht auch krank. Immerhin könne jeder selbst bestimmen, worüber er sich ärgern wolle. Der Sprecher der Freien Wähler, Walter Stegmann, arbeitete das Dilemma für den Gemeinderat und die Verwaltung heraus: Einerseits der Nachbar, dessen Rechte zu schützen seien, andererseits der private Investor in die Jugendherberge, den die Stadt ebenfalls zufrieden stellen müsse. Stegmann kam zum politischen Urteil: Das Unternehmen ist mir so wichtig, dass ich gewisse Abstriche im Anwohnerschutz machen muss. Im gesetzlichen Rahmen, versteht sich. Rechtliche Eingaben des Nachbarn müssten dann eben abgearbeitet werden. Der Gemeinderat entschied sich insgesamt wie Stegmann, einstimmig. Damit ist der Bebauungsplan für die Jugendherberge auf den Weg gebracht und sind Pahls Beschwerden erstmal abgewiesen. Der Nachbar hatte sich schon früher zu Wort gemeldet, sieht sich weiter im Recht und will seine Möglichkeiten ausschöpfen, wie er ankündigte. Sowas der Woche Die Herren-Toilette der Firma ist ziemlich in die Jahre gekommen und auch nicht überaus gepflegt, was den Damen und auch manchen Herren regelrecht stinkt. Da beschließt die rigoroseste Kollegin, etwas zu unternehmen und bringt einiges an Chemie mit, unter anderem ein zuhause überflüssig gewordenes Schuppenshampoo. Und tatsächlich: Nachdem sich die männliche Kollegenriege erst noch über die Schaumberge lustig gemacht hat, freut sie sich anschließend über ein duftes Klo. Immer die richtige Flasche wünscht da die NRWZ-Redaktion. Sie würden gerne ihre Buchhaltungskosten senken? Ob selbständig oder freiberuflich, Mittelständler oder Kleinunternehmer - die günstige Alternative - gerne auch bei Ihnen vor Ort Vereinbaren Sie noch heute einen unverbindlichen Beratungstermin Monika Rehm Spengergasse Rottweil Buchhaltung*, Urlaubsvertretung EDV-Support z.b. Datev, Agenda Unterstützung für Existenzgründer u.v.m. Impressum Monika Rehm Herausgeber: Sprengergasse 7 NRWZ Verlag Rottweil GmbH & Co. KG mit Sitz in Rottweil, vertreten durch die NRWZ Verwaltungs- GmbH Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs- GmbH: Peter Arnegger Assistenz: Anja Tausch Redaktion: Peter Arnegger (gg, v.i.s.d.p), Gabi Hertkorn (gh), Martin Himmelheber (him), Dr. Andreas Linsenmann (al), und Moni Marcel (mm). 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3 Rottweil NRWZ zum Wochenende / 3 Adventsliedersingen: Am morgigen Sonntag laden die Chöre der Predigerkirche um 17 Uhr zu einer geistlichen Abendmusik und zu einem offenen Adventsliedersingen in die Predigerkirche ein. Die vereinigten Kinderchöre, der Chor der Predigerkirche und Instrumentalistinnen musizieren unter dem Motto: Lasst uns den Adventsweg gehen Motetten, geistliche Konzerte und Choräle. Die Gemeinde ist mit Liedstrophen beteiligt. Als Instrumentalisten wirken mit: Julika Lorenz, (Violine), Sarah Hahn, Lilian Leyhausen, Elisabeth Vöhringer (Violoncello), Sebastian Mangold (Fagott) und Beate Vöhringer (Orgel). Die Leitung hat Johannes Vöhringer. pm Die Woche kurz Donnerstag: Der Rottweiler Weihnachtsmarkt wird eröffnet. Parallel zum Markt findet im Rathaus eine Ausstellung zu Rottweils Patenschiff eröffnet, dessen Matrosen auf dem Markt wie jedes Jahr ihren Marinepunsch ausschenken. Zuviel Punkte gesammelt? Freitag: Der Nikolaus besucht die Chorprobe der Mädchenkantorei. Im Bleiben Rathaus Sie wird trotzdem ein Chor aus mobil Mexiko mit empfangen, Bus und Bahn der auch zum beim kleinen Weihnachtsmarkt Preis. zwei Auftritte hatte. Mehr Informationen: Verkehrsverbund Rottweil, Samstag: Ein 24-Jähriger Tel rast mit seinem verbeulten Mercedes durch Rottweil www. und gefährdet mehrere -info.de Fußgänger an den Zebrastreifen dass nichts schlimmeres passierte,... jetzt ist umsteigen Glückssache,! so die Polizei. Der Weihnachtsmann wollte mitfahren doch die Rentiere passten nicht durch die Tür. Fahren Sie doch günstig mit Bus und Bahn Geschenke besorgen. Verkehrsverbund Rottweil, Tel www. -info.de... jetzt umsteigen! Erwin Grimm ist verstorben 17 Bekannter und beliebter Küfermeister und langjähriger Stadtrat Nase voll vom Sprit-Jojo? Rot t w e i l (gh) Erwin Grimm, in Rottweil bekannter und beliebter Küfermeister Erwin Grimm bis Ende der 90er Jahre an der Mostpresse bis den letzten angelieferten lokalpatriotischer Stadtrat war ihm die Kommunalpolitik stets ein wichtiges Anliegen. und mit langjähriger Bus und Bahn Äpfeln fahren der Saft entrungen war Stadtrat, ist nach Sie günstiger schwerer als gedacht. und glückliche Kunden mit Krankheit im Spritkostenrechner Alter von 73 und köstlichem Süßmost von dannen zogen. Jahren verstorben. Jahresabo-Info im Internet. Er hinterlässt seine Frau Angela, die Söhne Michael und Thomas sowie zwei Enkelkinder. Am Donnerstag, hat Erwin Grimm gehörte um 13 Uhr unter großer Anteilnahme das Requiem in der Verkehrsverbund Rottweil, N von 1984 bis 2009 dem Rottweiler Gemeinderat an und Ruhe-Christi-Kirche stattge- Tel war bekannt dafür mit seiner funden, anschließend die Beerdigung auf dem Stadtfried- www. -info.de Meinung nicht hinterm Berg zu halten. Als streitbarer und hof... jetzt umsteigen icht! wegzudenken wäre in Rottweil die Weinstube Grimm, die Erwin Grimm zusammen mit seiner Frau Angela gründete und lange Jahre als beliebten Treffpunkt für die Rottweiler betrieb. Besonders drangvolle Enge herrschte über die Fasnetstage und am Schmotzigen gaben sich die Schmotzigengruppen dort die Klinke in die Hand, jeweils fürstlich bewirtet, nebenan am langen Tresen der Weinhandlung. Jener Weinhandlung, die Erwin Grimm bestens etabliert an seinen Sohn Michael weitergab und die heute als Bacchus-Vinothek weithin Erwin Grimm (rechts) im Mai 2011: Nach mehr als 30 Jahren hat er das Amt des Zunftmeisters der Küferzunft Rottweil an seinen bekannt ist. Im Herbst stand Sohn Michael Grimm übergeben. Foto: Uli Hezinger Psst Advent: Die Stadtverwaltung hat sich eine Adventsdekoration gegönnt, die ist vor allem vor dem alten Ratssaal, im Dienstzimmer- und im Vorzimmer des Oberbürgermeisters aufgebaut worden. Bösen Gerüchten, wonach die Deko hundsteuer gewesen sei, widerspricht der städtische Pressesprecher Tobias Hermann: Die Stadtverwaltung geht auch hier kostensparend vor, so stammt der Weihnachtsbaum vor dem Ratssaal aus dem städtischen Forst. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf rund 300 Euro. Das Geld stammt aus den Mitteln, die Oberbürgermeister Ralf Broß für repräsentative Zwecke zur Verfügung stehen. Auf die Frage, ob Kerzen angezündet würden im altehrwürdigen und sicherlich brennbaren Rathaus, antwortet Hermann: Weitere Weihnachtsdekoration erfolgt aus dem Bestand des Rathauses oder durch die Mitarbeiter auf eigene Rechnung. Die Sicherheitsvorschriften werden selbstverständlich beachtet. gg Umzug? Die Stabstellen des Oberbürgermeisters sind bislang auf beide Rathäuser verteilt, das Neue und das Alte. Um die Verwaltungsarbeit zu optimieren, ist geplant, sie räumlich im Alten Rathaus zu konzentrieren. Das Hochbauamt hat schon einen Prüfauftrag, erklärt Pressesprecher Tobias Hermann auf Nachfrage der NRWZ. Eine der möglichen Lösungen wäre mit dem Umzug des Kulturamtes in den ersten Stock des Alten Rathauses verbunden, so der Medienreferent. pm Weckenmann: Die Bäckerei Krachenfels hatte Kinder Region dazu aufgerufen, eine Weckenmann-Vorlage auszumalen. In Rottweil hat nun die zehnjährige Emily Hugger aus Rottweil den schönsten Weckenmann abgeliefert, der von Georg Krachenfels dann gebacken worden ist und so groß rauskam, dass ihn Emily nur mithilfe ihrer Klassenkameraden aus der Fünften der Realschule verspeisen konnte. gg

4 4 / NRWZ zum Wochenende Rottweil Missbrauch wirft lange Schatten Beratungsstelle für Kreis Rottweil geplant: Kreistag entscheidet am Montag Der Kreistag entscheidet am 19. Dezember über die Einrichtung einer Beratungsstelle für sexuell missbrauchte Kinder und Jugendliche. Diese soll beim Verein Frauen helfen Frauen angesiedelt werden. Von Elke Reichenbach E e Ein unkompliziertes, problemloses Leben hatte sich Martha M. (Name von der Redaktion geändert) immer gewünscht, eines mit Mann und Kind und erfüllendem Beruf als Lehrerin. Doch was als Abrundung des Ideals hätte klappen könne, die Geburt der Tochter, des zweiten Kindes, ließ die Blase platzen. Was Martha M. viele Jahre lang verdrängt hatte, brach sich durch das unschuldige Spiel ihres Mannes mit dem kleinen Töchterlein Bahn: der sexuelle Missbrauch durch den eigenen Vater. Gut zehn Jahre lang, vom Kindergarten- bis ins Jugendalter hinein, war Martha M. vom tyrannischen, gewalttätigen und dominanten Vater missbraucht worden. Sie schwieg dazu, genau wie Mutter und Schwester. Den Mut, sich Außenstehenden anzuvertrauen oder gar zur Polizei zu gehen, fand die Jugendliche in den dörflichen Strukturen der Region in den siebziger Jahren nicht. Zumal der eigene Vater die sexuellen Übergriffe als gemeinsames Geheimnis darstellte und für ein Ausplaudern drakonische Strafen in Aussicht stellte. Was macht man als Kind? Man schweigt, sagt Martha M. heute dazu. Ich war ja abhängig, und eine Verräterin wollte ich nicht sein. Versprechen sind ja irgendwie heilig. Ich machte das alles mit mir selber aus, verdrängte die Geschichte irgendwann total, erinnert sich die heutige Mutter an ihre eigene Kindheit. Eben bis zur Geburt der Tochter. Da war sie Anfang 30. Dann versagte der Verdrängungsmechanismus, alles kam wieder hoch. Martha M. wurde krank, körperlich und psychisch. Sie litt massiv unter Ess- und Schlafstörungen, Tinnitus, Alkoholproblemen, tiefen Depressionen, dachte an Suizid. Heute, über 20 Jahre später, hat die 54-Jährige ihr Leben wieder im Griff, dank der Unterstützung durch Mann und Kinder und langjähriger psychotherapeutischer Betreuung, wie sie sagt. Enorm hohe Dunkelziffer Fälle wie der von Martha M. sind für Annette Skrypski nicht ungewöhnlich. Seit 23 Jahren berät die diplomierte Psychologin im Auftrag der Caritas in Rottweil Frauen, die oft auch in ihrer Kindheit oder Jugend Opfer sexueller Gewalt waren. Auch wenn kein Fall dem anderen entspricht: Der Missbrauch wirft die Frauen stets aus der Bahn, prägt ihr Leben, zerstört Träume. Auch Josef Bronner, Leiter der Abteilung Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle bei der Polizeidirektion Rottweil, hat immer wieder mit posttraumatischen Fällen zu tun. Die Horrorvorstellungen kommen wieder, sagt er. Durchschnittlich 20 jährliche Fälle sexuellen Missbrauchs an Kindern unter 14 Jahren erfasste die Kriminalstatistik im Kreis Rottweil für die vergangenen zwölf Jahre. Doch die Dunkelziffer ist hoch. Bronner geht von einem Verhältnis 1:10 aus. Auf jede Anzeige bei der Polizei kommen also zehn weitere sexuell missbrauchte Kinder, bei denen die Tat im Dunkeln bleibt. All diesen Kindern sollte frühzeitig geholfen werden, um posttraumatische Erfahrungen zu verhindern, um die Opfer wieder zu stabilisieren, unterstreicht Bronner: Kein Mensch steckt solche Erlebnisse einfach weg. Jeder Einzelfall benötigt fachspezifische Beratung und Betreuung. Beratung? Im Kreis Rottweil bislang Fehlanzeige Skrypski, auch Koordinatorin des kreisweiten Netzwerkes Miteinander gegen Gewalt an Kindern und Frauen, setzt sich seit vielen Jahren für eine Beratungsstelle im Landkreis Rottweil ein. Was die Nachbarlandkreise teils bereits seit fast zwanzig Jahren bieten, fehlt nämlich bisher: Professionelle Beratung, die Opfer sexueller Gewalt auch anonym einholen können, Wer Hilfe benötigt, muss sich diese außerhalb des Landkreises suchen: in Balingen bei Feuervogel, in Donaueschingen bei Grauzone oder in Tuttlingen bei Phönix. Beratung dort hat nicht das Ziel einer polizeilichen Anzeige. Es geht vor allem darum, den Opfern zu helfen, den Missbrauch zu verarbeiten, damit zu leben, erklärt Kirstin Deter vom Verein Grauzone. Wir vermitteln unter Umständen an Therapeuten, überlegen, wie man vorgehen kann und bieten Prozessbegleitung, falls notwendig. Diese unverbindliche Beratung kann die Polizei nicht bieten. Sexueller Missbrauch ist ein Offizialdelikt. Sobald sich ein Opfer bei der Polizei meldet, läuft ein Ermittlungsverfahren an. Ein Rückzieher ist dann nicht mehr möglich, erklärt Polizeiexperte Bronner. Zu den entscheidenden Bestandteilen der Beratungsarbeit zählen auch vorbeugende Maßnahmen: Vorträge in Kindergärten, Schulen und Vereinen, Seminare und Workshops mit Grundschülern und Jugendlichen. Diese Arbeit hält Psychologin Skryspki für sehr wichtig: Eine frühe Sensibilisierung ermutigt Betroffene, frühzeitig zu berichten. Wenn Menschen wissen, dass eine Anlaufstelle da ist, die sich mit den Problemen beschäftigt, können sie sich öffnen. Beratungsstelle in Sicht Skrypskis jahreslanges Bemühen um den Aufbau einer Beratungsstelle für sexuell missbrauchte Kinder und Jugendliche im Kreis Rottweil scheint jetzt von Erfolg gekrönt. Bereits am 21. November hat der Jugendhilfeausschuss des Landkreises beschlossen, im kommenden Jahr eine entsprechende Beratung anzubieten. Dazu strebt der Landkreis eine Kooperation mit dem Verein Frauen helfen Frauen an, der sein bisheriges Beratungs- und Hilfsangebot für Frauen erweitern will. Der bisher gezahlte jährliche Zuschuss von Euro würde dann auf Euro erhöht. Ein Teddy kann Trost spenden, doch sexuell missbrauchte Kinder und Jugendliche benötigen spezielle Beratungsangebote, um mit dem Erlebten umgehen zu können. Foto: Weißer Ring Am kommenden Montag, 19. Dezember, hält der Kreistag seine letzte Sitzung in diesem Jahr ab. Dann entscheiden die Kreisräte endgültig darüber, ob Kinder und Jugendliche, die Opfer sexueller Gewalt wurden, ab 2012 auch im Kreis Rottweil Hilfe finden, kostenlos und unbürokratisch. Annette Skrypski sieht diesem Tag voll Zuversicht entgegen. Für sie wäre ein Meilenstein geschafft. Und Fälle wie der von Martha M. würden vielleicht seltener werden.

