Finanzbildung. Banken. Drehscheibe der Wirtschaft
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- Guido Schuster
- vor 8 Jahren
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1 Finanzbildung Banken Drehscheibe der Wirtschaft
2 Liebe Leserin, lieber Leser, vor Ihnen liegt der Folder zur neuen Wanderausstellung Finanzbildung für Schulen. Die Bank Austria will mit dieser Initiative einen Beitrag zum komplexen Thema der Ausbildung im Bereich Finanzen und Finanzprodukte leisten. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, nachhaltig zu einer Verbesserung des Finanzwissens bei Kindern und Jugendlichen beizutragen. Dabei geht es uns dies möchten wir hier klar betonen nicht um Werbung oder Verkauf. Vielmehr wollen wir unsere Fachkompetenz in Sachen Geld einbringen mit dem Ziel, Kinder und Jugendliche zu mündigen Bürger(n)innen und Konsument(en)innen zu machen, die sich kritisch mit Wirtschafts- und Finanzfragen auseinandersetzen können. Junge Menschen dazu zu befähigen, eigenständig und gut informiert am Wirtschaftsleben teilzunehmen, ist ohne Zweifel eine wichtige gesellschaftliche Herausforderung. Durch kritische Fragestellungen und durch eine Verknüpfung mit dem Themenbereich der Nachhaltigkeit möchten wir darüber hinaus die Jugendlichen dazu auffordern, ihren Umgang mit Geld und Finanzprodukten sinnhaft zu hinterfragen. Um hier ein überzeugendes Konzept vorzulegen, haben wir eng mit dem Österreichischen Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum zusammengearbeitet. Die vorliegende Wanderausstellung ist Ergebnis einer intensiven Kooperation, in die das Österreichische Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum seine Expertise und umfangreichen Erfahrungen eingebracht hat. Wir hoffen, dass unsere Idee einer neuen Form von Finanzbildung funktioniert und Lehrpersonen darin unterstützt, im Unterricht Schülerinnen und Schülern das Thema Wirtschaft und Finanzen interessant und praxisnah zu vermitteln. P.S.: Wir freuen uns über Ihr Feedback unter Impressum: Herausgeber und Medieninhaber: UniCredit Bank Austria AG, Schottengasse 6 8, 1010 Wien, In Zusammenarbeit mit: Österreichisches Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum, Vogelsanggasse 36, 1050 Wien, Redaktion: Andrea Strohmayer, Corporate Sustainability, Identity & Communications, Lassallestraße 1, A-1020 Wien Tel. +43 (0) / Dietmar Lasinger, Harald Lindenhofer, Österr. Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum nachhaltigkeit@unicreditgroup.at, Internet: Druck: agensketterl Druckerei GmbH, Kreuzbrunn 19, 3001 Mauerbach Grafisches Konzept und Umsetzung: Redaktionsschluss: 30. November 2011 Abdruck auch auszugsweise nur mit Quellenangabe ISBN Nr.:
3 Was ist Geld? Bargeld Inländisches Bargeld Ausländisches Bargeld = Valuten Buchgeld Inländisches Buchgeld Geld ist alles, womit man bezahlen kann. Ausländisches Buchgeld = Devisen Funktionen von Geld Tauschmittel Geld gegen Ware Ware gegen Geld Arbeit gegen Geld Geld gegen Arbeit Wertaufbewahrungsmittel Sparen für späteren Konsum Sparen für spätere Investitionen Recheneinheit Geld ist ein Maßstab Preise machen Vergleiche möglich Geld hat eine lange Geschichte und erscheint uns in verschiedensten Formen. Neben Bargeld zählen auch Sichteinlagen, Spareinlagen, Termineinlagen und andere kurzfristige Veranlagungen zum Begriff Geld. Was würde passieren, wenn es kein Geld gäbe? 1
