Inferno Triathlon August
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- Herta Seidel
- vor 6 Jahren
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1 Inferno Triathlon August Vergangene Woche war es wieder so weit, der härteste und einer der landschaftlich schönsten Triathlon im Berner Oberland stand am Programm. Und zwei Athleten des URC Sprk. Renner Langenlois waren mit dabei am Start Norbert Haeusler aus Wien und Anja Jedynak aus Passau Die Daten der Strecke: Schwimmen: 3,1km Strandbad Thun Oberhofen Roadbike: 97km Steigung 2145m Mountainbike: 30km Steigung 2145m Berglauf: 24km Steigung 2175m Das Profil der Strecke: Es ging um 6:30 morgens los, mit Start im überraschend warmen Thuner See. Die Logistik der Check in gewohnter herzliche Atmosphäre, die perfekte Organisation und das leidenschaftliche Engagement der Helfer, und der Bergrettung sind für uns einfach unschlagbar. Darum sind wir auch schon zum fünften mal hier, und bevor noch der Startschuss fiel, war klar, das wir bestimmt wieder kommen. Obwohl das Wetter die letzten Tage ziemlich schwül und heiß war, ging es mit starker Bewölkung und leichtem Nieselregen los.
2 Die Renntaktik, war schon Tage zuvor klar. Angriff Jedoch Minuten vor dem Startschuss war der Respekt von den scheinbar übermächtigen Berge kaum aus den Kopf zu vertreiben. So entschloss ich mich kurzfristig es mal etwas ruhiger angehen zu lassen. Also locker schwimmen, keine Energie verschwenden. Und so ging es auch dahin, etwas wellig und hin und wieder auch nicht auf dem richtigen Weg, versuchte ich die große rote Boje anzusteuern. Entschloss mich aber dann eher ein Auge auf die Kajakfahrer zu haben, die die Schwimmstrecke begrenzten und absicherten. Nun, diese Entscheidung war auch nicht so schlecht, mit einer Zeit von knapp 58 Minuten entstieg ich dann dem Thunersee im Morgengrauen. Die etwas frischen Temperaturen am Morgen, und der vorhergesagte Regen, machten einen längeren Wechsel notwendig. Zumindest Ärmlinge und eine Jacke mussten mit. Nach ein paar hundert Metern ging es naturgemäß auf den ersten Hügel. Wohlgemerkt denn der Beatenberg mit seine 1153m ist eher ein Hausbergli der Oberhofer. Für mich aber der erste Test meiner Beine und der gewählten Übersetzung. Es geht jetzt mal so 10km nur mal steil bergauf. Respekt hatte ich vor allem von den schwierigen nassen und rutschigen Abfahrten. Die einzige brenzlige Situation war die Durchfahrt von drei unbeleuchteten Tunnels, die ich schon kannte, aber diesmal war es knapp. In der totalen Finsternis verlor ich die Orientierung und alle Sinne versagten. Doch im letzten Augenblick kam ein Motorrad und rettet mich durch seinen Lichtstrahl. Den Beatenberg geschafft, alle Konzentration auf die Abfahrt und nichts riskieren. Obwohl mich einige Athleten halsbrecherisch passierten, blieb ich ruhig. Denn ich wusste was noch kommt. Teilweise mit Rückenwind und auch mal mit leichtem Regen und Windböen ging es Richtung Meiringen. Hinauf auf die Große Scheidegg.
