Entscheidungstheorie Teil 4

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Entscheidungstheorie Teil 4"

Transkript

1 Entscheidungstheorie Teil 4 Sommersemester 2011 Prof. Dr. Antje Mahayni Mercator School of Management Department of Accounting & Finance Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 1/74

2 Gliederung Teil 4 4 Entscheidung bei Risiko (Fortsetzung) Gliederung Teil 4 4 Entscheidung bei Risiko (Fortsetzung) 4.6 Begründung des Bernoulli Prinzips 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln 5.3 Theoretische Bewertung 5.4 Praktische Relevanz Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 2/74

3 Entscheidung bei Risiko Fortsetzung Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 3/74

4 Begründung des Bernoulli-Prinzips Frage: Ist das Bernoulli Prinzip sinnvoll? Antwort A Überprüfung der All Aussage: Jeder Entscheidungsträger besitzt eine Nutzenfunktion u, so dass er in allen Risikosituationen seine Aktionen anhand des zugehörigen Nutzenerwartungswertes beurteilt Eine Verfizierung ist unmöglich Stochastifizierung (Bernoulli Prinzip prognostiziert relativ häufig das tatsächliche Verhalten) Antwort B Normativer Aspekt des Bernoulli Prinzips: Entscheide in Risikosituationen rational Präzisierung durch das Bernoulli Prinzip Welche Forderungen impliziert das Bernoulli Prinzip? Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 4/74

5 Axiome (Bernoulli-Prinzip) Axiome (Bernoulli-Prinzip) Erfüllt die Präferenz eines Entscheiders bezüglich risikobehafteter Alternativen die Axiome einer Präferenzordnung (Vollständigkeit, Transitivität), das Stetigkeitsaxiom und das Substitutionsaxiom, so existiert eine Funktion u, deren Erwartungswert diese Präferenz abbildet Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 5/74

6 Nutzenfunktion u Bemerkung Nutzenfunktion u Bemerkung Die Nutzenfunktion bildet sowohl die Einstellung zum Wert einer Konsequenz als auch das Risikoverhalten ab Erkennt ein Entscheider die vorherigen Axiome an, so muss er sich in riskanten Entscheidungssituationen gemäß der Nutzentheorie verhalten Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 6/74

7 Stetigkeitsaxiom Motivation Stetigkeitsaxiom Motivation Hypothetische Entscheidungssituation p 1 p z 1 z 2 a 1 x=100e x=100e a 2 y=0e z=200e Eine Methode zur Bestimmung der Nutzenfunktion u (Methode der variablen Wahrcheinlichkeiten): Frage den Entscheidungsräger nach der Wahrscheinlichkeit p, so dass er indifferent zwischen Alternative 1 und 2 ist Die Frage muß für verschiedene sichere Auszahlungen (nicht nur für die obigen 100e) beantwortet werden (können) Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 7/74

8 Zusammengesetzte Lotterien Motivation Stetigkeitsaxiom zusammengesetzte Lotterien Bei der Methode der variablen Wahrscheinlichkeiten muss der Entscheidungsträger ein p angeben können, so dass er indifferent zwischen der sicheren Auszahlung und der Lotterie ist Bei dem Stetigkeitsaxiom werden zusammengesetzte Lotterien betrachtet Bei einer zusammengesetzten Lotterie sind zwei oder mehr als zwei Lotterien hintereinandergeschachtelt Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 8/74

9 Zusammengesetzte Lotterien Beispiel Zusammengesetzte Lotterie Beispiel Betrachte die Lotterie Y, die mit Wahrscheinlichkeit p = 0, 2 eine Auszahlung von 400 ergibt und mit (1 p = 0, 8) eine Auszahlung von 0 Betrachte zusätzlich die Lotterie Z, die mit Wahrscheinlichkeit p = 1 eine Auszahlung von 100 ergibt (degenerierte Lotterie) Eine zusammengesetzte Lotterie ergibt sich nun, wenn man z.b. mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,5 an der Lotterie Y teilnimmt und mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,5 an der Lotterie Z Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 9/74

10 Zusammengesetzte Lotterien Illustration (zweistufig) Zusammengesetzte Lotterie Die zusammengesetzte Lotterie im obigen Beispiel kann als zweistufige Lotterie dargestellt werden Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 10/74

11 Zusammengesetzte Lotterien Illustration (einstufig) Zusammengesetzte Lotterie Die äquivalente einstufige Darstellung ergibt sich zu Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 11/74

12 Stetigkeitsaxiom 4 Entscheidung bei Risiko (Fortsetzung) Stetigkeitsaxiom Sind Lotterien (Verteilungen) X, Y und V gegeben wobei Y X V, dann gibt es eine Wahrscheinlichkeit p ( p ]0, 1[), bei der { Y WS p X V WS 1 p Bedeutung Das Stetigkeitsaxiom bedeutet, dass für jede Lotterie X, die von der Präferenz her zwischen Y und V liegt, immer eine Kombination von Y und V gefunden werden kann, die genauso gut ist wie X. Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 12/74

13 Substitutionsaxiom (Unabhängigkeitsaxiom) Substitutionsaxiom (Unabhängigkeitsaxiom) Gilt für zwei Lotterien X Y, so muss auch für alle Lotterien Z und für alle Wahrschinlichkeiten p gelten, dass px + (1 p)v py + (1 p)v, d.h., { X WS p V WS 1 p { Y WS p V WS 1 p Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 13/74

14 Substitutionsaxiom (Unabhängigkeitsaxiom) Bedeutung Substitutionsaxiom (Unabhängigkeitsaxiom) Bedeutung Eine Präferenz zwischen zwei Lotterien X und Y soll sich nicht ändern, wenn beide Lotterien mit ein und derselben (somit für die Entscheidung irrelevanten) Lotterie verknüpft werden Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 14/74

15 Beispiel 4 Entscheidung bei Risiko (Fortsetzung) Beispiel Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 15/74

16 Beispiel (Fortsetzung) Beispiel (Fortsetzung) Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 16/74

17 Beispiel (Fortsetzung) Beispiel (Fortsetzung) Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 17/74

18 Klassische Entscheidungsprinzipien Teils aus intuitiven Gründen, teils aus traditionellen Gründen, haben sich auch andere Vorgehensweisen (als das Bernoulli Prinzip) eingebürgert Beispiele: µ Prinzip und (µ, σ) Prinzip (µ, σ) Prinzip Betrachtet wird die zufällige Auszahlung X (Verteilung) mit µ = E(X ) σ = Var[X ] = E[X 2 ] (E[X ]) 2 (µ, σ) Prinzip besagt, dass die Verteilung X (nur) nach ihrem Erwartungswert µ und ihrer Standardabweichung σ bewertet wird, d.h. Φ(X ) = Φ(µ, σ) Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 18/74

19 Bemerkungen 4 Entscheidung bei Risiko (Fortsetzung) Unterscheidung (µ, σ) Prinzip und (µ, σ) Regel (µ, σ) Prinzip: Eine Verteilung X wird entsprechend eines Präferenzfunktionals Φ(X ) = Φ(µ, σ) beurteilt Die Festlegung der Funktion Φ ergibt eine (µ, σ) Regel z.b. Φ(µ, σ) = µ α 2 σ2 ((µ, σ) Regel) Darstellung von (µ, σ) Regel durch Indifferenzkurven Eine Indifferenzkurve ist die Verbindung aller (µ, σ) Punkte, die bzgl. des gegebenen Kriteriums als gleichwertig gelten Einsetzen der Punkte (von einer Indifferenzkurve) in die Entscheidungsregel ergibt immer dieselbe Bewertung Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 19/74

20 Indifferenzkurven risikoaverser Entscheidungsträger Indifferenzkurven risikoaverser Entscheidungsträger Erhöhung von σ (Risiko) muss durch eine Erhöhung von µ kompensiert werden Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 20/74

21 Indifferenzkurven risikoneutraler Entscheidungsträger Indifferenzkurven risikoneutraler Entscheidungsträger Risikoneutralität bedeutet, dass σ (Risiko) nicht von Bedeutung ist, d.h., die Bewertung hängt nur von µ ab (= µ Regel) Φ(µ, σ) = Φ(µ) Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 21/74

22 Indifferenzkurven risikofreudiger Entscheidungsträger Indifferenzkurven risikofreudiger Entscheidungsträger Stimmen zwei Verteilungen in ihrem Erwartungswert überein, so wird diejenige mit dem höheren Risiko (σ) bevorzugt Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 22/74

23 (µ, σ) Entscheidungsregel (Aufgabe) Aufgabe Betrachtet werden die Verteilungen X 1 und X 2 mit x i P(X 1 = x i ) 0 0,1 0,5 0,2 1 0,4 2 0,2 3 0,1 x i P(X 2 = x i ) -0,5 0,1-0,25 0,2 1,5 0,4 3 0,2 4 0,1 Bewerten Sie die Verteilungen X 1 und X 2 mit der (µ, σ) Entscheidungsregel Φ(X ) = Φ(µ, σ) = µ 1 3σ 2 Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 23/74

24 Lösung 4 Entscheidung bei Risiko (Fortsetzung) Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 24/74

25 (µ, σ) Prinzip (Problem) Beispiel Betrachte die Lotterien X und Y mit x i P(X = x i ) y i P(Y = y i ) X und Y stimmen in ihren Erwartungswerten überein E[X ] = = 0 E[Y ] = = 0 X und Y stimmen in ihren Varianzen überein Var[X ] = ( ( 1))2 = Var[Y ] = (1.000 ( 1.000))2 = Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 25/74 1 2