4 Geldfluss Einnahmen Wo kommt dein Geld her? in der Ausbildung Taschengeld, Zusatzverdienst aus Ferialjob, Geschenke etc. in der Erwerbstätigkeit Löhne / Gehälter für Unselbständige, Einkommen für Selbständige oder in der Erwerbslosigkeit Arbeitslosengeld, Notstandshilfe etc. in der Pension Alters-, Witwe(n)r-, Waisen-, Invaliditätspension aus Sozialtransfers Mindestsicherung, Pflegegeld, Familienbeihilfe etc. aus Veranlagung Erträge aus Vermietung, Verpachtung, Zinsen etc. Ausgaben Wofür wird Geld verwendet? Regelmäßig anfallende (fixe) Kosten für Miete, Strom, Gas, Kreditraten, Raten-, Prämienzahlungen, Leasingraten, Handyvertrag etc. und unregelmäßig anfallende (variable) Kosten für die Anschaffung von Gütern oder Inanspruchnahme von Dienstleistungen Den Einnahmen stehen verschiedenste Ausgaben gegenüber. Nur ein Teil der Einnahmen steht zur freien Disposition. Was mit frei verfügbaren Einnahmen gemacht wird, ist meist eine individuelle Entscheidung. Siehst du einen Zusammenhang zwischen Ausbildung und Einkommenschancen? 2
5 Geldkreislauf Europäische Zentralbank Bank der EU-Zentralbanken Festlegung des Leitzinssatzes mit dem Ziel Geldwertstabilität Österreichische Nationalbank Bargeld Aussortierte Banknoten Münzen Neue Banknoten Münzen Banken Buch- bzw. Giralgeld Geldschöpfung Banken Einzahlungen Rückzahlungen Private Haushalte Unternehmen Behebungen Kredite Konsum und Investitionen Wachstum und Beschäftigung Wäre es nicht schön, soviel Bargeld zu produzieren, wie wir alle gerne hätten? Die Bargeldproduktion ist im Rahmen des Eurosystems Aufgabe der Österreichischen Nationalbank. Über die Banken kommt das Geld in die privaten Haushalte und Unternehmen. Diese benötigen Geld für Konsum und Investitionen, was wiederum Wachstum und Beschäftigung nach sich zieht. Durch die Aktivitäten der Banken (Annahme von Spareinlagen und deren Vergabe als Kredit) bleibt das Bargeld im Umlauf und neues Buch- bzw. Giralgeld entsteht. 3
6 Volkswirtschaftliche Funktionen Private Haushalte Wirtschaft Öffentliche Hand Sparen Einlagen Sparzinsen an die Einleger / -innen Beschaffung und Weitergabe von Liquidität Was können sie weitergeben? Einlagen è Zentralbankgeld è Interbankenkredite è Was müssen sie dafür bezahlen? Sparzinsen Leitzinsen Euribor Banken Risikomanagement Eigenkapitalunterlegung Absicherung von Kreditrisiken und -ausfällen Zinsgewinn Konsum und Investitionen Kredite Private Haushalte Wirtschaft Öffentliche Hand Kreditzinsen und Tilgung von den Kreditnehmer / -innen Teilnehmer einer Volkswirtschaft sind die Privaten Haushalte, die Unternehmen und der Staat. Die wichtigste Funktion von Banken ist es, Einlagen anzunehmen und in Form von Krediten auszugeben. Die Banken bringen damit die Bedürfnisse und Interessen der Sparer /-innen, der Konsument(en)innen und Investor(en)innen in Einklang. Was würde passieren, wenn es keine Banken gäbe? 4
