Evidence-based Medicine. Praxis Hospitationsprogramm Allgemeinmedizin (HeiPrax A)
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- Paul Richter
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1 Evidence-based Medicine Praxis Hospitationsprogramm Allgemeinmedizin (HeiPrax A)
2 Was ist Evidence-based Medicine (EbM)? EbM ist der gewissenhafte und vernünftige Gebrauch der gegenwärtig besten externen wissenschaftlichen Evidenz für Entscheidungen in der Versorgung individueller Patienten. EbM bedeutet die Integration individueller klinischer Expertise mit der bestmöglichen externen Evidenz aus systematischer Forschung. Expertise spiegelt sich auch in der Berücksichtigung der besonderen Situation, der Rechte und Präferenzen von Patienten wieder. David L.Sackett Quelle: Sackett D, 1996
3 Begriff Evidence - Evidenz Evidence (engl.) Nachweis, Beweis Evidenz (dt.) Augenschein, Offensichtlichkeit Der englische Begriff evidence-based Medicine müsste eigentlich mit nachweisbasierte Medizin übersetzt werden.
4 zur Definition
5 Warum EbM im Studium eine fächerübergreifende kritische Herangehensweise an (klinische) Fragestellungen Fähigkeit zu lebenslangem Lernen und kritischen Hinterfragen Erlernen von Techniken und Suchstrategien sowie Kenntnisse zur Auswertung gefundener Studien
6 Probleme medizinischen Wissens zahlreiche Datenquellen (Lehrbücher, Zeitschriften, elektronische Datenbanken) ca durchgeführte Studien pro Jahr; mehr als 2 Millionen Artikel in über medizinischen Fachzeitschriften Ein Internist müsste täglich ca. 19 Artikel lesen Der einzelne Arzt kann die riesige Menge an Informationen nicht sichten und kritisch bewerten Mit Hilfe der EbM wird eine systematische Bewertung wissenschaftlicher Einzelstudien vorgenommen. Quellen: Olkin 1995; Ellis 1995
7 Beispiel Diskussion anhand eines Beispiels aus der Praxis oder dem Alltag der Studenten Gefahren von Informationen aus Zeitschriften (z.b. Apothekenumschau) oder Internet 7
8 Praktische Anwendung der EbM in 5 Schritten 1. Formulierung einer konkreten und präzisen Fragestellung aufgrund eines klinischen Problems 2. Suche nach der besten (verfügbaren) externen Evidenz (in Datenbanken und Fachzeitschriften) 3. Kritische Bewertung der gefundenen Literatur 4. Überprüfung der Anwendbarkeit im klinischen Alltag 5. Kritische Evaluation der ärztlichen Leistung
9 Systematische Übersichtsarbeiten Die strenge Umsetzung des EbM-Prinzips ist in der Praxis oft nicht möglich, Recherche nach Studien und deren Bewertung ist sehr zeitintensiv Lösung: Zugriff auf systematische Übersichtsarbeiten Zusammenfassung von (allen) in gängigen Datenbanken publizierten Studien zu einer bestimmten Fragestellung anhand einer systematischen Literaturrecherche und Bewertung Enthalten häufig Meta-Analysen (retrospektive Studien, die keine Patienten, sondern Studien analysieren)
10 Leitlinien Systematisch entwickelte Empfehlungen, die Grundlagen für eine gemeinsame Entscheidungsfindung von Ärzten und deren Patienten zu einer im Einzelfall sinnvollen gesundheitlichen Versorgung darstellen. Quelle: DEGAM (Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmeidizin)
11 Nutzen medizinischer Leitlinien Handlungsempfehlungen Orientierung im Informationsdschungel Bestmögliche Versorgung Handlungssicherheit für den Arzt Allerdings zu beachten: Einseitige Orientierung an klinischen Indikatoren Verringerung (ärztlicher) Autonomie
12
13 Literatur Sackett D Evidence based medicine: what it is and what it isn t BMJ 1996;312:71-72 Olkin I., Statistical and Theoretical Considerations in Meta-Analysis, J Clin Epidemiol 1995:48, Ellis J, Mulligan I, Rowe J, Sackett DL (1995) Inpatient general medicine is evidence based. Lancet 346: Deutsches EbM-Netzwerk: Curriculum Evidenzbasierte Medizin im Studium (Universität Witten-Herdecke)
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