5 Rottweil NRWZ zum Wochenende / 5 Die Macher des Rottweiler Weihnachtsmarkts: Tommi Nester (links) und Hans-Jörg Mehl. Foto: Fritz Rudolf Rottweiler Adventsfenster bleiben zu Die Gründe: Krankheit des Hauptorganisators und mangelnde Bereitschaft, mitzumachen Sie öffnen sich in diesem Jahr nicht: die Rottweiler Adventsfenster. Der lebendige Adventskalender des Gewerbe- und Handelsvereins (GHV) ist zwar noch beworben worden, findet nun aber nicht statt. Die Gründe: die zu geringe Bereitschaft der Einzelhändler, mitzumachen, und eine Erkrankung des hauptächlichen Organisators. Von Peter Arnegger Er ist Mr. Weihnachts- markt u n d die Hauptperson hinter dem GHV-Adventskalender. Sieht ein bisschen aus wie Nikolaus, wenn die knallgelbe Brille von diesem Schramberger Optiker nicht wäre. Hans-Jörg Mehl ist die Institution in Sachen GHV-Weihnachten in Rödelt er, dann klappt es auch mit dem Weihnachtsmarkt und vor allem mit dem Adventskalender. In diesem Jahr dem sechsten des lebendigen Adventskalenders, bei dem sich 24 Mal täglich um 17 Uhr ein Fenster in der Innenstadt öffnen und eine Überraschung zum Vorschein kommen sollte -, in diesem Jahr musste Mehl die Handbremse anziehen, konnte allenfalls mit halber Kraft loslegen, teils gar nicht. Dann wird es auch nichts mit dem Adventskalender. Zunächst war alles wie in jedem Jahr: Der GHV lädt die Unternehmen und Einzelhändler in der Innenstadt per Brief ein, beim Adventskalender mitzumachen, sich dafür anzumelden. 150 Euro kostet das, dafür gibt es aber auch etwas: Ankündigungsanzeigen in beiden örtlichen Zeitungen und ein kulturelles Programm. Der GHV, respektive Mehl, organisierte dann immer Sänger, Musiker oder Schauspieler, die einige Minuten vor ihrem Auftritt beim mitmachenden Unternehmen auftauchten, und sein Adventsfenster Punkt 17 Uhr öffneten. Oft unter der Beteiligung der jeweiligen Belegschaft und unter Anteilnahme vieler Zuschauer. Auch wie jedes Jahr: Nur wenige Unternehmen und Einzelhändler haben sich rechtzeitig angemeldet. Dieses Jahr besonders wenige, bestätigt Karin Huonker vom GHV. Da schlug dann immer die Stunde von Adventszeremonienmeister Mehl: Er klapperte die Unternehmen und Einzelhändler telefonisch ab und brachte im Endeffekt immer 24 zusammen, die mitmachten. Er organisierte dann 24 Künstler und verteilte sie auf die Adventstage. Doch dieses Jahr zwang eine Krankheit Mehl in die Knie, kostete die Stadt zugleich den Adventskalender. Ich bedauere sehr, dass der Adventskalender dieses Jahr nicht stattfindet, sagt Karin Huonker, die GHV-Vorsitzende, auf Nachfrage der NRWZ dazu. Wir hatten einfach zu wenig Anmeldungen. Dieses Jahr hätten die teilnehmenden Firmen zudem höhere Kosten beim Verkaufsoffenen Sonntag anlässlich der Eröffnung Rottweil Mitte zu schultern gehabt, einige Händler hätten zusätzlich die Modeschau im Kapuziner mitzutragen, und vermutlich deshalb keinen Etat für den Adventskalender mehr übrig, so Huonker. Es wäre schön, wenn sich die Fenster des Adventskalenders nächstes Jahr wieder öffnen würden. Schön wäre es, wenn sich einige Dienstleister Zeitungen, Apotheken, Versicherungen und Banken daran beteiligen würden, dann könnte solch eine Aktion auch ein bisschen auf andere Schultern verteilt werden. Stimmt. Die NRWZ, hatte sich die vergangenen Jahre ob der Kosten ein wenig murrend beteilgt. Hatte sich allerdings noch nie im Vorfeld ordentlich per Fax an den GHV angemeldet, sondern Mehls wirksamen nachfassenden Anruf abgewartet: Peter. Mit tiefer Stimme und dezent genervtem Unterton vorgetragen. Peter, Du weißt, warum ich anrufe. Schon etwas drängender. Ihr habt doch immer mitgemacht, wollt ihr nicht auch dieses Jahr wieder mitmachen? Da half kein Rumlavieren. Dieses Jahr blieben Mehls Anrufe aus. Und damit war der Adventskalender gestorben. Kurz berichtet Die Rottweiler Münstergemeinde lädt auch in diesem Jahr zu einer Weihnachtsfeier im Gemeindehaus Adolf Kolping, Waldtorstraße 8, ein. Diese Einladung richtet sich an alle, die den Heiligen Abend in Gemeinschaft und nicht allein verbringen wollen, etwa Besucher der Wärmestube, Bewohner der Spittelmühle und alle anderen. Beginn ist um 18 Uhr mit Singen von Weihnachtsliedern. Es gibt ein festliches Abendessen, anschließend sitzt man in fröhlicher Runde beisammen. Die Feier endet gegen 21 Uhr. Dankbar sind die Veranstalter wieder für Spenden von Weihnachtsbrötle. Während den Öffnungszeiten der Wärmestube in der Suppengasse 2, zwischen 8 und 14 Uhr, werden die Brötle angenommen. Wer Interesse hat, kann sich bei der Wärmestube, Tel. 0741/ anmelden. Die Veranstalter bitten zur besseren Planung darum. Brand in Göllsdorf: Ein elektrischer Heizlüfter in der Nähe eines Bettes hat in Göllsdorf offenbar einen Zimmerbrand ausgelöst, bei dem allerdings niemand verletzt worden ist. Als die Feuerwehr eintraf, standen das Bett und angrenzende Möbel bereits in Flammen. Die Bewohner des Hauses hatten sich ins Freie gerettet. Die Feuerwehrabteilungen Rottweil und Göllsdorf schafften es, eine größere Ausdehnung des Feuers zu verhindern, das Erdgeschoss des Gebäudes blieb bewohnbar, allein der Dachstuhl hat gelitten. pm Schnell im Griff hatte die Feuerwehr den Brand in Göllsdorf. Der war am Dienstagabend ausgebrochen. Foto: wst

6 6 / NRWZ zum Wochenende Rottweil Kann wieder lächeln: Henry Rauner, Chef der Bürgerinitiative Kapuziner, hat sich mit der Stadtverwaltungsspitze ausgesprochen und dort ein Informationsdefizit festgestellt. Foto:pm 1:0 für Rauner: Kapuziner-Konflikt ist beigelegt Im Januar sollen Informationsdefizite bei der Stadtverwaltung ausgeglichen werden Von Peter Arnegger H err Broß und Herr Rauner haben die letzten zwei Tage miteinander telefoniert, sowohl Montag als auch Dienstag. Man habe vereinbart, die Gesamtleistung der Bürgerinitiative Kapuziner (BI)... darzustellen die insgesamt mehr für den Kapuziner getan habe, als diese Euro in Form einer Barspende zur Finanzierung beizutragen. Die Gesamtleistung der Bürgerinitiative Kapuziner umfasse eben mehr als die Spende, sie beinhalte auch Sachleistungen und ehrenamtliche Stunden. Nun müsse überlegt werden, wie dies angemessen dargestellt werden könne. Das erklärte der städtische Pressesprecher Tobias Hermann am Dienstagabend in einem Telefongespräch der NRWZ. Zusammen mit der Aussage des Chefs der Bürgerinitiative, Henry Rauner, wird das zu einem 1:0 für ihn. Er sagt: Oberbürgermeister Broß, Bürgermeister Guhl und ich haben uns ausgesprochen. Wir haben uns darauf verständigt, dass wir im Januar nochmals zusammen sitzen und die Informationsdefizite ausgleichen. Informationsdefizite hat es da also bei der Stadtverwaltung gegeben. Nur so ist für Rauner anscheinend erklärbar, dass die Stadtverwaltung in jener Bauausschusssitzung die Leistungsabrechnung der BI nicht entsprechend gewürdigt habe. Diese sollte nachweisen, dass die BI die ursprünglich versprochenen Euro zur Finanzierung des Kapuziners gebracht habe, sogar mehr als das, nämlich Euro in bar und ,81 Der Kapuziner-Konflikt ist beigelegt, versichern alle Beteiligten. Es gibt einen klaren Sieger: Henry Rauner, Chef der Bürgerinitiative Kapuziner. Er will nun dazu beitragen, dass Informationsdefizite bei der Stadtverwaltung ausgeglichen werden. Die Entscheidung des Bauausschusses von vergangener Woche, unbürokratisch eine überplanmäßige Ausgabe der Stadt von Euro zur Finanzierung des Kapuziners zu genehmigen, ist zudem abschließend gewesen. Euro in Form von Eigenleistungen an der Baustelle. Das wollte die Stadt bekanntlich zunächst nicht akzeptieren, wollte von den aufgezählten Eigenleistungen nur Ezro anrechnen. Übrig blieben nach ihrer Rechnung Euro, die der Bauausschuss als zuständiges Gremium am Mittwoch vergangener Woche nachfinanzierte. Dabei bleibt es auch. Der Kapuziner kostet die Stadt diese Euro mehr. Er kommt damit insgesamt über acht Millionen Euro. Wieviel an der Stadt hängen bleibt, ist noch nicht bekannt, die Endabrechnung, die jetzt ansteht, soll das erbringen. Bürgermeister Werner Guhl sagte seinerzeit, noch unter Broß Vorgänger Thomas J. Engeser, dass er vor den auf die Stadt zukommenden Kosten warne, dass er den Kapuziner aber für finanzierbar halte, wenn dank einiger Zuschüsse nur zwei Millionen Euro von der Stadt zu stemmen seien. Im Januar wird wahrscheinlich bekannt, ob das klappt. Allerdings sind eine Menge Zuschüsse geflossen, so dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist. Die Bürgerinitiative Kapuziner jedenfalls sieht es so, dass sie die Mehrkosten keinesfalls verursacht hat, schon gar nicht böswillig oder aus Faulheit. Ganz im Gegenteil: Geschafft haben deren Mitglieder. Samt Rauner, übrigens. Sie haben Samstagmorgens im Dreck des alten Klostergebäudes gestanden und Samstagabends hinterm Tresen. Sie haben Gelder erwirtschaftet, die sie nun in Form einer Barspende an die Stadt übergeben, jene Euro. Sie haben Eigenleistungen erbracht am Ziegeldach, im Innenhof, im Rahmen der technischen Ausstattung. Und zudem etwa am Kutschenhaus, wo sie von der Stadtverwaltung aber nicht anerkannt werden. Was nun deren Problem ist. So hat die BI während der Kapuzinersanierungsphase auf eigene Kosten das Kutschenhaus saniert, Toiletten eingebaut, etwa. Um es als