26 Problem Laut (µ, σ) Prinzip sind die Lotterien X und Y gleichwertig X beschreibt ein Glückspiel von der Art: Für einen sehr niedrigen Einsatz (1 e) erhält der Spieler mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit einen sehr hohen Gewinn ( e) Demgegenüber ist der Gewinn bei Y weniger attraktiv und ein Verlust von e relativ wahrscheinlich Das Risikoverhalten eines Entscheidungsträger kann aber nur dann durch eine (µ, σ) Regel beschrieben werden, wenn er indifferent zwischen den Verteilungen X und Y ist Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 26/74

27 Bemerkung Verträglichkeit mit dem Bernoulli Prinzip Bemerkung Verträglichkeit mit dem Bernoulli Prinzip Das Bernoulli-Prinzip und das (µ, σ)-prinzip sind genau dann verträglich, wenn das Präferenzfunktional Φ(µ, σ) und die Risikonutzenfunktion u(x) folgende Gestalt haben: Φ(µ, σ) = b 1 µ + b 2 (µ 2 + σ 2 ) u(x) = b 1 x + b 2 x 2, für beliebige Konstanten b 1, b 2 Für allgemeinere Präferenzfunktionale erhält man eine Verträglichkeit nur dann, wenn man die möglichen Wahrscheinlichkeitsverteilungen einschränkt Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 27/74

28 Motivation Motivation 4 Entscheidung bei Risiko (Fortsetzung) Falls nur ein bestimmter Entscheidungsträger betrachtet wird (und dessen Risikonutzenfunktion ermittelt wurde), können alle Alternativen (problemlos) verglichen werden Aussagen über die Wirkung von: Entlohnungsschemata Regulierungsmaßnahmen Steuertarifänderungen können nur getroffen werden, wenn eine Gruppe von Entscheidungsträgern betrachtet wird Aussagen werden hier nur dann erzielt, wenn ein bestimmter Effekt für eine ganze Klasse von Nutzenfunktionen (z.b. CARA oder CRRA Nutzenfunktionen) nachgewiesen werden kann Wir werden im folgenden (umfangreichere) nichtparametrische Klassen von Nutzenfunktionen betrachten Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 28/74

29 Klassen von Nutzenfunktionen Klassen von Nutzenfunktionen U 1 = Klasse aller monoton wachsenden Risikonutzenfunktionen u U 2 = Klasse aller Risikonutzenfunktionen u aus U 1, die konkav sind Bemerkung u > 0 bedeutet, dass mehr besser ist und stellt den normalen Fall dar Gilt zusätzlich u < 0, so bedeutet dies abnehmenden Grenznutzen u < 0 bedeutet, die Nutzenfunktion ist konkav (risikoaverser Entscheidungsträger) Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 29/74

30 Stochastische Dominanz ersten Grades Stochastische Dominanz ersten Grades (first degree stochastic dominance) Falls alle Entscheidungsträger mit einer Nutzenfunktion u aus U 1 zu demselben Urteil kommen, z.b. zu dem Urteil X 1 X 2 (gleichbedeutend mit E[u(X 1 )] E[u(X 2 )]), so spricht man von stochastischer Dominanz ersten Grades Kurz: X 1 FSD X 2 E[u(X 1 )] E[u(X 2 )] u U 1 Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 30/74

31 Satz Stochastische Dominanz ersten Grades (FSD) Satz Stochastische Dominanz ersten Grades (FSD) Sind F 1 und F 2 die Verteilungsfunktionen der Zufallsvariablen X 1 bzw. X 2, so liegt stochastische Dominanz ersten Grades von X 1 über X 2 (X 1 FSD X 2 ) genau dann vor, wenn: F 1 (x) F 2 (x) x IR X 1 dominiert X 2 vom Grade 1, wenn die Verteilungsfunktion F 1 unterhalb oder auf derjenigen von F 2 verläuft Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 31/74

32 Illustration Stochastische Dominanz ersten Grades (FSD) Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 32/74

33 Stochastische Dominanz zweiten Grades Stochastische Dominanz zweiten Grades (second degree stochastic dominance) Falls alle Entscheidungsträger mit einer Nutzenfunktion u aus U 2 zu demselben Urteil kommen, z.b. zu dem Urteil X 1 X 2 (gleichbedeutend mit E[u(X 1 )] E[u(X 2 )]), so spricht man von stochastischer Dominanz zweiten Grades Kurz: X 1 SSD X 2 E[u(X 1 )] E[u(X 2 )] u U 2 Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 33/74

34 Satz Stochastische Dominanz zweiten Grades (SSD) Satz Stochastische Dominanz zweiten Grades (SSD) Sind F 1 und F 2 die Verteilungsfunktionen der Zufallsvariablen X 1 bzw. X 2, so liegt stochastische Dominanz zweiten Grades von X 1 über X 2 (X 1 SSD X 2 ) genau dann vor, wenn: x F 1 (y) dy x F 2 (y) dy x IR X 1 dominiert X 2 vom Grade 2, wenn an jeder Stelle x der Vergleich der Flächen unter den Verteilungsfunktionen (links von x) ergibt: die Fläche unter der Verteilungsfunktion 1 ist kleiner oder gleich derjenigen unter Verteilungsfunktion 2 Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 34/74

35 Aufgabe 1 Stochastische Dominanz Aufgabe 1 Betrachten Sie die Verteilungen X 1 und X 2 mit x i P(X 1 = x i ) x i P(X 2 = x i ) 100 0, ,5 Kommen alle Entscheidungsträger mit monoton wachsender Nutzenfunktion bei einem Vergleich von X 1 und X 2 zu einem einheitlichen Urteil? Kommen alle Entscheidungsträger mit monoton wachsender und konkaver Nutzenfunktion bei einem Vergleich von X 1 und X 2 zu einem einheitlichen Urteil? Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 35/74

36 Aufgabe 2 Stochastische Dominanz Aufgabe 2 Betrachten Sie die Verteilungen X 1 und X 2 mit x i P(X 1 = x i ) 0 0,1 0,5 0,2 1 0,4 2 0,2 3 0,1 x i P(X 2 = x i ) -0,5 0,1-0,25 0,2 1,5 0,4 3 0,2 4 0,1 Gilt stochastische Dominanz ersten Grades? Gilt stochastische Dominanz zweiten Grades? Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 36/74

37 Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 37/74

38 Aufgabe (Vgl. Bamberg/Coenenberg, S. 120.) Aufgabe: (Vgl. Bamberg/Coenenberg Aufgabe 2 Kapitel 4, S. 122.) Ein risikoneutraler Kostenrechner steht vor der Frage, ob er eine festgestellte Kostenabweichung in Höhe von e näher analysieren soll oder nicht. Lässt er die Sache auf sich beruhen, dann muss er nach seiner Erfahrung mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,3 damit rechnen, dass auch in der nächsten Periode (auf die sich die Planung bezieht) diese Mehrkosten wieder anfallen. Wenn er eine Ursachenanalyse, die 750 e Kosten verursacht, durchführt, sinkt die Wahrscheinlichkeit des Fortbestehens der Unwirtschaftlichkeit erfahrungsgemäß auf 0,1. Soll die Abweichungsanalyse durchgeführt werden? Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 38/74

39 Lösung 4 Entscheidung bei Risiko (Fortsetzung) Lösung Wichtig: Die Wahl der beiden Alternativen a 1 =Ursachenanalyse durchführen a 2 =Ursachenanalyse nicht durchführen besitzt eine Auswirkung darauf, mit welchen Wahrscheinlichkeiten die Zustände z 1 = Mehrkosten von fallen (wieder) an z 2 = Mehrkosten fallen nicht an Laut stellung gilt P(z 1 a 2 ) = 0, 3 P(z 2 a 2 ) = 0, 7 P(z 1 a 1 ) = 0, 1 P(z 2 a 1 ) = 0, 9 Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 39/74

40 Lösung (Fortsetzung) Lösung (Fortsetzung) Die Wahl von Alternative a 1 impliziert somit folgende Verteilung { WS p = 0, 1 X 1 = 750 WS 1 p = 0, 9 E[X 1 ] = 0, , = 1250 Die Wahl von Alternative a 2 ergibt X 2 = E[X 2 ] = 0, = 1500 { WS p = 0, 3 0 WS 1 p = 0, 7 Kostenanalyse durchführen Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 40/74

41 Aufgabe (Vgl. Bamberg/Coenenberg, S. 123.) Aufgabe: (Vgl. Bamberg/Coenenberg Aufgabe 5 Kapitel 4, S. 123.) Einem Unternehmer werden zwei Projekte angeboten. Bei dem ersten ist der Gewinn e oder e jeweils mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,5; bei dem zweiten erhält er jeweils mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,5 einen Gewinn von y e bzw. 0e. Wie groß muss der Gewinn y des zweiten Projekts sein, damit beide Projekte gleich eingeschätzt werden? Bei der Beantwortung kann davon ausgegangen werden, dass sich der Unternehmer (im relevanten Bereich) gemäß der quadratischen Nutzenfunktion verhält. u(x) = x x Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 41/74

42 Lösung (Vgl. Bamberg/Coenenberg, S. 123.) Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 42/74

43 Aufgabe (Vgl. Bamberg/Coenenberg, S. 126.) I Aufgabe: (Vgl. Bamberg/Coenenberg Aufgabe 8 Kapitel 4, S. 126.) Der Unternehmer Müller legt seinen Entscheidungen eine lineare Nutzenfunktion u M (x) = x zugrund, der Unternehmer Schulze richtet sich nach der Nutzenfunktion u S (x) = { x 2, 0 x x 2 + 4x , < x Beide sollen dieselbe Lage beurteilen. Es soll entschieden werden, welches der beiden Produkte 1 und 2 auf den Markt gebracht werden soll. Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 43/74

