Individuelle Bildungswege gestalten Rehabilitation bei Schulproblemen durch chronische und psychosomatische Erkrankungen
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- Dörte Förstner
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1 Fachkliniken Wangen Heinrich-Brügger-Schule Individuelle Bildungswege gestalten Rehabilitation bei Schulproblemen durch chronische und psychosomatische Erkrankungen Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum SBBZ - ein Unterstützungssystem - Möglichkeiten und Kooperationen
2 Vorbemerkung Pädagogik bei Krankheit Rolle der Sonderpädagogik Sonderpädagogik arbeitet subsidiär und entwickelt ihre Qualitäten in der interprofessionellen Zusammenarbeit
3 Die Heinrich-Brügger-Schule in Zahlen Durchschnittlich 182 Schüler in der Rehabilitation und in Langzeitstationen 40 Lehrer aus unterschiedlichen Schulformen Schüler aus allen Bundesländer besuchen unsere Schule Möglich sind bis zu 20 Stunden Unterricht pro Woche (Unterschiede je nach therapeutischer Ausrichtung) Abteilungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten (Grundschule, Haupt- und Förderschule, Gemeinschaftsschule, Werkrealschule, Realschule und Gymnasium, Berufsschule) Spezifische Angebote für Schülerinnen und Schüler (Montessori-Pädagogik in der Primarstufe, musiktherapeutische Angebote, Gesundheitslehre, GES, ) Sonderpädagogische Beratungsstelle (Kinder im Vorschulalter) Berufsorientierung für Jugendliche mit chronischen Erkrankungen FAIR Module ( Gewaltpräventionsprogramm)
4 Bildungsbereiche der Heinrich-Brügger-Schule 1. Jugendlichen-Rehabilitation 2. Kind-Mutter-Rehabilitation 3. Langzeitbereich ( Therapeutische Wohngruppen ) 4. Frühförderung 5. Kooperation mit allgemeinen Schulen In allen diesen Bereichen sind eigene schulische Rehabilitationskonzepte entwickelt und umgesetzt. Die schulische Förderung und Rehabilitation in den Bereich der Primarstufe und Sekundarstufen unterscheiden sich erheblich in ihren Ansätzen und Umsetzungen. Alle Bildungsbereiche der Heinrich-Brügger-Schule arbeiten schulartübergreifend, jahrgangsgemischt und inklusiv.
5 Grundlagen der unterrichtlichen Ansätze
6 Classroom Management Classroom Management inklusiv Stufe 3 Selbst-Monitoring, differentielle Lern- und Verhaltensdiagnostik, individualisierte Förderprogramme Krisen-/Interventionsplan, Gezielte Instruktion Stufe 2 Regeln, Verstärkersystem, Token Programme, Verhaltenskontrakte, gezielte Förderprogramme & Trainings, systemat. Elterninformationssystem, Interventionstechniken, Monitoring und Förderplan Stufe 1 Peer Tutoring, Aktivierung der Lernenden, klare Kommunikation, Strukturierung von Lernprozess und Klassenraum, Modellierung Positiven Verhaltens, L-S-Beziehung, Routinen, Monitoring (nach Sayeski & Brown, 2011, S.11)
7 Peer Tutoring Think Pair Square Share (Ich Du Wir) gut zur Einführung in peergestützte Lernformen geeignet Erfordert wenig Vorbereitung für Schüler + ist flexibel in Unterricht integrierbar Prinzip: 1. individuelles Bearbeiten der Aufgabe (Think ) 2. Austausch mit einem Partner (Pair ) 3. evtl. Viererteam (Square) 4. Ergebnisse im Plenum präsentieren (Share)
8 Unterricht: wirksame Lernförderung Schädliche Einflüsse Effekt (d) Mobilität (Umzug der Eltern).34 Fernsehen.18 Alleinerziehende Eltern.17 Sitzenbleiben.16 Schulferien (insbes. bei sozialer Benachteiligung).09 Wirksame Unterrichtsmaßnahmen Effekt (d) Classroom Management.52 Peer Tutoring.55 Arbeit mit Lösungsbeispielen.57 Direkte Instruktion.59 Hattie, J.: Visible Learning (2009/ 2012). Sichtbares Lernen. 2013
9 PS1 Unterricht: wirksame Lernförderung sehr wirksame Unterrichtsmaßnahmen Effekt (d) Regelmäßige Tests mit Feedback.62 Schulische Leseförderung.67 Metakognitive Strategien.69 Verteiltes vs. Massiertes Lernen.71 L Ss Verhältnis.72 Feedback.73 Reziprokes Unterrichten ( A,B,C,D Rollen ).74 Klarheit der Instruktion.75 Hattie, J.: Visible Learning (2009/ 2012). Sichtbares Lernen. 2013