7 Geschäfte Kreditgeschäft Konsumfinanzierung Wohnfinanzierung KFZ-Leasing etc. Beratung Aktivgeschäft Passivgeschäft Einlagegeschäft Sichteinlagen Spareinlagen Termineinlagen etc. Dienstleistungsgeschäft Geldanlage Zahlungsverkehr Kontoführung Kreditvergabe Sonstige Dienstleistungen Eigengeschäft Wertpapierhandel Veranlagungen Beteiligungen Interbankengeschäfte Klassische Geldinstitute erfüllen eine wichtige und vielfältige Mittler- und Dienstleistungsrolle. Im Unterschied dazu liegt die Geschäftstätigkeit von Investmentbanken im Wesentlichen in der Vermögensverwaltung für die Bankkunden, im Handel mit Wertpapieren sowie in der Unterstützung von Unternehmen bei Kapitalaufnahmen (Börsengänge, Fusionen, Kapitalerhöhungen). Hast du schon Geschäftsbeziehungen mit einer Bank? 5
8 Geschäftspartner Bank Die Rechte und Pflichten einer Bank regeln u.a.: Österreichisches Bankwesengesetz Verbraucherschutzbestimmungen insbesondere Konsumentenschutzgesetz, Verbraucherkreditgesetz Wertpapieraufsichtsgesetz Die Einhaltung wird u.a. von der österreichischen Finanzmarktaufsicht kontrolliert. Eine Bank DARF: alle für das Geschäft erforderlichen Informationen vom Kunden / von der Kundin verlangen è ohne relevante Informationen DARF keine Beratung stattfinden Geschäfte auch ablehnen Die Bank ist verpflichtet: keinerlei Auskünfte an Dritte weiterzugeben (Bankgeheimnis) dem/der Kund(en)in jederzeit Auskunft zu seinen/ihren eigenen Geschäften zu geben bei Abschluss eines Vertrages nach gesetzlichen Vorgaben umfassend und verständlich zu beraten Kunde /Kundin Der Kunde / Die Kundin hat das RECHT: Allgemeine Geschäftsbedingungen schriftlich zu erhalten jede relevante Information zu dem von ihm / ihr unterschriebenen Produkt schriftlich zu bekommen zumindest einmal alle 3 Monate schriftlich Auskunft über seine / ihre Konten zu erhalten auf Einhaltung des Bankgeheimnisses: Niemand darf Auskunft über Finanzgeschäfte, die nicht die eigenen sind, bekommen. Der Kunde / Die Kundin MUSS: Datenänderungen sofort bekannt geben (Arbeitgeber/-in, Wohnsitz, Familienstand) Klarheit haben über Kosten / Spesen è Tipp: Kopien von Geschäftsunterlagen aufbewahren Der Kunde / Die Kundin SOLLTE: Produkte verstehen, Fragen stellen, Informationsmaterial nutzen sich mit Fragen / Problemen gleich an Betreuer/-in wenden nicht auf die lange Bank schieben gegebenenfalls neutrale Ansprechpartner suchen (Ombudsstellen, Konsumentenschutzeinrichtungen, etc.) Banken und ihre Kund(en)innen sind Partner bei Geldgeschäften und stehen in enger Beziehung zueinander. Es ist wichtig, dass beide Teile ihre Rechte und Pflichten kennen und wahrnehmen. Eine möglichst intensive und vertrauensvolle Kommunikation ist der Schlüssel zu einer guten Partnerschaft. Hast du schon einmal einen Vertrag unterschrieben? 6
9 Budget Budget- ausge- Budgetüber- glichenes defizit schuss Budget Einnahmen > Ausgaben Einnahmen Ausgaben Einnahmen < Ausgaben Sparen Konsumverzicht in der Gegenwart % für Konsum oder Investition in der Zukunft bankaustria.at Schulden Konsum oder Investition in der Gegenwart gegen Rückzahlung in der Zukunft Kreditzinssatz Konsum Kreditzinssatz Wohnbau Einlagenzinssatz 2 Jahre Einlagenzinssatz 1 Jahr Quelle: OeNB. Sind die Einnahmen größer als die Ausgaben entsteht ein Budgetüberschuss. Dieser kann in verschiedenster Form angespart und für späteren Konsum bzw. spätere Investitionen verwendet werden. Sind jedoch die Ausgaben größer als die Einnahmen, spricht man von einem Defizit, welches durch Schuldenaufnahme finanziert werden muss. Es gibt eine Vielzahl von Instrumenten, die dabei helfen können, besser mit den eigenen Finanzen umzugehen. Wie geht s dir am Monatsende? Hast du ein Defizit oder einen Überschuss? 7