44 Aufgabe (Vgl. Bamberg/Coenenberg, S. 126.) II Aufgabe: (Vgl. Bamberg/Coenenberg Aufgabe 8 Kapitel 4, S. 126.) Produkt 1 bringt in der Planungsperiode mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,3 einen Gewinn von e, mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,5 einen Gewinn von e und mit 0,2 einen Gewinn von e. Produkt 2 bringt in jedem Fall einen Gewinn von e. Wie ist der Verlauf der beiden Nutzenfunktionen und welche Einstellung zum Risiko spiegeln sie wider? Wie entscheiden sich die beiden Unternehmer? Ändert sich an der Entscheidung etwas, wenn man berücksichtigt, dass beide Produkte zusätzliche fixen Kosten in Höhe von e verursachen? Wie kommt es zu diesem Ergebnis? Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 44/74

45 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln 5.4 Praktische Relevanz 5 Entscheidung bei Ungewissheit Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 45/74

46 Entscheidungen bei Ungewissheit: Unsicherheit im engeren Sinn 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln 5.4 Praktische Relevanz Ungewissheitssituation Es ist bekannt, dass einer der Zustände aus dem Zustandsraum eintritt. Es ist aber nicht bekannt, mit welcher Wahrscheinlichkeit die Zustände eintreten. Beispiel: Versicherung eines neuen Flugzeug-Typs, über den noch keine Schadenshäufigkeiten vorliegen. Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 46/74

47 Entscheidungsmatrix 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln 5.4 Praktische Relevanz Entscheidungsmatrix bei Ungewissheit Im Folgenden werden wir der Einfachheit halber Ungewissheitssituationen mit nur endlich vielen Aktionen und endlich vielen (relevanten) Zuständen betrachten Zustände z 1 z 2... z n Aktionen a 1 u 11 u u 1n a 2 u 21 u u 2n.... a m u m1 u m2... u mn Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 47/74

48 Beispiel: Entscheidungsmatrix 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln 5.4 Praktische Relevanz Beispiel Zustände z 1 z 2 z 3 Aktionen a a a Welche Alternative wählen Sie? Für Zustand 1 ist a 1 optimal Für Zustand 2 ist a 3 optimal Für Zustand 3 ist a 2 optimal Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 48/74

49 Vergleichbarkeit von Strategien 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln 5.4 Praktische Relevanz Vergleichbarkeit von Strategien Zwei Aktionen a k und a i sind nur dann unmittelbar vergleichbar, wenn entweder für alle Zustände (d.h. für j = 1,..., n) gilt u kj u ij a k ist mindestens so gut wie a i oder für alle Zustände (d.h. für j = 1,..., n) gilt u kj u ij a i ist mindestens so gut wie a k Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 49/74

50 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln 5.4 Praktische Relevanz 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit Dominanz Eine Aktion a k dominiert eine Aktion a i, wenn a k in jedem Zustand mindestens so gut wie a i und in mindestens einem Zustand besser als a i ist. a k a i u kj u ij j = 1,..., n und es existiert mindestens ein j {1,..., n} mit u kj > u ij Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 50/74

51 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln 5.4 Praktische Relevanz Effizienz Eine Aktion a i heißt effizient, wenn sie von keiner Aktion a k dominiert wird. Eine Aktion a i heißt ineffizient, wenn sie nichteffizient ist, d.h. wenn sie von mindestens einer Aktion a k dominiert wird. In dem obigen Beispiel sind alle drei Aktionen a 1, a 2 und a 3 effizient. Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 51/74

52 (Heraus-) Filtern ineffizienter Aktionen 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln 5.4 Praktische Relevanz In der Praxis kommt es selten vor, dass eine Aktion alle anderen dominiert (man nennt eine derartige Aktion gleichmäßig beste Aktion). Daher kann dies nicht als Kriterium zur Entscheidung herangezogen werden. Man kann aber mit Hilfe der Dominanz ineffiziente Aktionen aussortieren. Zerlegung in vernünftige (effiziente) und unvernünftige (ineffiziente) Aktionen Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 52/74

53 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln für Entscheidungen bei Ungewissheit 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln 5.4 Praktische Relevanz Es werden Entscheidungsregeln eingeführt, die eine vollständige Vergleichbarkeit aller Aktionen erzwingen, indem sie den mit einer Aktion a i verknüpften Nutzenwerten u i1,..., u in eine einzige reelle Zahl Φ(a i ) als Gütemaß zuordnen, z. B.: Maximin-Regel (Wald-Regel) Maximax-Regel Hurwicz-Regel Laplace-Regel Savage-Niehans-Regel (Regel des kleinsten maximalen Bedauerns) Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 53/74

54 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln 5.4 Praktische Relevanz Bemerkung Vorteil: Ungewissheitsproblem wird formal auf ein Optimierungsproblem unter Sicherheit zurückgeführt Nachteil: (Gewisse) Willkür Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 54/74

55 MaxiMin Regel 4 Entscheidung bei Risiko (Fortsetzung) 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln 5.4 Praktische Relevanz MaxiMin Regel Für die Beurteilung einer Alternative ist nur der Erfolg maßgeblich, der im ungünstigsten Fall erzielt wird. Φ(a ) = max i {1,...,m} Nachteil: extrem pessimistisch min j {1,...,n} u ij Für unternehmerische Entscheidungen unbrauchbar, da der Worst Case dort meist ein Verlust ist. Frage: In welchen Bereichen können Worst Case Analysen sinnvoll sein? Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 55/74

56 Beispiel MaxiMin-Regel 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln 5.4 Praktische Relevanz Beispiel MaxiMin-Regel Schritt 1: Zeilenminima betrachten (Worst Case der jeweiligen Alternative) Schritt 2: Maximum der Minima Zustände z 1 z 2 z 3 Aktionen a a a Entsprechend der MaxiMin-Regel gilt hier a = a 1 Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 56/74

57 Bemerkung MaxiMin-Regel 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln 5.4 Praktische Relevanz Bemerkung MaxiMin-Regel Pathologischer Pessimismus (Krelle) Zustände z 1 z 2 z 3 Φ(a i ) Aktionen a 1 0, ,999 a Laut MaxiMin Regel ist hier a 2 die optimale Aktion Rechtfertigung der MaxiMin Regel Spieltheorie (hier ist das Umfeld ein rational handelnder Gegenspieler) Bei einem Übergang von Nutzen zu Schaden wird aus der MaxiMin die MiniMax Regel Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 57/74

58 MaxiMax-Regel 4 Entscheidung bei Risiko (Fortsetzung) 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln 5.4 Praktische Relevanz MaxiMax-Regel Für die Beurteilung einer Alternative ist nur der Erfolg maßgeblich, der im besten Fall erzielt wird. Φ(a ) = max i {1,...,m} Nachteil: extrem optimistisch max j {1,...,n} u ij Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 58/74

59 Beispiel MaxiMax-Regel 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln 5.4 Praktische Relevanz Beispiel MaxiMax-Regel Schritt 1: Zeilenmaxima betrachten (Best Case der jeweiligen Alternative) Schritt 2: Maximum der Maxima Zustände z 1 z 2 z 3 Aktionen a a a Entsprechend der MaxiMax-Regel gilt hier a = a 3 Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 59/74

60 Hurwicz-Regel (Hurwicz (1951)) 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln 5.4 Praktische Relevanz Hurwicz-Regel Kompromiss zwischen MaxiMin und MaxiMax Φ(a i ) = λ max u ij + (1 λ) j {1,...,n} 0 λ 1 = Optimismusparameter min j {1,...,n} u ij λ ist ein vom Entscheidungsträger selbst zu fixierender Parameter Spezialfälle λ = 0 MaxiMin λ = 1 MaxiMax Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 60/74

61 Bestimmung des Optimismusparameters 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln 5.4 Praktische Relevanz Bestimmung des Optimismusparameters z 1 z 2 a a 2 x x Variiere x bis der Entscheider indifferent ist Φ(a 1 ) = λ 1 + (1 λ) 0 = λ Φ(a ) = λ x + (1 λ) x = x λ = x Für λ mit 0 < λ < 1 wägt diese Regel zwischen günstigster und ungünstigster Konsequenz ab Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 61/74

62 Hurwicz-Regel Beispiel 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln 5.4 Praktische Relevanz Hurwicz-Regel Beispiel Zustände λ 1 = 0, 25 λ 2 = 0, 75 z 1 z 2 z 3 Max. Min Φ(a i ) Φ(a i ) Aktionen a a ,75 7,25 a Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 62/74

63 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln 5.4 Praktische Relevanz Hurwicz-Regel Kritik Hurwicz-Regel Kritik Betrachte die ordinale Nutzenmessung und die Entscheidungsmatrix Zustände λ = 1 2 z 1 z 2 Φ(a i ) Aktionen a = a ,5 a Wird etwa die folgende monoton wachsende Transformation betrachtet Zustände λ = 1 2 z 1 z 2 Φ(a i ) Aktionen a = a ,5 a so ist nun a 2 die optimale Aktion Hurwicz Regel erfordert kardinale Nutzenmessung Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 63/74

64 Hurwicz-Regel Kritik (Fortsetzung) 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln 5.4 Praktische Relevanz Hurwicz-Regel Kritik z 1 z 2... z j z n a a Für welche Alternative würden Sie sich entscheiden? Allerdings basiert diese Kritik darauf, dass der gesunde Menschenverstand die Ungewissheitssituation in eine Risikosituation transferiert, wobei jeder Zustand als gleich wahrscheinlich angesehen wird. Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 64/74

