GLEBS FILM PRESSEHEFT. Ein Dokumentarfilm von Christian Hornung. Glebs Film D 2009, 27 Minuten, HD. Pressekontakt
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- Ewald Lang
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1 Ein Dokumentarfilm von Christian Hornung PRESSEHEFT Glebs Film D 2009, 27 Minuten, HD Pressekontakt Doris Bandhold Filmpromotion Bergiusstr Hamburg T E db@bandhold.de
2 D 2009, 27 Minuten, HD, Farbe, Stereo STAB Regie, Buch, Schnitt: Christian Hornung Kamera: Karsten Krause Tonmischung: Roman Vehlken Farbkorrektur: Mike Friedland Grafik: Thomas Hartmann Projektbetreuung: Prof. Pepe Danquart Prof. Wim Wenders Bernd Schoch Pressebetreuung: Doris Bandhold Eine Produktion von Christian Hornung in Zusammenarbeit mit der Hochschule für bildende Künste Hamburg Premiere auf den 60. Internationalen Filmfestspielen Berlin 2010 in der Sektion Perspektive Deutsches Kino. INHALT Gleb betreibt einen kleinen Friseursalon in Hamburg-Altona. Es ist das einzige Geschäft in der Straße und für viele seiner älteren Kundinnen ist ein Besuch bei ihm der Höhepunkt des Tages. Diese Einsamkeit der Menschen beschäftigt Gleb sehr, gleichzeitig beflügelt sie aber auch seine Phantasie. Während er Dauerwellen legt und Wimpern färbt, erzählt er seine Idee für einen Film: Es geht um einen unglücklichen Mann, eine einsame Frau und um einen Friseur, dem natürlich eine ganz besondere Rolle zufällt. Dank der regen Anteilnahme von Glebs Zuhörerinnen nimmt die Geschichte oft überraschende Wendungen und liefert den Rahmen für das filmische Porträt eines leidenschaftlichen Erzählers. 2
3 INTERVIEW MIT CHRISTIAN HORNUNG Was fasziniert Dich an den Filmideen von Laien? Ich war für mein Diplom auf der Suche nach einer Idee für einen Kurzspielfilm. Eines Tages hörte ich in der U-Bahn, wie sich zwei Frauen unterhielten und eine zur anderen sagte: Das ist doch mal eine gute Filmidee. Die müsstest Du eigentlich aufschreiben. Diese kurze Episode gab mir den Impuls, herauszufinden, welche Filmideen Leute haben, die nicht in der Filmbranche arbeiten oder beruflich Geschichten entwickeln. Ursprünglich schwebte mir ein Dokumentarfilm mit mehreren Protagonisten vor, um ein Spektrum von sehr unterschiedlichen Leuten und Filmideen zu zeigen. Was findest Du besonders spannend an Dokumentarfilmen? Einen Dokumentarfilm zu machen, hat auch immer etwas Überraschendes, weil man teilweise mit dem Film irgendwo landet, wo man nicht erwartet hatte, hinzukommen. Im Gegensatz zum Spielfilm der durchgeplant ist und bei dem man oft vorher eine genaue Vorstellung hat, wie er werden soll, ist ein Dokumentarfilm auch immer eine kleine Reise. Man kann dabei auch im ganz Alltäglichen und Banalen schöne Entdeckungen machen und sich eine Offenheit dafür bewahren, so dass diese Entdeckungen während des Filmens auch einfließen können. Bei Gleb war das auch so, weil ich anfangs noch nicht genau wusste, wo ich mit ihm hin will, und das Konzept erst während der Dreharbeiten seine endgültige Form fand. Wie hast Du Deine Protagonisten gesucht? Ich habe kleine Hamburger Stadtteilzeitungen wie das Altonaer Wochenblatt kontaktiert, damit sie über mein Vorhaben schreiben. So wollte ich auch Menschen finden, die nicht in Szene-Vierteln leben, sondern sich ihre Filme eher im Schrebergarten oder am Küchentisch ausdenken. Wenn diese Versuche nicht erfolgreich gewesen wären, hätte ich noch weiter weg gesucht, also ganz bewusst auch außerhalb der Stadt. Haben sich viele Menschen auf die Artikel gemeldet? Es war erstaunlich. Pro Zeitung war es sicherlich ein gutes Dutzend. Das waren ganz unterschiedliche Leute. Manche waren sehr von sich überzeugt, ohne wirklich eine Filmidee zu haben. Aber andere hatten wirklich zuhause für sich alleine ganze Drehbücher geschrieben und waren auch sehr interessante Menschen. Mit einigen von ihnen habe ich dann erste Probeaufnahmen gemacht. 3
4 Was hat Dich an Gleb besonders fasziniert? Wieso hast Du Dich für Gleb entschieden? Gleb war besonders. Bei den Anderen, die sich gemeldet hatten, habe ich schon während des ersten Telefonats ihre Geschichten abgeklopft und wie sie so drauf sind. Gleb sagte einfach nur: Kommen Sie vorbei, kommen Sie vorbei. Ich habe gute Geschichten und gute Ideen. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass er einen Salon betreibt, weil er mir nur die Adresse gab. Die Straße liegt in einem reinen Wohngebiet, wo erstmal gar nichts zu sehen ist. Und dann stehe in seinem leeren Laden und er kommt nach vorne und ist total Feuer und Flamme. Von der ersten Minute an ist er der Erzähler, den man dann auch im Film kennen lernt. Er hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Wir haben bei ihm zu drehen angefangen und parallel habe ich weiter andere Menschen getroffen, weil ich nach wie vor an einem Film mit mehreren Protagonisten festhalten wollte. Doch irgendwann war klar: Gleb bekommt seinen eigenen Film. Ich fand ich es total interessant, dass ein Mann, der vor 20 Jahren aus Weißrussland nach Deutschland ausgewandert ist und damals noch kein Wort deutsch sprach, jetzt weitgehend integriert ist und einen kleinen Friseursalon vor allem für ältere Damen betreibt. Er spricht sehr gut deutsch, hat unglaublich viele sprachliche Feinheiten drauf und interessiert sich sehr für sein Umfeld. Gleb hat viele Verbesserungswünsche. Vor allem möchte er etwas gegen die Einsamkeit der Menschen tun. Unabhängig von seiner Filmidee beschäftigt ihn die Einsamkeit der Menschen sehr. Er würde am liebsten eine Begegnungsstätte gründen, um ihr entgegen zu wirken. Wie bist Du während des Drehs vorgegangen? Beim ersten Treffen hat Gleb mir mehrere Ansätze für Geschichten erzählt. Ich wollte aber nur eine Geschichte haben. Außerdem wollte ich unbedingt vermeiden, dass es so ein Talking Heads"-Film wird, bei dem man jemanden hinsetzt und in die Kamera sprechen lässt. Ich finde es viel filmischer, wenn Protagonisten nicht nur sprechen, sondern währenddessen auch agieren. Trotzdem hatte ich ursprünglich gedacht, dass ich Fragen stelle, die ich danach raus schneide. Aber nach den ersten beiden Drehtagen war klar, dass es am spannendsten ist, wenn Gleb die Geschichte seinen Kunden erzählt. Also habe ich mich darauf beschränkt, Impulse zu geben. 4
5 Wie lange habt ihr gedreht? Wir haben insgesamt zwölf Tage gedreht. Aber nicht am Stück, sondern immer nur ein oder zwei Tage pro Woche. Im Salon hängen sehr viele Spiegel normalerweise ist das ja immer ein Problem bei Dreharbeiten. Wie seid ihr damit umgegangen? Am ersten Tag hat mein Kameramann Karsten Krause eigentlich nur geflucht, weil entweder er mit der Kamera oder ich in den Spiegeln zu sehen waren. Aber dann hat er Positionen gefunden, in denen wir nicht zu sehen waren. Letztendlich waren die Spiegel auch ein Segen, weil es nur durch sie möglich war, die Menschen von vorne zu filmen und die Gesprächssituation mit Gleb einzufangen, ohne ihnen mit der Kamera direkt auf die Pelle zu rücken. War es kompliziert die Kunden in den Film einzubinden? Hat sich Glebs ursprüngliche Geschichte, während der 12 Drehtage verändert? Glebs Geschichte ist sowieso nicht in Stein gemeißelt. Er passt sie seinen Kunden individuell an. Teilweise erfand er Sachen einfach hinzu und teilweise hat er beim Erzählen gemerkt, wo es hapert und die Geschichte verändert. Letztendlich entstand die Geschichte, so wie sie jetzt im Film erzählt wird, erst durch den Schnitt. Gleb würde sagen: Da fehlen doch die ganzen psychologischen Hintergründe. Aber die hätten den Rahmen des Films doch deutlich gesprengt. Das Gespräch führte Doris Bandhold Nein, eigentlich nicht. Gerade die älteren Damen waren erstaunlich offen. Und dadurch, dass wir immer wieder dort waren und fast immer an den gleichen Wochentagen, fassten sie auch Vertrauen zu uns. Manche haben wir sogar drei- oder viermal während der gesamten Drehzeit getroffen. Sie haben die Kamera relativ bald nicht mehr so wahrgenommen oder auch ganz vergessen. Das war ein großer Gewinn für den Film. 5
6 BIOGRAFIEN CHRISTIAN HORNUNG Regie, Buch, Schnitt und Produktion KARSTEN KRAUSE Kamera Geboren 1976 in Karlsruhe, aufgewachsen in Freiburg im Breisgau. Ab 1998 Studium der Amerikanistik und Medienkultur an der Universität Hamburg. Später Jobs als Fotoassistent und freier Mitarbeiter bei Filmproduktionen Diplomstudium Visuelle Kommunikation an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. ist sein Abschlussfilm. Geboren 1980 in Freiburg. Studiert seit 2004 visuelle Kommunikation an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und wird sein Studium im Sommer 2010 beenden. FILMOGRAFIE (Auswahl): FILMOGRAFIE: Dokumentarfilm, 2009 (Kamera) Dokumentarfilm, 2009 OHNE Kurzfilm, 2008 NACHMITTAG IM PARK Kurzfilm, 2007 FREIHAFEN Kurzfilm, 2006 DER NARR Dokumentarfilm, 2004 DIE ZWEITE DECKE Kurzfilm, 2004 YOU AND ME (Regie) Kurzfilm / Found Footage, 2009 DIE ZEIT DIE ES BRAUCHT (Regie/Kamera) Dokumentarfilm, 2008 A FUNDAMENTAL RIGHT (Regie/Kamera) Dokumentarfilm, 2007 EX-PATRIA (Co-Regie/Kamera) Dokumentarfilm,
7 ist eine Produktion von Christian Hornung in Zusammenarbeit mit der Hochschule für bildende Künste Hamburg. (Bei den Dreharbeiten; v.l.: Kameramann Karsten Krause, Regisseur Christian Hornung, Friseur Gleb) KONTAKT Christian Hornung Mathildenstr Hamburg christian.hornung@gmail.com Hochschule für bildende Künste Lerchenfeld Hamburg Festivalpräsentation gefördert durch 7
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