7 Rottweil NRWZ zum Wochenende / 7 Veranstaltungsstätte nutzen zu können und so Geld in die Kasse zu bekommen. Wenn die Verwaltung diese Kosten nun herausnehmen wolle, dann gibt es wohl ein Informationsdefizit. Das Kutschenhaus rauszunehmen ist nicht nachvollziehbar wie und wo hätte die BI dann mit dem gerade bewilligten Mehrgenerationenhaus anfangen sollen während der zweijährigen Sanierungszeit, und wie weitere Gelder erwirtschaften, um die zugesagte Leistung zu erbringen, fragt etwa Heide Friederichs, Stadträtin und Kapuziner-Kämpferin. Jenes Mehrgenerationenhaus ist das Nutzungskonzept für das einst alte Gemäuer. Auch darüber flossen Zuschussgelder. Außerdem hat die BI eingekauft. 150 Stühle für den Sonnensaal ( Euro), Leinwand und Vorhang für denselben (7500 Euro), Geschirr, eine Kaffeemaschine und einen Beamer (für je gut 6000 Euro). Sie habe zu viel Geld ausgegeben, so der Vorwurf der Stadtverwaltung. Rauner aber argumentiert: Wir haben keine Mehrkosten für sogenannte Wünsche verursacht. Das waren schlicht und ergreifend Planungsfehler oder wie sollen ein Veranstaltungssaal ohne Beamer, ein Büro ohne Einrichtung betrieben werden? Fehlerteufel Die Sitzungsvorlage für den Bauausschuss von vergangener Woche hatte eine Beratung in Sachen Kapuziner und BI-Spende an diesem Mittwoch vorgesehen, und zwar im Rahmen der Gesamt- Gemeinderatssitzung. Darin allerdings taucht der Punkt Kapuziner nicht mehr auf. Die NRWZ fragte nach. Der städtische Pressesprecher Tobias Hermann erklärt das als einen Fehler in der Vorlage von vergangener Woche. Ein Beschluss des Gemeinderates sei schlicht nicht nötig, weil nach Paragraf vier der Hauptsatzung der Stadt Rottweil bei überplanmäßigen Ausgaben zwischen und Euro alleine der entsprechende Gemeinderatsausschuss zuständig ist. Darunter darf die Stadtverwaltung alleine entscheiden, darüber ist der Gemeinderat zuständig. In Sachen Kapuziner geht es um eine überplanmäßige Ausgabe von Euro. Ein Informationsdefizit der Stadt, also. Geradezu genüsslich nimmt die BI die Verwaltung auseinander. Rauner erklärte schon im vergangenen Sommer, dass die Zusammenarbeit mit der Stadt unter den vielen Wechseln im Bauamt gelitten habe, bekanntlich haben sich mittlerweile drei Bauamts- und eben so viele Hochbauamtsleiter mit der Kapuziner-Sanierung beschäftigt. Einer dieser ist Hans-Peter Faißt, vor Thomas Burzan Bauamtschef und heute Kassier der Bürgerinitiative Kapuziner Er schrieb diese Woche an die NRWZ über die städtische Abrechnung: Dass die Zahlen vom Bauamt der Stadt Rottweil stammen heißt ja nicht, dass deren Interpretation richtig ist. Mir liegen als seinerzeitigem Mitglied der Projektgruppe sowohl die ursprüngliche Kostenberechnung des Architkekturbüros vom Februar 2008, als auch alle weiteren Kostenfortschreibungen bis Ende 2010 vor, und ich weiß im Gegensatz zu den heutigen Vorlagenverfassern sehr wohl, wo und aus welchem Grund es Kostenverschiebungen gegeben hat. Deshalb auch das hartnäckige Nachfassen unsererseits und das Unverständnis, weshalb wir plötzlich für Zusatzkosten verantwortlich sein sollen. Parallel dazu ist Henry Rauner auf die Barrikaden gegangen. Offenbar bis aufs Blut gereizt: Dass man tatsächlich ehrenamtlich Tätige, die ihrer Selbstverpflichtung von Euro mehr als nachgekommen sind, so verunglimpft, ist schon mehr als ein Schlag ins Gesicht, schreibt Rauner am Donnerstag in einer an Broß. Für meine Person werde ich nun die Konsequenzen ziehen und meine ehrenamtlichen Henry Rauner zeichnet sich durch außerordentliche Tatkraft aus Leserbrief zur Berichterstattung im Kapuziner.Konflikt Die derzeitige Kritik und Unterstellung konzentriert sich naturgemäß auf den Ersten Vorsitzenden der Bügerinitiative Kapuziner, Henry Rauner. Doch fühlen sich alle Vorstands- und Ausschussmitglieder mit ihm genauso angesprochen und halten die Vorwürfe für nicht berechtigt. Wir wissen aber: Ohne die außerordentliche Tatkraft unseres Vorsitzenden Henry Rauner gäbe es den Kapuziner als neuen gesellschaftlichen und sozialen Mittelpunkt in der historischen Stadt Rottweil nicht! Gegen viele Widerstände hat die BI Kapuziner mit ihm den Kapuziner erhalten gegen möglicherweise Parkplätze oder ein Parkhaus an dieser Stelle, eine städtbaulich nicht heilbare Wunde. Während der fünfjährigen Rettungsphase ist es aber auch das Verdienst unseres Vorsitzenden, persönlich Vorbild gewesen zu sein: Eigenhändig hat er mit uns Müll- und Schuttberge aus dem leerstehenden Gebäude entsorgt und Stück für Stück den Kapuziner wieder erlebbar und für viele Bürger der Stadt liebenswert gemacht. Genauso konsequent und ungeachtet seiner Person als Bankvorstand hat er unliebsame Auseinandersetzungen in der Öffentlichkeit geführt. Wer also Steine nach ihm wirft, sollte sich vorher fragen, was er selbst bisher zum Ehrenamt geleistet hat und zwar zum Ehrenamt für die Stadt Rottweil! Das betrifft nicht nur den Kapuziner, sondern im Falle Henry Rauners auch den Neuaufbau des Zimmertheaters oder die Einrichtung einer Bürgerstiftung zum Wohle Rottweiler Bürger. Für den Vorstand und Ausschuss der Bürgerinitiative Kapuziner Rottweil Heide Friederichs und Herman Klos Tätigkeiten zurückfahren, schreibt und droht er. Er sitzt in den wichtigsten Vereinsgremien der Stadt, mischt mit beim Zimmertheater, bei der Bürgerstiftung, beim Jazzfest. Und sitzt auf vielleicht der Hälfte der Finanzmittel des bürgerlichen Rottweils, ist Chef der örtlichen Volksbank. Er entscheidet mit, wer Geld bekommt, ob als Bürger, als Unternehmer oder als Vereinsfunktionär. Und: Ich werde meinen Mitgliedern anheim stellen, den Verein im nächsten Jahr aufzulösen. Der Kapuziner ohne BI? Unter städtischem Betrieb? Für die geschätzt Euro Abmangel pro Jahr weil für eine Stadtverwaltung niemand ehrenamtlich schuftet, weil Nacht- und Wochenendzuschläge für die Mitarbeiter fällig werden? Das kann die Stadtverwaltung nicht wollen, und das will sie nicht. Die Geschichte drohte hier, OB Broß richtig um die Ohren zu fliegen. Ab hier: kein Informationsdefizit, vielmehr klare Worte. Am Mittwoch dann: Entwarnung. Der Kapuziner- Konflikt ist beigelegt, hieß es von beiden Seiten, der städtischen und der Rauners. Für die Verwaltung ist das Thema durch. Auch Kapuziner-Chef Rauner erklärt: Das Thema sei abgehakt. Damit ist auch die von der Bürgerinitiative Kapuziner (BI) getätigte Barspende in Höhe von Euro vom zuständigen Gemeinderatsgremium anerkannt, ebenso wie die Tatsache, dass die BI keine Euro in bar bringen wird, sondern auf Eigenleistungen am Bau setzt, die von beiden Seiten höchst unterschiedlich bewertet worden sind. Broß und Rauner werden sich Anfang kommenden Jahres zusammensetzen mit Blick auf den Terminkalender der beiden Herren wird das Mitte Januar werden, sagt Pressesprecher Hermann. Dann werden Informationsdefizite ausgeglichen. Bei der Stadtverwaltung. Die Kosten Stand 2007: 5,8 Millionen Euro sollte die Sanierung des Kapuziners ursprünglich kosten, 3,5 Millionen davon sollten aus Zuschüssen kommen wollte von Beginn an die Bürgerinitiative Kapuziner erwirtschaften, das verkündete sie bereits Auf zwei Millionen Euro soll sich der städtische Anteil belaufen, für den damals amtierenden Oberbürgermeister Engeser und Bürgermeister Guhl ein vertretbarer Anteil. Heute werden die Gesamtkosten auf knapp über acht Millionen Euro geschätzt, eine Endabrechnung liegt noch nicht vor. Der Anteil der Bürgerinitiative ist mit gleich geblieben, er wird allerdings nun nicht in bar, beziehungsweise am Stück erbracht. Vielmehr muss die Stadt Rottweil rund Euro nachfinanzieren, welche die Kapuzinerinitiative zwar rechnerisch, aber eben in Form von Eigenleistungen eingebracht hat. Rottweil holt sich Verluste aus Abwassergebühr Rot t w e i l (gg) Der Rottweiler Gemeinderat hat am Mittwoch fast einstimmig die neuen Abwassergebühren verabschiedet. Er hielt sich an die Empfehlungen des Energieversorgers ENRW. Zugleich holt sich die Stadt zurück, was sie in früheren Jahren bei der Abwasserbeseitigung draufgelegt hat. Frischwasser wird zudem ab dem kommenden Jahr um 3,3 Prozent teurer. 2,16 Euro wird die ENRW pro Kubikmeter Schmutzwasser verlangen. Dieser Preis liegt nach den Angaben der ENRW neun Cent über einem kostendeckenden Preis. Damit will sich die Stadt Gelder zurückholen - die ENRW, ein Eigenbetrieb der Stadt, hatte 2007 gut Euro draufgelegt, 2008 sogar knapp Euro. Knapp über Euro davon möchte die Stadt nun wieder haben. Auch der Preis für die Niederschlagswasserbeseitigung liegt höher als das kalkulatorische Muss: 53 Cent will die Stadt künftig pro Kubikmeter haben, zwei Cent mehr als nötig. Knapp Euro Verlust aus den Vorjahren sollen so ausgeglichen werden. Für den Stadtteil Neufra gelten eigene Werte, hier sollen nach dem Gemeinderatsbeschluss ab dem kommenden Jahr 1,91 Euro pro Kubikmeter Schmutzwasser und 52 Cent pro Kubikmeter Niederschlagswasser verlangt werden. Neufra gehört zum Abwasserzweckverband Primtal. Die Einführung der gesplitteten Abwassergebühr geht auf ein Urteil des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg vom März 2010 zurück. Der Rottweiler Gemeinderat hat bereits in einem Grundsatzbeschluss eine Einführung der getrennten Gebühren rückwirkend zum 1. Januar 2011 beschlossen. Zum neuen Jahr wird frisches Wasser in Rottweil teurer. Die ENRW erhöht den Wasserpreis für die Tarifkunden um 3,3 Prozent, heißt es in einer Mitteilung des Energieversorgers. Konkret bedeute das beim häufigsten Zähler (QN 3/5) und einem durchschnittlichen Wasserverbrauch von 150 Kubikmeter eine Erhöhung um zwölf Euro jährlich, beim Zähler QN 10 im Jahr 13,80 Euro.

8 8 / NRWZ zum Wochenende Wende im Rocker-Prozess Verständigungsgespräch scheint zu klappen Kre i s Ro t t w e i l (sl) Nach drei Monaten bahnt sich im Rocker-Prozess vor dem Rottweiler Landgericht (wir berichteten) eine überraschende Wende an: Am zwölften Verhandlungstag haben das Gericht, die zehn Verteidiger und zwei Staatsanwälte hinter verschlossenen Türen ein längeres Verständigungsgespräch geführt. Dem Vernehmen nach sind sie zu einer Einigung gekommen. Z uletzt drohte das Verfahren immer mehr auszuufern. Plötzlich stand der Vorwurf im Raum, deutsch-türkische und deutsch-kurdische Angeklagte beziehungsweise deren Angehörigen würden sich bedrohen. Plötzlich fiel der Name der Name Boki. Das ist ein mit internationalem Haftbefehl gesuchter Zuhälter aus Villingen-Schwenningen und Gründer der Rocker-Gruppe United Tribuns. Boki heißt Armin Z., galt als einer der Herrscher im Rotlicht-Milieu von Villingen-Schwenningen und wird bosnischer Pate genannt, weil er sich in seine bosnische Heimat absetzte. Von dort, so berichten Kenner, lasse er weiterhin die Puppen tanzen, auch in Villingen- Schwenningen. Noch immer ist die Rolle der ins Zwielicht geratenen Rottweiler Kripo in diesem Fall nicht endgültig geklärt. Auch viele andere Fragen sind offen. Und so kündigten die Verteidiger gegenüber der 1. Großen Jugendkammer weitere Anträge an. Zum Beispiel geht es um die Forderung nach einem Lichtgutachten und einem Augenschein des Tatorts. Damit soll bewiesen werden, dass die Täter Mitglieder der Rocker-Gruppe Black Jackets nicht erkennen konnten, dass sich am späten Abend des 5. Februar dieses Jahres Menschen im Clubheim der United Tribuns am Ortsende von Rottweil- Bühlingen aufhielten. Es steht viel auf dem Spiel für die Angeklagten, die fast allesamt ein Geständnis abgelegt haben. Aber der Vorwurf der Staatsanwaltschaft lautet versuchter Mord und besonders schwere Brandstiftung. Und genau das ist das Problem. Denn alleine bei besonders schwerer Brandstiftung liegt die Mindeststrafe bei fünf Jahren. Wenn dann noch versuchter Mord hinzukommt, steigt das Strafmaß schnell auf acht, neun Jahre Gefängnis. Und genau diese Größenordnung hatte sich die Staatsanwaltschaft dem Vernehmen nach eigentlich vorgestellt. Vor Beginn des 13. Prozesstages zu Beginn dieser Woche zogen sich das Gericht, die zehn Verteidiger und die beiden Staatsanwälte zu einem Verständigungsgespräch zurück, es war bereits das zweite, nachdem eines zu Beginn des Prozesses gescheitert war. Und jetzt scheint alles auf eine Einigung zuzulaufen. Zwar erklärte ein Gerichtssprecher: Der Inhalt unterliegt dem Beratungsgeheimnis und darf deshalb nicht mitgeteilt werden. Doch aus Kreisen der Angeklagten verlautete, dass es erstens zu einer Einigung gekommen sei, dass sich zweitens die beiden Vorwürfe der Anklageschrift nach der Beweisaufnahme so nicht halten lassen und dass sich die Staatsanwaltschaft deshalb bereit erklärt habe, von ihren Forderungen um etwa die Hälfte herunterzugehen. Damit scheint auch klar zu sein, dass sich der Prozess doch nicht bis in den März hinziehen wird. Der nächste Verhandlungstag ist auf den 10. Januar um 14 Uhr terminiert. Ein Gerichtssprecher: Entsprechend der Strafprozessordnung wird das Ergebnis der Verständigungsgespräche dann mitgeteilt werden. Außerdem soll an diesem Tag der psychiatrische Gutachter zu Wort kommen. Danach blieben nur noch die Plädoyers der Verteidiger und der Staatsanwälte, die für den Morgen des 27. Januar geplant sind. Am Nachmittag will das Gericht dann das Urteil verkünden. Rottweil Den Tod tragen Ausschnitt aus einer Schau in der Lauffener Galerie Zeherith. Ausstellung: Die Galerie Zeherith zeigt in ihrer Weihnachtsausstellung fast ausschließlich Arbeiten von Studenten der Kunstakademie Stuttgart aus der Klasse von Professor Alexander Roob. Unter dem ironischen Titel Don t you call it modern? zeigen die fünf Studenten Mathias Hartmann, Uta Hennemeier, Julia Herbrik, Sabine Richter und Marta Wiechowski Arbeiten des vergangenen Semesters. Mathias Hartmann beschäftigt sich seit drei Semestern mit der Verbindung von Texten und deren optischer Präsentation als Verbindung von Grafik, Schriftfragmenten auf überlagerten Plexiglasplatten und Neonschriften in Raum greifenden Installationen. Uta Hennemeier zeigt acht zum Teil großformatige Bleistiftzeichnungen, die in penibler Strichführung organische und technische Fragmente miteinander zu einem neuen Ganzen zusammenfügt. Julia Herbrik beschäftigt sich mit dem Buch als Objekt. Durch Einschnitte, Faltungen, Klappungen und Collagieren verwandelt sich bei ihr die Ware Buch zu individuellen Objekten, deren Inhalt und Hülle in eine neue Korrelation gesetzt werden und dadurch optisch wie inhaltlich eine neue Dimension erhalten. Sabine Richter ist mit einem Konvolut Radierungen von kombinatorischem Spielwitz vertreten. Die in klassischem Bronzeguss hergestellten Plastiken von Marta Wiechowski beschäftigen sich mit dem Menschen in der Gruppe. Die kleinformatigen Figuren sind verblüffend naturalistisch in Haltung, Ausdruck und Geste wiedergegeben. Kerstin Grießhaber und Julia Hartmann haben ihr Studium bereits mit dem Diplom abgeschlossen und präsentieren ein im Rahmen des Graduierten-Stipendiums Baden-Württemberg entstandenes Gemeinschaftsprojekt, das in Berlin für eine Galerie entstanden ist und den Titel hat: Den Tod tragen. Das Thema Tracht wird auf den Tod und die damit verbundenen Gefühle und deren Bewältigungsrituale bezogen. Christa Schmid zeigt Teile ihres in den vergangenen Jahren entstandenen umfangreichen keramischen Werks. Info: Die Ausstellung dauert noch bis Freitag, 23. Dezember. Öffnungszeiten: mittwochs und freitags 18 bis 20 Uhr, sonntags 11 bis 13 Uhr sowie nach Vereinbarung unter Tel /1404). Die Galerie Zeherith befindet sich in Lauffen, in der Hauptstr. 70. pm Polizei warnt vor falschen Rechnungen Rot t w e i l (pz) Zurzeit vergehe fast kein Tag, an dem nicht eine Anzeige gegen ein Inkassounternehmen aus Wiesbaden wegen Betrugs erstattet wird. Das meldet die Polizei. Sie warnt vor einer Masche, die mit einer Gewinnnachricht beginnt. Bei den Geschädigten flattert demnach eine Rechnung ins Haus, in der sie aufgefordert werden, die säumigen Beträge in Höhe von 80 bis 170 Euro eines Gewinnspiels zu bezahlen. Tatsache ist, so die Polizei, dass die Geschädigten an keinem kostenpflichtigen Glücksspiel teilgenommen haben. Alle können sich jedoch daran erinnern, dass sie im Sommer dieses Jahres einen Anruf erhalten hatten, bei dem Ihnen ein Gutschein eines Versandhandels versprochen wurde. Bei diesem Gespräch wurden auch ihre Personalien und Adressen aufgenommen. Der versprochene Gutschein kam in der Folgezeit nie an. Diese Daten würden jetzt benutzt, um ungerechtfertigte Rechnungen zu stellen, glaubt die Polizei. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, erhalten die Geschädigten Tage nach dem Eingang des Schreibens noch Telefonanrufe. Mit diesen Anrufen, die laut Polizei von einem Band stammen könnten, werden die Geschädigten noch einmal nachdrücklich zur Zahlung aufgefordert. Die Polizei warnt vor dieser Masche und bittet die Empfänger solcher Briefe und Anrufe, nicht darauf zu reagieren, sondern Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle zu erstatten. Informationen sind auch auf der Seite der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen im Internet zu finden. NRWZ lesen kann nachweislich die Laune verbessern. Wann werben Sie in der NRWZ? Anzeigen-Tel.: /

