TESTTHEORIE UND TESTKONSTRUKTION - PRAKTISCHE ANWENDUNG - TEIL 1

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Stefan Martin
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1 TESTTHEORIE UND TESTKONSTRUKTION - PRAKTISCHE ANWENDUNG - TEIL 1 Prof. Dr. Franke SS2012 Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) M.Sc. Rehabilitationspsychologie

2 Gliederung Einführung in Datensatz Stichprobenbeschreibung Skalenerstellung Invertierung der Items Skalenberechnung Betrachtung von Rohwerten Item- und Skalenebene

3 Einführung in den Datensatz

4 Einführung in Datensatz Ziel der Übung: Verständnis, wie sich Testversion in Abhängigkeit einer Stichprobe verändert Empirische Überprüfung Testfassung für Studierende der Rehabilitationspsychologie erstellen Berechnen von Gütekriterien und deren Bewertung Aufbau Datensatz s. PDF Variablen_FPI_Datensatz

5 Stichprobenbeschreibung

6 Stichprobenbeschreibung Parametrische Betrachtung: Lage-, Streuungs- und Dispersionsmaße Analysieren -> Deskriptive Statistik -> Häufigkeiten Welche Werte ergeben sich? Was bedeuten diese? Wie groß MW, Md und Mo? Wie groß ist Streuung? Aussagen zur Verteilungsform? Breit- oder schmalgipflig? Rechtssteil oder rechtsschief? Hinweise auf Normalverteilung?

7 Stichprobenbeschreibung Führt eine parametrische Beschreibung der Variablen Semester und Arbeitsstunden pro Woche durch! Welche Aussagen könnt ihr treffen?

8 Stichprobenbeschreibung Nichtparametrische Betrachtung Absolute & relative Häufigkeiten

9 Stichprobenbeschreibung nichtparametrisch Interpretiert die Verteilung der Itemantworten für die Skala Offenheit

10 Stichprobenbeschreibung Nicht-/Parametrische Betrachtung auch wichtig für Itemanalyse Alle Antwortalternativen erschöpft? Wie sieht Verteilung der Antworten aus? Wenn was fehlt, was bedeutet es? Vergleich mit Manual; Prüfung auf Normalverteilung Aus Datensatz bereits erkennbar, ob es Ausschlüsse gab? Wieviele Probanden? Wie lautet letzte Codenummer?

11 Stichprobenbeschreibung Vergleich der Repräsentativerhebung des FPI-R & der Rehabilitationspsychologie- Studierenden

12 Vergleich der Repräsentativerhebung (Manual) & der Rehastudierenden Vervollständigt die Tabelle mit Hilfe des Manuals Wo sind Unterschiede festzustellen? Repräsentativerhebung Rehastudierende N = N = 268 im Jahr 2007 N Frauen = N Frauen = 84,0 % (225) N Männer = N Männer = 16,0 % (43) Aussagen zum Alter = Aussagen zum Alter ~ 68,3 % zwischen ~ 31,7 % zwischen Familienstand Ledig = Verheiratet = Maximum = 40 Familienstand Ledig = 94,7 % (254) Verheiratet = 4,1 % (11)

13 Skalenerstellung Berechnung der Skalen

14 Skalenerstellung Welche Items müssen invertiert/umgepolt werden? (Manual) Transformieren -> Umkodieren in andere Variable Neuer Variablenname: i_fpi-itemnr. z.b. i_fpi4

15 Skalenerstellung - Invertierung Syntaxschreibweise: RECODE FPI4 (0=1) (1=0) INTO i_fpi4.

16 Skalenerstellung - Invertierung Führt die Invertierung für die anderen umzupolenden Items durch. Nutzt dafür die Syntaxschreibweise.

17 Skalenerstellung Berechnung der Skalen

18 Berechnung der Skalen Welche Items gehören zu welchen Skalen? Handbuch FPI-R Item-Skalen-Schlüssel (PDF) Für die Berechnung invertierte Items benutzen Transformieren -> Variable berechnen Neuer Variablenname: z.b. leb_skala für Lebenszufriedenheit

19 Berechnung der Skalen

20 Berechnung der Skalen Syntaxschreibweise: COMPUTE leb_skala=fpi3 + FPI23 + FPI29 + FPI88 + FPI100 + FPI128 + FPI131 + FPI138 + i_fpi58 + i_fpi94 + i_fpi112 + i_fpi119. EXECUTE.

21 Berechnung der Skalen Führt die Berechnung für die anderen Skalen durch. Nutzt dafür die Syntaxschreibweise.

22 Skalenerstellung Fehlerkontrolle

23 Berechnung der Skalen - Fehlerkontrolle t-test gepaarter Stichproben (Mittelwertevergleich) Analysieren -> Mittelwerte vergleichen -> T-Test bei verbundenen Stichproben

24 Berechnung der Skalen - Fehlerkontrolle Syntaxschreibweise T-TEST PAIRS=agg_skala WITH agg_skalav (PAIRED) /CRITERIA=CI(.9500) /MISSING=ANALYSIS. In der Syntax nach Fehler suchen

25 Berechnung der Skalen - Fehlerkontrolle Führt die Fehlerkontrolle für die anderen Skalen durch. Nutzt dafür die Syntaxschreibweise.