10 Folie 9 PS1 A liest den Abschnitt des Textes vor und stellt den Gruppenmitgliedern anschließend Fragen zum Inhalt. B fasst den Inhalt des Abschnitts mündlich kurz zusammen. C stellt Fragen zu Textstellen und Wörtern, die schwierig sind oder die er/sie nicht verstanden hat. Im gemeinsamen Gespräch werden Verstehenslücken geschlossen. Wenn erforderlich, werden Hilfsquellen benutzt oder wird die Lehrkraft befragt. D stellt Vermutungen darüber an, wie der Text weitergehen könnte. Die anderen Gruppenmitglieder ergänzen. Prändl, Stephan;
11 Stoffangaben vor der Rehabilitation Sekundarstufen
12 Flexible Planungen ermöglichen In Absprache mit den klinikinternen Partnern, evtl. den Eltern, der Heimatschule, und anderen Partnern können die Pläne individuell an die Förderbedarfe angepasst werden. Schwerpunktunterricht in fast allen Fächern nach Absprache mit der Heimatschule möglich - zentrale Planungssoftware
13 früher Klinik heute Klinik Klinikaufenthalt Unterricht Schule für Kranke Hausunterricht Schule für Kranke Zu Hause Unterricht Klinikaufenthalt Unterricht Stammschule Stammmschule Zu Hause Schulische Förderung chronisch kranker Kinder und Jugendlicher
14 Neuausrichtung schulischer Bildung in der Rehabilitation Chronische Erkrankungen als Hindernisse für Teilhabe an schulischer Bildung müssen als komplexe Herausforderung betrachtet werden. Zugänge zu Bildungsangeboten sind systemisch zu planen und umzusetzen. Hier haben sich die Anforderungen an die frühere Schule für Kranke vollkommen verändert. Nicht mehr nur das Erlernen von Schulstoff/Inhalten ist Aufgabe, sondern die Gestaltung von individuellen Bildungswegen. Um Teilhabe an Bildung für Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen zu gestalten sind die Zielbereiche des SBBZ heute weiter gefasst und damit zentraler Bestandteil einer ganzheitlichen Rehabilitation.
15 Zielbereiche schulischer Bildung in der Rehabilitation Schule und die eigenen Voraussetzungen in Einklang bringen Chronische Krankheit im Schulalltag managen Lust auf Lernen in Gruppen wieder wecken, Kompetenzen suchen, Lernmotivation finden Verschiedenheit als bereichernde Vielfalt erleben Methodentraining Lernen Methodentraining Belastende Situationen Gewaltlos Konflikte lösen (Unterrichtsmodule FAIR) Prävention: Stark sein Hilfe anfordern und annehmen Beratungen: Berufsorientierung, Schullaufbahnberatung, Schulwechsel,. Lernstoff, und Leistungsnachweise bearbeiten, Lernlücken finden und schließen Erfolgreiche Reintegration in die Lernangebote zu Hause
16 Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum SBBZ Fazit: Das sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum stellt ein wirksames Unterstützungssystem in der Kinder- und Jugendrehabilitation dar. Hilfen, Unterstützungen und evtl. Neuorientierungen können in interprofessioneller Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten entwickelt werden. Eltern, Kinder und Jugendliche, Lehrerinnen und Lehrer der Heimatschule, Behörden, Therapeuten und alle anderen Beteiligten am Bildungsprozess können die Erkenntnisse und Hinweise aus der Rehabilitation für die weitere Entwicklung positiv nutzen. Die sonderpädagogische Qualifikation im SBBZ schafft durch das interprofessionelle, und sonderpädagogische Handeln in der Rehabilitation die Voraussetzungen für schulische Teilhabe und Inklusion.
17 Auf dem Wege zur Individualisierung und Inklusion: (Zitat) Ich ich, sagte Elisabeth Ann, ich weiß gar nicht, welche Klasse ich nun bin. Ich bin zweite Klasse Rechnen und siebte Klasse Lesen und dritte Klasse Rechtschreibung welche Klasse bin ich denn nun eigentlich? Die Lehrerin lachte. DU bist überhaupt keine Klasse. Du bist Betsy, und damit gut. Es spielt doch gar keine Rolle, in welcher Klasse du gerade bist, findest du nicht? Warum solltest du Babygeschichten lesen, die für dich zu leicht sind, nur weil du dein Einmaleins nicht kannst?
18 aus Dorothy Canfield Fisher: Understood Betsy; im Deutschen: Das allerbeste Apfelmus Erscheinungsjahr 1917
19 Vielen Dank
Individuelle Bildungswege gestalten
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