Dr. Maike Gattermann-Kasper & Boris Gayer. Studieren mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen
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1 Dr. Maike Gattermann-Kasper & Boris Gayer Studieren mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen
2 Vorstellung Dr. Maike Gattermann-Kasper Büro für die Belange von Studierenden mit Behinderungen oder chronischen Krankheiten, Universität Hamburg Boris Gayer Beratungszentrum Soziales & Internationales BeSI, Studierendenwerk Hamburg 2
3 AGENDA Ich möchte mehr über Studierende mit Beeinträchtigungen wissen Welche Themen könnten für mich wichtig werden? Anpassung von Studien- und Prüfungsbedingungen Statuswechsel Finanzen Aufenthaltsstatus In welchen Situationen sollte ich mich beraten lassen? Wer berät zum Thema Studieren mit Beeinträchtigungen? 3
4 Wie viele Studierende mit Beeinträchtigungen gibt es an Universitäten und Hochschulen? Studierende 21. SE (2017) Deutschland 21. SE (2017) Hamburg ohne gesundheitliche Beeinträchtigung 77 % 75 % mit gesundheitlicher Beeinträchtigung 23 % 25 % die das Studium nicht erschwert 12 % 10 % die das Studium erschwert 11 % 15 % sehr schwache oder schwache Erschwernis* 15 % / 2 % 20 % / 3 % mittlere, starke oder sehr starke Erschwernis* 85 % / 9% 80 % / 12 % Daten beruhen auf Selbstauskünften von Studierenden im Sommersemester 2016 *Bezugsgruppe 1. Wert: Studierende mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Studienerschwernis *Bezugsgruppe 2. Wert: Studierende ohne und mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen Quelle: Middendorf, E. et al. (2017): Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in Deutschland 2016, 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks, Hauptbericht und Randauszählungen nach Geschlecht und für Hamburg. 4
5 Formen von Beeinträchtigungen Studierende haben vielfältige Beeinträchtigungen Psychische Krankheiten, z. B. Depressionen, Essstörungen, Angstund Panikstörungen, Psychosen Somatische Krankheiten z. B. rheumatische oder neurologische, Krankheiten, chronisch-entzündliche Darmkrankheiten, Autoimmunkrankheiten Beeinträchtigungen des Sehens, Hörens, Bewegens oder Sprechens Teilleistungsstörungen, insb. Legasthenie Autismus-Spektrum-Störungen 5
6 Beispiele aus Wissenschaft, Politik und Kultur Albert Einstein Victoria von Schweden Alfred Nobel Malu Dreyer Winston Churchill Jelena Noura ( Gigi ) Hadid Alan Turing Stephen W. Hawking Lady Gaga John Forbes Nash Jr. Carrie Fisher (Prinzessin Leia) Thomas Alva Edison Frida Kahlo de Rivera Theresa May 6
7 Umgang mit akut auftretenden, zeitweisen gesundheitlichen Beeinträchtigungen Gesundheitliche Beeinträchtigungen akut auftretende, zeitweise gesundheitliche Beeinträchtigung ggf. Schub oder Episode bei langfristiger gesundheitlicher Beeinträchtigung Prüfungsfähigkeit Optionen gemäß PO Relevante Prüfungsform nein Rücktritt punktuelle Leistungen (insb. Klausur) und Abschlussarbeiten s. o. nein zeitlich begrenzte Verlängerung der Bearbeitungszeit, ggf. weitere Verlängerung mit Härtefallantrag? Abschlussarbeiten s. o. ja Nachteilsausgleich alle Leistungen 7
8 Akut auftretende, zeitweise Beeinträchtigungen Was ist wichtig? Informieren Sie sich vorsorglich über Regelungen zur An- und Abmeldung von Prüfungen und ggf. zum Rücktritt Wenn Sie nicht handeln, riskieren Sie ggf. einen Prüfungsversuch Wenden Sie sich als Erstes an Ihr Studienbüro 8
9 Umgang mit langfristigen gesundheitlichen Beeinträchtigungen Gesundheitliche Beeinträchtigungen langfristige gesundheitliche Beeinträchtigungen Prüfungsfähigkeit Optionen gemäß PO* Relevante Prüfungsform ja Nachteilsausgleich alle Leistungen 9
10 Nachteilsausgleich bei langfristigen Beeinträchtigungen Was ist wichtig? Nachteilsausgleich Chancengleiche Studien- und Prüfungsbedingungen durch individuelle Anpassung Studien- und Prüfungsleistungen Fristen oder Mindestpunktzahlen Anwesenheitspflichten Weitere Studien- und Prüfungsbedingungen Wenden Sie sich an das Büro für die Belange von Studierenden mit Behinderungen oder chronischen Krankheiten 10