10 Girokonto Einnahmen z.b. Lohn Gehaltskonto Geschäftskonto Jugendkonto: kein Dispositionskredit (Überschreitung) Vollendung des 14. Lebensjahres, Möglichkeit des Kennenlernens des bargeldlosen Zahlungsverkehrs Konten für Student(en)innen: oft Zusatzleistungen (z.b. Kreditkarten) für volljährige Kontoinhaber/-innen Ausgaben Überweisung: mittels Zahlschein oder elektronischer Buchung im Online z.b. Reparaturrechnung Dauerauftrag: regelmäßige Abbuchung in gleicher Höhe z.b. Miete Einziehungsauftrag: regelmäßige Abbuchung in unterschiedlicher Höhe z.b. Telefon Bargeldbehebung: Schalter oder Bankomat mit Code und Karte, Geldausgabeautomaten in den Foyers und Bankomaten rund um die Uhr, an der Kassa zu den Öffnungszeiten Der KONTOAUSZUG listet Einnahmen und Ausgaben chronologisch auf und zeigt stets den aktuellen Kontostand. Bei einem Guthaben auf dem Girokonto fallen Habenzinsen (niedrig), bei einer Überschreitung fallen Sollzinsen (hoch) an. 001/01 EUR Enthält Kontoabschluss per ,05- % KEST ,20 Buchungsentgelt , Kontopaket ,00 14, , EZE - Lastschrift a / WUESTENROT VERSICHERUNGS-AG Wüstenrot Versicherungs - AG 440/ Krankenvorsorge ,27-20,10- % Habenzinsen ZEITUNG XY RNr EZE - Lastschrift a / MEDIAPRINT alter Kontostand Summe Belastungen Summe Gutschriften neuer Kontostand 805,96 122,54-0,20 Ihre internat. Bankverbindung lautet: IBAN - AT / BIC = BKAUATWW Ein Leben ohne Konto ist heute undenkbar. Löhne werden auf Girokonten überwiesen und von dort diverse Abbuchungen vorgenommen. Onlinebanking gewinnt ständig an Bedeutung und so werden Standardgeschäftsfälle (Kontostandabfragen, Überweisungen etc.) zunehmend von den Kund(en)innen selbst auf elektronischem Weg erledigt. Hast du ein Girokonto und warum hast du es beantragt? 8
11 ? it d e r K in e t is Was Bedürfnisse und Wünsche Kreditnehmer / -in Kreditnehmer / -in Kreditnehmer / -in stellt eine Bitte macht z.b. Internet-, Versandhandelbestellung stellt einen Antrag Abwägung fallweise individuelle Prüfung Ja oder Nein Zusage oder Ablehnung Bonitätsprüfung, Haushaltsrechnung / Leistbarkeit, Lohn, Einkommen, Sicherheiten, Bürgen, Verbindlichkeiten Freund(e)innen, Verwandte, Bekannte Abschluss meist mündlicher Vertrag Abschluss schriftlicher Vertrag Klick Kleingedrucktes Auszahlung Rückzahlung Lieferung, Leistung Bank Bewilligung oder Ablehnung Abschluss schriftlicher Kreditvertrag Auszahlung Ratenzahlung (effektiven Zinssatz beachten), Einzugsauftrag etc. Klientel der Schuldenberatungen nach Alter in Österreich 2010 bis 20 Jahre 2,6% 21 bis 30 Jahre 27,6% 31 bis 40 Jahre 26,4% 41 bis 50 Jahre 25,5% 51 bis 60 Jahre 13,2% über 60 Jahre 4,7% Quelle: ASB Schuldnerberatungen GmbH Schuldenreport definierte Rückzahlung von Kapital (=Tilgung) und Zinsen Ansprechpartner Lösungen bei Zahlungsproblemen Was passiert, wenn man einen Kredit nicht zurückzahlen kann? Es gibt die verschiedensten Arten von Kreditaufnahmen. Geld kann bei Freunden, Verwandten oder Bekannten geborgt werden. Konsumgüter können über Internet, aber auch direkt im Geschäft bestellt und die daraus entstehenden Verbindlichkeiten auf verschiedenste Art bedient werden. 9
