Aktuelle Entwicklung der Krise im Euroraum
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- Eike Busch
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1 Aktuelle Entwicklung der Krise im Euroraum AL Mag. Franz Nauschnigg Abteilung für Integrationsangelegenheiten und Internationale Finanzorganisationen
2 Zunahme von Finanzkrisen Nach Zusammenbruch Bretton Woods System 1971 starker Anstieg von Finanzkrisen IWF von weltweit 208 Währungskrisen 124 Bankenkrisen 63 Staatschuldenkrisen 42 doppelte und 10 dreifache Krisen Auch in Europa in 1990er Jahren Schweden, Finnland, Norwegen, Spanien EWS Währungskrisen Warnungen das liberalisierte Finanzmärkte instabil ignoriert Keynes, Minsky - 2 -
3 Kapitalmobilität und Bankenkrisen Quelle: Reinhart, Rogoff, This time is different
4 EU/IWF Hilfen für Mittel- und Osteuropa Beginn Finanzkrise 2007 in USA Subprime Ansteckungseffekte nach Lehman und Island Pleite Island Krise im 3 Quartal 2008 führt zu Ansteckungseffekten auf Ungarn welches durch EU/IWF Kredite gerettet werden muss Anfang 2009 heftige Spekulationen gegen Mittel-, Ost-, Südosteuropäische Länder (MOSEL) CDS Spreads steigen an, Währungen werten stark ab bzw. müssen durch Interventionen verteidigt werden Euro Raum Länder und Banken mit hohem Exposure in der Region kommen unter Druck, insbesondere Österreich Österreichs CDS Spreads steigen auf das Niveau Griechenlands - 4 -
5 Österreich Entwicklung CDS Spreads 5Y CDSS Greece Portugal Ireland Spain Italy Austria Belgium France juil-08 oct-08 janv-09 avr-09 juil-09 oct-09 janv-10 Source: Bloomberg - 5 -
6 Politikreaktionen Österreichs Österreichisches Lobbying für EU Schutzschirm für Zentral-, Ost- und Südosteuropa Aufstockung EU Zahlungsbilanzhilfe. Beschluss Bankenpaket über 100 Mrd EUR. Vienna Initiative Banken halten Exposure aufrecht (Bsp. für Private Sector Involvement (PSI)). Ich plädierte schon nach Island Krise für Schutzschirme der EU für Euroraumländer 200 Mrd EUR, andere EU Länder 100 Mrd EUR, andere für EU wichtige europäische Länder 50 Mrd EUR. Starke Unterstützung dafür in Euro 50 Group
7 Sondermaßnahmen während Krise 2008/2009 EU/Euroraum expansive Fiskal- und Geldpolitik. Eurosystem Liquiditätshilfe für westliche Banken, die in MOSEL aktiv sind. Garantien und Rekapitalisierung für westliche Banken, die in MOSEL aktiv sind, durch Euroraum-Mitgliedstaaten. Gemeinsamer Aktionsplan von EBRD, EIB und World Bank Group 24,5 Mrd EUR ( ) Kredite an Unternehmen in MOSEL. European Economic Recovery Plan: Vorauszahlungen aus Strukturfonds
8 EU Fazilitäten für EU-Länder außerhalb des Euroraums Sondermaßnahmen während Krise Europäischer Rat Mitte März 2009: EU Zahlungsbilanz Fazilität auf 50 Mrd EUR aufgestockt. österreichisch-französische Koalition gegen deutschen Widerstand erfolgreich (Faymann/Sarkosy gegen Merkel). EU Beitrag zu IWF Krisenfinanzierung 75 Mrd EUR brachte USA unter Druck, ermöglichte G 20 Beschluss; später bis zu 125 Mrd EUR aufgestockt. G 20 Anfang April 2009: IWF Mittel insgesamt 750 Mrd USD. IWF SZR im Gegenwert von 250 Mrd USD verteilt