26 Berechnung der Skalen Wenn diese Warnung erscheint, stimmt die Skalenberechnung.

27 Betrachtung von Rohwerten Deskriptive Statistik Itemebene Skalenebene

28 Betrachtung von Rohwerten 1. Deskriptive Statistik Analysieren -> Deskriptive Statistik -> Häufigkeiten Maße der zentralen Tendenz Modus (Mo) Median (Md) Mittelwert (MW) Dispersionsmaße Standardabweichung (SD) Varianz (s²) Range Verteilungsformmaße Schiefe <o linksschief 0 symmetrisch > 0 rechtsschief Kurtosis < 0 breitgipflig 0 Wölbung entspricht Normalverteilung > 0 schmalgipflig

29 Betrachtung von Rohwerten Welche Rohwerte wollen wir betrachten? Item- oder Skalenebene? Welche Skalenniveaus sind Grundlage der Betrachtung? Welche deskriptiven Kennzahlen darf ich verwenden?

30 Betrachtung Rohwerte Itemebene Itemantworten trifft zu und trifft nicht zu dichotome Items nominal Welche Kennzahlen? Maße der zentralen Tendenz? Dispersionsmaße? Verteilungsformmaße?

31 Betrachtung Rohwerte Itemebene Berechnet die Häufigkeiten und das passende Maß der zentralen Tendenz für die Items 2 & 3. Welches Diagramm könnt ihr euch anzeigen lassen? Syntaxschreibweise: FREQUENCIES VARIABLES=FPI2 FPI3 /STATISTICS=MODE /BARCHART FREQ /ORDER=ANALYSIS.

32 Betrachtung Rohwerte Skalenebene Aggregierung der Items zu Skalen Welches Skalenniveau jetzt? Welche Kennzahlen? Maße der zentralen Tendenz? Dispersionsmaße? Verteilungsformmaße?

33 MW, Md, Mo relativ gleich -> evtl. Hinweis auf NV Schiefe negativ -> linksschiefe Tendenz Kurtosis positiv -> schmalgipflige Tendenz

34 Betrachtung Rohwerte Skalenebene Schaut euch die deskriptive Statistik der einzelnen Skalen an und überlegt mögliche Aussagen. Syntaxschreibweise: DESCRIPTIVES VARIABLES=leb_skala soz_skala lei_skala geh_skala err_skala agg_skala bea_skala kor_skala ges_skala off_skala ext_skala emo_skala /STATISTICS=MEAN STDDEV VARIANCE KURTOSIS SKEWNESS.

35 Betrachtung von Rohwerten Vergleich der Repräsentativerhebung des FPI-R & der Rehabilitationspsychologie- Studierenden

36 Betrachtung Rohwerte Skalenebene Inwiefern unterscheidet sich unsere Stichprobe von der Repräsentativstichprobe in den Mittelwerten und Standardabweichungen der Skalen?

37 Vergleich Repräsentativstichprobe & Rehastudierende Skala FPI-R MW Rehastudierende (SD) / N = 268 MW Repräsentativstichprobe (SD) / N = 2035 Lebenszufriedenheit 6,63 (2,87) < 7,03 (3,13) Soziale Orientierung 8,06 (1,97) Leistungsorientierung 6,44 (2,52) Gehemmtheit 5,66 (3,04) Erregbarkeit 6,28 (3,19) Aggressivität 3,81 (2,66)

38 Vergleich Repräsentativstichprobe & Rehastudierende Skala FPI-R MW Rehastudierende (SD) / N = 268 MW Repräsentativstichprobe (SD) / N = 2035 Beanspruchung 5,59 (3,28) Körperliche Beschwerden 3,84 (2,54) Gesundheitssorgen 3,76 (2,26) Offenheit 8,51 (2,05) Extraversion 7,28 (3,29) Emotionalität 6,74 (3,26)

39 Vergleich Repräsentativstichprobe & Rehastudierende Durch t-test von unabhängigen Stichproben ergeben sich 4 Skalen, die sich im Mittelwert signifikant voneinander unterscheiden. Offenheit, Gesundheitssorgen, soziale Orientierung, Erregbarkeit Die Richtung des Unterschieds ist aus den Mittelwerten erkennbar. Trefft Aussagen bezüglich der Unterschiede der Stichproben.

40 Vergleich Repräsentativstichprobe & Rehastudierende Studierende folgendes Profil Höhere Offenheit stehen eher selbstkritisch zu kleinen Schwächen und Fehler, wie z.b. Zuspätkommen, gelegentliches Lügen Gesundheitssorgen? gehen alltägliche Ansteckungsrisiken ohne Bedenken ein; keine besondere Schonung soziale Orientierung? Fühlen soziale Verantwortung für Andere; drücken Hilfsbereitschaft aus Erregbarkeit? Können leicht aus der Ruhe gebracht werden; reagieren empfindlich oder hastig

41 Vergleich Repräsentativstichprobe & Rehastudierende Wie kommen diese Unterschiede zustande? Wie werden Repräsentativstichproben erhoben? Im Speziellen für FPI-R? Wie ist die Stichprobe der Rehastudierenden zusammengesetzt? Spielt das Erhebungsjahr eine Rolle? Veränderung des Konstruktverständnisses?

42 Betrachtung von Rohwerten Histogramm

43 Betrachtung Rohwerte Skalenebene 2. Histogramm Diagramme -> Veraltete Dialogfelder -> Histogramm

44 Betrachtung Rohwerte Skalenebene Erstellt Histogramme von den Skalen Leistungsorientierung und Aggressivität Trefft zu jeder Abbildung drei Aussagen!

45 Betrachtung von Rohwerten Normalverteilung

46 Betrachtung Rohwerte Skalenebene 3. Prüfung Normalverteilung Nichtparametrische Tests > Alte Dialogfelder -> K-S bei einer Stichprobe p < 0.05, dann signifikant; d.h. keine NV p > 0.05, dann normalverteilt, da nicht signifikant

47 Betrachtung Rohwerte Skalenebene Gibt es normalverteilte Skalen? Wenn ja, lasst euch ein Histogramm anzeigen

48 Betrachtung Rohwerte Skalenebene

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