65 Laplace-Regel 4 Entscheidung bei Risiko (Fortsetzung) 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln 5.4 Praktische Relevanz Laplace-Regel Die Laplace-Regel berücksichtigt alle möglichen Ergebnisse, wobei davon ausgegangen wird, dass alle Zustände gleich wahrscheinlich sind. Nutzensumme Φ(a i ) = Begründung: Bei Unsicherheit besteht kein Grund zur Vermutung, dass irgendein Zustand wahrscheinlicher ist als ein anderer (Prinzip des unzureichenden Grundes) Bemerkung: Auch hier wird kardinale Nutzenmessung benötigt n j=1 u ij Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 65/74

66 Laplace-Regel Kritik 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln 5.4 Praktische Relevanz Laplace-Regel Kritik Bei starr festgelegten gleichen Gewichten kann sich die Rangfolge der Aktionen durch Hinzufügen einer gleichen Spalte ändern Beispiel: Ursprüngliche Entscheidungsmatrix z 1 z 2 Φ(a i ) a = a a Entscheidungsmatrix nach Hinzufügen einer gleichen Spalte z 1 z 2 z 3 Φ(a i ) a a = a Da die im Modell zu erfassenden Zustände vom Entscheidungsträger abhängen, können solche Erscheinungen in der Praxis nicht ausgeschlossen werden Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 66/74

67 Savage-Niehans-Regel 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln 5.4 Praktische Relevanz Savage-Niehans-Regel Man betrachtet statt der Nutzenmatrix (u ij ) die Opportunitätskostenmatrix (s ij ) s ij = max k u kj u ij Gütemaß ( Φ(a i ) = max max j k Die zugehörige Entscheidungsregel ist Φ(a ) = min a i Φ(a i ) u kj u ij ) Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 67/74

68 Savage-Niehans-Regel: Beispiel 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln 5.4 Praktische Relevanz Entscheidungsmatrix (Schritt 1: Bestimme für jeden Zustand den max. erreichbaren Wert) Zustände z 1 z 2 z 3 Aktionen a a a Opportunitätskostenmatrix (Schritt 2: Bestimme Differenz (Bedauern)) Zustände z 1 z 2 z 3 Aktionen a 1 7-7=0 10-3=7 9-5=4 a 2 7-2=5 10-8=2 9-9=0 a 3 7-4= =0 9-2=7 Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 68/74

69 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln 5.4 Praktische Relevanz Savage-Niehans-Regel: Beispiel (Fortsetzung) Opportunitätskostenmatrix (Schritt 3: Bestimme Zeilenmaxima= max. Bedauern, das bei jeder Strategie auftreten kann) Zustände z 1 z 2 z 3 Aktionen a a a Schritt 4: Bestimme optimale Aktion = diejenige mit dem niedrigsten max. Bedauern a = a 2 Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 69/74

70 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln 5.4 Praktische Relevanz Problem bei Entscheidung unter Ungewissheit Problem bei Entscheidung unter Ungewissheit Im Wesentlichen gibt es 3 Wege Gleichmäßig beste Aktion Gesamtheit der effizienten Aktionen Spezielle Entscheidungsregel Kritik ist bei allen drei Wegen angebracht Diskussion von wünschenswerten Forderungen an Lösungskonzepte Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 70/74

71 Theoretische Bewertung 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln 5.4 Praktische Relevanz Forderungen an Entscheidungsregeln nach Milnor 1 vollständige & transitive Rangordnung 2 Unabhängigkeit von der Reihenfolge 3 Dominierende Aktionen werden präferiert. 4 Neue Aktionen ändern die bisherige Rangordnung nicht. 5 Spaltenweise Addition von Konstanten verändert die Reihenfolge nicht. 6 Einfügen identischer Spalten verändert die Rangordnung nicht. Fazit Es gibt keine Entscheidungsregel, die alle Forderungen erfüllt. Nur die Laplace-Regel erfüllt die ersten fünf Forderungen. Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 71/74

72 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln 5.4 Praktische Relevanz 5.4 Praktische Relevanz des theoretischen Konstrukts der Unsicherheit Reale Problemsituationen lassen sich meist besser durch Risikosituationen als durch Unsicherheitssituationen beschreiben. In der Regel verfügt der Entscheider über gewisse subjektive Wahrscheinlichkeitsvorstellungen hinsichtlich der Zustände. Selbst wenn keine subjektiven Wahrscheinlichkeitsvorstellungen bestehen, kann man nach dem Prinzip des unzureichenden Grundes die Unsicherheitssituation durch Anwendung der Laplace Regel in eine Risikosituation überführen. kontroverse Diskussion Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 72/74

73 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln 5.4 Praktische Relevanz Aufgabe (Vgl. Bamberg/Coenenberg, S. 141.) Aufgabe: (Vgl. Bamberg/Coenenberg Aufgabe 1 Kapitel 5, S. 141.) Eine Unternehmung hat für drei zur Debatte stehende Aktionen folgende Entscheidungsmatrix ermittelt: z 1 z 2 z 3 a a a Wie lautet die optimale Aktion, wenn die Maximax Regel Hurwicz Regel (λ = 0, 3) Laplace Regel Savage Niehans Regel zugrundegelegt wird? Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 73/74

74 5.1 Dominanz und Effizienz bei Ungewissheit 5.2 Spezielle Entscheidungsregeln 5.4 Praktische Relevanz Aufgabe (Vgl. Bamberg/Coenenberg, S. 142.) Aufgabe: (Vgl. Bamberg/Coenenberg Aufgabe 2 Kapitel 5, S. 142.) Für die Entscheidungsmatrix z 1 z 2 z 3 a a a bestimme man die Wahrscheinlichkeiten p 1, p 2 und p 3 für die Datensituation z 1, z 2 und z 3 so, dass nach dem µ Kriterium alle drei Alternativen gleich bewertet werden. Prof. Dr. Antje Mahayni Entscheidungstheorie Teil 4 74/74

Prof. Dr. H. Rommelfanger: Entscheidungstheorie, Kapitel 3 38

Prof. Dr. H. Rommelfanger: Entscheidungstheorie, Kapitel 3 38 Prof. Dr. H. Rommelfanger: Entscheidungstheorie, Kapitel 3 38 Offene Fragen Warum ist ein ET bereit, für eine Feuerversicherung mit einer Versicherungshöhe von 1 Million und einer Jahreseintrittswahrscheinlichkeit

Mehr

Übung zu Risiko und Versicherung Entscheidungstheoretische Grundlagen

Übung zu Risiko und Versicherung Entscheidungstheoretische Grundlagen Übung zu Risiko Entscheidungstheoretische Grundlagen Christoph Lex Dominik Lohmaier http://www.inriver.bwl.lmu.de Newsletter Auf der Homepage unter http://www.inriver.bwl.uni-muenchen.de/studium/sommer_04/bachelorveranstaltungen/risiko_und_versicherungen/index.html

Mehr

Grundzüge der. Kapitel 5 Mikroökonomie (Mikro I) Entscheidungen unter Unsicherheit

Grundzüge der. Kapitel 5 Mikroökonomie (Mikro I) Entscheidungen unter Unsicherheit Grundzüge der Kapitel 5 Mikroökonomie (Mikro I) Entscheidungen unter Unsicherheit 1 BESCHREIBUNG VON RISIKO 2 Entscheidung unter Risiko Annahme: Wir kennen alle möglichen (sich gegenseitig ausschliessenden)

Mehr

Übung zur Vorlesung Multiagentensysteme

Übung zur Vorlesung Multiagentensysteme Ludwig-Maximilians-Universität München SS 2007 Institut für Informatik Aufgabenblatt 1 Dr. Brandt / Fischer & Harrenstein 23. April 2007 Übung zur Vorlesung Multiagentensysteme Tutorübung: 25. April 2007

Mehr

Risiko und Versicherung - Übung

Risiko und Versicherung - Übung Sommer 2009 Risiko und Versicherung - Übung Entscheidungstheoretische Grundlagen Renate Bodenstaff Vera Brinkmann r.bodenstaff@uni-hohenheim.de vera.brinkmann@uni-hohenheim.de https://insurance.uni-hohenheim.de

Mehr

Überblick: Entscheidungstheoretische Konzepte Seminar Online-Optimierung Diana Balbus

Überblick: Entscheidungstheoretische Konzepte Seminar Online-Optimierung Diana Balbus Überblick: Entscheidungstheoretische Konzepte Seminar Online-Optimierung Diana Balbus Einleitung Ein Online-Algorithmus muss Ausgaben berechnen, ohne zukünftige Eingaben zu kennen. Für die Bewertung von

Mehr

Vorlesung 1: Einleitung

Vorlesung 1: Einleitung Vorlesung 1: Einleitung Georg Nöldeke Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Universität Basel Entscheidung VL 1, FS 12 Einleitung 1/17 1.1 Motivation In der Vorlesung Intermediate Microecoomics haben

Mehr

Lösungen zur Klausur GRUNDLAGEN DER WAHRSCHEINLICHKEITSTHEORIE UND STATISTIK

Lösungen zur Klausur GRUNDLAGEN DER WAHRSCHEINLICHKEITSTHEORIE UND STATISTIK Institut für Stochastik Dr. Steffen Winter Lösungen zur Klausur GRUNDLAGEN DER WAHRSCHEINLICHKEITSTHEORIE UND STATISTIK für Studierende der INFORMATIK vom 17. Juli 01 (Dauer: 90 Minuten) Übersicht über

Mehr

Dieses Vielfach hängt ab von der Form der Nutzenfunktion. Man bezeichnet dies auch als Arrow-Pratt Koeffizient.

Dieses Vielfach hängt ab von der Form der Nutzenfunktion. Man bezeichnet dies auch als Arrow-Pratt Koeffizient. Die Riskoprämie ergibt sich also als ein Vielfaches der Varianz der zugrundeliegenden Unsicherheit Dieses Vielfach hängt ab von der Form der Nutzenfunktion. Man bezeichnet dies auch als Arrow-Pratt Koeffizient.