9 Rottweil / Feuilleton NRWZ zum Wochenende / 9 Ausstellung: Die Wanderausstellung zur Marine im Alten Rathaus ist noch bis zum Sonntag, 18. Dezember, zu sehen. Sie kann auch außerhalb der üblichen Öffnungszeiten des Rathauses am kommenden Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr besichtigt werden. Betreut wird die Ausstellung von Soldaten des Patenschiffs Rottweil, die auch für den Marinepunsch auf dem Weihnachtsmarkt sorgen. Unser Bild zeigt einen Minentaucher im Einsatz eine lebensgroße Puppe. pm Spende statt Kalender: Über eine Zuwendung von 500 Euro vom REWE-Markt Nahkauf in Göllsdorf freut sich die Lebenshilfe Früher hatte die Betreiberin des Marktes, Ulrike Rieger (im Bild rechts), immer Kalender für ihre Kunden im Laden ausgelegt. Das machen viele andere Einzelhändler auch so. Nicht wenige Exemplare bleiben daher ungenutzt. Da hatte die sozial eingestellte Geschäftsfrau die Idee, auf die Kalender zu verzichten und dafür einen Betrag für einen wohltätigen Zweck zu spenden. Die Spende sollte allerdings nicht an eine große caritative Einrichtung gehen, sondern vor Ort einem gemeinnützigen Zweck dienen. Nun freut sich die Lebenshilfe Rottweil über eine Spende von 500 Euro. Der Vorsitzende des Vereins, Frank Weniger, mit dem der Verwendungsgedanke besprochen worden war, schlug vor, mit diesem Geld den betreuten Menschen der Lebenshilfe eine besondere Freude zu machen: Der Betrag wird für einen Ausflug verwendet. pm Veranstaltungen Der musikalische Höhepunkt im Vereinsjahr des Musikvereins Dunningen, das Weihnachtskonzert, wird nicht wie in den vergangenen Jahren am vierten Advent, sondern bereits am heutigen Samstag stattfinden. Im ersten Konzertteil werden viele neue und vor allen Dingen ganz junge Nachwuchsmusiker der Beginners, erstmalig unter der Leitung von Andreas Nagel, Henrik Noder und Ramona Mauch debütieren. Auch die Jugendkapelle des Musikverein Dunningen wird sich im Konzertteil der Jugend unter Federführung ihrer neuen Dirigentin Julia Schmid präsentieren. Ein besonderes Highlight wird das Stück Dixiland Parade sein, bei dem eine solistische Gruppe in Big Band-Besetzung auftritt. Dann die aktive Kapelle des Musikvereines. Mit El Camino Real (Königsweg), Malaguena und Melodien aus dem Mantelund Degenfilm Die Maske des Zorro hat Dirigent Frank Greiner viele verschiedene spanische Themen und Melodien ausgewählt. Und auch die Zusammenfassung verschiedener Hits von Santana, sowie Highlights aus der Oper Carmen bringen spanisches Flair mit sich. Das Weihnachtskonzert beginnt um Uhr in der Turnund Festhalle Dunningen. Saalöffnung ist um 19 Uhr. Weitere Infos unter www. mv-dunningen.de Klaus-Peter Sieloff ist tot Rot t w e i l (ksm) Der einstige Fußball-Nationalspieler Klaus-Dieter Sieloff, der in der Zeit von 1954 bis 1959 beim FV 08 Rottweil gespielt hat, ist nach schwerer Krankheit im Alter von 69 Jahren in Stuttgart gestorben. Sieloff spielte als Profi beim VfB Stuttgart (von 1960 bis 1969) und bei Borussia Mönchengladbach (1969 bis 1974) und wurde mit den Rheinländern auch zweimal Deutscher Meister (1970 und 1971) und einmal DFB-Pokalsieger (1973). Zudem nahm Sieloff an zwei Weltmeristerschaften (1966 und 1970) und absolvierte zudem 22 Europacupspiele für Mönchengladbach. Im Jahre 1971 war Sieloff beim legendären Büchsenwurf-Spiel dabei, dass die Gladbacher gegen Inter Mailand mit 7:1 gewannen. Das Spiel wurde aber nachträglich annulliert, weil der Italiener Boninsegna damals angeblich von einer von einem Zuschauer geworfenen Cola-Dose am Kopf getroffen wurde (was allerdings niemals bewiesen wurde). Das Spiel wurde wiederholt und Gladbach schied dann aus. Veranstaltungen Der Sänger und Gitarrist Hary de Ville kommt zur 46. Hammond Jazz Night in die Villa Junghans in Schramberg. Ihn kennt man als Gründer und Macher der weit über die Region hinaus bekannten Real Blues Band. Vor Jahren hat er auch den Jazz für sich entdeckt und spielt in mehreren Formationen. Aktuell ist sein Projekt Tribute to Nat King Cole, wo mit dem Stuttgarter Jazzprofessor Martin Schrack sowie dem Rottweiler Bassisten German Klaiber spielt. Beginn ist am 21. Dezember um Uhr. Platzreservierung kann unter info@villajunghans.de oder Tel erfolgen. Eine musikalisch-groovige Einstimmung zu den Festtagen findet am Freitag, 23. Dezember, ab 20 Uhr im Kapuziner in Rottweil statt. Im Refektorium gibt es Move in the season, ein Session-Projekt, das kurz vor den Festtagen Soul-Klassiker, Jazz- und Latin-Standards sowie neu arrangierte Xmas-songs anbieten will. Für einen beswingten Sound wird zunächst die Gruppe Soulfood sorgen. Dann soll sich das Ganze zu einem Mehr- generationen-mitmachfa- Konzert entwickeln. Wer bereits jetzt zum Mitmachen angeregt ist, kann mit dem Leiter der Session, Thomas Braig, unter Tel. 0741/7607 Kontakt aufnehmen, BLEIB, WER DU BIST MIT DER SOZIALSTATION ST. FRANZISKUS ROTTWEIL Vertrauen beginnt mit einem persönlichen Gespräch. Seit 2. November 2011 sind wir für Sie da mit der Pflege bei Ihnen zu Hause in Rottweil und Umgebung, rund um die Uhr. Wir unterstützen Sie aber auch mit anderen Hilfen für Ihren Haushalt und Ihre Selbständigkeit. Sozialstation st. franziskus Rottweil Pflege- dienstleitung Ina Stumpf Tannstr Zimmern o.r. Telefon Telefax ina.stumpf@stiftung-st- franziskus.de Internet Neueröffnung! Wir beraten Sie gerne zu Hause! Rufen Sie uns an! Beilagen in der NRWZ zum Wochenende. Infos unter Tel. 0741/ und anzeigen@nrwz.de

10 10 / NRWZ zum Wochenende Weihnachten Mond überm Rottweiler Weihnachtsmarkt: Am Sonntag hat er zum letzten Mal geöffnet. Fotos: Wolf-Dieter Bojus Geschenke-Endspurt SIEHT GUT FÜR SIE AUS. DER KIA SPORTAGE 2.0 CRDI 2WD VISION Der neue BMW 3er AB Freude am Fahren Abb. ähnlich 7-Jahre-Kia-Herstellergarantie* Aufregendes Design Umfangreiche Der BMW 3er setzt in seiner sechsten Generation ,00 neue Maßstäbe in Sicherheitsausstattung Sachen begeisternder Sportlichkeit, u. v. m. zukunftsweisender Technologien und bewegender Ästhetik. Die einzigartige Kraftstoffverbrauch Kombination aus Fahrdynamik in l/100 und km Komfort kombiniert sowie zahlreiche 5,9; innerorts 7,0; außerorts Innovationen 5,2. wie z. B. CO2-Emission: das optionale vollfarbige kombiniert BMW 153 Head-Up g/km. Nach Messverfahren Display stehen für RL noch 1999/100/EG. mehr Sicherheit Abbildung und ein zeigt überragendes Sonderausstattung. Fahrerlebnis. Hinzu kommt eine weitere Neuheit: Gerne unterbreiten wir Ihnen Ihr ganz persönliches Angebot. Besuchen Sie uns die BMW Modern Line, Sport Line und Luxury Line drei und erleben Sie den Kia Sportage bei einer Probefahrt. charakterstarke Ausstattungslinien für Exterieur und Interieur, die zusätzlich Emmerich ganz GmbH neue & Individualisierungsmöglichkeiten Co KG bieten. Klaus-Gutsch-Straße Rottweil Telefon DER NEUE BMW 3er. Neu in Rottweil * AB Gemäß DEM den gültigen Garantiebedingungen. (bis Einzelheiten max erfahren km). Sie bei Einzelheiten Ihrem BEI UNS. Kia Vertragshändler. erfahren Sie bei Ihrem Kia Vertragshändler. Autohaus Emmerich GmbH & Co. KG Autohaus H. Emmerich GmbH Klaus-Gutsch-Str Rottweil Tel Fax Rot t w e i l (pm) Kaum von Nachtwächter Manfred Ponath eingeläutet, scheint er auch schon wieder zu Ende zu gehen: der 18. Rottweiler Weihnachtsmarkt. Bis Sonntag aber schmücken die blauen Hütten mit ihrem weihnachtlichen Angebot noch Rottweils Fußgängerzone. Es besteht noch reichlich Gelegenheit, sich mit Freunden auf einen Plausch bei Glühwein und Würstchen zu treffen und in der festlich beleuchteten Stadt nach den letzten Präsenten für die Lieben zu suchen. W er bis zur langen Einkaufsnacht noch keine Gelegenheit hatte, den Rottweiler Weihnachtsmarkt zu besuchen, kann sich noch bis 18. Dezember an den geschmückten Buden, den beleuchteten Traufen und dem abwechslungsreichen Programm erfreuen. So spielt Weihnachtsmarkt noch bis Sonntag am Freitag, 16. Dezember, nach dem Historischen Nachtwächterrundgang ab das Trompetenquartett der Musikschule Rottweil in der Fußgängerzone. Tags darauf sind ab Uhr der Musikverein Bühlingen und ab 16 Uhr die Chorgemeinschaft zu hören. Um 17 Uhr schließt der Musikverein Neufra den musikalischen Reigen für den vierten Adventssamstag, an dem übrigens die meisten Geschäfte in der Innenstadt bis 18 Uhr geöffnet haben. Am letzten Sonntag des 18. Rottweiler Weihnachtsmarkts ist ein vielfältiges Programm für die Familie geboten. Bereits ab 11 Uhr erfreuen die Rottweiler Stadtmusikanten mit vorweihnachtlicher Musik in der Fußgängerzone. Die Jugendkapelle Rottweil ist dann ab 17 Uhr zu hören. Die kleinen Besucher unterhält Dieter Sirringhaus von der Villinger Puppenbühne um 14, 15 und 16 Uhr mit Weihnachtsgeschichten von Kasperl und Seppl. Unter dem Motto Dein König kommt, steht das offene Adventssingen in der Predigerkirche, an dem auch die Kinderchöre der evangelischen Kirchengemeinde mitwirken. Ebenfalls für die ganze Familie gedacht ist die Weihnachtsführung im Dominikanermuseum am Sonntag, 18. Dezember, um 15 Uhr. Dabei erläutert Cornelia Votteler in der Abteilung Sakrale Kunst des Mittelalters, welche Heilige einen engen Bezug zu Weihnachten haben.