12 Sparformen 200 Einlagen, Lebensversicherungen und Bausparen Einlagen des Haushaltssektors 1) bei inländischen Banken in Mrd. Euro Lebensversicherungsansprüche des Haushaltssektors 1) in Mrd. Euro Bauspareinlagen der Privaten Haushalte in Mrd. Euro Quelle: OeNB. 1) Private Haushalte einschließlich Privater Organisationen ohne Erwerbszweck. Sparbuch Es gibt verschiedene Formen von Einlagen: Sichteinlagen, Spareinlagen, Termineinlagen und Fremdwährungseinlagen. Der niedrigste Sparzinssatz ist stets der, der für jederzeit behebbare Spareinlagen bezahlt wird. Mit der Bindungsdauer steigt zumeist auch der Zinssatz. Versicherungssparprodukte Er- und Ablebensversicherungen erfüllen eine wichtige Aufgabe im Bereich der privaten Altersvorsorge, da die Lebenserwartung der Menschen und damit auch die Verweildauer in der Pension ständig steigt. Bausparen Bausparen erfreut sich in Österreich großer Beliebtheit. Die übliche Verzinsung der Einzahlungen wird mit einer staatlichen Prämie ergänzt. Bausparen wird also gefördert und ist steuerbegünstigt. Die beliebteste Sparform der österreichischen Haushalte ist die Spareinlage. Sparbücher und Bausparverträge sind vergleichsweise risikoarme Anlageformen. Die Spareinlagen sind in Österreich in den letzten Jahrzehnten stets gestiegen. Mittlerweile betragen sie ca Euro pro Kopf. Hast du ein Sparbuch und weißt du wieviel Zinsen du bekommst? 10
13 Veranlagungen Wie wird sinnvoll veranlagt? Prämien Miete Versicherungssparen Immobilien Preis Edelmetalle Rendite Anleihen und Anleihefonds Aktien und Aktienfonds Dividende Zinsen Sparbuch und Bausparen Hedgefonds und Derivate Kurs Risiko steigt Drei Kriterien, die man bei einer Veranlagung beachten muss: Sicherheit, Ertrag und Liquidität. Aktien Aktien sind Urkunden, die einen Anteil am Grundkapital einer Aktiengesellschaft (AG) und damit an deren Vermögen und das Recht auf Anteil am Unternehmenserfolg verbriefen. Ein/e Aktionär/-in ist nicht nur am Erfolg des Unternehmens beteiligt, sondern trägt auch maximal mit der Einlage das anteilige Risiko. Um Vermögen und Interessen zu wahren und Einblick in die Geschäftstätigkeit der AG zu haben, ist der/die Aktionär/-in mit bestimmten Rechten ausgestattet. Anleihen Anleihen sind Wertpapiere mit fixer oder variabler Verzinsung und bestimmten Laufzeiten. Der/Die Anleihekäufer/-in (=Gläubiger/-in) hat Anspruch auf Zahlung von Zinsen und Rückzahlung des Kapitals am Ende der Laufzeit. Je nachdem, wer eine Anleihe begibt, unterscheidet man Staatsanleihen, Bankanleihen und Unternehmensanleihen. Investmentzertifikate (Investmentfonds) Investmentzertifikate sind Urkunden, die einen Anteil an einem Investmentfonds und an dessen Erträgen (Wertzuwachs) verbriefen. Investmentfondsgesellschaften (IG) auch Kapitalanlagegesellschaften (KAG) genannt kaufen Werte nach dem Prinzip der Risikostreuung und verwalten diese als Sondervermögen (Investmentfonds). Die Inhaber/-innen von Investmentfondsanteilen sind Miteigentümer/-innen an diesem Fondsvermögen. Bei der Veranlagung in Wertpapiere muss stets beachtet werden, dass mit einem möglichen, höheren Ertrag auch ein entsprechend höheres Risiko verbunden ist. Umgekehrt bieten Veranlagungen mit wenig Risiko auch geringere Erträge. Interessiert dich als Aktionär/-in was und wie ein Unternehmen produziert? 11