11 Statuswechsel Status Beurlaubung Ermöglicht Unterbrechung des Studiums für ein oder mehrere Semester aufgrund von Krankheiten, die ein ordnungsgemäßes Studium ausschließen Alternative: Faktische Unterbrechung ohne offizielle Beurlaubung Status Teilzeit statt Vollzeit Ermöglicht Reduktion des Workload pro Semester Alternative: Faktische Reduktion des Pensums ohne Wechsel in den Teilzeitstatus 11
12 Statuswechsel Statuswechsel oder inoffizielle Alternativen können große Auswirkungen haben Finanzierung des Studiums Studienverlauf, Studien- und Prüfungsleistungen Aufenthaltsstatus Lassen Sie sich beraten! Informationsmerkblatt Ausstieg und Wiedereinstieg bei Krankheitsphasen als Basis-Information 12
13 Finanzen Krankenversicherung Unterhalt und/oder BAföG Kindergeld Jobben, insbesondere Sozialabgaben Studienkredit Stipendium 13
14 Finanzen Wohngeld Grundsicherung gemäß SGB II oder XII Keine Studiengebühren, nur Semesterbeitrag von 313,- Euro Vergünstigungen, z.b. Befreiung vom Beitragsanteil für das Semesterticket Hilfen bei finanziellen Notlagen ( Notfonds ) 14
15 Aufenthaltsstatus Studierende aus EU- und EWR-Mitgliedsstaaten und der Schweiz genießen Freizügigkeit Recht auf Einreise, Aufenthalt und uneingeschränkte Arbeitserlaubnis Studierende aus Nicht-EU- und -EWR-Staaten benötigen eine Aufenthaltserlaubnis, z. B. Aufenthaltserlaubnis zum Zwecke des Studiums Begrenzte Arbeitserlaubnis Begrenzte Erlaubnis für den Status Beurlaubung Status Teilzeit unter Umständen möglich Aufenthaltserlaubnis aus familiären Gründen 15
16 Literaturtipp Informationen für internationale Studierende Kostenloser Download piasta/beratung/doc/upinternationalestudierende2016.pdf 16
17 Vor Entscheidungen alle Aspekte bedenken! Individuelle Gestaltung des Studierens mit Beeinträchtigungen Finanzierung während des Studiums Aufenthaltsstatus während des Studiums 17
18 Beratungsanlässe Sie sollten sich beraten lassen, wenn Sie unsicher sind, ob und wie Sie mit anderen Personen (Lehrende, Verwaltung, Studierende) über Ihre Situation sprechen sollen Sie bereits viele Fehlzeiten (> 15 %) haben oder erwarten eine Krankheit diagnostiziert wird, die sich auf Ihr Studium auswirken kann Sie merken, dass Sie geplante Leistungen, z. B. Referat, Klausur, Hausarbeit, nicht oder nur unter anderen Bedingungen schaffen können 18
19 Beratungsanlässe Sie sollten sich beraten lassen, bevor Sie einen Antrag auf Beurlaubungs- oder Teilzeitstatus stellen wenn Sie nach einer Unterbrechung wieder ins Studium einsteigen wollen wenn Sie Fragen oder Nöte in Bezug auf die Finanzierung des Lebensunterhalts und des Studiums haben bevor Sie einfach wegbleiben bevor Sie Ihr Studium abbrechen und immer, wenn Sie eine Frage haben! 19
20 Datenschutz und Schweigepflicht Datenschutz Im Campus-Management-System STiNE werden keine Daten zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen erfasst Im Studiengang ist nicht erkennbar, wer als Härtefall zugelassen wurde Nachteilsausgleiche dürfen nicht auf dem Zeugnis oder dem Transcript of Records dokumentiert werden Schweigepflicht professioneller Berater_innen Einzelberatung in geschützten und vertraulichen Räumen Anonyme Beratung ist möglich 20
21 Beratungsnetzwerk zum Thema Studieren mit Beeinträchtigungen Universität Hamburg Büro für die Belange von Studierenden mit Behinderungen oder chronischen Krankheiten Kontakt: Dr. Maike Gattermann-Kasper Zentrale Studienberatung und Psychologische Beratung HOPES Hilfe und Orientierung für psychisch erkrankte Studierende Kontakt: Anja Rieth, psychologische Psychotherapeutin 21
22 Beratungsnetzwerk zum Thema Studieren mit Beeinträchtigungen Studierendenwerk Hamburg Beratungszentrum Soziales & Internationales - BeSI Kontakt: Boris Gayer AStA-Angebote (Studentische Angebote) Referat für behinderte und chronisch kranke Studierende (RBCS) InfoCafé 22
23 23
24 24
25 studierendenwerk/de/sozialberatung/besi/ 25
26 Literaturtipp Für Deutschland Handbuch Studium und Behinderung Kostenloser Download bei der Informations- und Beratungsstelle Studium und Behinderung 26
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