11 Weihnachten Nachtwäsche für Sie und Ihn NRWZ zum Wochenende / 11 Fröhliche Verkäuferinnen, großes Angebot: der Rottweiler Weihnachtsmarkt. Weihnachtsangebote 10% Rabatt auf - Schmuckwaren - Weihnachtseinkäufe von Kindern Wir rund um umdie dieuhr Uhr Wirbieten bietenihnen Ihnen alles alles rund Damen-, Herren u. Kinderarmbanduhren WIR WÜNSCHEN ALLEN UNSEREN KUNDEN Großuhren, Schmuck, REPARATUREN FROHE WEIHNACHTEN UND EIN GESUNDES NEUES JAHR BITTE VORMERKEN wir habenwir am 28. u am 03.(WINTERMARKT) u vormittags geöffnet HABEN AMund VONStr Waldmössingen, UHR FÜR SIE GEÖFFNET Winzelner 12,bis Tel.: 07402/ Öffnungszeiten: Montag Donnerstag Uhr Winzelner Str. 12,Freitag Waldmössingen, UhrTel.: 07402/ Öffnungszeiten: Montag Donnerstag Uhr Freitag Uhr Für besseres Schlafen! S T E I N W E I B L E Kriegsdamm 3 in Rottweil Wir wünschen Ihnen gesegnete Weihnachten! Christbäume vom HOFGUT RAMSTEIN Öffnungszeiten: Verkauf ab Hof, ganz frisch geschlagen Tel /640 Mo - Fr Sa Samstags ab Kultur zw. Epfendorf Harthausen und Böhringen in Rottweil Spedition Hugger Schrambergerstr. beim Kkh Werktags , ab 16. Dez , Samstag Pferdepension, Christbäume Der neue BMW 3er Freude am Fahren Yoga Center Beschenken Sie sich oder verschenken Sie Ruhe und Entspannung mit Gutscheinen für Yoga oder einer Klangschalenmassage. Wir freuen uns sehr auf Ihren Anruf und Abb. ähnlich DER NEUE BMW 3er. Der BMW 3er setzt in seiner sechsten Generation neue Maßstäbe in Sachen begeisternder Sportlichkeit, zukunftsweisender Technologien und bewegender Ästhetik. Die einzigartige Kombination aus Fahrdynamik und Komfort sowie zahlreiche Innovationen wie z. B. das optionale vollfarbige BMW Head-Up Display stehen für noch mehr Sicherheit und ein überragendes Fahrerlebnis. Hinzu kommt eine weitere Neuheit: die BMW Modern Line, Sport Line und Luxury Line drei charakterstarke Ausstattungslinien für Exterieur und Interieur, die zusätzlich ganz neue Individualisierungsmöglichkeiten bieten. AB DEM BEI UNS. Autohaus H. Emmerich GmbH Klaus-Gutsch-Str Rottweil Tel Fax Robert-Bosch-Str Zimmern yoga-health-zimmern.de Fon: 0741/ wünschen eine besinnliche Weihnachtszeit! Ihre Pia Fleig Großer Räumungs-Verkauf! vom 19. bis 31. Dezember 2011 wegen Renovierung Alle Markenrt e i Schuhe uz % red

12 12 / NRWZ zum Wochenende Schramberg Die Woche kurz Freitag: Seit langem hat man darüber diskutiert: Wenn der hintere Rathausplatz zur neuen Mitte umgebaut wird, müssen fünf Platanen weichen. Jetzt ist es so weit: Spezialisten fällen die teilweise morschen Bäume und shreddern an Ort und Stelle gleich Äste und Zweige. Zu wenig Kunden in der Schillerstraße bedeuten das Ende der Selbstbedienungstankstelle dort. Da sie im Sanierungsgebiet Süd liegt, überlegt man bei der Stadt, wie man das Grundstück sinnvoll nutzen kann. Samstag: Im Schloss laden die Klimabotschafter zum Empfang. Von allen Seiten gibt es Lob für die aktiven Kinder, die mit dem Pflanzen von Bäumen etwas gegen den Klimawandel tun wollen In der Marktstraße feiert Ela Hartelt mit ihrem Team 30 Jahre Naturladen. Glück haben die Kinder des Kinderhorts Doppelpunkt, denn sie erhalten ein Tischfußballspiel ganz eigener Art. Sonntag: Bei einem Unfall an der Umgehungsstraße auf dem Sulgen werden drei Personen schwer verletzt. Ein 18-jähriger Fahranfänger gerät auf der Fahrt Richtung Tal ins Schleudern und prallt auf ein entgegenkommendes Auto. Notärzte, Rettungsdienst, Polizei und Feuerwehr sind im Einsatz, die Autofahrer werden während der Bergungsarbeiten über den Sulgen umgeleitet. Montag: Udo Neudeck stellt eine Kampagne des Stadtverbandes für Sport vor: In jede Sportstätte soll ein Defibrillator, damit man bei einer Herzattacke schnell helfen kann Euro bräuchte man, um alle 18 Sporthallen, Fußballplätze und Bäder auszustatten. Spendenaufrufe liegen überall in der Stadt aus. Donnerstag: Die Stadt ehrt SPD-Altstadtrat Günter Philipp aus Anlass seines 80. Geburtstages mit einem Empfang im Rathaus. Seit mehr als 30 Jahren hat sich der ehemalige Schramberger Polizeichef für die Talstadtumfahrung eingesetzt. Bislang vergebens. AI wird 50: In der Mediathek zeigt die Schramberger Gruppe der Menschenrechtsorganisation eine Ausstellung über ihre Arbeit und Entwicklung. Schrambergs Oberbürgermeister Thomas betonte mit Blick auf unsere eigene Geschichte, dass es nicht reiche, die Menschenrechte einmal festzuschreiben. Man müsse dafür sorgen, dass diese Rechte auch gewahrt, beachtet und umgesetzt würden. Der Sprecher der Gruppe Robert Bühler beklagte die immer noch schwierige Menschenrechtssituation in sehr vielen Ländern der Erde. Die Ausstellung über fünf Jahrzehnte AI ist bis Mitte Januar in der Schramberger Mediathek zu sehen. Unser Bild zeigt Gründungsmitglieder und ehemalige ai-sprecher (von links) Albert Bäumer, Birgit Maier, Margret Spannagel, Werner Körber, Walter Kienzle mit dem heutigen ai-sprecher Robert Bühler. Foto: him TG bekommt Umwelt-Zug Sch r a m b e r g (him) Kaum gestartet, kann das technische Gymnasium an der Friedrich-Ebert-Schule in Schramberg schon eine Erweiterung feiern: ab dem kommenden Jahr wird es neben dem bisherigen Technikprofil (künftig Mechatronikprofil) ein Umwelttechnikprofil geben. Das hat auf Nachfrage der NRWZ Schulleiter Bernhard Broghammer bestätigt. Einzige Schule im weiten Umkreis Arbeiten im Labor am TG Schramberg. Der neue U m - weltzug startet mit einer eigenen Klasse ab dem Schuljahr 2012/13. Besonders auch junge Damen soll der Umweltbereich anziehen, denn Biologie und Chemie spielen eine wichtige Rolle im Lehrplan des neuen Zuges. Wir sind die einzige Schule in der Region, die dieses neue Profil anbietet, so Broghammer, da haben wir ein Alleinstellungsmerkmal. Regenerative Energien und Mobilität seien Zukunftsthemen, zusammen mit der Wirtschaftlichkeit und der Ökologie werde es in den kommenden Jahren um diese Themen gehen. Laut Lehrplan sollen die Schüler lernen Technik und Umwelt als vernetzte Systeme zu betrachten, bei denen nicht nur das technisch Machbare im Vordergrund Foto: pm steht. Auf dem Lehrplan stehen etwa die Sonnenenergie, aber auch die Grundlagen der Energieumwandlung, das umweltchemische Labor oder Abfall und Recycling. In diesem Schuljahr hatte das TG auf dem Sulgen mit 17 Schülern in der Eingangsklasse den Betrieb aufgenommen, mit dem neuen Zug wird dann im kommenden Schuljahr eine weitere Eingangsklasse hinzukommen. Am Rande Aus der Wirtschaft erreicht uns eine Nachricht über ein sehr erfolgreiches Unternehmen: Bestes Jahr in der Firmengeschichte, Leutturmbetrieb, Erfolgreich in die Zukunft. Das Übliche halt. Doch die Uhr auf dem Gruppenbild vermittelt eine andere Botschaft... Schmückt sich Helios mit fremden Federn? Sch r a m b e r g (him) Anfang Dezember hat das Helios- Klinikum Rottweil eine Pressemitteilung verbreitet, wonach man von der Techniker-Krankenkasse die Auszeichnung Klinikus erhalten habe. Eventuell eine fremde Feder, mit der sich das Unternehmen jetzt schmückt. In einer Pressemitteilung heißt es, die Helios-Klinik Rottweil sei eine von 48 Kliniken im Land, die bei einer Patientenbefragung der TK im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich gut bewertet worden sei. Das hat Oskar Stern aus Schramberg veranlasst, bei seiner Krankenkasse, der TK, nachzufragen und siehe da: Die Patienten wurden lange vor der Übernahme und der Schließung des Schramberger Krankenhauses befragt, nämlich zwischen März 2010 und Februar Erst ab Juni 2011 war Helios bekanntlich für die Gesundheitszentren Kreis Rottweil verantwortlich. Stern wirft nun Helios-Geschäftsführer Tobias Meixner vor, sich mit fremden Federn zu schmücken. Er habe die Zufriedenheit der Patienten in Schramberg einfach als Leistung der Helios-Klinik umgemünzt. Das ist nicht die feine Art ja, das ist eine bewusste Täuschung, zürnt Stern. Helios-Sprecherin Andrea Schmider meint, der Preis der TK sei dem Helios-Klinikum Rottweil verliehen worden und die Mitarbeiter wie der ärztliche Direktor Dr. Günther Fuchs von damals seien ja auch heute noch dabei. Denen habe man auch ausdrücklich für ihre gute Arbeit gedankt.

13 Schramberg NRWZ zum Wochenende / 13 Gemeinderat: Haushaltsplan festgestellt Schramberg (him) Der Gemeinderat hat sich am Donnerstagabend abschließend mit dem Haushalt für das Jahr 2012 befasst. Dank weiter gesenkter Kreisumlage hat sich die Finanzlage noch etwas verbessert. Insgesamt sind im kommenden Jahr Einnahmen und Ausgaben in Höhe von gut 61 Millionen Euro vorgesehen. Dabei sind im Verwaltungshaushalt fast 49 Millionen Euro und im Vermögenshaushalt gut 12 Millionen Euro eingeplant. Neue Schulden von gut drei Millionen Euro sind vorgesehen. Die Steuersätze bei Grund- und Gewerbesteuer bleiben unverändert. Da im städtischen Bereich einige neue Stellen eingerichtet werden müssen, werden die Personalausgaben um fast fünf Prozent klettern. Noch schnell ein Schnappschuss fürs Familienalbum mit dem prominenten Gast: Foto. him Özdemir in Schramberg: Kurzweilig und informativ so lässt sich der Abend mit dem Bundesvorsitzenden der Grünen, Cem Özdemir, zur Integration im Schramberger Schloss zusammen fassen. Und nicht zuletzt: es war auch lecker, der türkische Elternverein hatte anschließend an den Vortrag zu einem türkischen Buffet geladen. Doch zunächst hatte der eigens aus Berlin angereiste prominente Gast vor gut 150 Zuhörern ein breites Panorama der Einwanderungsgeschichte nach Deutschland insbesondere aus der Türkei aufgebaut. Beginnend mit Zuwanderern schon im 17. und 18. Jahrhundert über die Anwerbeabkommen aus den 50er und 60er Jahren bis hin zu den terroristischen Anschlägen des NSU. In den vergangenen 50 Jahren seien eine Reihe von Gelegenheiten verpasst worden, um die Integration der Gastarbeiter und ihrer Familien zu erleichtern. Dazu gehört für Özdemir auch, das bei den Feiern aus Anlass des Jubiläums des Anwerbeabkommens in den Festreden kaum einmal jemand auf die Idee gekommen sei, Danke zu sagen: Danke, dass ihr hergekommen seid, die Arbeiten gemacht habt, die wir nicht machen wollten, danke, dass ihr die Bundesrepublik mit aufgebaut habt. Es sei einfacher über Probleme zu reden, wenn man zunächst mal danke gesagt hat, findet Özdemir. In der lebhaften Diskussion beantwortete Özdemir Fragen zum EU-Beitritt der Türkei ( War die Idee der CDU um 1960 ), zu den Reden des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan ( Geht s ne Nummer kleiner, wird aber auch gern fehlinterpretiert ), Bildungspolitik ( Bildung ist Daseinsvorsorge ), Multikulti ( Streit um Begriffe lohnt sich nicht, aber es gibt die Vielfalt in der Gesellschaft. ), NSU-Opfer ( Wenn die Rechtsradikalen Oberwasser haben, dann attackieren sie auch andere, langhaarige, unbequeme, ganz egal. ), Koran und Frauenunterdrückung ( Ich erinnere an Paulus: In der Gemeinde aber schweige das Weib oder das jüdische Morgengebet: Danke, dass ich keine Frau bin. ). Özdemirs Fazit: Alle, die hier leben, müssen sich an die Verfassung halten, ganz egal welcher Religion oder Ethnie sie angehören. Mit langanhaltendem Beifall verabschiedeten die Zuhörer den Gast, der noch in der Nacht mit dem Zug nach Berlin zurückkehrte. Im Schloss aber diskutierten die Besucher noch lange und angeregt, bestens bewirtet vom türkischen Elternverein und Realschülern. him VHS Schramberg zertifiziert Wichtige Voraussetzung für anerkannte Fortbildung Jürgen Schleiwein (links) überreicht VHS-Leiterin Susanne Gwosch im Beisein von OB Thomas Herzog das Qualitäts-Zertifikat. Foto: him Sch r a m b e r g (him) ie Volkshochschule Schramberg hat ihre Unterrichtsstandards, ihre Organisation und ihre Unterrichtsinhalte durchleuchten lassen. Mit Erfolg. Dieser Tage überreichte Jürgen Schleiwein von Quacert die Zertifizierungsurkunde. Eine solche Zertifizierung sei Voraussetzung dafür, dass ein Bildungsträger Bildungsgutscheine der Bundesagentur für Arbeit annehmen darf, so die Leiterin der VHS, Susanne Gwosch. Bundesweit haben sich etwa 7000 Bildungsträger zertifizieren lassen, so Schleiwein. Im kommenden Frühjahr werden weitere Bereiche wie die Integrationskurse nur mit Zertifizierung angeboten werden können: Insofern sind wir nun gut gerüstet, freut sich Gwosch. Neben dem Diplom sei der Zertifizierungsprozess an sich aber auch schon hilfreich gewesen: Wir haben uns mit uns selbst beschäftigt und geschaut, was gut ist und was nicht. Immerhin ein 60-seitiges Qualitätshandbuch hatte die VHS-Leiterin zu schreiben. Ein großes Lob gab es vom Zertifizierer für das Dokumentenmanagementsystem der Stadt, in dem auch alle Daten der VHS Dozenten gespeichert seien. Als Anregung hatte er für die VHS-Leitung den Vorschlag, gelegentlich in den Kursen zu hospitieren, um die Arbeit der Dozenten besser kennen zu lernen. Oberbürgermeister Thomas Herzog freute sich insbesondere auch, dass die Integrationskurse sehr erfolgreich laufen. Beim gerade abgeschlossenen Kurs habe eine Urgroßmutter teilgenommen, so Gwosch. Die Frau war praktisch ohne Schulausbildung nach Deutschland gekommen und hat hier gearbeitet. Nun wollte sie alles Versäumte nachholen: Am Ende des Kurses hat sie sich gefragt, ob sie nun nicht einen Englischkurs besuchen sollte, erzählt die VHS-Chefin. Trumpf testet einen Show-Laser Schramberg (him) Im Sommer 2011 hatten grüne Lichtsäulen in der Gegend um Schramberg mehrfach den Nachthimmel erhellt. Trumpf Laser hatte einen neuen grünen Hochleistungslaser auf dem Schramberger Sulgen für die Firma Lightline getestet. Die ist spezialisiert auf Laser im Unterhaltungsbereich. Damals war die Firma Details schuldig geblieben Nun berichtet Trumpf, dass der entsprechende Laser im Rahmen von Lasershows bei besonderen Veranstaltungen auch unter freiem Himmel eingesetzt werden soll. Die Tests auf dem Sulgen sollten die Sichtbarkeit des Laserlichts im Freien erlebbar machen. Wir waren selbst gespannt, wie die Wirkung sein würde, denn unsere Kernkompetenz steckt in industriellen Anwendungen, so Kurt Mann, Leiter Laservertrieb Deutschland bei der Trumpf Laser- und Systemtechnik. Mit mehr als 150 Kilometern Sichtbarkeit sei der neue Laser ein echtes Highlight am Nachthimmel, von dem sich viele Schramberger im Sommer überzeugen konnten. Kurt Mann: Der Show- Laser war für uns ein eher ungewöhnliches Projekt, das wir aber umso mehr mit Spannung und Freude verfolgt haben.

