Ausbleichen von Farben in Textilien

Transkript

1 von Farben in Textilien

2 Einflußfaktoren Folgende Faktoren beeinflussen das Ausbleichen von Farben bei Lichteinwirkung: Die Lichttechtheit der Ware Die Beleuchtungsstärke Die Lichtquelle Die Belichtungszeit/Auslagedauer der Ware

3 Einflußfaktoren_Lichtechtheit Die Lichttechtheit der Ware hat den größten Einfluß auf das Ausbleichen der Ware. Die Lichtechtheit beschreibt die Konstanz von Farben, Lacken aber auch sonstigen Oberflächen bei längerer Beleuchtung. Insbesondere Sonnenlicht mit seinem hohen UV-Licht-Anteil hat auf viele Materialien eine stark zersetzende Wirkung, was zu einer sichtbaren Farbveränderung führen kann. (Quelle:Wikipedia) Die Lichttechtheit von Materialien wird nach DIN in folgende Stufen unterteilt:

4 Einflußfaktoren_Beleuchtungsstärke! Die Ausbleichwirkung ist proportional zur Beleuchtungsstärke.! Die Beleuchtungsstärke variiert in Abhängigkeit vom Ausstrahlungswinkel (Reflektortyp, eng- bis breitstrahlend) und der Lichttechnik (Lampe).! Die Beleuchtungsstärke ist abhängig von dem Abstand der Leuchte zur Ware.

5 Einflußfaktoren_Lichtquelle Die UV-Anteile von Kunst und Tageslicht sind ein weiterer Faktor, der das Ausbleichen der Farben bedingt. Das Tageslicht kann insbesondere im Schaufensterbereich an einem Sonnentag eine Beleuchtungsstärke von bis zu Lux (und damit auch hohe UV-Anteile) erzielen. Kunstlicht hat je nach Lichttechnik (Lampen) eine unterschiedliche spektrale Verteilung und unterschiedliche UV-Anteile. Für diese unterschiedlichen Lichttechniken gibt es Verlängerungsfaktoren, um den rechnerischen Wert der Tageslicht-UV-Emission zu erreichen, der für die Berechnung der Auslagezeit wichtig ist.

6 Einflußfaktoren_Lichtquelle Verlängerungsfaktoren Lichtquelle Schutzmaßnahme Verlängerungsfaktor Tageslicht Schaufensterscheibe 1,5 Allgebrauchslampen, Reflektorlampen keine 4,0 Niedervolthalogen- Glühlampen Frontscheibe, UV-blockierendes Glas, Sicherheitssscheibe 3,0 UV-A Sperrfilter 4,0 Halogen-Glühlampen 230V keine 2,0 Frontscheibe, Hüllkolben, Sicherheitssscheibe 3,0 UV-A Sperrfilter 4,0 Halogen- Metalldampflampen Sicherheitsscheibe 1,5 UV-A Sperrfilter 2,5 Anmerkung: Bei der Ermittlung des Faktors für eine Beleuchtungsanlage muß unbedingt berücksichtigt werden, daß in fast allen Fällen eine Mischung aus verschiedenen Lichtquellen vorliegt!

7 Einflußfaktoren_Belichtungszeit Berechnungsbeispiel für die Belichtungszeit Zulässige Belichtungszeit x Verlängerungsfaktor = Belichtungszeit in Stunden bei Lux Belichtungszeit in Stunden x Lux = zulässige Belichtungszeit in Stunden bei Lux Ist-Beleuchtungsstärke Die zulässige Belichtungszeit für eine Lederjacke mit der Lichtechtheitsstufe 2 beträgt 150 Stunden a) Beleuchtung mit Halogen-Metalldampflampen mit Sicherheitsscheibe, Verlängerungsfaktor = 1,5 b) Beleuchtung mit Halogen-Metalldampflampen mit UV-Sperrfilter, Verlängerungsfaktor = 2,5 150 Stunden x 1,5 = 225 Stunden (bei Lux!) 225 Stunden x Lux = 52 Stunden (a) Lux 150 Stunden x 2,5 = 375 Stunden (bei Lux!) 375 Stunden x Lux = 87 Stunden (b), +67% gegenüber (a) Lux

8 Einflußfaktoren_Belichtungszeit Auslagedauer in Stunden bei unterschiedlichen Beleuchtungsstärken Einsatz von HIT-Leuchten mit Schutzscheibe, Verlängerungsfaktor 1,5 sehr lichtemfindlich wenig lichtempfindlich Lichtechtheitsstufe zulässige Belichtungszeit für je 1.000lx Tageslicht in Stunden Beleuchtungsstärke in Lux

9 Beispiele für Beleuchtungsstärken Beispiel 1: Lichttechnik HIT 70W Die Leuchten sind ausgerichtet auf die mittlere Höhe der Rückwand

10 Beispiele für Beleuchtungsstärken Beispiel 2: Lichttechnik HIT 70W Die Leuchten sind ausgerichtet auf die Büsten Die Ware im oberen Bereich wird wesentlich intensiver beleuchtet, Faktor 3-4

11 Lösungsansatz zur Verzögerung des Ausbleichens Information über Farbechtheit der Waren Einsatz von UV-Sperrfiltern Einsatz von Leuchtmitteln mit integriertem UV-Schutz Überprüfung der Abstände zwischen Lichtquelle und Ware Reduktion der Lampenleistung (unter Einhaltung der beabsichtigten Lichtatmosphäre) regelmäßiges Auswechseln der Ausstellungsstücke (insbesondere im Schaufenster => kurze Dekorationsrhythmen Einsatz von unterschiedlichen Ausstrahlwinkeln je nach Raumhöhen Professionelles Ausrichten der Leuchten => gefährdete Ware nicht direkt akzentuiert beleuchten

12 Exkurs: Warum Halogenmetalldampf-Lampen? (1) Hohe Lebensdauer und Energieeffizienz (2) Viel weniger Wärmelast als bei Halogenlampen => weniger Energie bei Klimaanlagen, um Wärme herauszukühlen (3) Bei gleichen Beleuchtungsniveau benötigen Entladungslampen etwa 1/3 weniger Anschlußleistung als Halogenglühlampen => geringerer Energieverbrauch (4) Sehr gute Lichtlenkung => Erzielen von Aufmerksamkeit durch optisch ansprechende Wareninszenierung (5) Sehr gute Farbwiedergabe (6) Kleine Bauform, daher auch kleine Leuchten möglich