8. Fachforum. Forum 1 Migrantinnen und häusliche Gewalt Leistungsspektrum und kultursensible Kooperationsmöglichkeiten
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- Anna Schmidt
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1 8. Fachforum Forum 1 Migrantinnen und häusliche Gewalt Leistungsspektrum und kultursensible Kooperationsmöglichkeiten 29. Juni 1. Juli 2011 Erkner / Berlin
2 Ablauf Einstiegsrunde Referat I & Diskussion: Hava Zaimi und Nermis Ermin Übungen & Referat II & Diskussion: Petra Baumgärtner Abschlussrunde
3 Ausgangssituation Migrantinnen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, finden häufig nicht den Weg in Frauenunterstützungseinrichtungen! Das von den Referentinnen Hava Zaimi und ihrer Kollegin Nermin Ermis vorgestellte Projekt der Evangelischen Gemeinde zu Düren Migrantinnen-Netzwerk gegen häusliche Gewalt, gefördert vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, bildet Lotsinnen für betroffene Frauen aus und möchte die Betroffenen unterstützen das Hilfesystem in Anspruch zu nehmen. Die Ehrenamtlichen sprechen unterschiedliche Sprachen, es sind starke Frauen, die in ihrer Community einen angesehenen Platz haben und Familien, die ihre Tätigkeit unterstützen. Sie verstehen sich als Brückenbauerinnen. Das Projekt zeichnet sich aus durch beraterische Qualifizierung, begleitende Fallbesprechungen, Supervision sowie wissenschaftlicher Begleitung. 1. Juli
4 Darstellung der Diskussion Themenschwerpunkte: Würdigung der ehrenamtlich Tätigen. Wie geht s weiter, wenn das Projekt ausläuft? Wie geht s weiter, für die Ehrenamtlichen? Gründe, um vorhandene Einrichtungen nicht in Anspruch zu nehmen sind: sprachliche Probleme, wenig Akzeptanz, wenig Information. Kontroverse Punkte: 24 Stunden Erreichbarkeit der Ehrenamtlichen in Einzelfällen ist das sinnvoll? Diese Arbeit sollte bezahlt werden! Wie klar arbeitet das Projekt hinsichtlich der Abgrenzung zu den vorhandenen Frauenunterstützungseinrichtungen? Ist Ehrenamt eine Herausforderung für das professionelle Unterstützungssystem? 1. Juli
5 Ausgangssituation II Migrantinnen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, finden überdurchschnittlich häufig den Weg in Frauenunterstützungseinrichtungen! Petra Baumgärtner stellt die Entwicklung eines interkulturellen Leitbildes sowie kultursensibler Standards und Methoden des Verein Frauen helfen Frauen e.v. Bad Kreuznach vor. Das Kreuznacher Frauenhaus hat in den letzten Jahren einen Anteil von Bewohnerinnen mit Migrationshintergrund von 75%. Deshalb machten sich die Mitarbeiterinnen mit ehemaligen Bewohnerinnen auf den Weg der interkulturellen Öffnung. Integration ist in unserer Arbeit ein leitendes Motiv, unabhängig davon, ob es sich um Migrationserfahrungen, traumatisierende Gewaltwiderfahrnisse oder andere prägende Lebensereignisse handelt.
6 Darstellung der Diskussion Themenschwerpunkte: Kultursensiblen Zugang zu den Frauen finden. Migrationserfahrung in der Einzel- und Gruppenarbeit aufgreifen. Migrationsgeschichte als Ressource anerkennen. Eigene Haltung revidieren und immer wieder überprüfen. Kontroverse Punkte: Metapher mit Tieren über Unterschiedlichkeit birgt die Gefahr der Diskriminierung/Ausgrenzung. Keine Sozialpädagogin mit Migrationshintergrund in der Einrichtung. 1. Juli
7 Einstieg zu interkultureller Kompetenz Angeleitete Übung, sich untereinander auszutauschen zu folgenden Fragen: Gibt es Menschen mit Migrationshintergrund in meiner Familie/meinem Freundeskreis? Was war heute meine erste Begegnung mit Kultur? Wie viele verschiedene Kulturen habe ich heute schon wahrgenommen? Wie tolerant bin ich heute auf einer Skala von 1-10? Was halte ich von Neugier? Wie viele Sprachen/Dialekte und welche spreche ich? In welcher Situation habe ich mich schon einmal sehr fremd gefühlt? 1. Juli
8 Vertiefung zu interkultureller Kompetenz I Wie verstehe und bewerte ich folgende Elemente interkultureller Kompetenz (nach Deardorff, D.K., Bertelsmann Stiftung 2006): Verstehen anderer Weltanschauungen; Bewusstsein, bezüglich der eigenen Kultur und Fähigkeit, sich selbst zu beurteilen; Anpassungsfähigkeit/Anpassung an neues kulturelles Umfeld; Fähigkeit, zuzuhören und (aufmerksam) zu beobachten; Allgemeine Offenheit für interkulturelles Lernen und für Menschen anderer Kulturen; Fähigkeit, sich wechselnden interkulturellen Kommunikationsund Lernstilen anzupassen; 1. Juli
9 Vertiefung zu interkultureller Kompetenz II Fähigkeit zu analysieren, deuten, zuzuordnen; Ambiguitätstoleranz und Beschäftigung mit Ambiguität; Umfassendes Wissen und Verständnis für (Eigen- und Fremd-) Kultur; Respekt für andere Kulturen; Kulturübergreifende Empathie; Verstehen des Werts kultureller Vielfalt; Aufmerksamkeit; Verstehen von Rolle und Wirkung der Kultur und der Wirkung entsprechender situativer, sozialer und historischer Kontexte; 1. Juli
10 Vertiefung zu interkultureller Kompetenz III Soziolinguistische Kompetenz (Bewusstsein der Relation zwischen Sprache und Bedeutung in einem gesellschaftlichen Kontext); Unvoreingenommenheit; Neugier und Entdeckergeist; Lernen durch Interaktion; Keine ethnozentristische Sicht; Kulturspezifisches Wissen/Verstehen der Tradition fremder Kulturen. 1. Juli
11 Forderungen Fachliche Forderungen: Zulassung mehrsprachiger Psychotherapeutinnen Politische Forderungen 1. Juli
12 Kontakt Referentinnen: Nermin Ermis, Migrantinnen Netzwerk gegen häusliche Gewalt Düren Hava Zaimi, Migrantinnen Netzwerk gegen häusliche Gewalt Düren Referentin & Moderatorin: Petra Baumgärtner, Frauenhaus Bad Kreuznach 1. Juli
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