14 14 / NRWZ zum Wochenende Aktuelles L Aquila: Erdbeben von 2009 beschäftigt Gericht L Aq u i l a (pm) Am 6. April 2009 bebte die Erde in Rottweils italienischer Partnerstadt L Aquila. Die Stadt wurde in großen Teilen zerstört, Menschen verloren ihr Obdach, 309 starben. Obwohl in den Monaten zuvor die Erde immer wieder gewackelt hatte, verzichtete ein Expertengremium auf die Evakuierung der Stadt und rief die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren. Nun wird ihnen der Prozess gemacht, diese Woche war der erste Verhandlungstag in L Aqulia. Sieben Mitglieder jenes Expertengremiums, der regionalen Kommission für die Großen Risiken, stehen in L Aquila vor Gericht, berichtet Rottweils Stadtbotschafter Bernhard Pahlmann. Die Anklage lautet auf fahrlässige Tötung in 309 Fällen. Der Vorwurf: Die Kommission habe in der Woche vom 30. März bis 6. April 2009 unmittelbar vor dem schweren Erdbeben ihre Informationspflicht gegenüber der Bevölkerung verletzt und die Menschen ungerechtfertigt beruhigt mit der Folge, dass viele in der Nacht des Erdbebens völlig unvorbereitet in ihren Häusern schliefen, anstatt sich im Freien aufzuhalten. Dadurch sei es zu der großen Zahl von Toten gekommen. Dreihundert Zeugen sind von Anklage und Verteidigung aufgeboten, und bisher gab es bereits zahlreiche Aussagen vor Gericht, die die Anklage stützen. Die internationale Forschergemeinde protestiert derweil Medienberichten zufolge heftig: Wie kann man Wissenschaftler für etwas vor Gericht stellen, was außerhalb ihrer Reichweite liegt? Wie kann man sie anklagen, sie hätten ein Erdbeben nicht vorhergesagt, wo doch solche Ereignisse gar nicht vorhersagbar sind? Allerdings hatte die Erde in und um L Aquila von Oktober 2008 an immer wieder gewackelt. Daher tagten die Forscher und Zivilschutzbeauftragten am 31. März Nach einer Stunde reisten die höchsten wissenschaftlichen Autoritäten, wie sie sich selbst im Sitzungsprotokoll nannten, ohne große Warnungen wieder ab. Dann kam das verheerende Beben. Weihnachtskonzert: Am 25. Dezember um Uhr findet im Schramberger Bärensaal das schon traditionelle Weihnachtskonzert der Stadtmusik Schramberg statt. Beginn ist um Uhr, Saaleinlass ab Uhr. Das Jugendblasorchester der Stadtmusik Schramberg unter Leitung von Andreas Hirt leitet mit der traditionsreichen Schramberger Fassung von Ihr Kinderlein kommet und mit modernen, innovativen Klängen Kre i s Ro t t w e i l Die Beruflichen Schulen in Rottweil und Schramberg werden Ganztagesschulen. Sie bekommen eine Kreiseigene Essensausgabe auch, weil die Mensa im Himmelreichwäldle eine städtische ist und daher dort nur Schüler der städtischen Gymnasien und der Realschule essen dürfen. Vo n Mo n i Ma r c e l u n d Martin Himmelheber Aufgrund des fortschreitenden Ausbaus von Ganztagesschulen und der Zunahme der Zahl der Schülerinnen und Schüler im Vollzeitbereich der beruflichen Schulen ergibt sich die Berufliche Schulen werden Ganztagsschulen Essensausgabe mit 120 Plätzen geplant Notwendigkeit an den beiden großen Berufsschulzentren in Rottweil und Schramberg angemessene Aufenthaltsbereiche mit Essensausgabemöglichkeit anzubieten. Gedacht ist dabei an bauliche Erweiterungen, betont Gerald Kramer, im Landratsamt für die Schulen zuständig. Geplant ist in Rottweil eine Essensausgabe für 120 Schüler. Scheint wenig angesichts der Tatsache, dass in der Erich- Hauser-Gewerbeschule und der Oswald-von-Nell-Breuning Schule insgesamt derzeit 3300 Schüler lernen. Wir haben viele Teilzeitschüler, so Rektor Johannes Binder, da reichten also 120 Plätze aus. Die Eckdaten haben Schulleiter und Kreisverwaltung bereits festgeklopft, Förderanträge beim Land sind vorgesehen, im Haushaltsentwurf sind dafür für 2012 erste Finanzierungsraten in Höhe von Euro für Rottweil und Euro für Schramberg eingestellt. Dort könnten die Stadt und der Kreis von Anfang an kooperieren: Die drei benachbarten Schulen in Schramberg-Sul- das Jubiläumsjahr 2012 zum 50. Bestehen ein. Meinrad Löffler als Dirigent des Hauptorchesters (unser Bild) gelang es, den Posaunisten Daniel Weißer als Solisten für das farbenfrohe, ausgesprochen virtuose Stück Colors zu gewinnen. Außerdem wird mit dem Stück Heidi und Peter eine Komposition aufgeführt, welche die Kulisse der Alpen mit der Geschichte der kleinen Heidi verknüpft. pm gen würden es sehr begrüßen, wenn man ein gemeinsames Projekt starten könnte. Für die gewerbliche Friedrich- Ebert-Schule, so Schulleiter Hans-Jürgen Ohlmann, ergäben sich Synergieeffekte zwischen der Stadt und dem Kreis, würde man gemeinsam bauen. Mit der benachbarten Werkrealschule und der kaufmännischen Ludwig-Ehrhard- Schule (LES) arbeite man bereits jetzt gut zusammen. Weil der Trend zu häufigerem Nachmittagsunterricht für die Vollzeitschüler auch an den beruflichen Schulen gehe, sieht Ohlmann auch Bedarf für eine Mensa. Sein Kollege Jörg Wiesemann von der LES sieht seine Schule derzeit noch baulich unterbelichtet. Er wünscht sich deshalb einen multifunktionellen Raum, der auch als Aufenthaltsraum für die Schüler und für festliche Gelegenheiten genutzt werden könnte. An der FES werden derzeit insgesamt etwa 800 Schüler unterrichtet, etwa 500 sind derzeit pro Tag in der Schule. Die LES besuchen etwa 340 Schüler von denen zwei Drittel als Vollzeitschüler an zwei Nachmittagen Unterricht haben. Auch für die benachbarte Werkrealschule wäre eine Mensa toll, so Schulleiter Gerhard Nöhre. Er hofft ebenso auf Räumlichkeiten, in denen neben der Essensausgabe für die Schüler auch die Möglichkeit besteht, sich aufzuhalten und beispielsweise Hausaufgaben zu machen. Die Werkrealschule auf dem Sulgen besuchen derzeit etwa 200 Schüler, 30 von ihnen kommen mit dem Bus, gerade für sie wäre eine Mensa wichtig, Aber auch mit Blick auf die Entwicklung hin zu mehr Ganztagesschulen wäre für Rektor Nöhre der Bau einer Mensa anzustreben. Potential für eine Mensa wäre demnach auf dem Sulgen vorhanden, eine Kooperation aber wäre auch deshalb sinnvoll, damit eine Betreiber eine Mensa auch wirtschaftlich führen kann. Denn er stehe natürlich im Wettbewerb zu anderen gastronomischen Anbietern auf dem Sulgen, so Ohlmann. Nun sind die Gemeinderäte und der Kreistag am Zug, die Mensawünsche zu erfüllen.

15 Wirtschaft NRWZ zum Wochenende / 15 Burgbacher besucht Kern-Liebers in China Sch r a m b e r g (pm) Der Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Ernst Burgbacher, besuchte am Mittwoch vergangener Woche das Werk von Kern-Liebers in Taicang/ China, nordwestlich von Shanghai. Unter der Leitung von Burgbacher verschafft sich die deutsche Delegation einen Überblick über die Situation und Möglichkeiten in Taicang einen Industriepark für kleine und mittlere deutsche Unternehmen in Rahmen einer deutsch-chinesischen Wirtschaftskooperation zu gründen. Taicang ist der größte Kern- Liebers-Standort in China und produziert mit rund 500 Mitarbeitern Präzisionsteile wie Band- und Drahtfedern, Feinschneid- und Stanzteile, Stanzbiegeteile, Solardrähte und Teile für Textilmaschinen. Jubiläum: 25 Jahre Milton Erickson Institut Rottweil es gibt schlechtere Gründe um zu feiern. Das Team um Bernhard Trenkle (Bild) tat es auf seine Weise: Im Rahmen des 4. Weltkongress für Ego-State Therapie der Ende November in Heidelberg stattfand, und von dem Rottweiler Team organisiert wurde, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens startete Trenkle in Rottweil und von da an wurde Stillstand zum Fremdwort. Schnell etablierte er sich als Experte im Bereich der Hypnose-Ausbildung für die Ausund Fortbildung von Ärzten, Psychologen und Sozialpädagogen. Der zweite Bereich, der in all den Jahren zunehmend an Bedeutung gewann und zum Aushängeschild wurde: internationale Seminare und Fachkongresse. Wir konnten seither grob geschätzt mehr als Teilnehmer begrüßen so Trenkle. Darunter war auch die Evolution of Psychotherapy die bisher größte Psychotherapie-Konferenz in Europa 1994 in Hamburg, die alleine 6000 Fachleute anlockte. pm Junghans-Uhr in Österreich ausgezeichnet Sch r a m b e r g (pm) Im Rahmen des Neunten Chrono Awards hat das Uhrenmodell Junghans Meister Automatic gewann den ersten Platz in der Kategorie Trendsetter gewonnen. Der österreichische Chrono Award zeichnet die schönsten Uhren in sechs Kategorien aus, die Bewertung liegt bei den Lesern der Magazine Format und Trend, die in diesem Jahr unter 100 eingereichten Uhren ihre Lieblingsmodelle wählten. Sie verhalfen auch weiteren Uhren der Marken Junghans und Erhard Junghans zu ausgezeichneten Plätzen in den Kategorien Business Class und Success Class. Matthias Stotz, Geschäftsführer der Uhrenfabrik Junghans, sagte dazu. Im Jubiläumsjahr 2011 freut es uns besonders, dass die neu interpretierte Meister so viel Begeisterung erfährt. Ludwig-Erhard-Preis für Kanzlei WSS Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Annette Schavan überreicht Preis in Berlin Rot t w e i l (pm) Die Unternehmensgruppe WSS aktiv beraten hat in Berlin vor 350 Gästen von Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Annette Schavan den Ludwig-Erhard-Preis erhalten. Der Preis wird jährlich von der Initiative Ludwig-Erhard-Preis (ILEP) ausgelobt und würdigt herausragende, ganzheitliche Managementleistungen deutscher Unternehmen. Im Namen der Jury attestierte deren Sprecher Prof. Dr. Wolfgang Vogt der WSS, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, laufend Prozesse zu verbessern, Innovationen anzustoßen und in diesem Christian Lamers (1. von links) und Winfried Schmid (2. von links) von WSS nehmen den Ludwig- Erhard-Preis aus den Händen von Bundesforschungsministerin Annette Schavan (rechts) entgegen. Die Preisverleihung moderierte die Journalistin Ursula Heller. Foto: pm kontinuierlichen Verbesserungsprozess den Händen von Bundesfor- die Mitarbeiter schungsministerin Annette beispielhaft einzubinden. Die Schavan entgegen. Gefragt WSS-Belegschaft zeichne nach dem Erfolgsrezept von sich durch ein hohes Maß an WSS antwortete Schmid: Selbstständigkeit und Verantwortung aus und das mache den Unterschied im Wettbewerb. Wir sind ein unschlagbares Team! Die Mitarbeiter sind das Geheimnis unseres Erfolgs, Systeme und Prozesse Stellvertretend nahmen helfen ihnen dabei. Lamers Winfried Schmid und Christian Lamers den Preis aus ergänzte: Wir haben vor Jahren entschieden, uns aus der Rolle des reinen Deklarationsberaters zu verabschieden. Diese Erkenntnis sei zum Motor für Wachstum und Entwicklung geworden: WSS hilft nach eigenen Angaben seinen Mandanten, reale wirtschaftliche Dynamik mit Wissen und Kompetenz zu meistern. Mit der Unternehmensgruppe WSS hat erstmals seit Auslobung des Ludwig- Erhard-Preises im Jahr 1997 eine Steuerberatungskanzlei die höchste deutsche Auszeichnung für gelebtes Qualitätsmanagement erhalten. Zuvor haben Experten das Unternehmen genau unter die Lupe genommen: Eine Woche lang analysierten sieben Qualitätsmanagement-Experten die Kanzlei, dazu führten die Assessoren Interviews mit den Mitarbeitern und der Geschäftsführung. Auf Basis dieser Untersuchungen erreichte WSS 610 von 1000 möglichen Punkten. Thomas Kraus, der Vorsitzende der Initiative Ludwig- Erhard-Preis, zitierte den Erfinder Thomas Alva Edison: Wenn es einen Weg gibt, etwas besser zu machen finde ihn! Von diesem Leitspruch seien die Preisträger 2011 offenkundig beseelt, die als Musterunternehmen für Spitzenleistungen Made in Germany stünden. Für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands könne das nur gut sein, so Kraus.