Mehr

P (X = 2) = 1/36, P (X = 3) = 2/36,...

P (X = 2) = 1/36, P (X = 3) = 2/36,... 2.3 Zufallsvariablen 2.3 Zufallsvariablen Meist sind die Ereignisse eines Zufallseperiments bereits reelle Zahlen. Ist dies nicht der Fall, kann man Ereignissen eine reelle Zahl zuordnen. Zum Beispiel

Mehr

Stochastik. 1. Wahrscheinlichkeitsräume

Stochastik. 1. Wahrscheinlichkeitsräume Stochastik 1. Wahrscheinlichkeitsräume Ein Zufallsexperiment ist ein beliebig oft und gleichartig wiederholbarer Vorgang mit mindestens zwei verschiedenen Ergebnissen, bei dem der Ausgang ungewiß ist.

Mehr

Einführung in die Maximum Likelihood Methodik

Einführung in die Maximum Likelihood Methodik in die Maximum Likelihood Methodik Thushyanthan Baskaran thushyanthan.baskaran@awi.uni-heidelberg.de Alfred Weber Institut Ruprecht Karls Universität Heidelberg Gliederung 1 2 3 4 2 / 31 Maximum Likelihood

Mehr

Varianz und Kovarianz

Varianz und Kovarianz KAPITEL 9 Varianz und Kovarianz 9.1. Varianz Definition 9.1.1. Sei (Ω, F, P) ein Wahrscheinlichkeitsraum und X : Ω eine Zufallsvariable. Wir benutzen die Notation (1) X L 1, falls E[ X ]

Mehr

Wichtige Informationen vorab

Wichtige Informationen vorab Wichtige Informationen vorab Wir haben eine Mailing Liste "Vorles- UebSS09Kapitalmarkt" eingerichtet. Über diese Mailingliste erhalten Sie in Zukunft die Vorlesungsunterlagen und die Übungsunterlagen.

Mehr

Carlheinrich Heiland WS 00/01 ABWL- Übungsaufgaben zum Abschnitt I Grundlagen und zum Abschnitt II Entscheidungstheorie Seite 1 von 14

Carlheinrich Heiland WS 00/01 ABWL- Übungsaufgaben zum Abschnitt I Grundlagen und zum Abschnitt II Entscheidungstheorie Seite 1 von 14 Seite 1 von 14 I./2. [1] Rationalprinzip a) Welche Handlungsweisen gibt das allgemeine Rationalprinzip vor übertragen auf wirtschaftliche Entscheidungen für die Fälle (1) der output ist fest vorgegeben;

Mehr

Zufallsvariablen [random variable]

Zufallsvariablen [random variable] Zufallsvariablen [random variable] Eine Zufallsvariable (Zufallsgröße) X beschreibt (kodiert) die Versuchsausgänge ω Ω mit Hilfe von Zahlen, d.h. X ist eine Funktion X : Ω R ω X(ω) Zufallsvariablen werden

Mehr

Vorlesung 5: Probleme der Erwartungsnutzentheorie

Vorlesung 5: Probleme der Erwartungsnutzentheorie Vorlesung 5: Probleme der Erwartungsnutzentheorie Georg Nöldeke Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Universität Basel Entscheidung VL 5 (FS 11) Probleme der Erwartungsnutzentheorie 1 / 24 1. Einleitung

Mehr

ENTSCHEIDUNGSTHEORIE Klausur vom Die Mindestpunktzahl zum Bestehen der Klausur beträgt 45 Punkte!

ENTSCHEIDUNGSTHEORIE Klausur vom Die Mindestpunktzahl zum Bestehen der Klausur beträgt 45 Punkte! Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Professur für Wirtschaftsmathematik Prof. Dr. Heinrich Rommelfanger ENTSCHEIDUNGSTHEORIE Klausur vom 24.02.2006 Als Hilfsmittel sind neben Schreibmaterial zugelassen:

Mehr

Vorlesung 6: Alternativen zur Erwartungsnutzentheorie

Vorlesung 6: Alternativen zur Erwartungsnutzentheorie Vorlesung 6: Alternativen zur Erwartungsnutzentheorie Georg Nöldeke Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Universität Basel Entscheidung VL 6 (FS 11) Alternativen zur Erwartungsnutzentheorie 1 / 21 1.

Mehr

Prof. Dr. H. Rommelfanger: Entscheidungstheorie, Kapitel 5 22

Prof. Dr. H. Rommelfanger: Entscheidungstheorie, Kapitel 5 22 Prof. Dr. H. Rommelfanger: Entscheidungstheorie, Kapitel 5 22 Der Ansatz von Goodman und Markowitz GOODMAN und MARKOWITZ [1952] sind der Ansicht, daß die 2. Bedingung von ARROW bei realen Entscheidungen

Mehr

5 Erwartungswerte, Varianzen und Kovarianzen

5 Erwartungswerte, Varianzen und Kovarianzen 47 5 Erwartungswerte, Varianzen und Kovarianzen Zur Charakterisierung von Verteilungen unterscheidet man Lageparameter, wie z. B. Erwartungswert ( mittlerer Wert ) Modus (Maximum der Wahrscheinlichkeitsfunktion,

Mehr

Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung

Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung Algorithmen und Datenstrukturen 349 A Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung Für Entwurf und Analyse randomisierter Algorithmen sind Hilfsmittel aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung erforderlich.

Mehr

ETWR Teil B. Spezielle Wahrscheinlichkeitsverteilungen (stetig)

ETWR Teil B. Spezielle Wahrscheinlichkeitsverteilungen (stetig) ETWR Teil B 2 Ziele Bisher (eindimensionale, mehrdimensionale) Zufallsvariablen besprochen Lageparameter von Zufallsvariablen besprochen Übertragung des gelernten auf diskrete Verteilungen Ziel des Kapitels

Mehr

IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte

IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte LVA-Leiter: Martin Halla Einheit 4: Das Verbraucherverhalten (Kapitel 3) Einheit 4-1 - Verbraucherverhalten Budgetbeschränkung: Man kann nicht alles haben, was man sich wünscht! Konsumentenpräferenzen:

Mehr

2 Zufallsvariable, Verteilungen, Erwartungswert

2 Zufallsvariable, Verteilungen, Erwartungswert 2 Zufallsvariable, Verteilungen, Erwartungswert Bisher: Zufallsexperimente beschrieben durch W-Räume (Ω, A, P) Häufig interessiert nur eine zufällige Größe X = X(ω), die vom Ergebnis ω des Zufallsexperiments

Mehr

Kurs 00091: Finanzierungs- und entscheidungstheoretische Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre

Kurs 00091: Finanzierungs- und entscheidungstheoretische Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre, Kurs 00091, KE 4, 5 und 6, WS 2009/2010 1 Kurs 00091: Finanzierungs- und entscheidungstheoretische Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre Lösungshinweise zur Einsendearbeit

Mehr

Übungsblatt 9. f(x) = e x, für 0 x

Übungsblatt 9. f(x) = e x, für 0 x Aufgabe 1: Übungsblatt 9 Basketball. Ein Profi wirft beim Training aus einer Entfernung von sieben Metern auf den Korb. Er trifft bei jedem Wurf mit einer Wahrscheinlichkeit von p = 1/2. Die Zufallsvariable

Mehr

3. Kombinatorik und Wahrscheinlichkeit

3. Kombinatorik und Wahrscheinlichkeit 3. Kombinatorik und Wahrscheinlichkeit Es geht hier um die Bestimmung der Kardinalität endlicher Mengen. Erinnerung: Seien A, B, A 1,..., A n endliche Mengen. Dann gilt A = B ϕ: A B bijektiv Summenregel:

Mehr

Wie rational sind wir eigentlich? Die Grenzen des Homo oeconomicus

Wie rational sind wir eigentlich? Die Grenzen des Homo oeconomicus Wie rational sind wir eigentlich? Die Grenzen des Homo oeconomicus Sofie Waltl I. Homo oeconomicus In der neoklassischen Sichtweise der Volkswirtschaft basieren viele Modelle auf der Annahme, dass Menschen

Mehr

Zusammenfassung Mathe II. Themenschwerpunkt 2: Stochastik (ean) 1. Ein- und mehrstufige Zufallsexperimente; Ergebnismengen

Zusammenfassung Mathe II. Themenschwerpunkt 2: Stochastik (ean) 1. Ein- und mehrstufige Zufallsexperimente; Ergebnismengen Zusammenfassung Mathe II Themenschwerpunkt 2: Stochastik (ean) 1. Ein- und mehrstufige Zufallsexperimente; Ergebnismengen Zufallsexperiment: Ein Vorgang, bei dem mindestens zwei Ereignisse möglich sind

Mehr

Klausur zur Wahrscheinlichkeitstheorie für Lehramtsstudierende

Klausur zur Wahrscheinlichkeitstheorie für Lehramtsstudierende Universität Duisburg-Essen Essen, den 15.0.009 Fachbereich Mathematik Prof. Dr. M. Winkler C. Stinner Klausur zur Wahrscheinlichkeitstheorie für Lehramtsstudierende Lösung Die Klausur gilt als bestanden,

Mehr

Stochastik I. Vorlesungsmitschrift

Stochastik I. Vorlesungsmitschrift Stochastik I Vorlesungsmitschrift Ulrich Horst Institut für Mathematik Humboldt-Universität zu Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Grundbegriffe 1 1.1 Wahrscheinlichkeitsräume..................................