3 Die knapp 17km sind eine wahre Glockneretappe, nebelig, Regen, und am Schluss ziemlich steil und hart. Es gibt auch einige Athleten die das Velo schieben. Aber mit ein wenig Biss kommt man gut durch. Die Abfahrt bei Nebel und knapp 10m Sicht ist wieder eine kleine Herausforderung an Mut und Geschicklichkeit. Und ich hoffe dass sich keine von den grasenden Kühen auf die Straße verirrt hat. Es läuft alles gut und mit einer Zeit von 4,5 Stunden bin ich auch nicht unzufrieden.. Zu diesem Zeitpunkt habe ich meine Ernährung und Getränkeaufnahme so wie Energiehaushalt noch ganz gut im Griff. Die Gedanke sind aber schon längst in Grindelwald und auf der kleinen Scheidegg. Trotz des Wetters stimmt die Motivation. Ein wenig traurig bin ich weil der Nebel die sonst so grandiose Sicht auf Gletscher und Berge versperrt. Andererseits aber hat es auch den Vorteil, die oft endlos langen Steigungen nicht schon weit vorher zu sehen. Die Postbusse waren heuer überhaupt nicht zu sehen und so erreiche ich Grindelwald. Nun macht es sich bezahlt das ich neue trockene Kleidung in meinem Wechselsack vorbereitet habe. Nachdem ich neue Hose und Trikot angezogen habe, geht es auch schon los mit dem Mountainbike. Nach den ersten paar Kilometern auf Asphalt gibt es noch keine Probleme. Doch da kommt der erster Einbruch, und ich muss vom Rad. Essen trinken und darauf hoffen das es besser wird. Immer den Tacho immer Auge quäle ich mich den Berg hinauf. 10km und auch mit einem kleinen Umweg, kurz hatten wir die Wegemarkierung übersehen, weil alle dachten, dort wo es steil ist, müssen wir rauf. Aber kurz ging auch mal runter. Dann kam die Schiebepassage und ich wusste bald ist es geschafft, dann geht es bergab. Die kleine Scheidegg nebelverhangen und mir schon wohl vertraut von Jungfraumarathon und auch vom letzen Mal Inferno. Eine Zuseher erkundigte sich mach meinem Befinden und meinte, einmal im Leben kann man ja so verrückt sein und den Inferno ja bestreiten, oder? Na ja, sagte ich, bei mir ist es nicht das erste mal, und wenn ich heute nicht auf das Schilthorn komme wird es auch das nicht dabei bleiben. Dann wird die Jacke angezogen und es geht so schnell wie möglich nach Stechelberg. Die Gedanken kreisen schon lange um den 25 km Berglauf. Die Abfahrt ziemlich schlammig und auch nicht ungefährlich. Mit der Zeit bin ich nicht wirklich zufrieden. Knappe 3 Stunden ist viel zu lange. Aber ich will lauf das Schilthorn, und dazu muss es reichen. Als ich vom Mountainbike sprang, war auch schon ein Helfer mit meinem Wechselsack zur Stelle. Er gab mir sein Coke und leert denn Sack aus.
4 Dann reinigte er meine Füße und motivierte mich für den bevorstehenden Lauf. Als ich entdeckte dass ich meine Socken nicht in den Wechselsack gepackt habe. Sofort sagte er: nimmst du meine Socken. Ich überlegte kurz und dachte an aufgeriebene Füße und Blasen und stimmte dann zu. Schon hatte er seinen Schuhe ausgezogen und ich weiße flauschige Laufsocken an meinen Füßen und bedankte mich. Ein Geschenk dass mich sehr freute und mich schlussendlich auf das Schilthorn tragen sollte. Doch vorher stand ein Nahziel auf dem Programm, Mürren, Kanonenrohr, Birg, u.s.w Ich muss unbedingt vor 18 Uhr in Mürren sein, das war klar, und mein Ziel, sonst ist das Rennen vorbei. Nicht stehen bleiben bis Mürren und dein Tempo finden. Das gelang mir auch sehr gut und so war ich bereits um 17:15 in Mürren, wo meine Freundin mir eine Jacke übergab. Nun begann das wirkliche Rennen für eine Flachländer. Der höchste Berg in Wien ist gerade mal knappe 600m. Mit Kampf gegen den Teufel, und mit Ausdauer aber an auch an meinen physischen Grenzen, erreichte ich Birg. Da wurde es mir langsam klar ich schaffe es, obwohl ich für die letzen zwei Kilometer noch über eine Stunde brauchen werde. Mit viel Emotionen und großer Freude erreichte ich das Ziel auf dem 2970m hohen Schilthorn. Die Zeit über 13 Stunden, aber glücklich. Hawaii oder Ironman - ein Kindergeburtstag, und nie wieder werd ich hier raufklettern. Ich hab es geschafft und das brauch ich nun auch nicht mehr. Ja, das schwor ich mir des öfteren auf dem Weg zum Schilthorn. Heute: Heute stehen bereits die nächsten Pläne fest. Zurückkommen mit einer Staffel, und in zwei Jahren in der nächsten Altersklasse finishen. Die Zeit verbessern, und viele neue Ideen, für eine bessere Gesamtzeit sind schon festgeschrieben. Es war für mich ein tolles Rennen mit vielen neuen Erfahrungen und Erlebnissen. Ein Rennen wo ich an meine Grenzen gehen musste. Trotz der unzähliger Ironmanrennen dich schon bestritte habe, der Inferno ist und bleibt für mich das schönste und härteste Rennen der Welt. Mein Dank gilt meiner Freundin die in hervorragender Zeit den Halbmarathon finishte und mich betreute. Den vielen Betreuern und Helfern, die den ganzen Tag bei Regen und Nebel alles geben, und mit der selben Leidenschaft dabei sind wie die Athleten. Bitte macht weiter so, es ist einfach perfekt, die Logistik, die Versorgung an der Strecke und die Herzlichkeit, die Perfektion und Professionalität, aller Beteiligten! MERCI STAFF und OK bis zum nächsten Mal, ich freue mich schon jetzt!
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