16 16 / NRWZ zum Wochenende NRWZ-Buchtipps Klein, aber oho! Ulrike Rylance (Bilder von Silke Leffler), Emma im Knopfland, Jacoby & Stuart, 14,95 Euro Knöpfe haben s in sich. Dass es meist Folgen hat, wenn man sie drückt, gehört zu den Mirakeln, die Kinder lernen, wenn sie allmählich in die Welt hineinwachsen. Auch in Emma im Knopfland erweisen sich Knöpfe als wahre Wunderdinge. Aber statt die Fantasie der Kleinen zusehends in die kühle Kausallogik Erwachsener hinein zu pferchen, geht hier die Erfahrung in die andere Richtung: Hier öffnen Knöpfe und zwar die eigentlich rein verschließenden, dekorativen ganze Welten! Die kleine Emma berührt einen Goldknopf und findet sich plötzlich auf Knopfgröße geschrumpft im Knopfland wieder. Diesen putzigen Kosmos kann sie jedoch nicht recht genießen, denn die Knopfpolizei, die alle Nicht-Knöpfe verfolgt, ist hinter ihr her. Zum Glück findet sie mit dem Silberknopf Luise und dem Trachtenknopf Gustav Freunde, die ihr in einer turbulenten Reise durchs Knopfland helfen, wieder in die Menschenwelt zurückzukehren. Diese verflixt und zugenknöpfte Geschichte ist an sich schon spannend. Dank der wunderbar warmherzigen Bilder der in Gösslingen lebenden Illustratorin Silke Leffler wird sie jedoch auch visuell zum Erlebnis. Ein faszinierendes Lese- und Schau-Buch, nicht nur für kleine Knöpfe Andreas Linsenmann Starkes Mädchen, bessere Zeiten Susanna Alakoski, Bessere Zeiten, Edition fünf, 19,90 Euro Werden sie kommen, die besseren Zeiten? Lena glaubt daran, denn Lena ist ein starkes Mädchen und keineswegs verlegen, wenn es darum geht, im herben Alltag Überlebensstrategien zu entwickeln. Und dafür ist ziemlich Bedarf, denn Lena lebt am Rande der Gesellschaft. In Armut und mit Eltern, die sich fasst aufgegeben haben, dann aber doch aufbrechen aus dem bitterarmen Finnland der 1960er Jahre. Wie Landsleute beflügelt von dem Traum, als Gastarbeiter im prosperierenden Schweden den besseren Zeiten auf die Sprünge helfen zu können. Die Realität bleibt aber eine herbe. Da wirken schon die paar kümmerlich sprießenden Sonnenblumen, die Papa für die Kinder auf dem Balkon pflanzt, wie Hoffnungszeichen... Wenn wir aber am Ende von Susanna Alakoskis Roman Bessere Zeiten von der Hauptfigur scheiden müssen, dann wissen wir auch, dass der Titel des Buches für Lena, das starke Mädchen mit Migrationshintergrund, mehr sein wird als ein leeres Versprechen... Georg Linsenmann Ganz angenehm, sogar die Scheidung Julian Barnes, Vom Ende einer Geschichte, Kiepenheuer & Witsch, 18,99 Euro Und noch so ein Buch, das versucht, dem eigenen Leben auf die Schliche zu kommen. Spät und aus dem großen Überblick heraus und von der vermeintlich sicheren Seite her. Und diesmal eigentlich auch von einer Erfolgsgeschichte ausgehend. Denn Webster, die Hauptfigur in Julian Barnes Roman Vom Ende einer Geschichte ist vieles gelungen im Leben. Selbst die Scheidung wirkt angenehm. Man könnte sich also zurücklehnen und sanften Blickes noch einmal den großen Bogen einer Lebensreise nachzeichnen. Eine genießerische Selbstvergewisserung, die allerdings mehr und mehr in Untiefen führt, in der die narzistische Selbstzufriedenheit unaufhaltsam atomisiert wird. Die erinnerte Zeit und schließlich die Zeit an sich wird so zu einer Art Lösungsmittel, in der sich alles, worauf der Mann gebaut hatte, aufzulösen scheint. Was sich zu der Frage weitet, was wir überhaupt von uns selbst wissen können... Ein faszinierendes, brillant geschriebenes Buch. Eines von der eher leisen Sorte. Ein reifes Spätwerk, das so sensibel wie rückhaltlos in die Dunkelheit des menschlichen Seins hinableuchtet. Eine wach machende Leseerfahrung. Georg Linsenmann Von Tutt-weil nach Scherzheim Thomas C. Breuer, Günschtig. Zwischen Oechsle und Zäpfle Kuriose Reisen durch Baden- Württemberg, Info Verlag 12,80 Euro Wem Weihnachten zu betulich und Harmonie-selig zu werden droht, dem sei das neue Buch des in Rottweil lebenden Autors und Kabarettisten Thomas C. Breuer empfohlen. Er ist, wie er nicht nur auf der Bühne sondern auch mit Büchern immer wieder belegt, ein Sprach-Virtuose. Und ein Beobachter, den man in gewisser, freilich nicht eindimensionaler Weise als gnadenlos bezeichnen kann. Denn warme Worte oder die matten Wohlfühl- Witzchen mancher Comedians sind seine Sache nicht. Breuer schaut aufmerksam hin und spitzt das Gesehene zuverlässig brillant, aber auch ungeschminkt zu. Material für diese Methode sind in seinem im Spätherbst erschienenen neuesten Bändchen wieder einmal Reisen diesmal nicht durch die nordamerikanischen Weiten oder enge Schweizer Täler, sondern durch Baden und Württemberg. Mit großer Lust an Wortwitz und Sprachspiel schildert er Eindrücke und Begegnungen, schreibt über Skurriles, Befremdendes, Erheiterndes. Ganz selten wirkt die Kritik überspannt. Insgesamt aber ist die Lektüre absolut lohnend ein erfrischender Kontrast zur allfälligen, oft bräsigen Ländle-Propaganda. Andreas Linsenmann Barocke Vorbilder? Peter Hersche, Gelassenheit und Lebensfreude. Was wir vom Barock lernen können, Herder, 17,95 Euro Angesichts von Finanzkrisen und Ökokatastrophen dämmert selbst eingefleischten Verfechtern des neoliberalen Credos, dass Wettbewerbsdruck und Wachstumsfixierung allein die Welt nicht zusammenhalten oder gar besser machen können. Bei der Frage nach Alternativen lenkt der Berner Historiker Peter Hersche den Blick auf den Barock. In der Zeitspanne vom Ende des Dreißigjährigen Krieges bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts findet er inspirierende Leitgedanken. So war die Ökonomie nicht profit-, sondern bedarfsorientiert. Arbeit war nicht Selbstzweck, sondern notwendiges Übel, Muße ein Leitwert aller Schichten, kulturelle Hervorbingungen genossen höchste Wertschätzung. Vor allem waren trotz vieler Nöte Daseinsfreude und die Hingabe an das Hier und Jetzt charakteristisch. An den Schlussfolgerungen Hersches für unsere Gegenwart ist gewiss vieles verkürzt und idealistisch. Wer wollte etwa auf medizinischen Fortschritt verzichten? Aber es lohnt sich, auf andere Sichtweisen einzulassen. Denn man erkennt, wie viele historisch geformte Scheuklappen das eigene Denken oft bestimmen. Andreas Linsenmann Von der Rückseite der Romantik Michael Buselmeier, Wunsiedel, Ein Theaterroman, Verlag Das Wunderhorn, 18,90 Euro Hätte, wäre, wenn! Nein, das Leben ist kein Konjunktiv, auch nicht in Sachen Deutscher Buchpreis. Den hätte dieses Jahr auch Michael Buselmeier kriegen können, er war in der ganz engen Wahl. Hat dann aber Eugen Ruge gekriegt, für seine gewiss lesenswerte DDR-Saga im Gewand eines Familienromanes. Liegt eben thematisch eher in der Luft als ein ganz feiner Künstlerroman wie Buselmeiers Wunsiedel. Darin spürt der Ich-Erzähler seinem 40 Jahre zurückliegenden Scheitern als junger Schauspieler nach. Ein Debakel, das sich in Wunsiedel zugetragen hatte. Nur ein Flecken im Fichtelgebirge, für Kenner aber eine Hauptstadt auf der Karte der Literatur: als Geburtsort Jean Pauls, des zeitlos Unzeitgemäßen, des Zeitgenossen von Goethe und Co. Jean Paul-Lektüre hatte den jungen Mimen einst gerettet und zum Schriftsteller gemacht. Eine doppelte Hommage also an die Kraft der Poesie, und eine Subjektwerdung aus dem Geist der Romantik. Georg Linsenmann Ideen für eine bessere Welt Antonia S. Byatt, Das Buch der Kinder, S. Fischer Verlag, 26 Euro Ein richtiger Ziegelstein von Buch, satte 900 Seiten schwer. Satt darf hier ganz wörtlich genommen werden, denn die Booker-Preisträgerin Antonia S. Byatt malt in diesem Historien-Wälzer ein so detailgesättigtes wie präzises Bild des Fin de siècle im England der vorvergangenen Jahrhundertwende. Souverän verknüpft sie das Panorama der Zeit mit der Geschichte dreier Familien mit vielen Kindern, die eine fast märchenhafte Kindheit erleben. Denn es ist eine Zeit des Aufbruchs in die Moderne: Psychoanalyse, Frauenbewegung, Kapitalismuskritik, sexuelle Emanzipation. Und immer wieder meint man, im Rückspiegel der Geschichte die Gegenwart aufscheinen zu sehen. Ein sehr lesenswertes Buch, das die Neugierde und Leselust bis zum Ende stimuliert. Umso bitterer der Bruch durch die finstere Katastrophe des Ersten Weltkrieges. Georg Linsenmann

17 Feuilleton Himmlische Hilfe NRWZ zum Wochenende / 17 Buch mit Votivbildern aus der Region Christus, Maria oder ein Heiliger auf einer Wolkenbank über einer Szene mit einem Sturz, Brand oder einer anderen Notlage, daneben auf Knien innig betende Gestalten: Mit solchen Bildnissen haben Gläubige über Jahrhunderte himmlische Hilfe ersucht oder für glückliche Rettung gedankt. 109 dieser Votivbilder dokumentiert nun ein stattlicher Band von Winfried Hecht. Von Andreas Linsenmann sind Ausdruck gelebter Frömmigkeit und oft spannende Dokumente historischer Konstellationen und Schicksale. So finden sich Szenen mit Feuersbrünsten, die überlebt zu haben man göttlichem Beistand zuschrieb und dafür mit einem Votivbild dankte. Auf einer etwa 1430 entstandenen Wandmalerei im Rottweiler Kapellenturm wie einem Bild von 1852 in der Wurmlinger St. Sebastianskapelle sieht man herabstürzende Kinder, die den Fall offenbar heil überstanden. Und zahlreich sind Motive, in denen angesichts grassierender Viehseuchen um das Wohlergehen der Herden gebetet wird so etwa auf einem Votivbild aus Dietingen auf dem Dreifaltigkeitsberg, auf dem das halbe Dorf artig kniend den Segen für die Vierbeiner erfleht. Der vom Lindenberger Kunstverlag Josef Fink hochwertig ausgeführte Band, den der Rottweiler Geschichtsund Altertumsverein auch als 112. Jahresgabe ausgeben wird, eröffnet neben wenig beachteten Zeugnissen der Volkskunst jedoch auch erhellende Blicke auf Werke, die man schon zu kennen glaubte. So weist Winfried Hecht darauf hin, dass selbst das acht auf fünf Meter messende zentrale Deckengemälde in der Predigerkirche als Votivbild gelesen werden kann: Als Dank an das Gnadenbild der Muttergottes von der Augenwende für Beistand während der Kämpfe um Rottweil im Spätjahr In der Tat blickt man meist auf die Stadtsilhouette und die tödliche Verwundung des französischen Marschalls Guébriant vor den Toren Rottweils als auf die betenden Rottweiler am rechten Bildrand, die ein Gnadenstrahl der Muttergottes erreicht der sich dann, historisch nicht ganz korrekt, im Tod des Feldherrn konkretisierte. Des einen Hilfe kann also auch des anderen Verderben sein. Info: Der Band Himmlische Hilf. Votivbilder vom oberen Neckar und der oberen Donau (ISBN ) umfasst 232 Seiten mit zahlreichen Abbildungen und kostet 19 Euro. Da s B u c h ist das E r - gebnis einer Bestandsaufnahme, die der ehemalige Rottweiler Stadtarchivar am oberen Neckar und der oberen Donau unternommen hat. Denn vielerorts sind die einst so allgegenwärtigen Bitt-, Gelöbnis- oder Danktafeln aus Kirchen und Kapellen verschwunden. Angesichts zunehmender Säkularisierung ging das Verständnis für derlei Objekte mehr und mehr verloren. Bestenfalls kamen sie in Museen, oft jedoch in den Kunsthandel und nicht selten droht der Verfall. Dabei sind Votivbilder von Lateinisch votum für Gelübde oder Verlöbnis nicht nur wichtige Zeugnisse einer für Generationen bindenden Glaubenshaltung. Sie Betende Rottweiler Bürger auf Joseph Wannenmachers Darstellung der Belagerung Rottweils 1643 in der Predigerkirche. Foto: al Kunstaktion: Die Agentur Markkom organisiert in Kooperation mit der Volksbank Rottweil die 10. Kunstaktion Artcards. Mit CityCards-Gratispostkarten wird Künstlern aus der Region eine Plattform geboten, ihre Ideen und Kreationen zu veröffentlichen und sich einen Namen zu machen. Mitmachen kann jeder, der etwas Kreatives zu bieten hat. Aus allen bis zum 31. Januar 2012 eingegangenen Einsendungen, werden von einer fachkundigen Jury die sechs Gewinner-Motive ausgewählt, die dann auf jeweils Postkarten gedruckt und über das CityCards-System in der Region gestreut werden. Verteilt werden die Karten in Villingen-Schwenningen, Donaueschingen, Trossingen, Spaichingen, Tuttlingen, Balingen, Rottweil, Oberndorf und Schramberg Infos unter oder Tel. 0741/ Am Dienstag, 20. Dezember, findet um 19 Uhr in der Rottweiler Predigerkirche das Veranstaltungen traditionelle Weihnachtskonzert des Leibniz-Gymnasiums statt. Die Schüler der verschiedenen Chöre und Instrumental-Ensembles wie auch verschiedener Klassen haben mit ihren Musiklehrern in den vergangenen Wochen ein anspruchsvolles Konzertprogramm erarbeitet. Im Zentrum dieser Arbeit stehen ausschließlich Lieder und Arrangements aus dem Bereich des afro-amerikanischen Gospelgesangs. Alle Beteiligten haben sich zum Ziel gesetzt, ihre aus den erarbeiteten Gospels erfahrene Freude und Emotionalität auf ein hoffentlich zahlreich erscheinendes Publikum zu übertragen. Der Eintritt ist frei. Spenden gehen zu einem Teil an den Freundeskreis Indien e.v. Mit dem anderen Teil werden weitere musikalische Aktivitäten finanziert. Der Verein Schramberger Orgelkonzerte wird am Silvesterabend mit einem feierlichen Konzert für Orgel und Trompete in der Sankt- Maria-Kirche aufwarten. An der Orgel spielt Prof. Ulrich Walther von der Kunstuniversität in Graz zusammen mit Karl-Heinz Halder, seit vielen Jahren Mitglied des Radio- Sinfonieorchesters Stuttgart, der auf der Trompete musiziert. Das Konzert beginnt um Uhr. Seit Monaten bereiten sich die Sänger der Jugendkantorei Göllsdorf mit ihrem Chorleiter Robert Kopf auf das geistliche Konzert zur Adventszeit vor, das am morgigen Sonntag um 17 Uhr in der St. Franz-Xaver Kirche Göllsdorf aufgeführt wird. Der Wechsel zwischen Musik und besinnlichen Texten soll auf die kommenden Festtage einstimmen.

