Pilotprojekt der DGPPN TF Patientenautonomie zur Erfassung freiheitsentziehender Maßnahmen Vorgehen Teilnehmende Kliniken

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Karsten Kraus
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1 Pilotprojekt der DGPPN TF Patientenautonomie zur Erfassung freiheitsentziehender Maßnahmen Projektzeitraum: Juni August 2014 Projektziel: Erfassung aller Patienten bei denen im Projektzeitraum freiheitsentziehende Maßnahmen in den teilnehmenden Kliniken angewendet wurden. Vorgehen Die teilnehmenden Kliniken füllen für jeden Patienten, der im Projektzeitraum in einer erwachsenenpsychiatrischen Abteilung (ohne Forensik) aufgenommen wird, und bei dem freiheitsentziehende Maßnahmen angewendet wurden, und für jede erneute Aufnahme dieses Patienten, einen kurzen anonymisierten Erfassungsbogen aus. In den jeweiligen Kliniken wird eine nummerierte Kodierungsliste mit diesen Patienten angelegt, die es für etwaige Rückfragen erlaubt, zusätzliche Informationen zu generieren. Am Ende des Projektzeitraums wird zusätzlich eine kurze Einrichtungsstatistik erstellt, die Auskunft über das Gesamtbehandlungsgeschehen in der Klinik gibt. Die Erhebungsmaterialien werden am 1. September 2014 an Herrn Gerlinger in der DGPPN Geschäftsstelle gesendet. Teilnehmende Kliniken Asklepios Fachklinikum Brandenburg Asklepios Fachklinikum Göttingen Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des St. Marienhospitals Hamm Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Klinikums Heidenheim Psychiatrische Klinik der LMU München Psychiatrische Klinik der Charité-Berlin, Campus Mitte Psychiatrische Klinik der Universität Heidelberg Psychiatrische Klinik der Universität Bonn St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Weißensee Zentrum für Psychiatrie Südwürttemberg Zentrum für psychische Gesundheit, Klinikum Ingolstadt Zentrum für psychosoziale Medizin, Klinikum Itzehoe

2 2 Erfassungsbogen Einrichtung Lfd. Nr. des Patienten Geschlecht Hauptdiagnose (ICD F-code, F0 bis F9, zweistellig) Altersklasse (unter 18 Jahre = 1, = 2, 66+ = 3) Art der freiheitsentziehenden Maßnahme (Mehrfachnennungen möglich, zur Definition sieh Glossar) Räumliche Einschränkung des Bewegungsbereichs Direkte Einschränkung der Bewegungsfreiheit Isolierung Festhalten Behandlungsmaßnahmen gegen den Willen des Betroffenen (Mehrfachnennungen möglich) Diagnostik Medikation (siehe Glossar) Ernährung EKT Rechtsgrundlage (Mehrfachnennungen möglich) Betreuungsrecht öffentlich-rechtlich rechtfertigender Notstand

3 3 Kodierungsliste Lfd. Nr. / Einrichtung Name Aufnahmedatum

4 4 Einrichtungsstatistik für den Zeitraum Juni August 2014 Einrichtung Anzahl vollstationärer erwachsenenpsychiatrischer Betten Anzahl aufgenommener Patienten Davon mit der Diagnosehauptgruppe F0 F1 F2 F3 F4 F5 F6 F7 F8 F9

5 5 Glossar Räumliche Einschränkung des Bewegungsbereichs Hierbei handelt es sich um Räumlichkeiten deren Verlassen entweder durch mechanische Vorrichtungen (z.b. geschlossene Türe) oder technische Einrichtungen (z.b. Zurückhaltung mit Hilfe von Alarmsignalen beim Verlassen, Ortungssystemen etc.) verunmöglicht oder erfasst wird. Direkte Einschränkung der Bewegungsfreiheit Am Körper oder in der unmittelbaren Umgebung des Patienten angebrachte mechanische Einschränkung der Bewegungsfreiheit: Festbinden mit speziellem Gurtmaterial aber auch vorwiegend in der Gerontopsychiatrie zur Anwendung kommenden Techniken wie Bettgitter, Steckbrett, Schutzdecke. Eine Fixierung geht sehr häufig aus Gründen der Wahrnehmung der Privatsphäre mit einer Isolierung einher. Eine Isolierung braucht deshalb bei gleichzeitig erfolgender Fixierung nicht gesondert dokumentiert zu werden. Isolierung Der Patient wird in einen abgesonderten Raum verbracht (gleich welcher Ausstattung) und dort eingeschlossen oder am Verlassen des Raumes gehindert (dazu zählt auch eine vor dem Raum postierte Person). Festhalten Immobilisierung eines Patienten mittels körperlicher Techniken durch Personal als eigenständige Sicherungsmaßnahme. Festhalten soll gesondert dokumentiert werden, wenn es eigenständige Maßnahmen darstellt. Zwangsmedikation Als Zwangsmedikation wird eine gegen den eigenen, natürlichen Willen eines Patienten durchgesetzte Medikamentenverabreichung bezeichnet, bei der dem Patienten trotz Ablehnung keine Alternative außer ggf. einer sonst erfolgenden anderen Zwangsmaßnahme, z.b. einer mechanischen Beschränkung verbleibt. Rechtsgrundlage ist entweder ein richterlicher Beschluss oder eine Notfallbehandlung mit der Annahme eines rechtfertigenden Notstands im Sinne des 34 StGB.

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