14 Vermögen und Schulden Geldvermögen und Verbindlichkeiten des Haushaltssektors 1) 2O11 2) insgesamt: 498,9 Mrd. Euro 3% 5% 2OO1 insgesamt: 310,8 Mrd. Euro 3% 7% 10% 10% 18% 1% Sonstiges 2% 3% Bargeld Börsennotierte Aktien Langfristig verzinsliche Wertpapiere Anteilspapiere 3) Investmentzertifikate Versicherungstechnische Rückstellungen 4) 9% 9% 9% 20% 43% 48% Spar-, Sicht- und Termineinlagen 53% 20% 27% insgesamt: 101,6 Mrd. Euro Wohnbaukredite Konsumkredite Sonstige Kredite 64% 14% 22% insgesamt: 161,8 Mrd. Euro Quelle: OeNB. 1) Private Haushalte einschließlich privater Organisationen ohne Erwerbszweck, 2) 1. Quartal 2011, 3) ohne börsennotierte Aktien, 4) Lebensversicherungen, Pensionskassenansprüche. Nahezu die Hälfte des Geldvermögens in Österreich besteht aus Einlagen. Insgesamt ergibt sich ein Bruttogeldvermögen von nahezu 500 Milliarden Euro (durchschnittlich knapp Euro pro Kopf). Andererseits sind viele Haushalte in Österreich verschuldet. Hast du auch 6O.OOO Euro Vermögen? 12
15 Verteilung Verteilung des privaten Netto- Geldvermögens Verteilung des privaten Immobilienvermögens Bevölkerungsanteil Vermögensanteil Bevölkerungsanteil Immobilienanteil 0,1% 1% 0,9% 9% 8,0% 9% 22% 19,0% 10% 40% 28,4% 40% 39% 50% Quelle: AK, OeNB. Armut und Lebensbedingungen der Menschen in Österreich Kann sich nicht leisten in % der Gesamtbevölkerung eine Woche Urlaub im Jahr 25 % unerwartete Ausgaben (900 ) 25 % Freunde einladen (1 x Monat) 12 % jeden 2. Tag Fleisch, Fisch essen 10 % bei Bedarf neue Kleidung kaufen 8 % Internetanschluss 5 % Privat PKW 5 % PC / Laptop 4 % DVD-Player 3 % mit einem Handy zu telefonieren 1 % notwendigen Arztbesuch 1 % Quelle: Statistik Austria, EU-SILC ,2% 6,4% 40% 0% 14% 25% Im internationalen Vergleich gilt Österreich als sehr reiches Land. Einkommen und Vermögen sind jedoch ungleich verteilt, wodurch es auch bei uns viele armutsgefährdete Menschen gibt. 6 % der österreichischen Bevölkerung gelten als manifest arm. Was bedeutet für dich Armut? 13
16 Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit bedeutet, dafür zu sorgen, dass die zukünftigen Generationen die selben Chancen haben, die wir jetzt haben. Das Nachhaltigkeitsdreieck Ökonomie Dimensionen der Nachhaltigkeit Ökologie Soziales Ökonomischer Sozialer Ökologischer mit und Erfolg Verantwortung Vernunft Ökonomische Dimension bedeutet langfristigen Mehrwert schaffen. Für ein Unternehmen, das seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden will, ist wirtschaftlicher Erfolg notwendig. Soziale Dimension betrifft u.a. den Umgang mit Kundinnen und Kunden sowie den Umgang mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ökologische Dimension betrifft den Umgang mit den natürlichen Ressourcen bzw. das Produktangebot z.b. die Frage der Finanzierung von nachhaltigen Projekten. Nachhaltigkeit und ihre drei Dimensionen haben auch eine individuelle Seite. Wenn man sorgsam mit Geld umgeht und für die Zukunft vorsorgt, ist das wirtschaftlich nachhaltig. Wer sich ehrenamtlich engagiert, leistet einen Beitrag zur sozialen Dimension. Jede/r kann einen Beitrag zum Umweltschutz und damit zur ökologischen Komponente leisten, wenn er/sie in Bereichen wie Ernährung und Mobilität versucht, seinen/ihren ökologischen Fußabdruck klein zu halten. Was bedeutet für dich Nachhaltigkeit? 14
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