18 18 / NRWZ zum Wochenende Bauen & Wohnen Anzeige Wenn die Kälte durch Türen und Fenster kommt Können Mieter eine bessere Wärmedämmung verlangen? Die Energiekosten steigen ständig, aber immer noch sind viele Mietwohnungen schlecht gedämmt, mit zugigen Fenstern oder veralteten Heizsystemen ausgestattet. Viele Mieter fragen sich dann, welche Rechte sie gegenüber ihrem Vermieter haben. K ann Kann zum Beispiel das Nachrüsten einer Wärmedämmung oder einer energiesparenden Heizung gefordert werden? Oder liegt ein Mangel der Mietwohnung vor, der zur Mietminderung berechtigt? Auch der Energieausweis für Wohngebäude wirft Fragen auf, da Mieter ihre Rechte im Zusammenhang mit diesem Dokument oft nicht kennen. Die D.A.S. Rechtsschutzversicherung gibt einige Antworten auf häufige Fragen zum Thema Wärmedämmung bei Mietwohnungen. Die Nachrüstung einer Wärmedämmung gilt als Modernisierungsmaßnahme, deren Kosten der Vermieter anteilig in Form einer Mieterhöhung auf die Mieter verteilen darf: Er darf die jährliche Miete um 11 Prozent der für die Wohnung aufgewendeten Kosten erhöhen, erläutert Anne Kronzucker, Juristin der D.A.S. Rechtsschutzversicherung. Mancher Vermieter unterlässt jedoch aufwändige Sanierungen und erhält dann zornige Anrufe oder Briefe mit der Androhung einer Mietminderung für den Fall, dass nicht bald eine zeitgemäße Wärmedämmung oder eine energiesparende Heizung nachgerüstet wird! Kein Wunder, denn die Energiekosten steigen permanent; viele Mieter müssen jedes Jahr eine erhebliche Heizkosten-Nachzahlung berappen und zusätzlich eine Erhöhung der monatlichen Nebenkosten-Vorauszahlung hinnehmen. Auch weisen immer wieder Medienbeiträge auf das Recht des Mieters hin, die Beseitigung von Mängeln der Mietwohnung zu fordern und bei Nichtbeachtung dieses Verlangens die Miete zu mindern. Doch beim Thema Wärmedämmung haben Mieter nur sehr eingeschränkte Rechte. Wann ist eine Wohnung mangelhaft? Eine Mietwohnung gilt generell dann als mangelhaft, wenn die Möglichkeit, sie vertragsgemäß zu nutzen (d. h. zum Wohnen) eingeschränkt ist, erklärt die D.A.S. Rechtsexpertin. Dies ist zum Beispiel eindeutig der Fall, wenn im Winter die Heizung ausfällt. Die Höhe der Mietminderung richtet sich danach, wie schwerwiegend der Mangel ist. Doch was angemessen ist, beurteilt jedes Gericht unterschiedlich hier muss für jeden Einzelfall gründlich recherchiert werden. Wichtig: Hat der Mieter den Mangel bereits beim Einzug gekannt, aber dessen Beseitigung nicht gefordert, hat er keinerlei Ansprüche. Dies gilt auch, wenn der Mangel so offensichtlich war, dass er ihn bei einer normalen Wohnungsbesichtigung hätte bemerken müssen. Wird ein versteckter Mangel erst später bemerkt oder Eine gute Dämmung kann ein Mieter die verlangen? Foto: pm tritt während der Mietzeit ein neuer Mangel auf, muss der Mieter diesen Mangel zunächst dem Vermieter mitteilen. Für Zeiträume, in denen der Vermieter nichts von dem Problem wusste, kann später keine Mietminderung geltend gemacht werden. Abhilfe fordern kann der Mieter im Rahmen der Mängelanzeige oder auch später unverzichtbar ist aber eine Fristsetzung. Dem Vermieter sollte dabei ausreichend Zeit gegeben werden, sich um die Sache zu kümmern. Ist nach Fristablauf nichts passiert, kann eine Mietminderung stattfinden. Von unberechtigten Mietminderungen sollte jedoch unbedingt Abstand genommen werden, warnt die D.A.S. Juristin, denn: Diese werden als Mietrückstand angesehen. Und bei einem Rückstand in der Höhe von zwei Monatsmieten ist der Vermieter zur fristlosen Kündigung berechtigt! Mietminderung bei schlechter Wärmedämmung? Auch wenn es durch Fenster und Türen zieht: Das4

19 Bauen & Wohnen Heiligenbronner Straße 64 Fenster Innenausbau Schreinerei Heiligenbronner Straße Schramberg-Sulgen Heiligenbronner Straße Schramberg-Sulgen Telefon 07422/ Schramberg-Sulgen Telefon 07422/ Telefon 07422/ Gesetzliche Verpflichtung zur Nachrüstung Eine besondere Situation liegt vor, wenn der Vermieter Badrenovierung seinen gesetzlichen Verpflichtungen zur Nachrüstung seines schlüsselfertig Gebäudes nicht nachkommt. Individuelle Badplanung Urteile höherer Gerichte dazu und Bauausführung aus sind noch nicht bekannt. 10 einer Hand der EnEV schreibt vor, dass Koordination aller bestehende Gebäude bis zu befachgewerke stimmten Terminen NachrüstAusführung zum Festpreis pflichten unterliegen. Dabei geht es etwa um die Dämmung Badübergabe zum der obersten Geschossdecken vereinbarten Termin beheizter Räume zum kalh. Maurer GmbH & Co. KG ten Dachboden hin, um die Dr.-Kurt-Steim-Straße Schramberg-Sulgen Dämmung von Heizungs- und Fon: / Warmwasserrohren in unwww.maurer-schramberg.de geheizten Räumen, um den Anzeige, 1sp, 92 mm, sw zwangsweisen Austausch von Heizkesseln für flüssige oder feste Brennstoffe, die vor dem 1. Oktober 1978 installiert worden sind. Die Einhaltung dieser Pflichten kann der Mieter fordern. Weigert sich der Vermieter, hier etwas zu unternehmen, kann durchaus eine Mietminderung berechtigt sein. Allerdings steht der Mieter dann vor dem Problem, die ihm zu viel entstandenen Heizkosten glaubhaft beziffern und belegen zu können. Hier kann ein Vergleich mit der Heizkostenabrechnung einer ebenso großen Wohnung helfen, sofern sich diese nur in punkto Wärmedämmung von der schlecht gedämmten Mietwohnung unterscheidet, rät die D.A.S.-Juristin. Der Energieausweis was ist das und was habe ich davon? Eine Orientierungshilfe über die Höhe der zukünftigen Heizkosten erhalten Mietinteressenten mit dem Energieausweis für Wohngebäude. Dieses Dokument muss seit 2009 jeder Vermieter bei einer Neuvermietung den Interessenten auf Anfrage vorlegen können. Es gibt Auskunft über die Wärmedämmung eines Hauses in der Fachsprache ist hier von Energieeffizienz die Rede. Der Energieausweis darf nur von bestimmten Fachleuten ausgestellt werden und zeigt laienverständlich mit Hilfe einer Farbskala von grün nach rot, wie es um die Energieeffizienz des Gebäudes bestellt ist. Abhängig von der Farbe ist mit hohen oder niedrigen Heizkosten zu rechnen. Kann der Vermieter den Energieausweis Interessenten nicht vorlegen, ist dies eine Ordnungswidrigkeit, die zu einer empfindlichen Geldbuße führen kann. Potentielle Mieter dürfen sich auf eigene Kosten eine Kopie ziehen und die Werte mit denen anderer Häuser vergleichen. Im laufenden Mietverhältnis haben Mieter jedoch kein Recht, die Vorlage des Energieausweises zu verlangen. Sind die Heizkosten später höher, als es der vor Vertragsabschluss vorgelegte Energieausweis vermuten ließ, stellt dies noch nicht automatisch einen Grund für eine Mietminderung dar. Der Energieausweis gilt für zehn Jahre ab Ausstellung und wird immer für das gesamte Haus erstellt. Die Kosten dafür dürfen nicht als Betriebskosten auf den Mieter umgelegt werden. FEUERTAGE Januar 2012 ab Uhr Kaminöfen - Kachelöfen - Heizkamine RW Heerstrasse / Mi Sa & nach Vereinbarung. uen.. de... nn w an ir der s!!! 4Fehlen einer Wärmedämmung in einer Altbauwohnung wird generell nicht als ein Umstand angesehen, der den Mieter berechtigt, Sanierungsmaßnahmen zu fordern oder die Miete zu mindern. Denn bei einer älteren Wohnung muss jedem klar sein, dass eben keine Wärmedämmung auf Neubauniveau zu erwarten ist und mit Abschluss des Mietvertrages gilt dies als akzeptiert. Anders ist es, wenn bei Vertragsabschluss vereinbart wurde, dass der Vermieter zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Wärmedämmung nachrüstet. An diese Zusage ist der Vermieter gebunden. Daher der Rat der D.A.S. Juristin: Der Mieter sollte unbedingt auf einer schriftlichen Vereinbarung bestehen vorzugsweise direkt im Mietvertrag. Häufig berufen sich Mieter in der Diskussion mit ihren Vermietern auf Bauvorschriften, etwa die Energieeinsparverordnung (EnEV). Diese schreibt genau vor, welche Wärmedämmung ein Neubau heute haben muss. Aber: Der Vermieter ist nicht verpflichtet, sein Gebäude an die sich ständig ändernden gesetzlichen Vorgaben des Baurechts anzupassen. Eingehalten werden müssen vielmehr die Standards aus der Zeit, in der das Haus gebaut wurde. Dies bestätigte auch der Bundesgerichtshof in einem Urteil zur Trittschalldämmung (Az. VIII ZR 355/03). Die Richter betonten allerdings, dass bei großen Umbauarbeiten, etwa einer Geschossaufstockung, durchaus die Einhaltung heutiger Bauvorschriften gefordert werden könne. Ist das Haus ein Neubau, muss es jedoch die aktuellen Regelungen erfüllen und dies kann der Mieter auch erwarten und verlangen. 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20 20 / NRWZ zum Wochenende Bauen & Wohnen Fröhliche Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr Wer eine Immobilie finanzieren kann, sollte dies in den kommenden Wochen tun, raten Experten. Foto: Schwäbisch Hall Immobilienkredit noch 2011? Beeilung, bitte Auszahlungen von Darlehen nur noch bei einzelnen Instituten möglich, wenn alle Kriterien erfüllt werden Portugalkrise, Griechenlandkrise, Eurokrise: Das Jahr 2011 hat die Finanzmärkte mehr als einmal auf Talfahrt geschickt und Immobilienkäufern Traumkonditionen bei Hypothekendarlehen beschert. Das Jahr 2011 geht mit Zinssätzen von rund 3 Prozent zu Ende, sagt Kai Oppel vom Baugeldvermittler HypothekenDiscount. Wer den Darlehensbetrag noch in diesem Jahr ausbezahlt bekommen möchte, muss sich sputen. D ie Termine für die Einreichung von Kreditunterlagen neigen sich nach Angaben des Baugeldvermittlers Hypotheken- Discount in den kommenden Tagen dem Ende. Dies gilt vor allem dann, wenn die Kreditsummen noch in diesem Jahr ausgezahlt werden sollen. Während einige Institute für jetzt eingereichte Papiere dieses Jahr keine Darlehen mehr auszahlen, laufen die Fristen bei anderen Banken und Versicherungen mehrheitlich zwischen 16. und 20. Dezember aus, erläutert Oppel. Wer seine Anfragen rechtzeitig und vollständig einreiche, könne kurz vor Weihnachten mit einer Kreditentscheidung rechnen und das Geld noch 2011 ausgezahlt bekommen. Wichtig sei, dass der Darlehensnehmer zügig seine Grundschuld eintragen lasse. Immobilieninteressenten mit konkreten Finanzierungsvorhaben sollten laut HypothekenDiscount das Darlehen Ihr Partner am Bau im Bereich Sanitär und Heizung Sanitär- und Heizungstechnik Neckartal Rottweil Tel noch in diesem Jahr unter Dach und Fach bringen und nicht auf nochmals fallende Zinsen bei den Immobilienkrediten spekulieren. Die Konditionen liegen für Finanzierungen mit solidem Eigenkapitaleinsatz unter 3 Prozent. Mit Blick auf die Unwägbarkeiten bei der Konjunktur und auf den Finanzmärkten ist zwar auch zu Beginn des neuen Jahres nicht mit deutlich steigenden Zinsen zu rechnen. Allerdings wird es auch kaum billiger werden, sagt Oppel. Darüber hinaus führt der Nachfrageboom nach Immobilien aktuell deutschlandweit zu steigenden Immobilienpreisen. Wer eine Immobilie finanzieren kann, sollte dies in den kommenden Wochen tun. Bad Höhere Heizung Energiepreise? Solar Wir bieten Alternativen mit Kundendienst Brennwert-Solartechnik. Schwimmbadtechnik Industrietechnik markkom.de ENRW Energieversorgung Rottweil GmbH & Co. KG In der Au Rottweil Hingucken lohnt sich Energieverluste aufspüren mit den Energieeffizienzdienstleistungen der ENRW: Gebäude-Energieausweis Vor-Ort-Beratung Gebäudethermografie Mehr Informationen gibt es unter www. enrw.de oder direkt bei Martin Raible Telefon martin.raible@enrw.de Gut informiert sparen mit der ENRW.