Mehr

1 Stochastische Konvergenz 2. 2 Das Gesetz der grossen Zahlen 4. 3 Der Satz von Bernoulli 6

1 Stochastische Konvergenz 2. 2 Das Gesetz der grossen Zahlen 4. 3 Der Satz von Bernoulli 6 Wirtschaftswissenschaftliches Zentrum 0 Universität Basel Mathematik Dr. Thomas Zehrt Grenzwertsätze Benötigtes Vorwissen: Der Stoff der Vorlesung,,Statistik wird als bekannt vorausgesetzt, insbesondere

Mehr

16 Risiko und Versicherungsmärkte

16 Risiko und Versicherungsmärkte 16 Risiko und Versicherungsmärkte Entscheidungen bei Unsicherheit sind Entscheidungen, die mehrere mögliche Auswirkungen haben. Kauf eines Lotterieloses Kauf einer Aktie Mitnahme eines Regenschirms Abschluss

Mehr

Partielle Informationen in Währungskrisenmodellen

Partielle Informationen in Währungskrisenmodellen Christian Bauer Partielle Informationen in Währungskrisenmodellen Verlag Dr. Kovac Inhaltsverzeichnis Einleitung 1 I Entscheidungen und die Qualität von Informationen 7 1 Entscheidungstheoretische Einordnung

Mehr

Vorlesung. Informationsökonomik und die Theorie der Firma

Vorlesung. Informationsökonomik und die Theorie der Firma Vorlesung Informationsökonomik und die Theorie der Firma Ulrich Schwalbe Universität Hohenheim 3. Vorlesung 14.11.2007 Ulrich Schwalbe (Universität Hohenheim) Informationsökonomik 3. Vorlesung 14.11.2007

Mehr

Klausur Entscheidungstheorie WS 2010/2011 S. 1 von 11

Klausur Entscheidungstheorie WS 2010/2011 S. 1 von 11 Klausur Entscheidungstheorie WS 2010/2011 S. 1 von 11 Fach: Prüfer: Veranstaltung: Finanzierung und Investition Prof. Dr. Dr. A. Löffler W2263 Entscheidungstheorie Name Vorname Matrikelnummer Punkte Beachten

Mehr

Grundzüge der Spieltheorie

Grundzüge der Spieltheorie Grundzüge der Spieltheorie Prof. Dr. Stefan Winter Ruhr-Universität Bochum Begleitmaterialien zur Vorlesung sind abrufbar unter: http://www.rub.de/spieltheorie 1 Die folgende Vorlesungsaufzeichnung und

Mehr

bzw. die Entscheidugen anderer Spieler (teilweise) beobachten Erweitert das Analysespektrum erheblich Beschreibung des Spiels (extensive Form)

bzw. die Entscheidugen anderer Spieler (teilweise) beobachten Erweitert das Analysespektrum erheblich Beschreibung des Spiels (extensive Form) 1 KAP 9. Dynamische Spiele Bisher: alle Spieler ziehen simultan bzw. können Aktionen der Gegenspieler nicht beobachten Nun: Dynamische Spiele Spieler können nacheinander ziehen bzw. die Entscheidugen anderer

Mehr

3.4 Asymptotische Evaluierung von Sch atzer Konsistenz Konsistenz Definition 3.4.1: konsistente Folge von Sch atzer

3.4 Asymptotische Evaluierung von Sch atzer Konsistenz Konsistenz Definition 3.4.1: konsistente Folge von Sch atzer 3.4 Asymptotische Evaluierung von Schätzer 3.4.1 Konsistenz Bis jetzt haben wir Kriterien basierend auf endlichen Stichproben betrachtet. Konsistenz ist ein asymptotisches Kriterium (n ) und bezieht sich

Mehr

Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik vom

Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik vom INSTITUT FÜR STOCHASTIK SS 2007 UNIVERSITÄT KARLSRUHE Priv.-Doz. Dr. D. Kadelka Dipl.-Math. oec. W. Lao Klausur (Maschineningenieure) Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik vom 2.9.2007 Musterlösungen

Mehr

Statistische Tests. Kapitel Grundbegriffe. Wir betrachten wieder ein parametrisches Modell {P θ : θ Θ} und eine zugehörige Zufallsstichprobe

Statistische Tests. Kapitel Grundbegriffe. Wir betrachten wieder ein parametrisches Modell {P θ : θ Θ} und eine zugehörige Zufallsstichprobe Kapitel 4 Statistische Tests 4.1 Grundbegriffe Wir betrachten wieder ein parametrisches Modell {P θ : θ Θ} und eine zugehörige Zufallsstichprobe X 1,..., X n. Wir wollen nun die Beobachtung der X 1,...,

Mehr

Thema 3: Wechselkursrisiko, Hedging und Spekulation

Thema 3: Wechselkursrisiko, Hedging und Spekulation Thema 3: Wechselkursrisiko, Hedging und Spekulation Wechselkursrisiko: kommt in der Wahrscheinlichkeitsverteilung unsicherer zukünftiger Wechselkurse zum Ausdruck, durch die der Wertausweis (in Inlandswährung)

Mehr

Verfeinerungen des Bayesianischen Nash Gleichgewichts

Verfeinerungen des Bayesianischen Nash Gleichgewichts Spieltheorie Sommersemester 007 Verfeinerungen des Bayesianischen Nash Gleichgewichts Das Bayesianische Nash Gleichgewicht für Spiele mit unvollständiger Information ist das Analogon zum Nash Gleichgewicht

Mehr

15.5 Stetige Zufallsvariablen

15.5 Stetige Zufallsvariablen 5.5 Stetige Zufallsvariablen Es gibt auch Zufallsvariable, bei denen jedes Elementarereignis die Wahrscheinlich keit hat. Beispiel: Lebensdauer eines radioaktiven Atoms Die Lebensdauer eines radioaktiven

Mehr

Entscheidungstheorie. Aufgabensammlung

Entscheidungstheorie. Aufgabensammlung Entscheidungstheorie Aufgabensammlung Wintersemester 2004/2005 Aufgabe 1 In einer multikriteriellen Entscheidungssituation liege folgende Nutzenmatrix vor: k 1 k 2 k 3 k 4 a 1 8 4 9 2 a 2 6 4 6 4 a 3 8

Mehr

Lösungen zur Klausur WAHRSCHEINLICHKEITSTHEORIE UND STATISTIK (STOCHASTIK)

Lösungen zur Klausur WAHRSCHEINLICHKEITSTHEORIE UND STATISTIK (STOCHASTIK) Institut für Stochastik Dr. Steffen Winter Lösungen zur Klausur WAHRSCHEINLICHKEITSTHEORIE UND STATISTIK (STOCHASTIK) für Studierende des Maschinenbaus vom 7. Juli (Dauer: 8 Minuten) Übersicht über die

Mehr

IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte LVA

IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte LVA IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte LVA LVA-Leiter: Michael Noldi Einheit 4: Das Verbraucherverhalten (Kap. 3) Verbraucherverhalten IK WS 2014/15 1 Verbraucherverhalten Bugetbeschränkung: Einkommen,

Mehr

Finanzierung und Investition

Finanzierung und Investition Kruschwitz/Husmann (2012) Finanzierung und Investition 1/40 Finanzierung und Investition Kruschwitz/Husmann (2012) Oldenbourg Verlag München 7. Auflage, Kapitel 2 Kruschwitz/Husmann (2012) Finanzierung

Mehr

Thema Nr. 4: Versicherungsentscheidungen der Nachfrager aus Sicht der Erwartungsnutzentheorie

Thema Nr. 4: Versicherungsentscheidungen der Nachfrager aus Sicht der Erwartungsnutzentheorie Thema Nr. 4: Versicherungsentscheidungen der Nachfrager aus Sicht der Erwartungsnutzentheorie Rosa Lee Annette Weiß Miriam Hussein Mirco Lomb Inhalt 1. Einleitung 2. Entscheidungstheorie 3. Erwartungsnutzentheorie

Mehr

Betriebswirtschaftliche Entscheidungstheorie

Betriebswirtschaftliche Entscheidungstheorie Prof. Dr. Günter Sieben Prof. Dr. Thomas Schildbach Betriebswirtschaftliche Entscheidungstheorie 3., überarbeitete und erweiterte Auflage 1990 Werner-Verlag Düsseldorf VII Inhaltsverzeichnis I. Begriffsbestimmung

Mehr

Klausur und Unterlagen

Klausur und Unterlagen Entscheidungstheorie Wintersemester 2004/2005 Christian Klein Institut für Statistik und Mathematische Wirtschaftstheorie Universität Augsburg Klausur und Unterlagen Klausur: ABWL, 60-minütig, erlaubte

Mehr

1. Ziehg.: N M. falls nicht-rote K. in 1. Ziehg. gezogen

1. Ziehg.: N M. falls nicht-rote K. in 1. Ziehg. gezogen 6.4 Hyergeometrische Verteilung Gegeben ist eine Urne, die mit N Kugeln gefüllt ist. Es seien M dieser Kugeln rot und N-M Kugeln nicht rot. Wir entnehmen n Kugeln, d.h. eine Stichrobe des Umfangs n. Dabei

Mehr

Vorlesung 8b. Bedingte Erwartung, bedingte Varianz, bedingte Verteilung, bedingte Wahrscheinlichkeiten

Vorlesung 8b. Bedingte Erwartung, bedingte Varianz, bedingte Verteilung, bedingte Wahrscheinlichkeiten Vorlesung 8b Bedingte Erwartung, bedingte Varianz, bedingte Verteilung, bedingte Wahrscheinlichkeiten 1 Wie gehabt, denken wir uns ein zufälliges Paar X = (X 1,X 2 ) auf zweistufige Weise zustande gekommen:

