Es gilt das gesprochene Wort!

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Hertha Boer
vor 6 Jahren
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1 Es gilt das gesprochene Wort! Rede des Oberbürgermeisters Fritz Schramma anlässlich des offiziellen Empfangs der Delegation aus Thessaloniki zum 15-jährigen Städtepartnerschaftsjubiläum, am , Uhr, Historisches Rathaus Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Papageorgopoulos, liebe Gäste aus unserer Partnerstadt Thessaloniki, sas kalosoriso stin omorfi poli mas tin Kolonia herzlich Willkommen in Köln! Ich freue mich sehr, Sie, verehrter Herr Oberbürgermeister Papageorgopoulos, lieber Kollege, heute, hier in Köln am Rhein begrüßen zu dürfen. Ich bedauere es sehr, dass Ihre liebe Frau nicht mitreisen konnte. Bitte grüßen Sie sie ganz herzlich von mir. Den erkrankten Eltern Ihrer Frau wünsche ich von Herzen gute Besserung! Seit dem 03. Mai 1988 sind die beiden Städte Thessaloniki und Köln offiziell städtepartnerschaftlich verbunden. Darauf sind wir Kölner sehr stolz, denn Thessaloniki ist nicht nur die zweitgrößte Stadt Griechenlands und Kulturhauptstadt Europas im Jahr Sie beherbergt darüber hinaus eine wahre Fundgrube an kulturellem Erbe. Davon konnte ich mich im Mai diesen Jahres persönlich überzeugen. Ich möchte Ihnen, verehrter Herr Kollege, an dieser Stelle noch einmal meinen herzlichen Dank für die große Gastfreundschaft und die erlebnisreichen Tage in Ih

2 rer Stadt aussprechen. Ebenfalls für die Ehrenauszeichnung, die mich zum Bürger ihrer Stadt machte. Ich habe viele Parallelen zwischen unseren Städten entdecken können. Sie haben mir vor Augen geführt, wie viel versprechend die Partnerschaft für unsere beide Städte ist. Beide Städte sind seit ihrer Gründungszeit kulturelle, wirtschaftliche und wissenschaftliche Zentren. Die Lage am Golf von Thermaikos und der Hafen haben der Stadt Thessaloniki zu Größe, Reichtum und Einfluss verholfen. Ähnlich wurde auch die Stadt Köln durch den Rhein einst zur blühenden Handelsund Kulturmetropole. Erste Kontakte zur griechischen Welt knüpfte Köln durch die Hochzeit der byzantinischen Prinzessin Theophanu mit dem deutschen Kaiser Otto II. vor über 1000 Jahren. Kaiserin Theophanu brachte byzantinische Sitten und Gebräuche ins Rheinland, u.a. die Verehrung des Heiligen Nikolaus. Sie fand ihre Grablege in der von ihr gegründeten Abtei Pantaleon hier in der Domstadt. Diese erste Verbundenheit Kölns zur griechischen Kultur schuf bereits eine breite Basis gegenseitigen Kennenlernens, Verstehens und friedlichen und freundschaftlichen Miteinanderlebens.

3 In Gedenken an diese Kaiserin gründete sich die Kaiserin Theophanu-Gesellschaft. Sie hat sich auch zum Ziel gesetzt, unsere städtepartnerschaftliche Verbundenheit zu fördern. Viele Griechen haben hier in Köln ihre zweite Heimat gefunden und wir Kölner fühlen uns durch die hier gelebte griechische Kultur bereichert. Mit der Griechischen Gemeinde hier in Köln und Umgebung und mit dem Goethe-Institut und der Deutschen Schule in Thessaloniki lebt dieser kulturelle Austausch in beiden Städten. Und noch mehr verbindet uns: Beide Städte sind Zentren des Sports. Thessaloniki wird im kommenden Jahr einer der Austragungsstädte der Olympischen Spiele. Nicht zuletzt durch den Umbau des neuen Rhein-Energie-Stadions und der Deutschen Sporthochschule hat sich Köln zu einem attraktiven Sportzentrum entwickelt. Und lieber Herr Kollege, für Sie als bekennenden Basketball-Fan ist sicherlich interessant, dass Köln auch in dieser Sportart viel zu bieten hat und Basketballhochburg ist. Das Kölner Team von RheinEnergie Cologne spielt in der 1. Basketball-Liga. Ich erinnere mich noch gerne an das Baketballspiel während meines Besuches in Thessaloniki. Die ganze Stadt war auf den Beinen und fieberte mit ihrer Mannschaft mit. Über unsere Liebe zum Basketball sind wir auch persönlich verbunden. Die beiden großer Universitäten in Köln und in Thessaloniki machen unsere Städte zu Zentren für Wissenschaft und Forschung.

4 Auch der Austausch zwischen beiden Hochschulen fördert das Miteinander beider Kulturen. Sehr geehrte Gäste, liebe Griechenlandfreunde, wir können auch in Zukunft noch viel voneinander lernen. Wir, das sind die Bürgerinnen und Bürger, aber auch die verantwortlichen Stadtoberhäupter beider Städte. Ich freue mich, dass mit den bereits vielfältigen Austauschprojekten in den vergangenen 15 Jahren beide Städte einander vertrauter wurden. Und ich bin überzeugt davon, dass sich auch in Zukunft unzählige Möglichkeiten ergeben werden, einander näher kennen und schätzen zu lernen. Wie der Schriftsteller Antoine de Saint Exupery seinen kleinen Prinzen sagen lässt: Man kann nur das schätzen und lieben, was man sich vertraut gemacht hat. Ich durfte mich bereits vertraut machen mit Ihrer Stadt, verehrter Herr Papageorgopoulos und dafür bin ich sehr dankbar. Aber auch die Bürgerinnen und Bürger unserer beider Städte haben diese Verbundenheit bereits gefördert und gelebt. Auch Ihnen gilt mein besonderer Dank. Denn genau darin, liebe Anwesende, liegt der Sinn einer Städtepartnerschaft. Vertrauen schafft Verbundenheit, Verbundenheit schafft Freundschaft und Frieden. Freundschaft, so sagte einst Aristoteles, das ist eine Seele in zwei Körpern. Ich werde alles daransetzten, dass die Seele der Städtepartnerschaft in unseren

5 Städten immer mit Leben erfüllt bleibt. Ich denke, wir können diesbezüglich beide vertrauensvoll und neugierig in die Zukunft blicken. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen guten Aufenthalt in Köln!

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