9 EU, G 20, IWF Maßnahmen stabilisieren MOSEL Sovereign 5-year credit default swap spreads in basis points Cut-off date: 07/05/ Czech Republic Hungary Poland Slovakia Romania Russia Turkey Croatia Bulgaria Austria Germany UK Greece Spain Quelle: Datastream. OeNB
10 Österreich gewinnt durch EU Schutzschirm EU/IWF Maßnahmen waren erfolgreich und stabilisierten MOSEL, Spreads sanken, Wechselkurse erholten sich auch Österreich wurde geholfen CDS Spreads und Risikoprämien sanken Finanzierungskosten für Staatsanleihen sinken dadurch und ersparen Finanzminister je 1 Mrd. an Zinszahlungen bei den 2009 und 2010 aufgenommen Anleihen. Kosten für OeNB für IWF Finanzierung (niedrigere SZR als Zinsen) 4 Mio /Jahr 2009 und 2010 war Österreich daher insgesamt kein Nettozahler an EU Budget sondern profitiert mit über einer halben Milliarde
11 EU Budget und EU Schutzschirme EU Budget garantiert für Zahlungsbilanzhilfe 50 Mrd. für nicht Euro EU Länder EFSM 60 Mrd. für Euro Länder Makro-finanzielle Unterstützung der EU für nicht EU Länder EU Kommission nimmt Gelder auf Finanzmärkten durch AAA Rating günstig auf und dann Kredite an Empfängerländer Schutzschirme notwendig durch verwundbare Finanzarchitektur der EU mit liberalisierten Kapitalmärkten Euro schützt nur vor Währungskrisen nicht vor Banken- und Staatschuldenkrisen
12 Fazilitäten für nicht EU-Mitgliedstaaten Makro-finanzielle Unterstützung: Wird von Fall zu Fall vergeben, kein fixes Budget (2006: 61 Mio EUR). An Konditionalität geknüpft, verbunden mit IWF-Paketen. Finanziert durch EU Kreditaufnahme, Weitergabe zu Marktkonditionen. Verwendung ungebunden Auszahlung an Notenbank, Verwendung dem Staat überlassen, in Abstimmung mit IWF. Jüngste EK Vorschläge: 200 Mio EUR Serbien, 500 Mio EUR Ukraine, 100 Mio EUR Armenien, 46 Mio EUR Georgien und 100 Mio EUR Bosnien-Herzegovina
13 Krise im Euroraum Euro-Rettungsschirm Fiskalkrise in Griechenland, Bankenkrise die zu Fiskalkrise führt in Irland Ungleichgewichte der Leistungsbilanz u. Wettbewerbsfähigkeit, EU Finanzierungsfazilitäten für Euroraum-Länder Entwicklung des Europäischen Rettungsschirm. Sieht im Notfall gegenseitige Hilfsmaßnahmen vor, um Staatsbankrotte von Mitgliedstaaten zu vermeiden. Ziel des Rettungsschirms: Milderung akut drohender krisenhafter Folgen (verursacht durch übermäßige Verschuldung einzelner Mitgliedstaaten des Euroraums). Eurosystem kauft Staatsanleihen (Securities Market Programme (SMP)). Betroffen sind: Griechenland, Irland Portugal
14 Finanzierungsformen von EU/Euroraum Ausblick
15 European Financial Stability Facility EFSF II Ausweitung der effektiven Darlehenskapazität auf 440 Mrd EUR. Daher Anhebung des Garantievolumens auf ca. 726 Mrd EUR (AT: rd. 21,6 Mrd EUR). Übergarantie steigt von 120% auf bis zu 165%. Eckdaten für Österreich: Beitragsschlüssel dzt. 2,99%. Derzeitige Haftung 2,4 Mrd EUR. Regierungen verpflichten sich, die Haftung für Kapital und Zinsen zu übernehmen. Europäischer Rat begrüßte am 24. Juni 2011 die EFSF Anpassung
16 European Stability Mechanism (ESM)
17 European Stability Mechanism (ESM) ergibt eine EFFEKTIVE KREDITVERGABEKAPAZITÄT 500 Mrd EUR
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