Mehr

Allgemeines zu Tests. Statistische Hypothesentests

Allgemeines zu Tests. Statistische Hypothesentests Statistische Hypothesentests Allgemeines zu Tests Allgemeines Tests in normalverteilten Grundgesamtheiten Asymptotische Tests Statistischer Test: Verfahren Entscheidungsregel), mit dem auf Basis einer

Mehr

Mikroökonomik 2. Vorlesungswoche

Mikroökonomik 2. Vorlesungswoche Mikroökonomik 2. Vorlesungswoche Tone Arnold Universität des Saarlandes 30. Oktober 2007 Tone Arnold (Universität des Saarlandes) 2. Vorlesungswoche 30. Oktober 2007 1 / 108 Präferenzen Wie treffen Konsumenten/Individuen

Mehr

Abschlussprüfung an Fachoberschulen in Bayern Mathematik 2002, Stochastik S I Nichttechnische Ausbildungsrichtung

Abschlussprüfung an Fachoberschulen in Bayern Mathematik 2002, Stochastik S I Nichttechnische Ausbildungsrichtung Alexandra Steiner 7.5.005 A_NT_S_AS_Loes.mcd Abschlussprüfung an Fachoberschulen in Bayern Mathematik 00, Stochastik S I Nichttechnische Ausbildungsrichtung AUFGABENSTELLUNG:.0 Die Post eines kleineren

Mehr

Kapitel XIII - p-wert und Beziehung zwischen Tests und Konfidenzintervallen

Kapitel XIII - p-wert und Beziehung zwischen Tests und Konfidenzintervallen Institut für Volkswirtschaftslehre (ECON) Lehrstuhl für Ökonometrie und Statistik Kapitel XIII - p-wert und Beziehung zwischen Tests und Konfidenzintervallen Induktive Statistik Prof. Dr. W.-D. Heller

Mehr

Zum Gebrauch der Lösungshinweise zu Klausuren

Zum Gebrauch der Lösungshinweise zu Klausuren September 2011, Stand: 17.10.2011 1 Lösungshinweise und Lösungsskizzen zur Modulklausur FINANZIERUNGS- UND ENTSCHEIDUNGSTHEORETISCHE GRUNDLAGEN DER BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE (SS 2011) Zum Gebrauch der Lösungshinweise

Mehr

Überblick. Einführung in die automatische Mustererkennung Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung

Überblick. Einführung in die automatische Mustererkennung Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung Grundlagen Überblick Einführung in die automatische Mustererkennung Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung Klassifikation bei bekannter Wahrscheinlichkeitsverteilung Entscheidungstheorie Bayes- Entscheidungsfunktionen

Mehr

ε δ Definition der Stetigkeit.

ε δ Definition der Stetigkeit. ε δ Definition der Stetigkeit. Beweis a) b): Annahme: ε > 0 : δ > 0 : x δ D : x δ x 0 < δ f (x δ f (x 0 ) ε Die Wahl δ = 1 n (n N) generiert eine Folge (x n) n N, x n D mit x n x 0 < 1 n f (x n ) f (x

Mehr

Kurs 00091: Finanzierungs- und entscheidungstheoretische Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre. Lösungshinweise zur Einsendearbeit 2 (WS 2008/2009)

Kurs 00091: Finanzierungs- und entscheidungstheoretische Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre. Lösungshinweise zur Einsendearbeit 2 (WS 2008/2009) Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre, Kurs 00091, KE 4, 5 und 6, WS 2008/2009 1 Kurs 00091: Finanzierungs- und entscheidungstheoretische Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre Lösungshinweise zur Einsendearbeit

Mehr

Wahrscheinlichkeitsrechnung und Quantentheorie

Wahrscheinlichkeitsrechnung und Quantentheorie Physikalische Chemie II: Atombau und chemische Bindung Winter 2013/14 Wahrscheinlichkeitsrechnung und Quantentheorie Messergebnisse können in der Quantenmechanik ganz prinzipiell nur noch mit einer bestimmten

Mehr

Basiswissen Daten und Zufall Seite 1 von 8 1 Zufallsexperiment Ein Zufallsexperiment ist ein Versuchsaufbau mit zufälligem Ausgang, d. h. das Ergebnis kann nicht vorhergesagt werden. 2 Ergebnis (auch Ausgang)

Mehr

Zufallsgröße: X : Ω R mit X : ω Anzahl der geworfenen K`s

Zufallsgröße: X : Ω R mit X : ω Anzahl der geworfenen K`s 4. Zufallsgrößen =============================================================== 4.1 Zufallsgrößen und ihr Erwartungswert --------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Mehr

Kapitel V - Erwartungstreue Schätzfunktionen

Kapitel V - Erwartungstreue Schätzfunktionen Institut für Volkswirtschaftslehre (ECON) Lehrstuhl für Ökonometrie und Statistik Kapitel V - Erwartungstreue Schätzfunktionen Induktive Statistik Prof. Dr. W.-D. Heller Hartwig Senska Carlo Siebenschuh

Mehr

M13 Übungsaufgaben / pl

M13 Übungsaufgaben / pl Die Histogramme von Binomialverteilungen werden bei wachsendem Stichprobenumfang n immer flacher und breiter. Dem Maximum einer solchen Verteilung kommt daher keine allzu große Wahrscheinlichkeit zu. Vielmehr

Mehr

STETIGE VERTEILUNGEN

STETIGE VERTEILUNGEN STETIGE VERTEILUNGEN. Die Näherungsformel von Moivre Laplace Betrachtet man die Binomialverteilungen Bnp für wachsendes n bei konstantem p, so werden die Histogramme einer binomialverteilten Zufallsvariablen

Mehr

8. Vorlesung Spieltheorie in der Nachrichtentechnik

8. Vorlesung Spieltheorie in der Nachrichtentechnik 8. Vorlesung Spieltheorie in der Nachrichtentechnik Vorlesung: Eduard Jorswieck Übung: Rami Mochaourab Sommersemester 2010 Kooperative Spieltheorie Kooperative Spiele haben die Möglichkeit verbindlicher

Mehr

0, t 0,5

0, t 0,5 XIII. Die Normalverteilung ==================================================================. Der lokale Grenzwertsatz --------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Mehr

Diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilungen

Diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilungen Diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilungen Worum geht es in diesem Modul? Zufallsvariablen Wahrscheinlichkeitsverteilungen Maßzahlen theoretischer Verteilungen Eigenschaften von Erwartungswert und Varianz

Mehr

Regression ein kleiner Rückblick. Methodenseminar Dozent: Uwe Altmann Alexandra Kuhn, Melanie Spate

Regression ein kleiner Rückblick. Methodenseminar Dozent: Uwe Altmann Alexandra Kuhn, Melanie Spate Regression ein kleiner Rückblick Methodenseminar Dozent: Uwe Altmann Alexandra Kuhn, Melanie Spate 05.11.2009 Gliederung 1. Stochastische Abhängigkeit 2. Definition Zufallsvariable 3. Kennwerte 3.1 für

Mehr

Kapitel VII. Punkt- und Intervallschätzung bei Bernoulli-Versuchen

Kapitel VII. Punkt- und Intervallschätzung bei Bernoulli-Versuchen Kapitel VII Punkt- und Intervallschätzung bei Bernoulli-Versuchen Einführungsbeispiel: Jemand wirft einen korrekten Würfel 60 mal. Wie oft etwa wird er die 6 würfeln? Klar: etwa 10 mal, es kann aber auch

Mehr

Dieses Quiz soll Ihnen helfen, Kapitel besser zu verstehen.

Dieses Quiz soll Ihnen helfen, Kapitel besser zu verstehen. Dieses Quiz soll Ihnen helfen, Kapitel 2.5-2. besser zu verstehen. Frage Wir betrachten ein Würfelspiel. Man wirft einen fairen, sechsseitigen Würfel. Wenn eine oder eine 2 oben liegt, muss man 2 SFr zahlen.

Mehr

Kapitel 3 Schließende Statistik

Kapitel 3 Schließende Statistik Beispiel 3.4: (Fortsetzung Bsp. 3.) bekannt: 65 i=1 X i = 6, also ˆp = X = 6 65 = 0, 4 Überprüfen der Voraussetzungen: (1) n = 65 30 () n ˆp = 6 10 (3) n (1 ˆp) = 39 10 Dr. Karsten Webel 194 Beispiel 3.4:

Mehr

3 Bedingte Wahrscheinlichkeit, Unabhängigkeit

3 Bedingte Wahrscheinlichkeit, Unabhängigkeit 3 Bedingte Wahrscheinlichkeit, Unabhängigkeit Bisher : (Ω, A, P) zur Beschreibung eines Zufallsexperiments Jetzt : Zusatzinformation über den Ausgang des Experiments, etwa (das Ereignis) B ist eingetreten.

Mehr

3.3 Bedingte Wahrscheinlichkeit

3.3 Bedingte Wahrscheinlichkeit 28 3.3 Bedingte Wahrscheinlichkeit Oft ist die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses B gesucht unter der Bedingung (bzw. dem Wissen), dass ein Ereignis A bereits eingetreten ist. Man bezeichnet diese Wahrscheinlichkeit

Mehr

Lösungen zu den Übungsbeispielen aus Einheit

Lösungen zu den Übungsbeispielen aus Einheit Lösungen zu den Übungsbeispielen aus Einheit Haushaltstheorie Haushaltstheorie IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte (239.120) Sommerssemester 2010 Übung 1: Die Budgetbeschränkung Gegeben sind das Einkommen

Mehr

Institut für Biometrie und klinische Forschung. WiSe 2012/2013

Institut für Biometrie und klinische Forschung. WiSe 2012/2013 Klinische Forschung WWU Münster Pflichtvorlesung zum Querschnittsfach Epidemiologie, Biometrie und Med. Informatik Praktikum der Medizinischen Biometrie (3) Überblick. Deskriptive Statistik I 2. Deskriptive

Mehr

Stetige Verteilungen. A: Beispiele Beispiel 1: a) In den folgenden Abbildungen sind die Dichtefunktionen von drei bekannten Verteilungen graphisch

Stetige Verteilungen. A: Beispiele Beispiel 1: a) In den folgenden Abbildungen sind die Dichtefunktionen von drei bekannten Verteilungen graphisch 6 Stetige Verteilungen 1 Kapitel 6: Stetige Verteilungen A: Beispiele Beispiel 1: a) In den folgenden Abbildungen sind die Dichtefunktionen von drei bekannten Verteilungen graphisch dargestellt. 0.2 6

Mehr

Adverse Selektion nach Laffont, Martimont (2002) The Theory of Incentives

Adverse Selektion nach Laffont, Martimont (2002) The Theory of Incentives Adverse Selektion nach Laffont, Martimont (2002) The Theory of Incentives Seminar Informationsökonomik, WS 2004/05 27.10.2004 Sören Preibusch 2 AGENDA 1 Thematischer Kontext 2 Grundmodell 3 4 Optimale

Mehr

Betriebswirtschaftliche Entscheidungstheorie und Anwendung

Betriebswirtschaftliche Entscheidungstheorie und Anwendung Betriebswirtschaftliche Entscheidungstheorie und Anwendung Kapitel 5: Entscheidungen unter Risiko Prof. Dr. Thorsten Poddig Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbes. Finanzwirtschaft Universität

Mehr

Fachbuchreihe für Studium Fortbildung Praxis. Rehkugler/Schindel. Entscheidungstheorie. Erklärung und Gestaltung betrieblicher Entscheidungen

Fachbuchreihe für Studium Fortbildung Praxis. Rehkugler/Schindel. Entscheidungstheorie. Erklärung und Gestaltung betrieblicher Entscheidungen Fachbuchreihe für Studium Fortbildung Praxis Rehkugler/Schindel Erklärung und Gestaltung betrieblicher Entscheidungen 3. Auflage, München 1986 53 INHALT Seite EINFÜHRUNG 11 1. Was ist? 11 2. Wege entscheidungstheoretischer

Mehr

Repetitorium zum Staatsexamen für Lehramtsstudenten. Informationswirtschaft & Planung und Entscheidung 30.05.2014 NB-201. Sommersemester 2014

Repetitorium zum Staatsexamen für Lehramtsstudenten. Informationswirtschaft & Planung und Entscheidung 30.05.2014 NB-201. Sommersemester 2014 Sommersemester 2014 Repetitorium zum Staatsexamen für Lehramtsstudenten Informationswirtschaft & Planung und Entscheidung 30.05.2014 NB-201 Lehrstuhl für ABWL und Wirtschaftsinformatik Prof. Dr. Alexandros

Mehr

Kapitel 6 Martingale

Kapitel 6 Martingale Kapitel 6 Martingale Martingale spielen eine große Rolle in der Finanzmathematik, und sind zudem ein wichtiges Hilfsmittel für die statistische Inferenz stochastischer Prozesse, insbesondere auch für Zählprozesse

Mehr

Kapitel XII - Kennzahlen mehrdimensionaler Zufallsvariablen

Kapitel XII - Kennzahlen mehrdimensionaler Zufallsvariablen Institut für Volkswirtschaftslehre (ECON) Lehrstuhl für Ökonometrie und Statistik Kapitel XII - Kennzahlen mehrdimensionaler Zufallsvariablen Wahrscheinlichkeitstheorie Prof. Dr. W.-D. Heller Hartwig Senska

Mehr

Kapitel 12 Stetige Zufallsvariablen Dichtefunktion und Verteilungsfunktion. stetig. Verteilungsfunktion

Kapitel 12 Stetige Zufallsvariablen Dichtefunktion und Verteilungsfunktion. stetig. Verteilungsfunktion Kapitel 12 Stetige Zufallsvariablen 12.1. Dichtefunktion und Verteilungsfunktion stetig Verteilungsfunktion Trägermenge T, also die Menge der möglichen Realisationen, ist durch ein Intervall gegeben Häufig

Mehr

Zusammenfassung zur Konvergenz von Folgen

Zusammenfassung zur Konvergenz von Folgen Zusammenfassung zur Konvergenz von Folgen. Definition des Konvergenzbegriffs Eine Folge reeller Zahlen a n n heißt konvergent gegen a in Zeichen a n = a, falls gilt > 0 n 0 n n 0 : an a < Hinweise: Bei

Mehr

Einführung in die Theorie der Markov-Ketten. Jens Schomaker

Einführung in die Theorie der Markov-Ketten. Jens Schomaker Einführung in die Theorie der Markov-Ketten Jens Schomaker Markov-Ketten Zur Motivation der Einführung von Markov-Ketten betrachte folgendes Beispiel: 1.1 Beispiel Wir wollen die folgende Situation mathematisch

Mehr

Auswahl von Schätzfunktionen

Auswahl von Schätzfunktionen Auswahl von Schätzfunktionen Worum geht es in diesem Modul? Überblick zur Punktschätzung Vorüberlegung zur Effizienz Vergleich unserer Schätzer für My unter Normalverteilung Relative Effizienz Einführung

Mehr

Mikroökonomie I Kapitel 3 Das Käuferverhalten WS 2004/2005

Mikroökonomie I Kapitel 3 Das Käuferverhalten WS 2004/2005 Mikroökonomie I Kapitel 3 Das Käuferverhalten WS 2004/2005 Die Themen in diesem Kapitel Konsumentenpräferenzen Budgetbeschränkungen Verbraucherentscheidung Die Grenznutzen und die Verbraucherentscheidung

Mehr

Testen von Hypothesen

Testen von Hypothesen Elke Warmuth Humboldt-Universität zu Berlin Sommersemster 2010 1 / 46 2 / 46 1 Testen von Hypothesen 3 / 46 Signifikant, signifikant, signifikant,... 4 / 46 Signifikant, signifikant, signifikant,... 5

Mehr

Übersicht. 1 Nachhaltigkeit: Idee und ökonomische Definitionen. 2 Motivation von Nachhaltigkeit. 3 Nachhaltigkeit in klimaökonomischen Modellen

Übersicht. 1 Nachhaltigkeit: Idee und ökonomische Definitionen. 2 Motivation von Nachhaltigkeit. 3 Nachhaltigkeit in klimaökonomischen Modellen Vorlesung 9: Nachhaltigkeit und Klimaökonomie 1/20 Übersicht 1 Nachhaltigkeit: Idee und ökonomische Definitionen 2 Motivation von Nachhaltigkeit 3 Nachhaltigkeit in klimaökonomischen Modellen 4 Nachhaltigkeit

Mehr

2. Gesundheitsfinanzierung

2. Gesundheitsfinanzierung 2. Gesundheitsfinanzierung Inhalte dieses Abschnitts 2.1 Grundmodell der Versicherung Versicherungsmotiv Optimale Versicherungsnachfrage Aktuarisch faire und unfaire Prämien 145 2.1 Grundmodell der Versicherung

Mehr

Vorbereitung auf 3. Übungsblatt (Präsenzübungen) - Lösungen

Vorbereitung auf 3. Übungsblatt (Präsenzübungen) - Lösungen Prof Dr Rainer Dahlhaus Statistik 1 Wintersemester 2016/2017 Vorbereitung auf Übungsblatt (Präsenzübungen) - Lösungen Aufgabe P9 (Prognosen und Konfidenzellipsoide in der linearen Regression) Wir rekapitulieren

Mehr

Unabhängigkeit KAPITEL 4

Unabhängigkeit KAPITEL 4 KAPITEL 4 Unabhängigkeit 4.1. Unabhängigkeit von Ereignissen Wir stellen uns vor, dass zwei Personen jeweils eine Münze werfen. In vielen Fällen kann man annehmen, dass die eine Münze die andere nicht

Mehr

Chi-Quadrat-Verteilung

Chi-Quadrat-Verteilung Chi-Quadrat-Verteilung Die Verteilung einer Summe X +X +...+X n, wobei X,..., X n unabhängige standardnormalverteilte Zufallsvariablen sind, heißt χ -Verteilung mit n Freiheitsgraden. Eine N(, )-verteilte

Mehr

2 Die Dimension eines Vektorraums

2 Die Dimension eines Vektorraums 2 Die Dimension eines Vektorraums Sei V ein K Vektorraum und v 1,..., v r V. Definition: v V heißt Linearkombination der Vektoren v 1,..., v r falls es Elemente λ 1,..., λ r K gibt, so dass v = λ 1 v 1

Mehr

Wiederholte Spiele. Grundlegende Konzepte. Zwei wichtige Gründe, wiederholte Spiele zu betrachten: 1. Wiederholte Interaktionen in der Realität.

Wiederholte Spiele. Grundlegende Konzepte. Zwei wichtige Gründe, wiederholte Spiele zu betrachten: 1. Wiederholte Interaktionen in der Realität. Spieltheorie Sommersemester 2007 1 Wiederholte Spiele Grundlegende Konzepte Zwei wichtige Gründe, wiederholte Spiele zu betrachten: 1. Wiederholte Interaktionen in der Realität. 2. Wichtige Phänomene sind

Mehr

1 Dichte- und Verteilungsfunktion

1 Dichte- und Verteilungsfunktion Tutorium Yannick Schrör Klausurvorbereitungsaufgaben Statistik Lösungen Yannick.Schroer@rub.de 9.2.26 ID /455 Dichte- und Verteilungsfunktion Ein tüchtiger Professor lässt jährlich 2 Bücher drucken. Die

Mehr